Freitag, 30. April 2010

Deutsche Haushalte investieren

Solarfamilien stellen Energieversorger in den Schatten. 2009 investierten Familien mehr in Solarenergie in Deutschland als E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall zusammen in Kraftwerksneu und –ausbau.

Die Energieversorgung in Deutschland wird zunehmend zur Familienangele-genheit: Bundesbürger investierten im letzten Jahr über sechs Milliarden Euro allein in die Solarenergie. Das ist mehr, als die vier großen Energieversorger zusammen für Kraftwerksneu und -ausbau ausgegeben haben. 73 Prozent der Hauseigentümer in Deutschland wollen ihre Energie am liebsten selbst erzeugen, so eine heute zum Auftakt der Woche der Sonne veröffentlichte Forsa-Umfrage.

"Familien denken an die Zukunft.
Sie haben verstanden, dass wir eine dezentrale, unerschöpfliche und umweltfreundliche Energieversorgung brauchen. Die hohe Beliebtheit allein der Sonnenenergie zeigt, dass die Bevölkerung bereits heute in großem Stil auf saubere Technologien setzt: Die Bürger lassen ihren Absichten auch Investitionen folgen", so Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).

Zehn Prozent aller Hausbesitzer planen in den nächsten zwei Jahren die Installation einer Solaranlage zur Strom- oder Wärmegewinnung. 2009 haben Privathaushalte rund 6,22 Milliarden Euro in solche Anlagen investiert. Dagegen kamen die vier großen Energieversorger mit ihren gemeinsamen Investitionen in neue Anlagen zur Strom und Fernwärmeerzeugung und den Ausbau alter Anlagen nur auf ein Investitionsvolumen von rund 4,28 Milliarden Euro.

Vor allem junge Eltern sind aktiv wenn es um die eigene Energieversorgung geht. Bereits 20 Prozent dieser Eigenheimbesitzer haben eine Solaranlage zur Strom- oder Wärmegewinnung. Zwei Drittel der Familien mit Kindern sind überzeugt, dass zukünftige Generationen in der Lage sein werden, Strom und Wärme ausschließlich aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen, so die Umfrage.

Damit die Investitionsbereitschaft der Bürger weiter anhält und sich auch positiv auf die deutsche Solarbranche auswirkt, bleiben nach Auffassung des BSW-Solar noch für wenige Jahre attraktive und verlässliche Förderbedingungen unverzichtbar. Diese werden gegenwärtig durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für Solarstrom und den Haushaltsstopp für das Marktanreizprogramm (MAP) von der Regierungskoalition in Frage gestellt. Dies sei aufgrund des harten internationalen Wettbewerbs um die Solarenergie als einen der größten Wachstumsmärkte industriepolitisch höchst fragwürdig, so Körnig.

Quelle: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft

Donnerstag, 29. April 2010

Neue PV-Anlagen Rheinfelden

Immer mehr mittelgrosse PV-Anlagen nehmen hierzulande ihren Betrieb auf. Jüngstes Beispiel die 93kWp-Installationen auf einem Altersheim und einem Parkhaus im Kanton Aargau.

Am 29. April 2010 startet mit der Inbetriebnahme der beiden Photovoltaik-anlagen auf den Dächern des Alters- und Pflegeheims Lindenstrasse und auf dem Parkhaus Kurzentrum (Bild) das Pilot-Projekt «VEiN» (Verteilte Einspeisung in Niederspannungsnetze). Die beiden von der AEW Energie AG finanzierten Photovoltaikanlagen verfügen über eine Spitzenleistung von 93 kWp. Mit der erzeugten elektrischen Energie aus der Sonne können jährlich 23 Durchschnittshaushalte versorgt werden.

Nach einer 16-monatigen Planungs- und Bauzeit konnten am 29. April 2010 die Photovoltaikanlagen Alters- und Pflegeheim Lindenstrasse und Parkhaus Kurzentrum erfolgreich in Betrieb genommen und ans AEW Verteilnetz angeschlossen werden. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Alters- und Pflegheims liefert bei einer Spitzenleistung von 33 kWp jährlich rund 29'500 kWh Strom aus erneuerbarer Quelle. Die beinahe doppelt so grosse Anlage auf dem Parkhausdach des Kurzentrums produziert im Jahr zirka 53'500 kWh und verfügt über eine Spitzenleistung von 60 kWp. Zusammen decken beide Anlagen den jährlichen Energiebedarf von 23 Haushalten.

Mit den zusätzlich geplanten Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlagen zählen die beiden Photovoltaikanlagen zum Anlagen-Pool im Projekt «VEiN», welcher durch die AEW Energie AG geplant, erstellt und finanziert wird. Als Nutzer dieser Anlagen tritt die Trägerschaft des Pilotprojekts «VEiN» auf, welche mittels angewandter Forschung die Auswirkungen von dezentralen Energieerzeugungsanlagen auf die elektrischen Verteilnetze untersucht.

Quellen: ee-news / AEW Energie AG

Desertec verbreitert Basis

Das Wüstenstrom-Projekt findet immer mehr Anhänger. 15 weitere Konzerne treten Desertec bei. Die Initiative will 400 Milliarden Euro in den Bau solarthermischer Kraftwerke, Photovoltaik- und Windkraftanlagen investieren.













Weitere Konzerne haben sich dem milliardenschweren Wüstenstrom-Projekt Desertec angeschlossen. Deren 15 seien als Partner neu gewonnen worden, teilte die Initiative mit. Dies zeige die große Bereitschaft der Wirtschaft, den Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien voranzutreiben. Zu den neuen Mitgliedern gehörten unter anderem Bilfinger Berger, die Commerzbank, Evonik, IBM Deutschland sowie der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV.

Anfang der Woche waren Katrin-Susanne Richter und Thiemo Gropp zu neuen Vorständen der Desertec-Foundation bestellt worden. Die bisherigen Vorstände bleiben dem Wüstenstrom-Projekt jedoch eng verbunden. Gerhard Timm sei in den Aufsichtsrat gewählt worden. Der zweite ehemalige Vorstand Friedrich Führ werde nun Veranstaltungskonzepte entwickeln, um die Idee von Desertec weltweit bekannt zu machen, hieß es weiter. Max Schön werde künftig den Vorsitz des Aufsichtsrates der gemeinnützigen Stiftung übernehmen, hieß es weiter. Schön ist Präsident des Club of Rome.

Desertec ist eine der größten Industrieinitiativen aller Zeiten: 400 Milliarden Euro
wollen die Gesellschafter in den Bau solarthermischer Kraftwerke, Photovoltaik- und Windkraftanlagen in der Sahara investieren. Langfristig sollen damit rund 15 Prozent des Strombedarfs von Europa sowie ein erheblicher Anteil des Energiebedarfs in den Erzeugerländern gedeckt werden.Der ehemalige deutsche Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) wurde Anfang März als Berater für strategische Fragen von der Initiative verpflichtet.

Quelle: Photovoltaik

Börse: Firmen unter Druck

Der weltweite Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World hat am Donnerstag weiter an Boden verloren und ist um 2,3 Prozent (-15,66 Punkte) zurückgefallen, Schlusskurs 666,04 Punkte. Die aktuelle Verunsicherung der Aktienmärkte aufgrund der Griechenlandkrise schlägt sich auch auf die Wertpapiere des regenerativen Energiesektors nieder.

Die Meldungen zu den Grossfirmen im Solarbusiness sind nicht nur negativ. So meldete First Solar (das Bild zeigt die Produktion von First-Solar-Dünnfilmmodulen), den US-Projektierer größerer Solarkraftwerke NextLight, der über eine Projektpipeline von 1100 MW verfüge, übernommen zu haben. Um knapp 36 Prozent hat die weltgrößte Produzentin von Dünnschichtsolarmodulen, gleichzeitig den Umsatz im 1. Quartal gesteigert. Er belief sich auf 568 Millionen Dollar. Der Gewinn kletterte auf 2,00 Dollar pro Aktie. Für das Geschäftsjahr 2010 stellt First Solar einen Gewinn von 6,80 bis 7,30 Dollar pro Aktie in Aussicht und einen Umsatz von 2,6 bis 2,7 Milliarden Dollar. Die First-Solar-Aktie hat im letzten Quartal als eine der wenigen am Markt um rund einen Viertel zugelegt. Suntech Power und DuPont meldeten parallel gute Geschäftsaussichten im Solargeschäft für das laufende Jahr.

Deutliche Verluste hingegen stellen sich für die Aktie des US-Solarmodul-Herstellers SunPower
ein (-8 Prozent, 12,25 Euro). SunPower ist Hersteller hochqualitativer Solarmodule. Gegenüber Reuters habe CEO Tom Werner geäußert, dass sich in der PV-Branche eine Situation mit Überkapazitäten abzeichne und dass Preise erneut fallen würden. In Bezug auf die Umsatzprognose von SunPower für 2010 in Höhe von 2 bis 2,25 Mrd. US-Dollar deutete Werner an, dass er möglicherweise dieses Thema bei der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal 2010 am 11 Mai aufgreifen werde. Weitere Verlierer von gestern sind REC aus Norwegen (-7,9 Prozent, 2,97 Euro), Vestas aus Dänemark (-6,1 Prozent, 44,56 Euro) und Solar Millennium aus Deutschland (-5,8 Prozent, 20,20 Euro).

© Solarmedia
/ Quellen: Inter. Wirtschaftsforum für Regenerative Energien / Ecoreporter

Mittwoch, 28. April 2010

Solar-Boom geht weiter

Unzählige Messeveranstaltungen zeugen vom Boom der Photovoltaik, also der direkten Stromerzeugung aus Sonnenstrahlen. Derzeit präsentiert sich die Branche in Stuttgart und überrascht erneut mit hohen Erwartungen.

Die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart ist vom 27. bis 29. April erstmals Gastgeberin der nach Angaben des Veranstalters weltgrößten Messe für Produktionsmaschinen der Photovoltaik-Industrie. Die "Photovoltaic Technology Show" findet zum sechsten Mal statt und war in den Vorjahren in München beheimatet. Auf der Messe Stuttgart werden rund 350 internationale Aussteller ihre Neuheiten präsentieren. Dazu werden etwa 15.000 Besucher erwartet. Parallel zur Messe laufen sechs Konferenzen. PHOTON erwartet im laufenden Jahr mehr als 20 Gigawatt Solarzellen-und Modulproduktion

Der Messe-Veranstalter gehört zum Herausgeber-Konzern des führenden Photovoltaik-Magazins PHOTON. Der stellvertretende Chefredaktor Christoph Podewils erwartet in Deutschland erneut eine Verdoppelung der Installationen im laufenden Jahr auf sagenhafte acht Gigawatt.



