Freitag, 14. Januar 2011

Auch Österreich gedeckelt

Nicht nur in der Schweiz behindert ein so genannter Deckel den Ausbau der photovoltaischen Stromproduktion (PV). Die so verfügte Mengenbegrenzung, die zum Beispiel im deutschen Gesetz für Erneuerbare Energien (EEG) nicht existiert, lähmt auch die Entwicklung in Österreich, wie ein Bericht der Wiener Zeitung «Der Standard» zeigt.

Die Tarifförderung für Photovoltaikanlagen über 5 Kilowattpeak sei bis Ende 2019 ausgeschöpft, kritisiert der Branchenverband Photovoltaic Austria (PVA) Dienstagvormittag in einer Aussendung. Die Ökostromabwicklungsstelle OeMAG schütte im Rahmen des Ökostromgesetzes jährlich für die Förderung von Stromeinspeisungen aus Photovoltaikanlagen nur 2,1 Mio. Euro aus und bremse damit "dramatisch" die Möglichkeiten der erneuerbaren Energiequelle. "Ein unhaltbarerer Zustand", kritisierte Hans Kronberger vom PVA. Im Jahr 2010 wurden in Österreich laut Kronberger rund 50 Megawatt Photovoltaikleistung installiert (Solarmedia: ähnlich viel wie in der Schweiz). Zum Vergleich: Im Photovoltaik-Vorreiterland Deutschland betrug die Leistung der neuinstallierten Anlagen 2010 rund 7 bis 8 Gigawatt. Der Verband fordert die Deckelung der Photovoltaik-Förderung in der nächsten Novelle des Ökostromgesetzes zu streichen. Kein Rohstoffprobleme aufgrund der Seltenen Erden-Knappheit erwartet Kronberger für die Photovoltaik-Hersteller. Seltene Erden-Metalle, unter anderem Lanthan, werden für die Photovoltaik-Anlagenproduktion verwendet. Die Branche werde auf Ersatzstoffe zurückgreifen, so Kronberger.

FPÖ-Energiesprecher Norbert Hofer forderte in einer Aussendung die "sofortige Aufnahme der zugesagten Verhandlungen über das neue Ökostromgesetz". Es gehe darum, die Möglichkeiten Erneuerbarer Energien in Österreich "entschlossen" zu nutzen und Vorteile für die österreichische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zu erschließen. Wichtigste Maßnahme sei die Streichung des "vielkritisierten Deckels im Bereich der Photovoltaikförderung", so Hofer.

Quelle: Standard / APA

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