Zum sechsten Mal wurde der Intersolar AWARD auf der
weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft Intersolar Europe in
München verliehen. Der internationale Preis der Solarwirtschaft würdigt
Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen
„Photovoltaik“, „Solarthermie“ und in diesem Jahr erstmals auch in der
Kategorie „Solare Projekte in Europa“.
Insgesamt nutzten in diesem Jahr 101
Unternehmen aus 19 verschiedenen
Ländern die Gelegenheit, um sich für den Intersolar AWARD zu bewerben.
Bereits Mitte Mai 2013 wurden in den Bereichen „Photovoltaik“ und
„Solarthermie“ sowie in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“
insgesamt 26 Unternehmen für den renommierten Solarpreis
nominiert. Aus der Gruppe der Finalisten kürte eine unabhängige
Fachjury von Experten aus Forschung, Wissenschaft, Industrie und
Fachmedien die Gewinner des Intersolar AWARD 2013. Der Intersolar AWARD
in der Kategorie „PV Produktionstechnik“, der bisher auf
der Intersolar Europe verliehen wurde, wird am 9. Juli 2013 im Rahmen
der Intersolar North America verliehen.
Neue Kategorie „Solare Projekte in Europa“
In
diesem Jahr konnten die Aussteller auch erstmals ihre Bewerbungen in
der Kategorie „Solare Projekte in Europa“ einreichen. Prämiert wurden
Projekte aus den drei Themenbereichen
„Photovoltaik und Energiespeicher“, „Industrielle und gewerbliche
Photovoltaiknutzung“ und „Industrielle und gewerbliche
Solarthermienutzung“, die in besonders vorbildlicher Weise die
Energiewende vorantreiben. Voraussetzung für die Bewerbung war, dass die
Projekte zum Zeitpunkt der Einreichung für den Intersolar AWARD bereits
vollständig realisiert und nicht älter als zwei Jahre waren. Um in die
engere Auswahl zu kommen musste nachgewiesen werden, dass es sich bei
dem Projekt um eine wegweisende und einzigartige
Lösung handelt. Weitere Entscheidungskriterien der Jury waren der
Nutzen des Projekts für Gesellschaft und Umwelt sowie resultierende
wirtschaftliche Vorteile und der technische Innovationsgrad.
Die Gewinner im Bereich „Photovoltaik“
Die Firma
LG Electronics Deutschland GmbH, Ratingen, hat mit dem „Mono X
NeoN“ ein besonders leistungsfähiges Solarmodul entwickelt, das durch
einen verbesserten Wirkungsgrad bei geringen Kosten überzeugt.
Ermöglicht wird dies durch den Einsatz von n-type-Solarzellen,
die das einfallende Sonnenlicht von zwei Seiten ausnutzen können
(bifacial) und eine verbesserte Lichteinkopplung. Beeindruckt zeigte
sich die Jury von der Kombination verschiedener Technologien und der
hohen Wirtschaftlichkeit des Solarmoduls.
Der Firma
Schletter GmbH, Kirchdorf, ist mit der Entwicklung des „Smart PV
Charge“ ein intelligentes Ladeverfahren für den optimierten
Eigenverbrauch von selbsterzeugtem Solarstrom in Kombination mit
Elektromobilität gelungen. Eine Schnittstelle zwischen PV-Anlage,
Energiemanager und Akkuspeicher eines Elektrofahrzeuges sorgt dafür,
dass je nach Bedarf der Solarstrom für den Haushalt wie auch zum
„Betanken“ des Fahrzeuges genutzt werden kann. Die Jury überzeugte, dass
sich mit zeitlich flexiblem Ladevorgang
und der zusätzlichen Speicherkapazität Eigenverbrauchsquoten von über
80 Prozent erzielen lassen.
Die
SMA Technology AG, Niestetal, hat mit dem „Sunny Boy Smart
Energy“ ein kompaktes, vollintegriertes Speichersystem konzipiert,
welches sich schnell und einfach installieren lässt. Mit einer
Speicherkapazität von 2 Kilowattstunden (kWh) eignet sich der
Speicher ideal für den Gebrauch in Privathaushalten und ermöglicht dort
einen hohen Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom. Eine
langlebige Lithium-Ionen-Batterie wirkt sich positiv auf die
gesamtwirtschaftliche Betrachtung des Speichersystems aus
und verringert dessen Ausfallrisiko.