Die Photon Europe GmbH als Veranstalterin der Photovoltaic Technology Show hat sich für den Umzug von München nach Stuttgart entschieden, um näher an der Heimatregion vieler ihrer Aussteller zu sein: Baden-Württemberg ist seit Jahren das Produktions- und Innovationszentrum der Maschinenbauer für die Solarindustrie. Michael Schmela, Chefredakteur des Fachmagazins PHOTON International: "Die Produktion von Solarmodulen verlagert sich zwar immer mehr nach Asien. Doch die Produktionsmaschinen sind zu einem Großteil made in Germany. In Sachen Wirkungsgrad und Qualität können asiatische Markenhersteller deshalb voll mit europäischen Produkten mithalten.“ Am Krisenjahr 2009 sind die meisten Maschinenhersteller glimpflich vorbeigeschrammt. Denn die Menge produzierter Zellen und Module legte 2009 um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Entsprechend wuchs auch der Bedarf an Maschinen. "Im letzten Jahr hatten wir eine Produktion von 12,3 Gigawatt, in diesem Jahr dürften es über 20 Gigawatt werden", so Schmela.

Zum Branchentreffpunkt wird Stuttgart in dieser Woche auch durch sechs Fachkonferenzen, die parallel zur Messe stattfinden. Hierzu werden ebenfalls mehrere Tausend Teilnehmer erwartet. Wie in den Vorjahren richtet PHOTON eine Silizium-Konferenz aus, eine Konferenz für Solar-Investoren sowie zwei Konferenzen zur Produktionsausrüstung. Neu im Programm ist die Wechselrichterkonferenz. Hier werden Ursachen sowie Maßnahmen gegen den derzeitigen Mangel an Solar-Invertern diskutiert. Ein aktuelles Thema hat auch die "Solar Electric Utility Conference" am 29. April: Entscheidungsträger aus Solar- und Energiewirtschaft diskutieren, wie sich große Mengen an Solarstrom in das bestehende Energieversorgungssystem integrieren lassen. Vor allem in Deutschland wächst die Notwendigkeit dazu rasant: Mit fast vier Gigawatt an Photovoltaik-Leistung wurden im Jahr 2009 mehr als doppelt so viele Solarstromanlagen neu installiert wie im Vorjahr. "In diesem Jahr könnten es sogar bis zu acht Gigawatt werden", sagt Christoph Podewils, stellvertretender Chefredakteur von PHOTON - Das Solarstrom-Magazin.

Quelle: Photon Europe GmbH

Dienstag, 27. April 2010

Grossanlagen immer wichtiger

Weltweit waren zu Ende des ersten Quartals 2010 Photovoltaik-Großanlagen mit einer Nennleistung von mehr als 6 Gigawatt (GW) in Betrieb, berichtet das Portal Pvresources.

Die Entwicklung bei den weltweit grössten Anlagen lässt sich via Portal verfolgen. Die Website zeigt derzeit, dass unter den grössten Photovoltaikanlagen jene aus Spanien und Deutschland dominieren. Spitzenreiter ist nach wie vor das 60-Megawatt-Projekt im spanischen Olmedilla (Castilla-La Mancha – siehe Bild). Zunehmend sind aber auch neue Märkte mit Grossanlagen unter den insgesamt 1000 aufgeführten Solarproduktionsstandorten aufgeführt. Eine stets aktuelle Liste zum Nachverfolgen.

Grossanlagen spielen auch eine wachsende Rolle für eine flächendeckende Versorgung mit Solarstrom. Pro Megawatt-Leistungseinheit sind rund 300 Haushalte zu versorgen (mit einem Jahresbedarf von 3-4000 Kilowattstunden). Im Falle der erwähnten spanischen Grossanlage ist also der Durchschnittsbedarf von rund 18'000 Haushalten abgedeckt - wenn auch nicht rund um die Uhr, weil Sonnenstrom nicht ständig zur Verfügung steht (aber dann bläst ja vielleicht der Wind).

In Europa sind laut Pvresources große kommerzielle Photovoltaik-Kraftwerke (Leistung mehr als 200 kWp) mit einer Gesamt-Nennleistung von 5.000 MW am Netz, in den USA knapp 500 MW und fast 300 MW in Asien. Die wichtigsten europäischen Märkte wie Deutschland und die Tschechische Republik zeigten trotz der politischen Diskussionen zur Förderpolitik und Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung eine weiterhin positive Tendenz. Ein sehr gutes Jahr werde auch in Italien erwartet. In Deutschland sind im ersten Quartal des Jahres nach ersten Schätzungen schon mehr als 130 MW PV-Großanlagen an das Netz gegangen.

Märkte, in denen Fortschritte erwartet wurden, entwickeln sich laut Pvresources weiter, zum Beispiel Bulgarien und Frankreich. Frankreichs größten Photovoltaik-Anlagen wurden vor kurzem fertiggestellt: Mit 9 MW in Perpignan und 10,5 MW in La Roseraye auf Réunion. Eine weitere positive Marktentwicklung zeichnet sich auch in Asien ab. Vor allem in Regionen Chinas und Indiens sind mehrere Megawatt-Anlagen im ersten Quartal 2010 an das Netz angeschlossen worden. Kristallines Silizium ist noch immer die wichtigste Technologie, der Marktanteil der Dünnschicht-Technologien steigt aber langsam und sicher. Derzeit wird der Markanteil der Dünnschicht-Technologien (aSi und CdTe) bei PV-Großkraftwerken auf rund 12% geschätzt.

© Solarmedia
/ Quellen: Pvresources / Solarserver

Montag, 26. April 2010

Siemens goes Solarthermie

Seinen Einstieg in den Markt solarthermische Kraftwerke gibt der in München ansässige Technologiekonzern Siemens bekannt: Bei Lebrija, einem Dorf rund 80 Kilometer südlich des spanischen Sevilla will der Konzern nach eigenen Angaben sein erstes solarthermisches Kraftwerk bauen.

Worüber schon länger spekuliert wurde, ist jetzt Gewissheit: Siemens steigt in grossem Stil in die Erzeugung solarthermischer Energie ein. Das angekündigte erste Projekt koste den Konzern rund 300 Millionen Euro und solle die Kompetenz von Siemens im Umgang mit erneuerbaren Energienbeweisen, hieß es. Nach der Fertigstellung soll die Anlage etwa 50.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Wie der Mitbewerber Solar Millennium wolle die Siemens künftig schlüsselfertige solarthermische Kraftwerke aus einer Hand anbieten. Um diesem Ziel näher zu kommen hatte der Münchner Konzern vor einem halben Jahr die israelische Firma Solel Solar Systems übernommen. Solel Solar liefert die Parabolspiegel, die für die Gewinnung von solarthermischem Strom notwendig sind. Der Bau des Werkes in Spanien gilt als Probelauf für das Desertec-Projekt, dass Europa in Zukunft mit Grünstrom aus der Sahara und Nordafrika beliefern soll. In Desertec ist sowohl Siemens als auch Solar Millennium involviert.

Quelle: Ecoreporter

Solarstrom elegant speichern

Eine deutsch-österreichische Kooperation verwandelt Strom erfolgreich in Erdgassubstitut. So könnte künftig Überschussstrom etwa aus Windkraft und Photovoltaik gespeichert und in der vorhandenen Erdgasinfrastruktur genutzt werden.

Weltweit wird mehr und mehr Strom aus Wind und Sonne gewonnen. Bisher fehlt es jedoch an gut integrierbaren Stromspeichern für den fluktuierend anfallenden Ökostrom. Deutschen Forschern ist es jetzt gelungen, die erneuerbare Elektrizität als Erdgas zu speichern. Sie wandeln den Strom mit Hilfe eines neuen Verfahrens in synthetisches Erdgas um. Das Verfahren wurde vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES entwickelt. Derzeit bereitet das österreichische Partnerunternehmen Solar Fuel Technology die industrielle Umsetzung vor. Ein Vorteil der Technik: Die Erdgasinfrastruktur kann genutzt werden. Eine im Auftrag von Solar Fuel in Stuttgart errichtete Demonstrationsanlage läuft bereits erfolgreich (siehe Bild). Ab 2012 soll eine deutlich größere Anlage im zweistelligen Megawattbereich entstehen.

Das Verfahren zur Erdgasherstellung kombiniert erstmals die Technologien Wasserstoff-Elektrolyse und Methanisierung. "Unsere Stuttgarter Demonstrationsanlage spaltet aus überschüssigem erneuerbarem Strom Wasser per Elektrolyse. Dabei entsteht Wasserstoff und Sauerstoff", erklärt Dr. Michael Specht vom ZSW. „Durch eine chemische Reaktion des Wasserstoffs mit Kohlendioxid entsteht dann Methan - und das ist nichts anderes als Erdgas, nur synthetisch erzeugt."

Mit dem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien wächst der Bedarf für neue Speichertechniken immens. Das interessiert unter anderem Energieversorger. "Bisher haben wir Gas in Strom umgewandelt. Jetzt denken wir auch in die andere Richtung und wandeln Strom in synthetisches Erdgas um", erklärt Dr. Michael Sterner vom Fraunhofer IWES, an dem die systemtechnischen Aspekte des Verfahrens erforscht werden. "So können Überschüsse von Wind- und Sonnenenergie gespeichert werden. Denn wenn zum Beispiel der Wind kräftig bläst, erzeugen die Windräder mehr Strom als aktuell benötigt wird. Dieses Überangebot zeigt sich an der Strombörse immer häufiger durch negative Strompreise." In solchen Fällen könnte künftig die neue Technik den Ökostrom als Erdgas vorrätig halten.

