Donnerstag, 20. Juni 2013

Die Intersolar-Award-Gewinner

Zum sechsten Mal wurde der Intersolar AWARD auf der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft Intersolar Europe in München verliehen. Der internationale Preis der Solarwirtschaft würdigt Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen „Photovoltaik“, „Solarthermie“ und in diesem Jahr erstmals auch in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“. 

Insgesamt nutzten in diesem Jahr 101 Unternehmen aus 19 verschiedenen Ländern die Gelegenheit, um sich für den Intersolar AWARD zu bewerben. Bereits Mitte Mai 2013 wurden in den Bereichen „Photovoltaik“ und „Solarthermie“ sowie in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“ insgesamt 26 Unternehmen für den renommierten Solarpreis nominiert. Aus der Gruppe der Finalisten kürte eine unabhängige Fachjury von Experten aus Forschung, Wissenschaft, Industrie und Fachmedien die Gewinner des Intersolar AWARD 2013. Der Intersolar AWARD in der Kategorie „PV Produktionstechnik“, der bisher auf der Intersolar Europe verliehen wurde, wird am 9. Juli 2013 im Rahmen der Intersolar North America verliehen.

Neue Kategorie „Solare Projekte in Europa“
In diesem Jahr konnten die Aussteller auch erstmals ihre Bewerbungen in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“ einreichen. Prämiert wurden Projekte aus den drei Themenbereichen „Photovoltaik und Energiespeicher“, „Industrielle und gewerbliche Photovoltaiknutzung“ und „Industrielle und gewerbliche Solarthermienutzung“, die in besonders vorbildlicher Weise die Energiewende vorantreiben. Voraussetzung für die Bewerbung war, dass die Projekte zum Zeitpunkt der Einreichung für den Intersolar AWARD bereits vollständig realisiert und nicht älter als zwei Jahre waren. Um in die engere Auswahl zu kommen musste nachgewiesen werden, dass es sich bei dem Projekt um eine wegweisende und einzigartige Lösung handelt. Weitere Entscheidungskriterien der Jury waren der Nutzen des Projekts für Gesellschaft und Umwelt sowie resultierende wirtschaftliche Vorteile und der technische Innovationsgrad.

Die Gewinner im Bereich „Photovoltaik“
Die Firma LG Electronics Deutschland GmbH, Ratingen, hat mit dem „Mono X NeoN“ ein  besonders leistungsfähiges Solarmodul entwickelt, das durch einen verbesserten Wirkungsgrad bei geringen Kosten überzeugt. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz von n-type-Solarzellen, die das einfallende Sonnenlicht von zwei Seiten ausnutzen können (bifacial) und eine verbesserte Lichteinkopplung. Beeindruckt zeigte sich die Jury von der Kombination verschiedener Technologien und der hohen Wirtschaftlichkeit des Solarmoduls.

Der Firma Schletter GmbH, Kirchdorf, ist mit der Entwicklung des „Smart PV Charge“ ein intelligentes Ladeverfahren für den optimierten Eigenverbrauch von selbsterzeugtem Solarstrom in Kombination mit Elektromobilität gelungen. Eine Schnittstelle zwischen PV-Anlage, Energiemanager und Akkuspeicher eines Elektrofahrzeuges sorgt dafür, dass je nach Bedarf der Solarstrom für den Haushalt wie auch zum „Betanken“ des Fahrzeuges genutzt werden kann. Die Jury überzeugte, dass sich mit zeitlich flexiblem Ladevorgang und der zusätzlichen Speicherkapazität Eigenverbrauchsquoten von über 80 Prozent erzielen lassen.

Die SMA Technology AG, Niestetal, hat mit dem „Sunny Boy Smart Energy“ ein kompaktes, vollintegriertes Speichersystem konzipiert, welches sich schnell und einfach installieren lässt. Mit einer Speicherkapazität von 2 Kilowattstunden (kWh) eignet sich der Speicher ideal für den Gebrauch in Privathaushalten und ermöglicht dort einen hohen Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom. Eine langlebige Lithium-Ionen-Batterie wirkt sich positiv auf die gesamtwirtschaftliche Betrachtung des Speichersystems aus und verringert dessen Ausfallrisiko.

