Gebäudehüllen bieten reichlich Platz zur Energiegewinnung. Dennoch sind
Photovoltaik-Fassaden bis heute eher selten anzutreffen – dabei lassen
sich Technik und Ästhetik durchaus verbinden. Das haben Studierende und
Dozierende der beiden Departemente «Design & Kunst» und «Technik
& Architektur» der Hochschule Luzern bewiesen, indem sie
Photovoltaik-Module als Designobjekte für die Fassade des NEST auf dem
Empa-Campus gestaltet haben. Die Entwürfe wurden im Februar 2021 einer
Jury präsentiert.
Nun wurde das Siegerprojekt «Glasklar» der
Textildesignstudentin Lynn Balli am NEST-Gebäude installiert und
feierlich in Betrieb genommen. Björn Niesen, Innovationsmanager NEST ist
erfreut über das Ergebnis. «Wenn wir das Interesse von Designerinnen
und Designern für die Gestaltung von gebäudeintegrierten
Photovoltaik-Modulen wecken können, leisten wir einen wichtigen Beitrag
für mehr Akzeptanz von Photovoltaik-Fassaden und fördern somit den
Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion in der Schweiz», sagt er.
Photovoltaik-Module in die Umgebung integrieren: Eine Fassade hat unterschiedliche Funktionen. Primär schützt sie das
Gebäude – daneben hat sie aber auch eine ästhetische Aufgabe. Im
Gegensatz zu den Materialien Beton oder Holz, die sich mit der Zeit an
der Fassade visuell verändern und anpassen, bleibt Glas unverändert. Das
Siegerprojekt «Glasklar» von Lynn Balli hat bei dieser visuellen
Problematik angesetzt. Es greift die Frage auf, wie man den Werkstoff
Glas als Oberfläche attraktiver gestalten kann, damit er nicht wie ein
Fremdkörper an der Fassade wirkt. Ballis Design überzeugte die Jury im
Februar 2021 durch das elegante Hervorheben der Dynamik von Glas und die
gelungene Umsetzung mit zehn Einzelkunstwerken. «Ein grosses Learning
für mich war die Erkenntnis, dass Glas durch seine beständige Art
Unmengen an Gestaltungsmöglichkeiten bietet, die im Kontext von Gebäuden
gut funktionieren. Man muss sich nur darauf einlassen», so Lynn Balli.
Quelle: Empa / Annina Schneider
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen