Volk und Stände haben die Atomausstiegsinitiative mehrheitlich
abgelehnt. Damit ist nicht der Ausstieg an sich in Frage gestellt, aber
das Konzept einer auf 45 Jahre beschränkten Laufzeit. Was es jetzt
braucht, ist ein alternatives Modell, wie sich der Ausstieg aus der
Kernenergie und der gleichzeitige Aufbau eines neuen Energiesystems
zielstrebig erreichen lassen. Mit der Energiestrategie 2050 liegt eine
breiter getragene und machbare Lösung auf dem Tisch, wie dies auch die
Gegner der Ausstiegsinitiative im Abstimmungskampf immer
betonten. Die Stellungnahme der Dachorganisation der Wirtschaft für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz:
Die
Schweizer Bevölkerung hat entschieden. Sie sagt Nein zu einem
Atomausstieg mit maximalen Laufzeiten von 45 Jahren. Die unmittelbar
bevorstehende Ausserbetriebnahme der drei kleinen Kernkraftwerke im 2017
war für eine Mehrheit der Bevölkerung zu ambitiös. Der Weg in die
Energiezukunft führt damit über die Energiestrategie 2050, die eine
breite Unterstützung geniesst. Die AEE Suisse ist überzeugt, dass die
von Bundesrat und Parlament gutgeheissene Energiestrategie auch in der
bevorstehenden Volksabstimmung eine Mehrheit finden wird und als
minimaler Konsens die weiteren Schritte bestimmen wird. Die
Energiestrategie 2050 beinhaltet ein ausgewogenes erstes
Massnahmenpaket, das die Schweiz schrittweise in eine verantwortliche
Energiezukunft auf Basis der erneuerbaren Energien und der
Energieeffizienz führen wird. Damit erfährt jene Energiepolitik und
-praxis eine politische Fortschreibung, die von vielen Unternehmen,
Privaten und Institutionen schon seit vielen Jahren umgesetzt wird.
Bundesrat
und eine grosse Mehrheit des Parlamentes stehen hinter dieser
Energiestrategie. Eine starke Minderheit der Schweizer Bevölkerung
wünscht sich zudem eine verbindlichere Regelung des Atomausstiegs. Mit
der Energiestrategie 2050 liegt ein Grund-Konzept auf dem Tisch, das
aber eine abschliessende Regelung des Ausstiegs offen lässt. Es liegt in
der Verantwortung der Politik, das Resultat dieser Volksabstimmung bei
der Weiterentwicklung der Energiestrategie passend zu berücksichtigen.
Die Vorgaben sind klar: soll der Atomausstieg bei plötzlichen
Abschaltungen wegen Sicherheitsmängeln geordnet erfolgen, muss in den
nächsten Jahren wesentlich stärker in den Ausbau eines neuen,
intelligenten und wirtschaftlich tragbaren Energiesystems investiert
werden. Die Wirtschaft der erneuerbaren Energien und der
Energieeffizienz ist bereit, diese Herausforderung anzunehmen. Was sie
braucht, ist ein verbindlicher Fahrplan und damit verlässlichen
Rahmenbedingungen für die nötige Planungs- und Investitionssicherheit,
wie Gianni Operto, Präsident der AEE Suisse betont. «Es gibt viel zu
tun. Die Aufgaben sind gross aber machbar. Wichtig ist, dass jetzt alle
konstruktiven Kräfte zusammenrücken».
Quelle: AEE Suisse
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