Das Speicherreservoir des sich durch Deutschland erstreckenden Erdgasnetzes ist groß: Es beträgt über 200 Terawattstunden - der Verbrauch von mehreren Monaten. Das Stromnetz verfügt nur über 0,04 Terawattstunden. Die Integration in die Infrastruktur ist einfach: Das Erdgassubstitut kann wie herkömmliches Erdgas in Versorgungsnetz, Pipelines und Speicher eingespeist werden, um dann Erdgasautos anzutreiben oder Erdgasheizungen anzufeuern. Die neue Technik will die Aufnahme hoher Anteile fluktuierender Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in das Energiesystem ermöglichen. Ein Ziel ist, die Energielieferung von Windparks plan- und regelbar zu gestalten. "Das neue Konzept ist ein wesentlicher Baustein für die Integration erneuerbarer Energien in ein nachhaltiges Energiesystem", ergänzt Sterner.

Der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom zu Erdgas beträgt über 60 Prozent. "Das ist unserer Meinung nach definitiv besser als ein vollständiger Verlust", so Michael Specht. Ein vollständiger Verlust droht, wenn etwa Windkraft überhaupt nicht genutzt werden kann. Die bisher vorherrschende Speicherform - Pumpspeicherkraftwerke - ist in Deutschland nur noch geringfügig ausbaufähig. Um die neue Energieumwandlungstechnik voranzutreiben, haben sich die zwei deutschen Forschungseinrichtungen mit der Firma Solar Fuel Technology aus Salzburg zusammengeschlossen. Ab 2012 soll eine Anlage mit rund zehn Megawatt Leistung entstehen.

TV-Hinweis: Ökostrom zu Erdgas - ZDF Umwelt vom 18.4.2010


Quelle: Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)

Sonntag, 25. April 2010

Woche der Sonne

Warum nicht die Sonne für die Warmwassergewinnung nutzen oder Strom auf dem eigenen Dach erzeugen? Die Sonne bietet viele Möglichkeiten, Energie zu gewinnen, und das klimafreundlich. Für jeden, der jetzt über die Modernisierung seiner Energieversorgung und eine Umrüstung auf Solartechnik nachdenkt, bietet die erste Mai-Woche in der Schweiz wie in Deutschland Informationen.

Wenn der regelmäßige Blick auf die Energiekostenabrechnung fällt, sind die Gründe für hohe Kosten meist schnell gefunden. Veraltete Heizungsanlagen verbrauchen viel Energie und sind kaum effizient. Eine eigene Solarwärmeanlage auf dem Dach ist eine kostengünstige und klimafreundliche Alternative. Hausbesitzer können mit Solarenergie aber nicht nur heizen, sondern auch zu Stromerzeugern werden. Ob der Strom aus der eigenen Solarstromanlage selbst verbraucht oder ins öffentliche Netz eingespeist wird, bleibt dabei dem Besitzer überlassen. Beides lohnt sich, denn durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird nicht nur die Solarstromeinspeisung fest vergütet, sondern erstmals seit 2009 auch der Eigenverbrauch staatlich gefördert. Der Einsatz von Sonnenenergie ist damit nicht nur klimafreundlich, sondern auch lukrativ.

Jeder, der über eine Umrüstung seiner Heizungsanlage oder die Installation einer Solarstromanlage nachdenkt, kann sich auf der Woche der Sonne vom 1. bis 9. Mai Anregungen holen. Die Solar-Kampagne bietet bundesweit mit Solarberatertagen, Solarfesten, Tagen der offenen Tür bei Handwerksbetrieben und Anlagenbesitzern ein großes Informationsangebot rund um die Solarenergie. Von der Finanzierung bis zur Montage der eigenen Solaranlage: Die vielfältigen Veranstaltungen bieten allen Interessierten die Möglichkeit, sich ein Bild über das Potenzial der Solarenergie zu machen.

Auf der Internetseite der Solar-Kampagne gibt es weitere Informationen rund um die Energie aus der Sonne. Im Veranstaltungskalender finden Sie die Veranstaltungen in Deutschland: http://www.woche-der-sonne.de. Für Veranstaltungen in der Schweiz siehe Veranstaltungstipp in der rechten Spalte.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft

Donnerstag, 22. April 2010

AKW-Debakel immer grösser

Das Kosten- und Termindebakel beim finnischen AKW-Neubau Olkiluoto nimmt immer grössere Ausmasse an. Jetzt soll die Anlage – die auch als Referenz für eventuelle Neubauten in der Schweiz gilt – erst 2014 und damit fünf Jahre später als vorgesehen ans Netz gehen - und nochmals mehr kosten.

Dass eine solch gigantische Verzögerung auch gigantische Kosten verursacht, leuchtet ein. Ursprünglich war die Fertigstellung durch den französischen General-Energie-Unternehmer Areva für einen Fixpreis von 3 Milliarden Euro versprochen – dann kletterten die Kosten im Laufe der Verzögerung auf deren 6 Milliarden – und unterdessen scheinen es deren 8 und damit umgerechnet 12 Milliarden Schweizer Franken zu werden. Diese neuen und für die Atomwirtschaft zweifellos erschreckenden Angaben macht ein Bericht des deutschen Online-Portals «Wir Klimaretter» aufgrund eines Korrespondentenberichts aus Skandinavien öffentlich. Der Reaktor (im Bild ein Modell) war zudem wiederholt wegen Verletzungen der Sicherheitsbestimmungen in die Schlagzeilen geraten (siehe Solarmedia vom 21. Januar 2010).

Eine Internetrecherche von Solarmedia ergab bislang noch keine Bestätigung dieser neuesten Horrormeldungen. Sie passen aber gut in die ganze Geschichte von Olkiluoto, die sich füglich als eine von Pleiten und Pannen bezeichnen lässt. Mit solchen Kosten für die in Finnland eingesetzte Technologie wird deren Anwendung in der Schweiz immer obsoleter – galt doch der Leichtwasserreaktor bisher als favorisiert bei Behörden und Unternehmen für die Ersatzneubauten in Mühleberg und Beznau.

Finnland hält derweil unverdrossen fest an seinen Atomausbauplänen. Was insofern verständlich ist, als für die Kosten Überschreitungen im aktuellen Fall vor allem der Erbauer und damit der französische Steuerzahler gerade stehen muss (Areva ist der staatliche Energiekonzern, dem die meisten französischen AKW gehören). Später bluten dann allenfalls die finnischen StromkonsumentInnen. Die Regierung des nordischen Landes hat laut Agenturmeldungen in diesen Tagen gar den Bau zweier weiterer AKW's beschlossen. Nur wer dann zahlt, ist noch offen und damit die Realisierung wohl unklarer als von den Finnen selbst erhofft – deren Bevölkerungsmehrheit dem AKW-Bau eh skeptisch gegenüber steht.

© Solarmedia
/ Quelle: Wir Klimaretter

Mit Solrif aufs Dach

Die Ernst Schweizer AG übernimmt rückwirkend per 1.1.2010 das Patent und die Schutzrechte der Enecolo AG an SOLRIF®, dem Indach-Montagesystem für Photovoltaik-Module, und verschafft sich damit einen wichtigen Marktvorteil.

Die Übernahme von Patent und Schutzrechten an SOLRIF ermöglicht der Ernst Schweizer AG, die Weiterentwicklung des Montagesystems gezielt voranzutreiben. Damit kann die Ernst Schweizer AG in Zukunft noch schneller auf die Kundenbedürfnisse reagieren, wie die Firma in einer Pressemitteilung schreibt. „Wir freuen uns, dass die Verantwortung für SOLRIF bei uns liegt", so Andreas Haller, Leiter des Geschäftsbereiches Sonnenenergie-Systeme der Ernst Schweizer AG. „Dadurch können wir rasch und flexibel agieren. In einem so dynamischen Marktumfeld wie dem unseren ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil." Mit der Übernahme von Patent und Schutzrechten eröffnet sich für die Ernst Schweizer AG zudem die Option, den zunehmenden Forderungen nach Zertifizierung direkt Rechnung zu tragen.

In gut zehn Jahren Zusammenarbeit gelang es der Ernst Schweizer AG und der Enecolo AG, das Indach-Montagesystem SOLRIF aufzubauen und erfolgreich am Markt zu etablieren. Das universell einsetzbare und langlebige System wurde 1999 erstmals angewendet und bewährte sich in der Folge in Tausenden von Dächern. SOLRIF besteht im Wesentlichen aus vier speziell geformten Aluminiumprofilen, mit denen ein Glas/Folien- oder ein Glas/Glas-Photovoltaik-Laminat eingerahmt wird. Diese Module werden anstelle der konventionellen Eindeckung mit hochfesten Edelstahlbügeln auf die normale Holzkonstruktion eines Schrägdaches befestigt und bilden eine ästhetische, multifunktionale Dachhaut. Sie können als Dachfeld oder als Vollbelag sowohl in Neubauten als auch bei Sanierungen eingesetzt werden und sind schnell und einfach zu montieren.

Quelle: Ernst Schweizer AG, Metallbau

Solarforschung verstärkt

Ein europaweit einzigartiges Solarforschungs-Institut entsteht im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Das Land fördert den Aufbau mit 27 Millionen Euro.

In Nordrhein-Westfalen entsteht ein europaweit einzigartiges Spitzeninstitut der Solarforschung, das zum Vorreiter für solarthermische Kraftwerksentwicklung werden soll. Das Institut für Solarforschung (SF) wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) initiiert und arbeitet sehr eng mit dem Solar-Institut Jülich der Fachhochschule Aachen zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung über die Zusammenarbeit und Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen wird Anfang Mai unterzeichnet. Das Land fördert den Aufbau des Instituts in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 27 Millionen Euro.

Mit dem Solarkraftwerk Jülich kann erstmals die in Deutschland entwickelte Technologie des Solarturmkraftwerks als Gesamtsystem demonstriert werden. Betreiber des Kraftwerks sind die Stadtwerke Jülich. © dlr.de | Kraftanlagen München KAM

Innovationsminister Pinkwart sagte: "In solarthermischen Kraftwerken wird die Energie der Sonne gebündelt, um damit umweltfreundlich CO2- freien Strom zu gewinnen. Die Forscher im DLR-Institut für Solarforschung (SF) arbeiten daran, die Sonnenenergie im Mittelmeerraum in Zukunft für die Stromgewinnung bei uns zu nutzen. Dabei wird die Technologie der solarthermischen Kraftwerke einen wesentlichen Beitrag zu der DESERTEC Industrie-Initiative leisten, zu der das DLR die grundlegenden Konzepte erarbeitet hat. Das Interesse an dieser Technologie ist weltweit enorm. Mit dem Forschungsinstitut kann sich Nordrhein-Westfalen wichtige Anteile an diesem boomenden Exportmarkt sichern."

