Meggen
ist Energiestadt. Grosse Teile der Gemeindefläche sind als Landschaft auf
nationaler und kantonaler Ebene geschützt. Jede bauliche Veränderung unterliegt
einem mehrstufigen anspruchsvollen Prozess.
Ein
prächtiges Schloss, gepflegte Rebhänge und Gartenanlagen mit Hortensien und anderen Blumen bilden die
Kulisse für eine gelungene Photovoltaikanlage auf der Scheune Meggenhorn in
unmittelbarer Nähe zum Schloss (siehe Bild). Alles im Gemeindeeigentum. Die
Scheune wird heute im geringen Umfang landwirtschaftlich genutzt, wobei nicht
der Ertrag im Vordergrund steht, sondern Teil einer gemeindeeigenen
Infrastruktur ist, welche die Vielfalt des Lebens in der Gemeinde eindrücklich
veranschaulicht. Auf dem angestrebten Weg zum „Goldlabel“ für energetisch
vorbildliches Handeln der Gemeinde wurde beschlossen, auf dem Dach der
erwähnten Scheune eine Photovoltaikanlage, integriert, zu installieren. Neben
der vorbildlichen Integration der Module wurde das Konzept so ausgelegt, dass
der erzeugte Strom nach den Wechselrichtern in innovative Speicher geleitet
wird und nur derjenige Strom ins Netz eingespeist wird, welcher lokal nicht
verbraucht wird. Der laufende Ertrag und der bisherige Stromertrag können neben
anderen Angaben laufend auf einem grossen instruktiven Schaupult verfolgt
werden. Die Anlage ist angemeldet bei der KEV, aber noch auf der Warteliste.
Die Gemeinde ist überzeugt, dass sie bezogen auf die Gesamtlaufzeit der Anlage
diese wirtschaftlich betreiben kann.
Der Weg bis zur Bewilligung für die
Installation der Photovoltaikanlage im sensiblen landschaftlichen Umfeld war recht
lang. Es brauchte viele Anläufe, Gespräche mit kantonalen und eidgenössischen
Behörden und wissenschaftlich
fundierte Abklärungen, so bezüglich möglichen Blendwirkungen, bis der
Startschuss erfolgen konnte. Gemeinderat Josef Scherer verstand es, diesen Weg
hin zur Realisation mit innerem Engagement aufzuzeigen.
Pioniertaten brauchen in der Schweiz Geduld, Konsensfähigkeit und den Willen, ein Ziel auch zu erreichen.
Nationalrat Peter Schilliger, FDP, Präsident
suissetec und Unternehmer auf dem Haustechnikbereich und selber Solaranwender
verstand es, den Blick von den üblichen Diskussionen über einzelne
Energieressourcen, so der Solarenergie, auf ein breites Spektrum von
Politikbereichen zu richten, welche insgesamt zu einem ausgewogenen und
tragbaren Resultat führen. Für ihn müssen die einzelnen Anwendungsgebiete zur
Energiegewinnung marktfähig sein, resp. dorthin so schnell wie möglich geführt
werden. Die Anwendung der Atomenergie mit neuen Anlagen kommt für ihn aus
wirtschaftlichen Überlegungen, aber auch aufgrund von Widerständen in der
Bevölkerung nicht in Frage.
Marius Fischer, Leiter Engineering, BE Netz
AG, konnte berichten, dass der geschätzte mögliche physische Ertrag der Anlage
bereits überboten wird, dass bei der Installation Hochleistungsmodule verwendet
wurden und die Anlage mit den zusätzlich installierten Speichern gleichzeitig
als Studienobjekt dient, um herauszufinden, unter welchen Voraussetzungen es
sich lohnt, das Netz zu verstärken (in der Regel eine Notwendigkeit bei grossen
Anlagen) oder nach Verrechnung des Eigenverbrauchs und der Zwischenspeicherung nur
den nicht selbst bezogenen Strom ins Netz zu liefern, wobei all diese Prozesse
intelligent dank Software gesteuert werden können. Im Kleinen wird in Meggen
Grundlagenarbeit geleistet für künftige dezentrale Stromversorgungssysteme,
welche bei Integration von Produzenten und Konsumenten
weitgehend zu autarken Lösungen führen werden. Zwischen den Eigentümern der
Anlage, den CKW, aber auch der ETH bestehen Kontakte, um die Resultate der
Anlage zu analysieren und für kommende Anlagen Schlüsse zu ziehen.
Quelle:
Max Meyer / Solarbauern
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