Mittwoch, 9. November 2022

Grünes Licht für Schweizer Solarlehre


Ab dem Schuljahr 2024/25 werden die neuen Berufslehren «Solarmonteur:in EBA» und «Solarinstallateur:in EFZ» starten. Die Lancierung dieser Berufslehren ist ein wichtiger Schritt, um den immensen Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarbranche langfristig zu decken.

Anfang November hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation grünes Licht für die neuen Berufsbilder gegeben, die von Swissolar, dem Bildungszentrum Polybau und Branchenvertretern entwickelt wurden. Schulungsstandorte werden die Polybau-Bildungszentren in Uzwil SG und Les Paccots FR sein. Die Lancierung dieser Berufslehren ist neben diversen Ausbildungs- und Umschulungsangeboten ein wichtiger Schritt, um den immensen Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarbranche langfristig zu decken und die Professionalisierung weiter voranzutreiben.

Das Eidgenössische Berufsattest «Solarmonteur:in EBA» wird nach 2-jähriger Lehre abgeschlossen, das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis «Solarinstallateur:in EFZ» kann nach 3-jähriger Ausbildung erworben werden. «Diese neuen Berufe sind ein wichtiger und dringlicher Schritt, um dem Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarwirtschaft zu begegnen und um die Branche weiter zu professionalisieren», sagt Rita Hidalgo, Leiterin Bildung und Wissensmanagement bei Swissolar.

Die beiden Bildungspläne wurden von Swissolar unter Hochdruck und in rekordverdächtiger Zeit entwickelt. Von Mai bis September 2022 hat eine Arbeitsgruppe bestehend aus 20 Branchenvertreternvon grossen und kleinen Unternehmen unter der gemeinsamen Leitung von Swissolar und Polybau die neuen Berufsbilder definiert. Unter pädagogischer Begleitung der eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung haben Solarspezialisten mit unterschiedlichem Werdegang festgelegt, was Lehrabgänger:innen im Bereich Solarinstallation und Solarmontage fachlich können müssen. Zudem wurden weitere Abklärungen mit dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat (Esti), dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) getroffen.

Die Bildungspläne liegen nun in Entwurfsform vor. Nach der im November folgenden Branchenvernehmlassung werden sie Ende Januar 2023 von Swissolar beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) eingereicht. Während das SBFI 2023 die Dokumente prüft, wird die konkrete Umsetzung vorbereitet. Dazu gehören die Definition von Lernzielen für die Berufsfachschule, die Erstellung von Programm und Inhalt von überbetrieblichen Kursen, die Aufgabenstellung für das Qualifikationsverfahren sowie die Festlegung des Ausbildungsprogramms für die Lehrbetriebe.

Schnupperlehren und Lehrverträge: Ab sofort können Solarfirmen Schnupperlehren in den neuen Berufen Solarmontage und -installation anbieten. Die definitive Bildungsverordnung wird voraussichtlich frühestens per 1. Oktober 2023 und spätestens per 1. Januar 2024 vom SBFI erlassen. Ab dann können auch Lehrverträge abgeschlossen werden. Die ersten Lernenden beginnen ihre Ausbildung im Schuljahr 2024/25 ab August 2024. Betriebe, die Lernende ausbilden möchten, müssen von ihrem Kanton eine Ausbildungsbewilligung erhalten. Um die Betriebe auf diese neue Situation vorzubereiten, finden im Frühjahr 2023 von Swissolar organisierte Informationsveranstaltungen statt. Ab Herbst 2023 sollen Informationsveranstaltungen für angehende Berufsbildner:innen stattfinden.

Derzeit umfasst die Schweizer Solarwirtschaft zirka 10’000 Vollzeitstellen. Bis 2050 wird sich die Anzahl voraussichtlich mehr als verdoppeln. Dazu David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar und Vorstandsmitglied Polybau: «Mit diversen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind wir auf gutem Weg, den immensen Fachkräftebedarf langfristig decken zu können. Die Solarbranche bietet eine sinnstiftende Arbeit mit Zukunft. Deshalb wollen viele junge Leute in diesen Sektor einsteigen oder wechseln.»

Quelle: Swissolar

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