Das Institut für Solarforschung hat seinen Sitz in Köln und baut seinen Aktivitäten am neuen Standort in Jülich neben dem Solarthermischen Kraftwerk massiv aus. Damit stärkt das DLR-Institut für Solarforschung (SF) zum einen das Cluster EnergieForschung.NRW und zum anderen die Forschung im Energie-Dreieck der Städte Aachen-Köln-Bonn mit Jülich im Zentrum. Hinzu kommen zwei Außenstellen des Instituts in Stuttgart und im spanischen Almeria. Solarthermische Kraftwerke sind neben Windenergie und Biomasse die einzige großtechnische Alternative, um regenerativ CO2-frei Strom und Wärme zu erzeugen. Die Kraftwerke sind geeignet, in Südeuropa und rund um das Mittelmeer Strom, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe für diese Regionen zur Verfügung zu stellen. Durch Hochspannungsgleichstromkabel soll der erzeugte Strom aus den Solarkraftwerken in der Mittelmeerregion in Zukunft auch in nördliche Industriestaaten fließen. Das neu geschaffene Institut in Nordrhein-Westfalen wird sich aktiv an der Entwicklung dieser Technologien beteiligen.

Quellen: Sonnenseite / Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW /Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Mittwoch, 21. April 2010

Der Sachverstand will anders

Die Anhörung im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages von Mittwoch bestätigte, dass die Kürzungspläne der Bundesregierung und Regierungsfraktionen große Risiken für die Zukunft der deutschen Solarwirtschaft bergen.


Prof. Eicke Weber vom Fraunhofer-Institut-ISE (siehe Bild) zeigte auf, dass eine einmalige zusätzliche Vergütungsabsenkung zwischen 6 und 10 Prozent in diesem Sommer machbar sei. Alles darüber hinaus gefährde die Position Deutschlands bei der Entwicklung der Schlüsseltechnologie Photovoltaik. Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher stellte klar, dass die Kosten des Ausbaus der Photovoltaik aus Verbrauchersicht verkraftbar seien, womit sich der Bund der Energieverbraucher, gegen die Aussagen von Holger Krawinkel vom VZBV (Bundesverband der Verbraucherzentralen) stellte.

Wolfgang Seeliger von der LBBW (Landesbank Baden-Württemberg) machte klar, dass die von der Bundesregierung geplanten und über mehrere Jahre verteilten 100 Millionen Euro für Photovoltaikforschung nur ein Klacks im Vergleich zu den Unterstützungsleistungen der chinesischen Regierung für die chinesische Solarwirtschaft sind. Dr. Seeliger befürchtet, dass die deutsche Industrie großen Schaden nehmen wird, sollte es zu den geplanten Förderkürzungen kommen.

Alle befragten Sachverständigen waren sich einig darin, dass die Abschaffung der Solarstromvergütung auf Ackerflächen große Nachteile bringen würde und sprachen sich für eine Fortsetzung der Vergütung auf Ackerflächen aus. Die Entscheidung über konkrete Anlagen und Raumplanung sollte wie bislang in den Kommunen entschieden werden. Allerdings war den Bemerkungen der Unions-Landwirtschafts-Abgeordneten zu entnehmen, dass diese sich die Einschätzungen der Sachverständigen nicht teilten. Offenbar konnten sich der bayrische CSU-Vorsitzende Horst Seehofer und dessen Umweltminister Markus Söder in ihrer Partei nicht durchsetzen.

Quellen: Sonnenseite / Hans-Josef Fell MdB 2010, Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen

Erneuerbare als Magazin

«Erneuerbare Energien» ist eine Publikation der SSES in Zusammenarbeit mit Swissolar. Die neueste Ausgabe beleuchtet unter anderem Entwicklungen der Solarthermie, aber auch die Preiswirrnisse der Photovoltaik.

Es ist nicht leicht, sich im Dickicht der vielen Organisationen zurecht zu finden, die sich mit Erneuerbaren Energien befassen. Das gilt folgerichtig auch für deren Publikationen. Immerhin: Die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) hat sich vor Jahren bereits mit Swissolar zu einer entsprechenden Zusammenarbeit gefunden und gibt seither das Magazin «Erneuerbare Energien» heraus. Swissolar ist der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie und vereinigt die wirtschaftlich involvierte Branche.

Die neueste Aprilausgabe geht, wie stets im Hefttitel angekündigt, weit über den Bereich der Solarenergie hinaus. Das geschieht mit voller Absicht wie auch in der Einsicht, dass eine Lösung der Energieprobleme mit Erneuerbaren nur im Mix all ihrer Spielarten erfolgreich sein wird. Aber natürlich hat der Solarbereich immer einen wichtigen Stellenwert im Magazin – so wie er auch im Energiemix unverzichtbar ist. Der Solarthermie widmet sich dieses Mal einer der Hauptartikel. Er zeigt auf, dass eine Kombination von Wärmepumpen und Solaranlagen immer mehr gewünscht wird, technisch auch realisierbar ist – aber eben auch ihre Tücken hat.

Dass Kundschaft und Branche bei diesen Problemen nicht allein gelassen werden, illustriert ein Interview mit dem neuen Leiter des Instituts für Solartechnik (SPF) in Rapperswil (SG). Matthias Rommel hat dort die Nachfolge von Andreas Luzzi übernommen, der neue Solarprojekte in Australien anvisiert. Rommel bezeichnet die Integration der verschiedenen Erneuerbaren Energien als übergeordnete Aufgabe seines Instituts und unterstreicht damit dessen Praxisbezug. Der Sonnenenergie misst Rommel dabei eine grosse Bedeutung zu, wenn es um die Deckung des Heizenergiebedarfs über Sonnenkollektoren geht. Der Erfolg dieses Vorgehens sei letztlich einzig vom gewählten Speicherkonzept abhängig. Und wagt damit eine viel weiter gehende Aussage als so mancher Angehöriger der Solarbranche selbst, die meist eine Abdeckung von 40 bis 60 Prozent als sinnvoll erachten.

Die Regionalgruppe Zürich der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie führt übrigens am kommenden Samstag, 24. April 2010 im Rahmen ihrer Generalversammlung eine Besichtigung des Solartechnikinstituts in Rapperswil durch (GV ab 10h, Besichtigung SPF ab 11.30h).

© Solarmedia

Dienstag, 20. April 2010

Suntech wehrt sich

Suntech Power wehrt sich gegen die Ergebnisse des Modultests in der aktuellen Ausgabe des Magazins Öko-Test (siehe Solarmedia vom 31. März 2010). Gleichzeitig weist eine renommierte Prüfstelle darauf hin, dass sich die Qualität der Module immer stärker angleicht.
.
Insgesamt 15 Photovoltaik Module in- und ausländischer Hersteller wurden vom deutschen Testmagazin untersucht. Auch ein Modul von Suntech wurde einbezogen und dabei mit „mangelhaft“ bewertet (STP190-18/Ub). Gegen dieses Verdikt setzt sich nun die chinesische Firma – ihres Zeichens einer der weltgrössten Modulhersteller mit Europasitz im schweizerischen Schaffhausen – zur Wehr. „Das getestete Ub-Suntech Modul stammt aus dem Jahr 2008 und musste gegen Konkurrenzprodukte der neusten Generation antreten“, sagt Winfried Wahl, Produktmanager Suntech Europa. „Ein zwei Jahre altes Produkt mit brandneuen Produkten zu vergleichen, ist irreführend. Die Kaufentscheidung wird zu unserem Nachteil beeinflusst. Wir sind der Meinung, dass in einem Test alle Produkte aus aktueller Fertigung stammen müssen. Ansonsten ist der Wettbewerb nicht fair und das Ergebnis irreführend.“

Das veraltete Ub-Modul hat im Test einen Wirkungsgrad von 12,5 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Das aktuelle Modul dieser Serie, STP210-18/Ud, liegt bei 14,3 Prozent. Diese Leistung wird auch von unabhängiger Seite bestätigt, so vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE), vom Deutschen Verband für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e. V. (VDE) und vom Photovoltaik Institut Berlin (PI). „Mit unserem neusten Ud-Modul wären wir im Test weit vorne gelandet“, kommentiert Winfried Wahl. Suntech hatte Öko-Test im Vorfeld der Veröffentlichung darauf hingewiesen, dass es sich um ein Produkt aus alter Produktion handelt. Dennoch wurde das alte Ub-Modul nicht ausgetauscht und die Ergebnisse veröffentlicht.

Öko-Test kündigt im Artikel einen Nachtest mit aktuellen Suntech Modulen an. Die Ergebnisse sollen in einer der nächsten Ausgaben veröffentlicht werden. Winfried Wahl fügt hinzu: „Wir hoffen, dass der angekündigte Nachtest zügig durchgeführt und veröffentlicht wird. Das derzeitige Testergebnis verunsichert Kunden. Der irreführende Eindruck, der durch die aktuelle Veröffentlichung entstanden ist, muss rasch korrigiert werden.“

Die Qualität der Produkte und der Produktion innerhalb der Branche gleicht sich allerdings auf hohem Niveau zunehmend an. Das haben die Fachleute von TÜV Rheinland anhand der Prüfung von Solarmodulen in den vergangenen zwei Jahren festgestellt. Für Verbraucher und Investoren bringt das mehr Sicherheit. „Wir stellen weltweit einen Klimawandel in der Solarbranche fest. Die Branche konsolidiert sich in hoher Geschwindigkeit, ohne dabei an Innovationstempo zu verlieren", fasst der Vorstandsvorsitzende von TÜV Rheinland Friedrich Hecker die Ergebnisse der Untersuchung zusammen. Es sei absehbar, dass nur Hersteller dauerhaft am Markt bestehen, die gleich bleibende Qualität auch in der Massenfertigung gewährleisten.

Das Herkunftsland der Produkte spielt dagegen heute eine immer geringere Rolle. „Was zählt, sind langjährige Erfahrung in der Produktion, eine durchgängige Qualitätssicherung und zudem der Nachweis einer unabhängigen Produktprüfung. Denn die Käufer und Investoren sind mit der Größe der geplanten Projekte auch kritischer geworden", so Hecker. Das weltweite Expertennetzwerk von TÜV Rheinland mit 180 Fachleuten in derzeit sechs Laboratorien sei dazu geeignet, Produktion und Produktqualität vor Ort auch für international tätige Hersteller zu prüfen. 80 Prozent aller Hersteller von Solarmodulen lassen ihre Produkte bei TÜV Rheinland insbesondere auf Sicherheit und Qualität prüfen.

