Solarstrom vom eigenen Dach rechnet sich finanziell. In diesem Jahr
wird er in Deutschland sogar noch lukrativer. Die Renditeaussichten für Neuanlagen sind
unter anderem deshalb besser geworden, weil die Investitionskosten in
den letzten zwei Jahren um bis zu 10 Prozent gesunken sind, berichtet
die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg.
Den geringeren
Investitionskosten stehen zudem höhere Einnahmen gegenüber: Den in der
eigenen Anlage produzierten Sonnenstrom selbst zu verbrauchen, ist
aufgrund des im Januar gestiegenen Strompreises jetzt lohnender. Und die
Vergütungssätze für den Teil des Solarstroms, der in das Netz
eingespeist wird, sind zum 1. Januar zum zweiten Mal in Folge nicht mehr
gesunken. Sonnige Aussichten also für Eigentümer von neu installierten
Solaranlagen. „Bei einer guten Planung und erhöhtem Eigenverbrauch sind
Renditen von fünf bis sechs Prozent möglich – mehr als jede
Festgeldanlage derzeit bringt, und das ökologisch“, sagt Carsten
Tschamber vom Solar Cluster.
Anfang 2006 kosteten schlüsselfertige Aufdach-Anlagen bis 10 Kilowatt
installierter Leistung (kWp) im Durchschnitt um die 5.000 Euro pro kWp.
2014 waren es noch 1.640 Euro pro kWp. „Jetzt beträgt der
durchschnittliche Preis sogar nur noch 1.490 Euro“, so Carsten
Tschamber. Flankiert werden die gesunkenen Kosten durch die erhöhte
Profitabilität des Eigenverbrauchs. Der durchschnittlich um zwei Prozent
gestiegene Strompreis macht es noch attraktiver, den Solarstrom selbst
zu verbrauchen. Hinzu kommt: Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2016
bleibt die Förderung für neue Hausdachanlagen bis 10 Kilowatt
installierter Leistung mit 12,31 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gleich
hoch – bis September sank der für 20 Jahre garantierte Satz monatlich.
Treiber der Rendite ist nicht mehr die Einspeisung, sondern ganz klar
der Eigenverbrauch des Ökostroms. Der Grund: Strom aus einer neuen
Photovoltaik-Anlage ist rund halb so teuer wie Strom vom
Energieversorger. Der Haushaltsstrompreis liegt derzeit netto bei rund
25,5 Cent pro Kilowattstunde, die Kosten für den Photovoltaikstrom vom
eigenen Dach sind inzwischen auf 11 bis 13 Cent pro kWh gesunken. Wer
also den eigenen Solarstrom verbraucht und nicht verkauft, spart die
Differenz von derzeit rund 13 Cent – um so viel ist der Eigenverbrauch
lukrativer.
Um mit der Solaranlage Renditen von fünf bis sechs Prozent zu
erreichen, sollten die Besitzer daher den Eigenverbrauch möglichst
erhöhen. Das bedeutet: Ihren Stromverbrauch im Haus auf den von der
PV-Anlage gelieferten Strom abstimmen. Eine sorgfältige Dimensionierung
und Planung der Anlage ist aus diesem Grund unabdingbar. Das Solar
Cluster rät, sich dazu an spezialisierte Firmen aus der Region zu
wenden.
In der Regel ist der Eigenverbrauch ohne zusätzliche Maßnahmen auf 25
bis 30 Prozent begrenzt. Ein Mittel, um ihn zu erhöhen, ist die
Verlagerung des Stromverbrauchs in die Mittagsstunden. Die Spülmaschine
oder der Wäschetrockner werden dann zwischen 11 und 15 Uhr und nicht am
Abend angestellt. Eine weitere Möglichkeit ist, die Module nicht nach
Süden wie üblich, sondern nach Osten und Westen auszurichten. Ihr Ertrag
reicht bis in die Abendstunden, wenn die Bewohner wieder im Haus sind.
Der Eigenverbrauch kann in diesen Fällen auf 30 bis 40 Prozent steigen.
Eine weitere Maximierung ist mit Batterien möglich. Sie stehen derzeit
an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit und werden daher noch finanziell
gefördert (siehe unten).
Wer seinen Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 60 Prozent erhöhen will,
kann das mit Batterien tun. Gefördert werden die Solarstromspeicher
entgegen ersten Ankündigungen nun doch weiter. Das KfW-Programm
„Erneuerbare Energien – Speicher (275)“ soll dieses Jahr in
modifizierter Form fortgesetzt werden – bis 31. Dezember 2015 gab es
hier zinsgünstige Kredite und einen Tilgungszuschuss von 30 Prozent. Die
genaue Ausgestaltung des künftigen Förderprogramms ist derzeit in
Vorbereitung. bSolare Batteriespeicher können seit diesem Jahr aber auch in den
Programmen „Erneuerbare Energien (270, 274)“ und „Energieeffizient Bauen
(153)“ mitfinanziert werden. Hier gibt es zinsgünstige Kredite.
Quelle: Solar-Cluster Baden-Württemberg
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