Die
Energiekommission des Nationalrats (Urek-N) fällt bei der Beratung des
Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren
Energien wichtige Entscheide. Der Wirtschaftsdachverband aeesuisse
begrüsst und unterstützt die fundierte Arbeit der Kommission
grossmehrheitlich, nachstehend die Original-Medienmitteilung. Die vorberatende Energiekommission des Nationalrats (Urek-N) spricht sich im Rahmen der Beratung des Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien einstimmig für die Netzentgeltbefreiung von dezentralen Speichern mit Endverbrauch aus. Damit korrigiert die Urek-N den Ständerat, der es noch verpasste, sinnvolle Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb eines wichtigen Teils der dezentralen Speicher zu schaffen. Die aeesuisse engagierte sich politisch intensiv für die jetzige Lösung der Urek-N und ist entsprechend erfreut über den deutlichen Kommissionsentscheid. «Gerade Autobatterien werden dank der rasanten Entwicklung der Elektromobilität innert wenigen Jahren gewaltige Speicherkapazitäten bereitstellen können», sagt Stefan Batzli, Geschäftsführer des Wirtschaftsdachverbands aeesuisse. Eine aktuelle Studie der ETH Zürich zeige, dass dank einer intelligenten Integration von Elektroauto-Batterien in das Energiesystem, die Stromsystemkosten um bis zu 6,5 Mrd. Franken reduziert werden können. Dank dem Entscheid der Urek-N könne dieses eindrückliche Potenzial erschlossen werden. Ausweitung Elektrizitätsgemeinschaften Damit der Strom möglichst dort genutzt werden kann, wo er auch bereitgestellt wird, soll dieses System gemäss Kommission ausgeweitet werden. Neu sollen lokale Elektrizitätsgemeinschaften ermöglicht werden, deren Teilnehmenden unter Inanspruchnahme des Verteilnetzes miteinander verbunden sind. Für einen entsprechenden Ausbau hat sich auch die aeesuisse engagiert. Denn die heutige Technik erlaubt eine Ausweitung der Elektrizitätsgemeinschaften, ohne zusätzliche Kupferkabel zu verlegen. «Mit dem jetzt beschlossnenen Ausbau hin zu lokalen Elektrizitätsgemeinschaften werden Anreize zum Bau neuer PV-Anlagen mit hohem Eigenverbrauch geschaffen, was den PV-Zubau ohne zusätzliche Fördergelder ermöglicht», so Batzli. Kommission für Liberalisierung des Messwesens Weniger positiv wertet die aeesuisse hingegen den Entscheid, dass die Netzbetreiber grundsätzlich das Recht haben sollen, Flexibilitäten zu nutzen, so lange die Inhaber der Flexibilität dies nicht ausdrücklich untersagen. Im Gegenzug sollen die Endverbraucher über eine solche Nutzung informiert werden müssen, zudem soll grundsätzlich eine Vergütung vorgesehen werden. Markt für Effizienzdienstleistungen Verschuldung und Erhöhung Netzzuschlagsfonds Weiter hat die Kommission der parlamentarischen Initiative Harmonisierte Besteuerung von Abnahmevergütungen aus der Stromproduktion von Photovoltaikanlagen» von Nationalrat Jürg Grossen einstimmig Folge gegeben. Die Initiative fordert, dass die Besteuerung von Abnahmevergütungen einheitlich auf einem Nettoprinzip aufgebaut sein soll, wonach ausschliesslich die Abnahmevergütungen aus in der Jahresbilanz überschüssigem Solarstrom steuerbar sind. Darüber hinaus soll eine Bagatellgrenze festgelegt werden, bis zu welcher die Abnahmevergütungen steuerfrei sind. Die aeesuisse unterstützte die Initiative und ist entsprechend über den Kommissionsentscheid erfreut. Die Kommission hat das Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien zu Ende beraten. Das Gesetz kann somit in der Frühjahrssession im Nationalrat beraten werden. Quelle: aeesuisse |
Das Parlament in der Schweiz hat im Herbst 2022 mit dem „dringlichen Bundesgesetz zur kurzfristigen Bereitstellung einer sicheren Stromversorgung im Winter“ die Voraussetzungen für den raschen Zubau von solaren Freiflächenanlagen mit hoher Winterproduktion geschaffen. Der Anspruch auf ein vereinfachtes Bewilligungsverfahren und auf zusätzliche Fördermittel gilt dabei bis Ende 2025 oder bis zu einer Jahresproduktion von insgesamt zwei Terawattstunden. Mit dem dringlichen Bundesgesetz löst das Parlament kurzfristig einen willkommenen Impuls für alpine Anlagen aus.
Themen Agri-PV sowie Diversifizierung der Lieferketten: Die Stromversorgung im Winterhalbjahr ist auch deshalb ein wichtiges Thema der PV-Tagung 2023. Ein Podiumsgespräch mit hochkarätigen Teilnehmern vertieft die Frage, welchen Beitrag Großanlagen zur Versorgungssicherheit leisten können. Weitere Themen sind unter anderem der Fachkräftebedarf, die Erschließung neuer Marktsegmente wie Infrastrukturflächen und Agri-PV sowie die Diversifizierung der Lieferketten. Zudem werden Informationen aus der Praxis geteilt, unter anderem werden innovative Beispiele zum Energiemanagement in Mehrfamilienhäusern und im Verbund mit Fahrzeugflotten erläutert.
Die Tagung wird durch eine Produktausstellung der 30 wichtigen Akteuren der Solarbranche sowie einer wissenschaftliche Poster ergänzt. Sie kann vor Ort in Bern und über eine den Online-Livestream verfolgt werden. Die Tagung wird von Swissolar zusammen mit Energieschweiz und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE organisiert. Weitere Infos hier
Quelle: photovoltaik