Die Gewinner im Bereich „Solarthermie“
Die Clique Solar, Mumbai/Indien, hat einen solarthermischen Großkollektor für die industrielle und gewerbliche Nutzung in sonnenreichen Regionen entwickelt. Mit dem zweiachsig geführten Dish-Konzentrator „Arun 100“ lässt sich heißes Wasser oder Wasserdampf mit Temperaturen bis zu 250 Grad Celsius erzeugen. Der Kollektor eignet sich für unterschiedliche Anwendungen, wie zum Beispiel zur Erzeugung von Prozesswärme für industrielle Anwendungen oder zum Betrieb von Absorberkältemaschinen. Überzeugt hatte die Jury neben der industriellen und gewerblichen Nutzung des Kollektors  dessen kurze Amortisationszeit von zwei bis vier Jahren.

Der solare Warmwassererhitzer der Ezinc Metal San. Tic. A.S., Melikgazi/Türkei, kommt bei der Wassererwärmung ganz ohne den Einsatz von Pumpen aus. Indem das Wasser direkt im Speicherbehälter des „Nanosol Compact Solar Water Heater” erhitzt wird, können zusätzliche Kosten eingespart und die Störanfälligkeit reduziert werden. Die Jury lobte die hohe Wirtschaftlichkeit der solarthermischen Anwendung sowie das installationsfreundliche und platzsparende “Plug & Play-System”.

Die Gewinner in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“
Die Belectric Solarkraftwerke GmbH, Kolitzheim, hat die mit 128 Megawatt Peak (MWp) drittgrößte PV-Anlage Deutschlands im brandenburgischen Templin errichtet. Der „Solar Power Plant Templin“ besteht aus insgesamt 1,5 Millionen Dünnschichtmodulen und 114 Wechselrichtern. Dank dynamischer Regeleingriffe gewährleistet die intelligente Kraftwerkstechnologie ein stabiles Spannungsniveau und kompensiert mögliche Netzschwankungen rund um die Uhr. Spezielle Elektroniken können der Blindleistung entgegen wirken und ein „Phasenshifter“ sorgt dafür, dass nutzlose Blindleistung ausgeglichen wird.

Die Galaxy Energy GmbH, Berghülen, hat ein Energiesystem für ein CO2-neutrales Gebäude konzipiert, welches ohne die Zufuhr von Gas, Öl oder Holz zu Heizzwecken auskommt. Das Kernstück des „Galaxy Energy Building“ stellt ein Dachsparrensystem dar, bei dem die Photovoltaikmodule bereits in die Dachkonstruktion integriert wurden. Die weiteren Bestandteile des innovativen Energiesystems sind eine Deckenluftheizung, eine Wärmepumpe sowie ein integrierter Eisspeicher, der für eine saisonale Heizung und Kühlung des Gebäudes sorgt.

Die Conergy AG, Hamburg, hat eine auf maximalen Eigenverbrauch optimierte PV-Dachanlage (8 kWp) auf dem Restaurant „Lasal del Varador“ im spanischen Barcelona errichtet. Das Besondere daran: Statt die PV-Anlage wie bisher auf maximale Leistung und Autarkie auszurichten, wurde hier eine ideale Anlagengröße für die direkte Nutzung des Solarstroms Vorort erzielt. Aus Sicht der Jury ein wegweisendes Projekt, das beispielhaft für den zukünftigen Bau von Solaranlagen gilt, die aufgrund ihres hohen Eigenverbrauchs ohne staatliche Förderung auskommen.

Die Intersolar Europe 2013 findet vom 19. bis 21. Juni auf der Messe München statt.

Weitere Informationen zur Intersolar Europe finden Sie im Internet unter www.intersolar.de

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