Die Gewinner im Bereich „Solarthermie“
Die
Clique Solar, Mumbai/Indien, hat einen solarthermischen
Großkollektor für die industrielle und gewerbliche Nutzung in
sonnenreichen Regionen entwickelt. Mit dem zweiachsig geführten
Dish-Konzentrator „Arun 100“ lässt sich heißes Wasser oder Wasserdampf
mit Temperaturen bis zu 250 Grad Celsius erzeugen. Der Kollektor eignet
sich für unterschiedliche Anwendungen, wie zum Beispiel zur Erzeugung
von Prozesswärme für industrielle Anwendungen oder zum Betrieb von
Absorberkältemaschinen. Überzeugt hatte die Jury
neben der industriellen und gewerblichen Nutzung des Kollektors
dessen kurze Amortisationszeit von zwei bis vier Jahren.
Der solare Warmwassererhitzer der
Ezinc Metal San. Tic. A.S., Melikgazi/Türkei, kommt bei der
Wassererwärmung ganz ohne den Einsatz von Pumpen aus. Indem das Wasser
direkt im Speicherbehälter des „Nanosol Compact Solar Water Heater”
erhitzt wird, können zusätzliche Kosten eingespart
und die Störanfälligkeit reduziert werden. Die Jury lobte die hohe
Wirtschaftlichkeit der solarthermischen Anwendung sowie das
installationsfreundliche und platzsparende “Plug & Play-System”.
Die Gewinner in der Kategorie „Solare Projekte in Europa“
Die
Belectric Solarkraftwerke GmbH, Kolitzheim, hat die mit 128
Megawatt Peak (MWp) drittgrößte PV-Anlage Deutschlands im
brandenburgischen Templin errichtet. Der „Solar Power Plant Templin“
besteht aus insgesamt 1,5 Millionen Dünnschichtmodulen und 114
Wechselrichtern. Dank dynamischer Regeleingriffe gewährleistet die
intelligente Kraftwerkstechnologie ein stabiles Spannungsniveau und
kompensiert mögliche Netzschwankungen rund um die Uhr. Spezielle
Elektroniken können der Blindleistung entgegen wirken und
ein „Phasenshifter“ sorgt dafür, dass nutzlose Blindleistung
ausgeglichen wird.
Die
Galaxy Energy GmbH, Berghülen, hat ein Energiesystem für ein
CO2-neutrales Gebäude konzipiert, welches ohne die Zufuhr von Gas, Öl
oder Holz zu Heizzwecken auskommt. Das Kernstück des „Galaxy Energy
Building“ stellt ein Dachsparrensystem dar, bei dem
die Photovoltaikmodule bereits in die Dachkonstruktion integriert
wurden. Die weiteren Bestandteile des innovativen Energiesystems sind
eine Deckenluftheizung, eine Wärmepumpe sowie ein integrierter
Eisspeicher, der für eine saisonale Heizung und Kühlung des
Gebäudes sorgt.
Die
Conergy AG, Hamburg, hat eine auf maximalen Eigenverbrauch
optimierte PV-Dachanlage (8 kWp) auf dem Restaurant „Lasal del Varador“
im spanischen Barcelona errichtet. Das Besondere daran: Statt die
PV-Anlage wie bisher auf maximale Leistung und Autarkie
auszurichten, wurde hier eine ideale Anlagengröße für die direkte
Nutzung des Solarstroms Vorort erzielt. Aus Sicht der Jury ein
wegweisendes Projekt, das beispielhaft für den zukünftigen Bau von
Solaranlagen gilt, die aufgrund ihres hohen Eigenverbrauchs
ohne staatliche Förderung auskommen.
Die Intersolar Europe 2013 findet vom 19. bis 21. Juni auf der Messe München statt.
Weitere Informationen zur Intersolar Europe finden Sie im Internet unter www.intersolar.de
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