© Solarmedia
/ Quellen: SUNTECH Power / TÜV Rheinland

Montag, 19. April 2010

Montage immer einfacher

Anlässlich der Hannover Messe stellt Bosch Rexroth ein neuartiges Einschubsystem zur Montage von rahmenlosen Dünnschicht-Solarmodulen der Bosch Solar Energy AG vor. Die abgestimmte Kombination aus Aufständerung und Photovoltaikmodul ermöglicht eine doppelt so schnelle Installation der Solarmodule wie bei herkömmlichen Befestigungssystemen.

Dafür sorgt eine ebenso einfache wie zuverlässige Einschubtechnik. Anstelle der sonst üblichen Klemmen kommen Schienen zum Einsatz. Die Photovoltaikmodule werden in die Führungsstränge eingeschoben und fixiert – fertig. Dadurch halbiert sich die Installationszeit auf 15 Sekunden pro Modul. So können mit der Rexroth-Einschubtechnik rund doppelt so viele Module in der gleichen Zeit montiert werden wie mit herkömmlichen Vier-Punkt-Klemmsystemen. Weil für die Installation Halterungen und Klemmen entfallen, verringert sich außerdem der Materialaufwand um bis zu 40 Prozent. „Zusammen mit den mikromorphen Dünnschicht-Solarmodulen von Bosch Solar Energy können wir so ein wettbewerbsfähiges System aus Unterkonstruktion und Photovoltaikmodul anbieten, dass niedrigste Systemkosten, geringste Anzahl an Einzelteilen und kürzeste Montagezeiten miteinander vereint“, so Jörg Walther, Geschäftsleiter Montagetechnik des Geschäftsbereichs Linear Motion and Assembly Technologies von Bosch Rexroth.

Aufgebaut wird das System auf ein in Tischlänge, Stützenabstand und Rammtiefe variables Grundgestell. Zusammen mit der Einschubschiene bildet es eine geschlossene Einheit, die die Solarmodule dauerhaft und sicher umschließt. Die Module wiederum sind statisch perfekt an das System angepasst. Mit ihrer Frontscheibe aus gehärtetem Glas halten die mikromorphen Dünnschichtmodule von Bosch Solar Energy in diesem Befestigungssystem mechanischen Belastungen von bis zu 2 400 Pascal stand. Dies entspricht einem Gewicht von 350 Kilogramm, das auf das Modul trifft. Gemeinsam arbeiten Bosch Rexroth und Bosch Solar Energy nun daran, dieses einzigartige Komplettsystem weiterzuentwickeln. So soll es bald auch für gerahmte Module und damit kristalline Anwendungen, kleinere Dachanlagen und Spezialeinsätze beispielsweise in Küstennähe zur Verfügung stehen.

Bereits seit dem letzten Jahr bewährt sich die intelligente Kombination aus Aufständerung und Dünnschichtmodul in verschiedenen Solarparks. Rund 75 000 Bosch-Module wurden damit bereits installiert – und das dank der schnellen und einfachen Montage innerhalb von nur zwei Monaten. Bosch beliefert Kunden jedoch nicht nur mit hochwertigen und aufeinander abgestimmten Komponenten. Auch bei der Planung, Auslegung und fachgerechten Montage der Solarsysteme sowie bei schlüsselfertigen Photovoltaikgroßprojekten stehen die hauseigenen Fachleute unterstützend zur Seite. „Wer in Photovoltaik investiert, der investiert in eine saubere Zukunft. Und wer bei Photovoltaik-Projekten auf Bosch setzt, profitiert von einem weltweiten Partnernetzwerk, schneller Anlagenamortisation und dauerhaft hohen, sicheren Erträgen“, schließt Peter Schneidewind, Vertriebsvorstand bei Bosch Solar Energy.

Quelle: Bosch Solar Energy

Speicher für Sonne und Wind

Erneuerbare Energien brauchen Stromspeicher, um ihr ganzes Potenzial entfalten zu können. Forscher der deutschen Fraunhofer-Allianz Energie setzen auf Redox-Flow-Batterien, die größere Mengen Ökostrom speichern können.

Die Idee stammt aus den 1970er Jahren: Zwei Flüssigkeiten, Elektrolyte mit Metall-Ionen, fließen aus Tanks durch eine Zelle, die in einem chemischen Prozess daraus Strom erzeugt. Dieses Prinzip der Redox- Flow-Batterie ist reversibel: Ist Energie aus Wind- oder Sonnenkraft übrig, wandelt die Batterie die elektrische wieder in chemische Energie um und speichert sie in den Tanks. Bis zu 10 000-mal lässt sich der Vorgang wiederholen. Solche Batterien sollen in den kommenden Jahren mit Leistungen bis zu einigen Megawatt entwickelt werden und Ökostrom so vorhersehbar wie Strom aus fossilen Kraftwerken machen. Auf der Hannover Messe zeigen Forscher der Fraunhofer-Allianz Energie Entwicklungen und Prototypen von Redox-Flow-Batterien. Der große Vorteil der neuen Akkus: Sie haben eine vergleichbare Energiedichte wie Bleiakkus, ihre Lebensdauer ist jedoch fast zehnmal so hoch.

Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in Pfinztal bei Karlsruhe
entwickelt Elektrolyte sowie neue Materialien insbesondere für die Membran, durch die der Ionenaustausch stattfindet. Auf der Hannover Messe demonstriert das ICT eine voll funktionsfähige Redox-Flow-Batterie mit zwei kleinen Tanks und einem Zellenstapel, alles auf der Fläche eines A3-Blatts. Die Leistung beträgt zwar nur wenige Watt, dafür lassen sich in dem Versuchaufbau verschiedene Materialien erproben.

Konzepte für größere Anlagen mit bis zu 2 MW sind in der Entwicklung. Am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen werden die hierzu notwendigen 35 kW Groß-Stacks entwickelt und in Zukunft auch getestet. Diese Stacks bilden die Basis der 2 MW-Anlagen. Auf der Messe zeigen die Forscher einen stufenförmig aufgeschnittenen Stack mit einem Stapel aus Zellen. In Oberhausen hat das Institut ein Redox-Flow-Batterie-Testlabor aufgebaut (weitere Informationen ab dem 19. April unter: battery-lab.umsicht.fraunhofer.de). In dem Labor können die Wissenschaftler Redox-Flow Batterien mit bis zu 80 Kilowatt und bis zu einer Tonne Gewicht untersuchen. Zurzeit prüfen sie erste Funktionsmuster für Einzelzellen.

Auf der Hannover Messe stellen Wissenschaflter in Halle 13, E44 aktuelle Forschungsergebnisse der Fraunhofer-Allianz Energie sowie des Fraunhofer Netzwerks "Energiespeichersysteme und Netze" und des "Batterie-Netzwerks" vor.

Quellen: Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT 2010 / Fraunhofer-Gesellschaft 2010 / Sonnenseite

Sonntag, 18. April 2010

«Photon» mit breiter Übersicht

Die deutsche Monatszeitschrift Photon ist zwar für den grössten Solarmarkt der Welt, das nördliche Nachbarland geschrieben. Dennoch bringen viele Artikel interessante und über Deutschland hinaus gültige Infos und Einsichten – auch für die Schweiz.

Naturgemäss ist das deutsche Einspeisegesetz, angesichts der immer noch laufenden politischen Auseinandersetzung um dessen Neuformulierung, ein Schwerpunkt der jüngsten April-Ausgabe. Dabei macht Photon wahr, was stets Markenzeichen des nunmehr bereits 15 Jahre alten Magazins war: Die Redaktion mischt sich mit fundierten Vorschlägen in die politische Diskussion ein – wenn auch viele der Vorschläge den altgedienten Solarkämpfern und vor allem der deutschen Industrie nicht passen dürften.

Nicht nur hatte das Magazin seit langem eine radikale Senkung der Einspeisevergütung gefordert – die sogar über die aktuellen Vorschläge der konservativen neuen Bundesregierung hinausgingen (Absenkung um bis zu 30 Prozent). Nun verlangt es eine regionale Differenzierung, um die einseitige Zusatzbelastung des Stromnetzes durch die erneuerbaren Energien in Massen zu halten. Rund die Hälfte des Solarstroms wird nämlich in Bayern und Baden-Würtemberg eingespeist. Allerdings könnte man mit der gleichen Begründung auch eine Differenzierung beim Windstrom verlangen, der vornehmlich aus nördlichen Küstengebieten stammt.

Sodann möchte Photon auch die Einspeisevergütung nicht wie vorgesehen im Falle des Eigenverbrauchs verstärkt fördern, da damit der Grundgedanke des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes torpediert werde (wonach sich alle in gleichem Masse an den Kosten zu beteiligen hätten). Unkonventionell und überlegenswert der Vorschlag schliesslich, weniger günstig ausgerichtete Dächer (nach Westen und Osten) zusätzlich zu fördern, um diese Quellen zu erschliessen. Das ganze Photon-Paket läuft auf die stets verfolgte Stossrichtung hinaus, aus der Photovoltaik möglichst schnell einen Massenmarkt zu machen – womit sich auch verböte, die Aufstellung von Grossanlagen auf Ackerflächen zu unterbinden.

Die April-Ausgabe bringt aber auch interessante Einsichten in die Entwicklung anderer bedeutender Märkte. So ist etwa China auf dem grossen Sprung, ohne allerdings bis jetzt in grossem Mass auf eine (vereinzelt zur Anwendung gelangende) Einspeisevergütung zu setzen (eher auf eine Art Solarstrombörse, wie sie etwa Zürich kennt). Die Einspeisevergütung hingegen hat in China zwar wie in weiteren mehr als 30 Staaten eine gesetzliche Grundlage, Hürden verschiedenster Art behindern aber das normalerweise einsetzende Wachstum der Märkte (wie etwa in Italien). Interessant auch der Blick nach Bolivien, wo vor allem für netzungebundene Insellösungen ein grosses Potential besteht, zumal im Andenstaat zumindest Komponenten für Solaranlagen sogar im eigenen Land hergestellt werden. Ein speziell konzipiertes Mikrofinanzsystem scheint der Photovoltaik langsam auf die Beine zu helfen – wobei in Bolivien die Regierungspolitik der Energieversorgung für Alle einen grossen Stellenwert einräumt.

