Sonntag, 26. Oktober 2014

Zürich’s erste LED-Strassenleuchten

Andere Gemeinden der Schweiz haben sie längst – nun hat die Stadt Zürich nachgezogen. Die Elektrizitätswerke der Stadt (EWZ) haben am Freitagabend in Neu-Affoltern eine erste Versuchsstrecke mit 33 LED-Strassenlaternen offiziell in Betrieb genommen. Die EWZ sind weiterhin auch im Bereich der Solarenergie aktiv.

Sie gelten als nicht unumstritten, die LED-Leuchten, die immer wieder für unzufriedene Kundschaft sorgen, sei es wegen der grossen Blendwirkung von LED-Autoscheinwerfern oder wegen des kalten Lichts, das ihren Einsatz in Wohnräumen unwirtlich erscheinen lässt. Doch die Demonstration der Versuchsstrecke an der Furttalstrasse zwischen Neu-Affoltern und Regensdorf überzeugte die meisten der vielen anwesenden QuartierbewohnerInnen. Ein Versuch zeigte es klar: Die LED-Strassenlaternen fahren ihr Licht zurück, wenn gar kein Verkehr herrscht. Tauchen FussgängerInnen oder Velofahrer auf, so leuchten sie mit einer Stärke von 70 Prozent – und erst beim schnelleren und schweren motorisierten Verkehr drehen sie ihre Leistung auf deren 100 auf. Um sogleich wieder abzudunkeln, wenn sich keine Fahrzeuge mehr in der Nähe bewegen.

Dieses so genannte Dimmen ist nur einer der Vorteile der neuen Laternen. Zuallererst verbrauchen sie rund 40 Prozent weniger Strom – und dann erreicht ihre Lebensdauer gemäss Herstellerangaben bis zu 20 Jahre – rund vier Mal mehr als jene der herkömmlichen Strassen-Leuchtkörper. Das muss sich im Laufe der Zeit natürlich erst weisen – wie die gesamte Anlage mit ihren 33 Leuchten jetzt erst mal in der Praxis zu testen sein wird. Die Erfahrungen sollen dann Grundlage für den weiteren Einsatz beim EWZ bilden. Wirtschaftlich wären sie auf jeden Fall heute schon. Denn ähnlich wie bei Solarmodulen sind die Preise in den letzten Jahren massiv zurückgegangen. LED-Strassenlaternen sind unterdessen gemäss EWZ-Angaben nicht mehr teurer als die herkömmlichen.

Interessantes war auch zum Solarprogramm der Stadtzürcher Stromer zu vernehmen. Bald sollen weitere Anlagen zur Verfügung stehen, an denen sich die Stadtbevölkerung beteiligen kann. Ein erster Versuch zeigte ja in kürzester Zeit, dass viele InteressentInnen in Solarenergie investieren wollen (siehe Video auf Solarmedia vom 2. September 2014). Nun sollen weitere Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen werden. Und jene, die bereits seit Jahren Solarstrom von der Solarstrombörse des EWZ beziehen, können im kommenden Jahr auf eine Preisreduktion hoffen. Sie zahlen nämlich derzeit immer noch 65 Rappen für eine Kilowattstunde Solarstrom, weil viele alte teure Anlagen entlohnt werden müssen, deren Produktionskosten wegen der hohen Erstellungskosten hoch liegen und weil gleichzeitig zuwenig neue billige Anlagen im System vorhanden sind.  Aber eben, im kommenden Jahr soll der Preis des Stroms von der Züricher Solarstrombörse endlich sinken.

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