Sonntag, 27. November 2016

Energiestrategie 2050 ist minimaler Konsens

Volk und Stände haben die Atomausstiegsinitiative mehrheitlich abgelehnt. Damit ist nicht der Ausstieg an sich in Frage gestellt, aber das Konzept einer auf 45 Jahre beschränkten Laufzeit. Was es jetzt braucht, ist ein alternatives Modell, wie sich der Ausstieg aus der Kernenergie und der gleichzeitige Aufbau eines neuen Energiesystems zielstrebig erreichen lassen. Mit der Energiestrategie 2050 liegt eine breiter getragene und machbare Lösung auf dem Tisch, wie dies auch die Gegner der Ausstiegsinitiative im Abstimmungskampf immer betonten. Die Stellungnahme der Dachorganisation der Wirtschaft für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz:

Die Schweizer Bevölkerung hat entschieden. Sie sagt Nein zu einem Atomausstieg mit maximalen Laufzeiten von 45 Jahren. Die unmittelbar bevorstehende Ausserbetriebnahme der drei kleinen Kernkraftwerke im 2017 war für eine Mehrheit der Bevölkerung zu ambitiös. Der Weg in die Energiezukunft führt damit über die Energiestrategie 2050, die eine breite Unterstützung geniesst. Die AEE Suisse ist überzeugt, dass die von Bundesrat und Parlament gutgeheissene Energiestrategie auch in der bevorstehenden Volksabstimmung eine Mehrheit finden wird und als minimaler Konsens die weiteren Schritte bestimmen wird. Die Energiestrategie 2050 beinhaltet ein ausgewogenes erstes Massnahmenpaket, das die Schweiz schrittweise in eine verantwortliche Energiezukunft auf Basis der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz führen wird. Damit erfährt jene Energiepolitik und -praxis eine politische Fortschreibung, die von vielen Unternehmen, Privaten und Institutionen schon seit vielen Jahren umgesetzt wird.

Bundesrat und eine grosse Mehrheit des Parlamentes stehen hinter dieser Energiestrategie. Eine starke Minderheit der Schweizer Bevölkerung wünscht sich zudem eine verbindlichere Regelung des Atomausstiegs. Mit der Energiestrategie 2050 liegt ein Grund-Konzept auf dem Tisch, das aber eine abschliessende Regelung des Ausstiegs offen lässt. Es liegt in der Verantwortung der Politik, das Resultat dieser Volksabstimmung bei der Weiterentwicklung der Energiestrategie passend zu berücksichtigen. Die Vorgaben sind klar: soll der Atomausstieg bei plötzlichen Abschaltungen wegen Sicherheitsmängeln geordnet erfolgen, muss in den nächsten Jahren wesentlich stärker in den Ausbau eines neuen, intelligenten und wirtschaftlich tragbaren Energiesystems investiert werden. Die Wirtschaft der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz ist bereit, diese Herausforderung anzunehmen. Was sie braucht, ist ein verbindlicher Fahrplan und damit verlässlichen Rahmenbedingungen für die nötige Planungs- und Investitionssicherheit, wie Gianni Operto, Präsident der AEE Suisse betont. «Es gibt viel zu tun. Die Aufgaben sind gross aber machbar. Wichtig ist, dass jetzt alle konstruktiven Kräfte zusammenrücken».


Quelle: AEE Suisse

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