Die üblichen umfassenden Marktübersichten sind auch in dieser Photonausgabe enthalten und machen das Magazin zu dem, was es ohne Zweifel weiterhin ist: eine absolut unverzichtbare Informationsquelle für die aufkeimende Solarbranche und alle Interessierten.

© Solarmedia
/ Weitere Infos auf der Photon-Website, die allerdings leider nur einen sehr begrenzten Zugriff auf einzelne Artikel erlaubt und auch nicht grade mit Aktualität glänzt.

Solardachkataster Bonn online

Eignet sich das Dach meines Hauses oder Betriebsgebäudes für eine Photovoltaikanlage oder eine solarthermische Anlage? Diese Fragen lassen sich jetzt schnell und bequem mit Hilfe des neuen Solardachkatasters Bonn online über das Internet beantworten.

In einer gebäudescharfen Kartendarstellung weist eine farbliche Markierung darauf hin, ob und in welchem Umfang ein Dach zur Energiegewinnung mittels Sonnenkraft geeignet ist (siehe Bild). Schrittweise lassen sich darüber hinaus weitere Informationen zum Beispiel zur installierbaren Leistung und zum Ertrag einer Photovoltaikanlage abrufen und die Wirtschaftlichkeit über einen Ertragsrechner kalkulieren. Das Solardachkataster ist in das städtische Geoinformationssystem eingebunden, das eine Vielzahl von Datenangeboten umfasst.

Die farbliche Markierung gibt Auskunft darüber, ob und wie gut sich die Dächer von Bonner Gebäuden zur Energiegewinnung mittels Sonnenkraft eignen.


Unter www.bonn.de, Stichwort Solardachkataster kann mit wenigen Mausklicks am PC ermittelt werden, ob sich ein ausgesuchtes Gebäude im Stadtgebiet Bonn grundsätzlich für den Aufbau einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage eignet. Dem Handwerk werde mit dem Kataster ein Instrument für eine erste orientierende Kundenberatung und Analyse der Situation vor Ort an die Hand gegeben, so die Mitteilung weiter.

Die Berechnungen für das Solardachkataster wurden im Auftrag der Stadt Bonn und der Stadtwerke Bonn Energie und Wasser von Prof. Dr. Martina Klärle, Leiterin des Steinbeis-Transferzentrums Geoinformations- und Landmanagement, durchgeführt. Wesentliche Grundlage für die notwendigen Rechenvorgänge war das hoch aufgelöste digitale Geländemodell der Bezirksregierung Köln (GeoBasisNRW). Dieses basiert auf Ergebnissen von Laserscan-Befliegungen aus dem Jahr 2007. Bonn ist nach eigenen Angaben die sechste Stadt in Deutschland, die nach einem solchen Verfahren ihren Bürgerinnen und Bürgern ein Solardachkataster anbietet. Die Kosten für den neuen Online-Informationsdienst beliefen sich auf nur 57'000 Euro.

Nach der Potenzialanalyse des Solardachkatasters sind 2.400.000 Quadratmeter in Bonn für die Stromgewinnung durch die Sonne geeignet. Das entspricht etwa der Größe von 300 Fußballfeldern. Auf dieser Fläche ließen sich 290.894 Megawattstunden Strom erzeugen. Damit könnten 96.965 Zwei-Personen-Haushalte mit Strom versorgt oder 18 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Bonn gedeckt werden. Für die Solarthermie weist das Ergebnis der Potenzialanalyse 71.453 Gebäude in Bonn aus, die für diese Form der Energiegewinnung genutzt werden können. Dies entspreche etwa 60 Prozent der Gebäude in Bonn. Solle eine photovoltaische oder solarthermische Anlage auf einem denkmalgeschützten Gebäude errichtet werden, sei die Zustimmung der Unteren Denkmalbehörde erforderlich. Auf denkmalgeschützte Gebäude wird im Solardachkataster gesondert hingewiesen.

Auf den Dächern städtischer Gebäude sind aktuell 56 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 592 kWp errichtet, berichtet das Bonner Presseamt weiter. Dies entspreche 17 Prozent der insgesamt in Bonn Ende 2008 installierten PV-Leistung. In vier der sechs Bonner Freibäder seien Solarabsorberanlagen zur Erwärmung des Beckenwassers eingebaut. Die Stadt Bonn habe in den Jahren 2007 bis 2009 die Installation solarthermischer Anlagen mit 100 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche gefördert, was zu einer erheblichen Steigerung der verbauten Kollektorfläche geführt habe.

Quelle: Presseamt Bonn

Samstag, 17. April 2010

US-Markt gewinnt an Fahrt

Nach Einschätzung von Experten dürfte der US-amerikanische Solarmarkt schon bald dem deutschen die Spitzenstellung streitig machen. In 2009 hat er laut dem Solarverband der Vereinigten Staaten einen großen Sprung nach vorn gemacht.

Wie die Solar Energy Industries Association (SEIA) in ihrem aktuellen Jahresbericht mitteilt, verfügte der US-Solarmarkt in Ende 2009 über eine installierte Gesamtkapazität von 2,1 Gigawatt (GW). Der Zuwachs betrug im vergangenen Jahr 481 Megawatt (MW) und fiel damit um 37 Prozent höher aus als im Vorjahr. Von den Dimensionen des deutschen Solarmarktes sind die Vereinigten Staaten damit noch weit entfernt. Der kam schon 2006 auf über zwei GW und hat die Gesamtkapazität bis Ende 2009 auf 8,9 GW oder 8.900 MW vervielfacht. Die nächstgrößten Solarmärkte sind Spanien mit 3,6 und Japan mit 2,6 GW.

Kalifornisches Soalrprojekt aus dem Bundesstaat mit der weitaus stärksten Solarleistung (Bild: SunPower).





Bei der 2009 neu installierten Photovoltaikkapazität rangieren die USA mit ihren 481 MW nach den vorgelegten Zahlen weltweit auf Rang 4. Vorne liegt die Bundesrepublik mit drei GW bzw. 3.000 MW, gefolgt von Italien mit 700 MW und Japan mit 484 MW. Der Umsatz der US-Solarbranche kletterte 2009 um 38 Prozent auf vier Milliarden Dollar. Die Anzahl der in der Branche Beschäftigten stieg um 17.000 auf 46.000. Laut der SEIA führte das Wachstum des Sektors in anderen Bereichen zu weiteren 33.000 Arbeitsplätzen.

SEIA-Chef Rhone Resch (nicht verwandt mit dem Solarmedia-Betreiber Guntram Rehsche :-) strich bei der Präsentation des Zahlen heraus, dass das Wachstum der Solarbranche trotz einer schweren Wirtschaftskrise gelungen sei. Er geht davon aus, dass in 2010 der eigentliche Durchbruch der US-Solarbranche erfolgen wird. Erst in diesem Jahr würden die Fördermittel der Obama-Regierung sich in vollem Umfang auswirken können. Im vergangenen Jahr flossen der US-Solarbranche staatliche Mittel im Umfang von vier Milliarden Dollar zu, 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Aufgrund von Hindernissen bei der Umsetzung der Förderung dürfte die Gesamtsumme in 2010 nochmals deutlich höher ausfallen. Die Gesamtkapazität der geplanten US-Solarprojekte beziffert der US-Solarverband auf sechs GW.

Wie im Vorjahr liegt Kalifornien mit 220 MW neu installierter Solarstromkapazität unter den US-Bundesstaaten an der Spitze. Damit entfällt knapp die Hälfte der gesamtkapazität auf den Sonnenstaat an der Westküste. Mit weitem Abstand folgen New Jersey mit 57 MW und einer Gesamtkapazität von 128 MW. Florida kam Ende 2009 insgesamt auf 39 MW, wovon allein im vergangenen Jahr 36 MW zugebaut wurden. Damit sprang der südwestliche Bundesstaat aus dem Stand auf den dritten Platz. Bei der Gesamtkapazität liegt Nevada mit 100 MW auf dem dritten Rang und weit vor dem viertplatzierten Colorado mit 59 MW.

Quelle: Ecoreporter

Freitag, 16. April 2010

Noch höhere Marktzahlen

Weltweit wurden im Jahr 2009 fast 7,5 Gigawatt (GW) an neuer Photovoltaik-Leistung installiert, womit die Prognose von IMS Research (Wellingborough, England) bestätigt wurde. Mit einem Seitenblick zur Atomwirtschaft.

Die neue Marktstudie rückt ursprünglich angenommene Grössenverhältnisse nochmals nach oben (siehe Solarmedia vom 16. März 2010). Denn nun berichtet das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IMS in einer Pressemitteilung von einem Weltvolumen von 7,5 GW, nachdem die deutsche Bundesnetzagentur den Umfang der im Dezember in Deutschland neu installierten Photovoltaik-Kapazität veröffentlicht hatte. Demnach wuchs der deutsche Markt im Jahr 2009 massiv auf 3,8 GW an; der weltweite PV-Markt verzeichnete eine zweistellige Wachstumsrate. Ash Sharma, Forschungsdirektor für Photovoltaik bei IMS Research, sagte: "Im Dezember 2009 wurde in Deutschland die unglaubliche Leistung von 1,5 GW installiert. Dies hatte IMS Research so prognostiziert. Im vierten Quartal hatten wir Lieferungen von Wechselrichtern im Umfang von 3,5 GW und ein weltweites Marktwachstum um 25 % auf mehr als 7 GW vorhergesagt".

Sharma fügte hinzu, dass viele Branchenkenner für 2009 mit einem deutlich geringeren Marktumfang gerechnet hatten. Demgegenüber habe IMS Research das starke Wachstum vorhergesagt. Laut Pressemitteilung untersuchte das Unternehmen viele Teilbereiche der Photovoltaik-Wertschöpfungskette. Marktanalysten gehen nach wie vor davon aus, dass der globale Photovoltaik-Markt sowohl hinsichtlich der Liefermengen von Solarmodulen und Wechselrichtern sowie unter Berücksichtigung der neu installierten Leistung im Jahr 2009 um mehr als 10 % auf über 7 GW wuchs. Trotz der kommenden Senkung der Solarstrom-Einspeisetarife in Deutschland geht IMS Research für 2010 von einem Wachstum des weltweiten PV-Marktes um bis zu 10 GW aus. Eine umfangreiche Marktnachfrage werde in verschiedenen Ländern erwartet.

