Dienstag, 9. August 2016

Erneuerbare Energien senken Strompreise

Zur Entwicklung der Strompreise nimmt der Geschäftsführer  des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) Hermann Falk Stellung - er bezieht sich dabei auf die Verhältnisse in Deutschland: 

„Die Erneuerbaren Energien tragen erheblich dazu bei, dass die Strompreise in Deutschland tatsächlich beträchtlich gefallen sind – und zwar um satte 4 Cent pro Kilowattstunde (KWh) seit 2009. Doch die stark gesunkenen Großhandelspreise an den Strombörsen werden von den Energiekonzernen nicht, oder nur zum Teil und verspätet an ihre Privathaushalts- kunden weitergegeben. Deshalb kann ein Preisvergleich der Stromanbieter lohnend sein. Zugleich sollte sich die Politik einem Geburtsfehler der EEG-Umlage annehmen, denn die derzeitige Gestaltung der EEG-Umlage verzerrt die Kosten des Ökostromausbaus. Grund dafür ist ein paradoxer Zusammenhang:  Eben weil die Erneuerbaren die Strompreise an den Börsen senken, steigt die EEG-Umlage. Denn fallende Preise schrumpfen die Einnahmen, die Differenz wird durch die Umlage ausgeglichen. 

Und nicht zuletzt blähen satte Industrierabatte die EEG-Umlage auf. Tatsächlich wird sie nahezu ausschließlich von Privathaushalten, Kleingewerbe und Mittelstand bezahlt, denn die großen Unternehmen sind weitgehend befreit – was es für die Bürger natürlich teurer macht. Sie zahlten 2015 samt Umlage 28,8 Cent für die Kilowattstunde, während vollständig privilegierte Unternehmen Strom für 4 bis 4,5 Cent kaufen konnten. Diese Privilegien erhalten vor allem besonders energieintensive Betriebe, die zu solch niedrigen Preisen kaum Anlass haben in Effizienztechniken zu investieren.“
 
Eine Grafik zu EEG-Umlage und Börsenstrompreisen findet sich hier
 
Weitere detaillierte Erklärungen gibt es im BEE-Hintergrundpapier

Quelle: BEE 

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