Mittwoch, 22. August 2018

Sonne in den Boiler

Solarstrom intelligent zu nutzen, ist eine der grossen Herausforderungen der Energiezukunft. In Rickenbach-Sulz haben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) einen Lösungsansatz getestet, der auf Smart-Metering-Infrastruktur basiert: die intelligente Ansteuerung von Warmwasserboilern. Nach zwei Jahren ist das Pilotprojekt «Sonne in den Boiler» erfolgreich abgeschlossen. 

Die Sonne scheint nicht immer dann, wenn es besonders viel Strom braucht. Eine der Herausforderungen auf dem Weg in die Energiezukunft ist deshalb, den stetig wachsenden Anteil von Solarstrom intelligent zu nutzen. Einen möglichen Ansatz dafür hat EKZ während der letzten beiden Jahre in Rickenbach-Sulz erprobt.

Im Quartier «Dörnler» wurden während dieser Zeit rund 30 Warmwasserboiler intelligent geladen – also immer dann, wenn die grosse Solaranlage auf dem Dach der im Quartier ansässigen Firma Wegmüller AG besonders viel Strom ins Netz einspeiste. So wurde ein grosser Teil des lokalen Solarstroms direkt im Quartier verbraucht – ohne weitere Teile des Stromnetzes zu belasten. Dass Boiler in einem ganzen Quartier abhängig von Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen sowie mit Hilfe der Smart-Metering-Infrastruktur gesteuert werden ist ein Novum. Üblicherweise werden Boiler zu fixen Zeiten in der Nacht aufgeladen. Möglich wurde der neuartige Ansatz dank einer von EKZ in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelten intelligenten Steuerung.

Nach zwei Jahren ist das Pilotprojekt «Sonne in den Boiler» nun abgeschlossen. Die Boiler im Quartier bezogen während des Pilotprojekts rund 22 Prozent ihres Stroms aus der Solaranlage. «Wir haben gezeigt, dass durch intelligente Laststeuerung die Leistungsspitzen von Solaranlagen im Stromnetz effektiv reduziert werden können», resümiert Projektleiterin Marina González Vayá. «Dank dieser Technologie kann der Netzausbau minimiert und die Kapazität für Solarstrom im Netz gesteigert werden.»

Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt sollen nun in die Praxis einfliessen. Die Spezialisten von EKZ entwickeln den vielversprechenden Ansatz weiter, um auch andere flexible Erzeuger und Verbraucher integrieren zu können – wie beispielsweise Elektroautos, Wärmepumpen oder kleinere Solaranlagen.

Interview zum Thema  hier.

Quelle: EKZ

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