Und eine nicht unerhebliche Nachbemerkung: Das Zubauvolumen entspricht unterdessen der Kapazität eines grossen Atomkraftwerks!

© Solarmedia
/ Quellen: IMS Research / Solarserver.de

Schott Solar macht’s vor

Die SCHOTT Solar AG zeigt auf der diesjährigen Hannover Messe neue Produkte, mit der sich die Kraft der Sonnenenergie noch effizienter nutzen lässt. Aus Anlass der beginnenden Hannover-Messe ein Produkteüberblick aus einer innovativen Firma.

Im Fokus stehen sowohl die neue Serie monokristalliner Solarstrommodule, die SCHOTT Solar auf der Messe erstmals der Öffentlichkeit vorstellen wird, als auch neue Receiverkonzepte für Solarkraftwerke. Die Hannover Messe findet in diesem Jahr vom 19. bis 23. April statt.

Photovoltaik-Gebäudeintegration vom vielseitigen deutschen Solarmodulproduzenten Schott Solar mit "ASI THRU".







Stark und schick zugleich – so lassen sich die Eigenschaften der neuen Modulserie SCHOTT MONO gemäss Firmenangaben am besten zusammenfassen. SCHOTT Solar ergänze die Produktpalette damit um ein besonders leistungsstarkes und design-orientiertes Solarstrommodul mit hohen Wirkungsgraden. Darüber hinaus stehen die bewährten polykristallinen und Dünnschicht-Module von SCHOTT Solar im Rampenlicht der Hannover Messe:
• Das Dünnschicht-Modul SCHOTT ASI 103 passt durch sein gutes Streulichtverhalten und die integrierte Verschaltung perfekt auf Dächer, die keine optimale Ausrichtung nach Süden aufweisen oder extreme Neigungswinkel haben. Doch nicht nur die inneren Werte sprechen für sich. Auch in Sachen Ästhetik überzeugen die ASI Dünnschichtmodule – hervorgerufen durch den schwarzen Rahmen und die homogene Fläche. Der robuste Alurahmen macht die SCHOTT ASI Module zudem besonders montagefreundlich.
Für besonders hohe Beständigkeit gegen extreme Witterung, starke Sog- und Drucklast sowie gegen hohe Ammoniak- oder Methan-Belastung in der Landwirtschaft hat SCHOTT Solar eine spezielle Doppelglastechnologie entwickelt. Das SCHOTT Poly 300 vereint so über 50 Jahre Erfahrung in der Verkapselungstechnik mit modernster Zelltechnologie für dauerhafte Erträge an Standorten mit extremen Umweltbedingungen.
• Der Leistungsträger SCHOTT POLY 225 komplettiert den Reigen der Solarmodule auf der Hannover Messe. Dieses polykristalline Glas-Folien-Modul überzeugt durch seine besonders hohe Nennleistung. Auf dieses und weitere Module gibt SCHOTT Solar eine Leistungsgarantie von 25 Jahren – egal was kommt.
• Gleich mehrere Funktionen erfüllt die solare Architekturlösung ASI THRU: Dieses halb-transparente Modul spendet Schatten und produziert gleichzeitig umweltfreundlichen Solarstrom. Es erfüllt die Anforderungen der Bauindustrie und lässt sich daher mit vielen herkömmlichen Metallbausystemen verwenden.

Als einziges Unternehmen weltweit entwickelt und produziert die SCHOTT Solar AG neben Photovoltaik-Modulen auch sogenannte Receiver, die das Herzstück solarthermischer Kraftwerke mit Parabolrinnentechnologie bilden. Im Solarfeld dieser Großanlagen konzentrieren riesige parabolisch geformte Spiegelrinnen die Sonnenstrahlung auf die Receiver und erhitzen so ein spezielles Öl, das als Wärmeträgermedium durch die Receiver gepumpt wird. Im Kraftwerksblock erzeugt ein Wärmetauscher aus der Hitze Dampf, der wiederum eine Turbine antreibt.

SCHOTT Solar hat in aufwändiger Forschungsarbeit Receiver entwickelt, die den extremen thermischen und mechanischen Belastungen über viele Jahre Stand halten: Der SCHOTT PTR 70 Receiver kommt beispielsweise in den Andasol-Kraftwerken im südspanischen Granada erfolgreich zum Einsatz. Auf der Hannover Messe zeigt SCHOTT Solar außerdem Prototypen für Receiver, die für größere Solarkollektoren entwickelt wurden (den SCHOTT PTR 80 Receiver und den SCHOTT PTR 90 Receiver). Außerdem entwickelt das Unternehmen derzeit mit Hochdruck Receiverkonzepte, die für den Betrieb mit geschmolzenem Salz sowie für die Direktverdampfung geeignet sind. Die entsprechenden Prototypen für diese beiden innovativen und aussichtsreichen Entwicklungen werden in Hannover ebenfalls zu sehen sein.

© Solarmedia
/ Quelle: Schott Solar

Donnerstag, 15. April 2010

Milliarden für Chinas Industrie

Die chinesischen Photovoltaik-Unternehmen wollen das Geld für weiteres Wachstum nutzen. Insgesamt stellt ihnen die chinesische Entwicklungsbank etwa 8,65 Milliarden Euro zur Verfügung.

Die Photovoltaik-Solarunternehmen Suntech Power Holdings und Trina Solar haben von der staatlichen chinesischen Entwicklungsbank CDB zusammen umgerechnet etwa 8,65 Milliarden Euro an frischen Krediten bekommen. Chinas größter Solarzellen- und Modulhersteller Suntech erhält in den kommenden fünf Jahren bis zu 5,4 Milliarden Euro an Krediten, wie der Suntech-Direktor für Investor Relations, Rory Macpherson, der Nachrichtenagentur „Reuters“ bestätigte. Die Vergabe der Kredite sei nicht an spezielle Projekte gebunden. Es könne auch für den Ausbau der Produktionskapazitäten genutzt werden, so Macpherson weiter.

Der hypermoderne Firmensitz eines der grössten Photovoltaik-Unternehmens der Welt: Suntech Power in Wuxi, das Unternehmen kommt jetzt in den Genuss der staatlichen Milliarden.

Trina Solar werden bis 2015 Kredite in Höhe von etwa 3,25 Milliarden Euro durch die CDB zur Verfügung gestellt. "Wir wollen Projekte im Ausland gewinnen", erklärte ein Trina-Sprecher. Hinter den Krediten steckt das Ziel der chinesischen Regierung, die eigene Photovoltaik-Branche international an die Spitze zu bringen. Neben dem leichten Zugang zu Kapital haben die chinesischen Produzenten auch den Vorteil von kostengünstigen Produktionsbedingungen. Mit dieser Kombination können sie erheblichen Druck auf die Photovoltaik-Unternehmen in Europa und den USA ausüben. Gerade in Zeiten der Finanzkrise haben die chinesischen Anbieter ihren Wettbewerbsvorteil nutzen und ihre Weltmarktposition massiv ausbauen können.

Quelle: Photovoltaik

Schweizer erhöht Produktion

Die Ernst Schweizer AG in Hedingen bei Zürich baut die Produktion der Sonnenkollektoren aus. Firmeninhaber Hans Ruedi Schweizer sieht diese Produktion durch asiatische Konkurrenten nicht bedroht.

Mit einer zweiten Produktionsstrasse für den neuen Flachkollektor FK2 (siehe Bild) lassen sich die Kapazitäten mehr als verdoppeln und bis zu 10 neue Arbeitsplätze schaffen. Zudem kann mit einem optimierten Logistikkonzept auch das erhöhte Volumen schneller und effizienter verarbeitet werden. Im Vollausbau können im Einschicht-Betrieb täglich bis zu 160 Kollektoren zusätzlich produziert werden, was einer Jahreskapazität von 35'000 Kollektoren respektive 80'000 Quadratmetern entspricht. Zusammen mit der bestehenden Produktionslinie können so Sonnenkollektoren mit einer Fläche von 130'000 Quadratmetern pro Jahr produziert werden - dies ist mehr als eine Verdoppelung der bestehenden Kapazität. Im Zweischicht-Betrieb werden zusätzlich bis zu 10 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Kernstück der neuen Produktionsstrasse, bei der neueste Technologien zur Anwendung kommen, ist die Anlage zur Verklebung des Solarglases mit dem Kollektorrahmen mittels eines Roboters. Beim neuen Gehäusekonzept des FK2 werden zudem die Rahmenprofile in den Ecken verschweisst und die Rückwand verpresst. Das Gewicht konnte um ganze 23% auf lediglich 40 kg pro Kollektor gesenkt werden, was auch zu einer kürzeren energetischen Rückzahldauer führt. Zudem kommen beim FK2, der sowohl für Flachdach- als auch für Aufdach-Montage eingesetzt wird, ein optimierter Absorberhalter und ein neue Belüftung zum Zuge. Sämtliche hydraulischen Anschlüsse sind rein metallisch dichtend und die Temperaturmessung erfolgt im Sammelrohr.

Gleichzeitig mit dem Ausbau der Produktion hat die Ernst Schweizer AG auch zwei neue LKW-Andockstellen erstellt, mittels derer der Warenfluss optimiert und das zusätzliche Volumen bewältigt werden kann. Die LKW-Aufleger können nun dank der Anpassrampen direkt von der Produktion aus beladen werden. Das ist rationeller, da sich die internen Transportwege verkürzen. Um die für Heizzwecke aufgewendete Energie zu reduzieren, erhielt die Fassade des Werks 3 zudem eine Wärmedämmung und neue Fenster.

Anlässlich der Einweihungsfeier der neuen Produktionslinie blickte der Firmeninhaber Hans Ruedi Schweizer zuversichtlich in die Zukunft. Mit Flachkollektoren für den In-Dach-Ausbau sei man im mitteleuropäischen Markt gut gerüstet gegenüber allfälliger Konkurrenz aus Fernost. Dort werden in erster Linie Kollektoren mit Vakuumröhren hergestellt, die auf dem hiesigen Markt weniger beliebt sind.

© Solarmedia
/ Quelle: Ernst Schweizer AG, Metallbau

Solar- statt Agrosprit

Mit der Begrenzung fossiler Kraftstoffe tritt die Mobilität auf Basis erneuerbarer Energien in den Vordergrund. Wie der Bedarf flächenschonend gedeckt werden kann, untersucht das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW, Stuttgart).

