Diese
Stromlücke kündigt sich aufgrund des steigenden Strombedarfs durch die
Elektrifizierung des Verkehrs- sowie von Teilen des Wärmesektors an –
bei gleichzeitiger Abschaltung der Atom-und Kohlekraftwerke und dem zu
geringen Ausbaupfad für die wesentlichen erneuerbaren Energien
Photovoltaik und Windenergie. Dazu Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer
des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW): „Wir müssen jetzt den
‚Solar- und Speicherturbo‘ einlegen, um fossile Kraftwerkskapazitäten
rechtzeitig zu ersetzen. Konkret heißt das, die Solarisierung unserer
Energieversorgung schnellstmöglich mindestens um den Faktor drei bis
vier zu beschleunigen. The smarter E Europe ist als zentrale
Innovationsplattform in Europa dafür jetzt ein zentraler Katalysator.”
Neben
dem schnelleren Ausbau der Photovoltaik mit klassischen Dach- und
Freiflächenanlagen können gebäudeintegrierte PV-Anlagen (BIPV) und
Agri-Photovoltaik (Agri-PV) auf landwirtschaftlichen Flächen ebenso
beitragen wie die Nutzung von Wasserflächen. „Floating PV“ bietet den
Vorteil neue Flächen für die Energiewende nutzen zu können und
Landnutzungskonflikte zu minimieren. Mehr zu diesen Themen bieten die
Intersolar Europe, die weltweit führende Fachmesse für die
Solarwirtschaft, die in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum feiert,
sowie die begleitende Intersolar Europe Conference. Hier erleben die
Teilnehmer die wichtigsten Trends und Innovationen, erfahren alles über
neue Märkte und Geschäftsmodelle und wie digitale Technologien das
Anlagendesign, Betrieb und Wartung von PV-Anlagen optimieren können.
Grüner Wasserstoff- ein wichtiger Faktor für den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft: Doch
damit die Energiewende und die neue Energiewelt funktionieren können,
sind neben dem Ausbau der Solar- und Windenergie auch effiziente
Stromspeicher für diese Systeme gefragt. Vor allem für die kurzzeitige
Stromspeicherung werden Batteriespeicher in Zukunft von zentraler
Bedeutung sein, insbesondere angesichts der aktuellen Ausweitung von
Produktionskapazitäten und der damit einhergehenden weiteren
Kostensenkung. Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), wurden
allein im privaten Bereich in Deutschland im vergangenen Jahr rund
88.000 neue Heimspeicher installiert und damit nahezu jede zweite
PV-Anlage mit einem Batteriespeicher kombiniert. Der geplante deutliche
Ausbau der Kapazitäten zur Produktion von grünem Wasserstoff kommt jetzt
hinzu und tritt als ein weiteres Schlüsselelement der Energiewende
immer stärker in den Fokus. Grüner Wasserstoff wird damit zu einer
wichtigen Option, um die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr über
regenerative Energien enger aneinander zu koppeln. Mit grünem
Wasserstoff lassen sich zudem Anwendungen in der Industrie, bei
Schiffs-, Schwer- und Flugverkehr dekarbonisieren, die nicht direkt
elektrifiziert werden können.
Digitalisierung für die intelligente Steuerung eines komplexen Energiesystems: Machine
Learning, künstliche Intelligenz (KI) und Big Data schaffen neue
Möglichkeiten für das Design von Energiesystemen, die
Anlagenkonfiguration, vorausschauende Wartung, Monitoring und Ertrags-
und Wetterprognosen (Forecasting). All das dient der Reduzierung der
Stromgestehungskosten und damit der Rentabilität der Anlagen. Digitale
Anwendungen sorgen in Zukunft für die intelligente Steuerung und
Verteilung eines immer komplexer werdenden Energiesystems und bringen
Angebot und Nachfrage in Einklang – egal ob in der energieintensiven
Industrie, auf regionaler Ebene oder in Quartieren und
Einfamilienhäusern.
Das Ende der Verbrenner: Die öffentliche Ladeinfrastruktur in Europa ist 2020 um 35 Prozent gewachsen, das Interesse an privaten Wallboxen in Deutschland ist riesig. Entsprechend steigt die Zahl der Anbieter und Produkte. Der Anteil privater Ladevorgänge wird in den kommenden zehn Jahren weiter überwiegen – und zwar deutlich mit rund 80 Prozent, davon geht die Nationale Leitstelle für Ladeinfrastruktur in Deutschland aus. Lademöglichkeiten zu Hause, beim Arbeitgeber und an Einkaufszentren werden noch stärker gefragt sein. Die deutsche Bundesregierung fördert das und setzt dabei auf zukunftsweisende Kriterien wie die Steuerbarkeit der Ladelösungen und die Verwendung von Strom aus erneuerbarer Energie. Seit dem Start des Programms Ende November 2020 wurden 385.000 Anträge auf die Förderung von 470.000 privaten Ladepunkten gestellt.
Ähnlich wie Tankstellen heute, werden die Betreiber von Ladeinfrastruktur sowie deren Service Provider in naher Zukunft eine zentrale Rolle in der Mobilität einnehmen – und damit systemrelevant werden. Strom wird idealerweise mit erneuerbaren Energien vor Ort erzeugt. Über den grünen Ladestrom wachsen der Energie- und Mobilitätsektor zusammen. Umso wichtiger ist die sinnvolle und effiziente Verteilung des zur Verfügung stehenden Stroms und damit die Einbeziehung der Netze, Gebäude und Fahrzeuge sowie der Stand- und Ladezeiten. Intelligente Ladesysteme mit entsprechendem Energie- und Lastmanagement, sowie einfache Bezahlfunktionen zur Abrechnung des Ladestroms sind notwendig.
The smarter E Europe findet mit ihren vier Einzelmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) vom 06. bis 08. Oktober als The smarter E Europe Restart 2021 auf der Messe München statt.
Weitere Informationen unter:
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