Der trendige und schnelle Elektrosportwagen Tesla braucht zur Erzeugung seines solaren Kraftstoffes viel weniger Platz als jeder Agrosprit-Wagen.





Das lässt Landwirte in aller Welt aufhorchen: Den geringsten Flächenbedarf benötigt Solarstrom (Photovoltaik) für Elektroautos. Biodieseltreibstoff für PKW mit Verbrennungsmotor erfordert eine 250 Mal so große Fläche. Zugrunde gelegt wurde die durchschnittliche Fahrstrecke von rund 12.000 Kilometern im Jahr. Für die Biodieselerzeugung wird laut ZSW eine Fläche von etwa 5.000 Quadratmetern - zum Rapsanbau - benötigt. "Bei der Multiplikation dieser Fläche mit der Zahl der PKW auf deutschen Straßen wird klar, dass die verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen bei weitem nicht ausreichen, um unsere Autos mit Biosprit zu versorgen", erklärt ZSW-Vorstand Professor Werner Tillmetz.

Wie sieht es im Vergleich dazu mit der Elektromobilität aus? Das Ergebnis ist verblüffend: Für ein Elektroauto mit batterieelektrischem Antrieb genügt rein rechnerisch der Strom aus einer 20 Quadratmeter großen Photovoltaik-Anlage, um die gleiche Fahrleistung zu ermöglichen - das ist eine 250 Mal geringere Fläche im Vergleich zum Biodiesel. "Die zu lösende Aufgabe bei der Elektromobilität: Wie kann ich die tages- und jahreszeitabhängige Stromerzeugung mit dem Stromverbrauch im Auto harmonisieren, da die Speicherkapazität auch moderner Batterien relativ begrenzt ist", sagt Professor Tillmetz. Nutzt man die deutlich bessere Speicherkapazität von Wasserstoff - der aus PV-Strom über Elektrolyse erzeugt wird, verliert man an Effizienz - doch der Flächenvorteil im Vergleich zu Biodiesel liegt immer noch im Bereich des Faktors 100. Auch die Wasserstofferzeugung über Windenergie ist hoch attraktiv: Die von den Windkraftanlagen abgedeckte Fläche kann weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden.

Der Grund für die extremen Flächenunterschiede liegt im Produkt aus den Wirkungsgraden der einzelnen Energiewandlungsstufen über die gesamte Energiekette: Von der Umwandlung der Sonnenstrahlung über die Biomasse oder direkt in Strom (Photovoltaik) bis zum Wirkungsgrad des Antriebsstranges des Fahrzeuges. "Damit wird klar, dass nicht alle Technologien wirklich Sinn ergeben. Die verfügbaren Flächen, insbesondere die einheimischen, sind einfach begrenzt", so Tillmetz.

Dass erneuerbare Quellen den Energiebedarf für die Elektromobilität ohne Probleme stillen können, zeigt eine Schätzung für die prognostizierte Million Elektrofahrzeuge im Jahr 2020. Sie benötigen dann rund 1,6 Terawattstunden (TWh) Strom. Nach einer Studie des Bundesumweltministeriums werden erneuerbare Energien 2020 etwa 178 TWh Strom erzeugen - 2009 waren es 93 TWh. Nur knapp ein Prozent des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stromes wird 2020 also zum Betanken der Batterien der E-Fahrzeuge benötigt.

Das große Potenzial der Stromspeicher für eine nachhaltige Mobilität zu nutzen wird allerdings große Anstrengungen kosten. "Das elegante E-Mobil zieht viel Aufmerksamkeit auf sich, doch seine Zukunft hängt von einem äußerlich unscheinbaren Bauteil ab, dem elektrischen Kraftherz Hochleistungsbatterie", so Tillmetz, der auch Leiter des ZSW-Geschäftsbereich Elektrochemische Energietechnologien ist. "Um die Batterien besser und leistungsfähiger zu machen, wird weltweit geforscht und entwickelt. Auch Deutschland muss hier aktiver werden. Wir brauchen eigene Produzenten und eine eigene Zulieferindustrie, um maßgeschneiderte Hochleistungsbatterien zu entwickeln. Sonst müssen wir die Schlüsseltechnologie aus Asien importieren."

© Solarmedia
/ Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

Mittwoch, 14. April 2010

Weltfirmen werden solar

Sie sind Weltkonzerne und haben bislang kaum etwas gemeinsam. Doch jetzt springen sowohl Dow Chemical als auch der Kofferproduzent Samsonite auf die Solarschiene. Die Botschaft ist klar: Die Zukunft ist solar.

Die beiden im Folgenden auszugsweise wiedergegebenen Firmenmeldungen sind PR-Artikel wie Tausende andere. Und doch sorgen sie für Aufsehen. Sie zeigen, dass sich immer mehr herkömmliche Grossunternehmen Gedanken darüber machen, wie sie auf den anfahrenden Solarzug aufspringen können. Lassen Sie sich überraschen mit solaren Dachschindeln und solarem Reisegepäck.

Dow Chemical says it is ready for its thin-film solar roofing shingles to go on sale next year — one of the first technologies to make solar panels and roofs one and the same, and a step toward increasing the affordability and physical appeal of going solar for residential consumers. Dubbed the “Powerhouse” line, the shingles do for rooftop solar what Apple has done for mobile phones: make functional look sexy.

But not so fast. The shingles are still being put through rigorous tests. Dow wants to ensure that the shingles it churns out can live up to the 25-year warranty it plans to offer (standard for the roofing industry). The shingles themselves are pretty pricey, covering 4 square feet and carrying a price tag of $40 each after government subsidies.

The shingles have the same structure as most thin-film solar material. Made out of copper, indium, gallium and selenium, the modules are coated in a proprietary plastic and convert about 13 percent of the sunlight absorbed into usable electricity. This is pretty good, considering that most thin-film panels in use today top out at 11 percent.

Dow says the key to its technology is the plastic coating, making the thin-film cells more durable and efficient than most of its competitors. Dow also has the manufacturing muscle to scale production faster than any startup or venture-backed solar enterprise could hope to. The company is so confident in its shingles that it estimates the solar roofing market could reach $5 billion in size in just five years.

Ascent Solar Technologies, Inc., a developer of flexible thin-film solar modules, announced today that Samsonite, the worldwide leader in travel solutions, has selected flexible light-weight CIGS modules from Ascent Solar to be integrated into its new line of solar consumer products being initially rolled out this summer. The two companies have been working together through product development and today’s development symbolizes the progress and innovation from both companies to make portable power a part of an everyday product from a global leader in its industry.

Lynne Berard, Samsonite VP Sales & Marketing stated, “As our lives depend more and more on mobile electronics and the need to power and carry such devices, we believe that integrating solar panels into our carrying case solutions will be a game changer in the industry. By utilizing the unique, flexible, lightweight and subtle modules from Ascent, we are able to provide our customers with power on the go, while not compromising our stringent standards for quality and style.”

© Solarmedia
/ Quellen: GlobalSolar, GreenBeat

Solarstrom aus Grosswerken

Rund 400 Wissenschaftler und Firmenvertreter aus 32 Ländern trafen sich anfangs April in Freiburg im Breisgau zur sechsten Ausgabe der International Conference on Concentrating Photovoltaic Systems – CPV-6.

Das internationale Kongresspublikum tauschte sich über den aktuellen Stand von Forschung, Produktion und Umsetzung der Solarkraftwerkstechnologie Konzentrator-Photovoltaik aus. Solarkraftwerke spielen eine zentrale Rolle im Mix der Erneuerbaren Energien, vor allem in Ländern mit viel direkter Sonneneinstrahlung. Zu den führenden Technologien zählt dabei die Konzentrator-Photovoltaik, bei der das Sonnenlicht auf höchsteffiziente Solarzellen konzentriert wird, wodurch hohe Wirkungsgrade erzielt werden. Einige Megawatt dieser Technologie, die in unterschiedlichen Varianten ausgeführt wird, sind bereits in Spanien installiert, die Schwelle zur industriellen Umsetzung ist überschritten. Die CPV-6 informierte über die gesamte Wertschöpfungskette der Technologie, von der Zell- und Modulentwicklung über Optik und Nachführung bis hin zu Kosten, Marktentwicklung und Qualitätsstandards.

Zu den Highlights der Konferenz zählten Berichte mehrerer erfolgreicher Projekte. So wurde ein Systemwirkungsgrad von über 25 Prozent AC, d.h. Netzeinspeisungseffizienz nach der Umwandlung des Solargleichstroms in den Wechselstrom für das Netz, gemessen. Weltweit stehen derzeit mehr als 50 MW Produktionskapazitäten an Konzentrator-Photovoltaiksystemen zur Verfügung. Erste Betriebsergebnisse über einen Verlauf von zwei Jahren wurden präsentiert, desgleichen vielfältige Tests für den Nachweis der Systemzuverlässigkeit.

Die Forscher des Fraunhofer ISE
sind seit mehr als zwanzig Jahren in der Entwicklung von höchsteffizienten Solarzellen auf Basis von III-V-Halbleitern aktiv. Mit 41,1 Prozent hatte das Team um Andreas Bett und Frank Dimroth Anfang 2009 einen Weltrekordwirkungsgrad für Konzentratorsolarzellen erzielt. Auf der Photovoltaikkonferenz PVSEC 2009 in Hamburg wurde Bett für seine Leistungen mit dem Becquerel-Preis ausgezeichnet. Vor fünf Jahren entstand aus dem Fraunhofer ISE die Ausgründung Concentrix Solar, die heute in Freiburg eine 25 MW Produktion für Konzentratorsysteme betreibt und ein erstes Kraftwerk in Spanien gebaut hat.
Die nächste Ausgabe der CPV Conference findet vom 4. bis 7. April 2011 in Nevada, USA statt.

Weitere Informationen unter: www.cpv-conference.org

Quelle: Fraunhofer ISE

Dienstag, 13. April 2010

Rückblick Klimawelt-Messe


Messebesucher der «Klimawelt» vom 9. - 11. April 2010 im Zürcher HB zur Frage: "Was muss passieren, um unser Klima zu schützen und was machen Sie dafür?" Der im Beitrag erwähnte Blog des Autors im Bild (Guntram Rehsche himself) findet sich unter Solarmedia.

Quelle: iturn.tv