Samstag, 15. März 2025

Autoschrott zu Solarmodulen

Einst hiess es «Schwerter zu Pflugscharen». Dieser Kampf-Slogan der Pazifisten, aber auch der sozial eingestellten Arbeiterschaft, lässt sich nunmehr umwandeln. Es muss jetzt heissen Autoschrott zu Solarmodulen. Betrachtungen des Solarmedia-Autors Guntram Rehsche.

Was sich schon seit einiger Zeit abzeichnete, schlägt sich nun in konkreten Zahlen nieder. So lese ich etwa im Tagesanzeiger von Samstag, dem 15. März die folgenden Schlagzeilen: «Bei Bayerische Motoren Werken sind die fetten Jahre» vorbei oder in der gleichen Ausgabe: «Gewinn bricht ein und der Mythos Porsche bröckelt». Nun wird ja schon hinlänglich über die Probleme der Automobilindustrie diskutiert, insbesondere der deutschen. Der grosse Clash hat stattgefunden, als der ebenfalls deutsche Volkswagenkonzern vor Jahren seine Abgaswerte frisierte, was den Konzern anschliessend mutmasslich um die 30 Milliarden € kostete.

Soll einer erzählen, dieser Umweltskandal habe nichts mit dem Problemen der Automobilindustrie zu tun. Wie auch immer, noch bedeutender scheint ein tief greifender Strukturwandel zu sein. Erstens ist trotz anhaltender Verkäufe die Zeit der grossen, schweren Verbrennerautos - sprich Benzin- und Diesel-Fahrzeuge - vermutlich endgültig vorbei. Das haben andere Hersteller, allen voran die chinesischen, längst realisiert. Nicht so die Deutschen: Keiner dieser Hersteller, die zwar für Autos von hoher Qualität stehen, kann sich heute über ein gutes Geschäft freuen.

Irgendwie kranken sie alle noch am Übergang zur Elektro-Mobilität. Dieser Übergang wird Arbeitsplätze kosten, und vor allem wird für einmal wohl nicht gelten, dass, wo alte Arbeitsplätze verschwinden, automatisch neue entstehen. Erstens sind sie im Falle der Automobilwirtschaft vielleicht schon abgewandert. 

Zweitens ergibt sich der Strukturwandel insofern, als die Nachfrage nach Automobilen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften einzubrechen scheint. In der Schweiz etwa werden derzeit jährlich nur noch zwei Drittel so viele Autos verkauft wie in den besten Zeiten. Früher waren es um die 300,000 Fahrzeuge pro Jahr. Heute sind es knapp 200,000 -  und stellen Sie sich mal vor, was das auf der Produktions-und Vertriebsseite bedeutet. Abgesehen vom Mobilitätsverhalten  ist es eben vielleicht so, dass andere Technologien in ganz anderen Sparten für die künftigen Arbeitsplätzen sorgen, etwa die erneuerbaren Energien. Diesen wird stets vorgeworfen. Sie verbrauchten unendlich viel Rohstoffe. Das sind aber immer noch weniger als eben zum Beispiel in der Automobilwirtschaft jährlich in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg verbraucht wurden. Also nahe liegend, setzt die Rohstoffe künftig für Solarmodule ein und für die Erzeugung der Elektrizität, die dann in vielen Bereichen der Wirtschaft sind stiften und CO2 frei angewandt werden kann, und Fahrt dafür die Nachfrage nach Automobilen ein. Diese scheint insofern ein Auslaufmodell, weil sie ja eben nur noch beschränkt fahren angesichts der modernen Verkehrsverhältnisse. Das war ja vielleicht auch einer der Gründe, warum das Schweizer Volk den Ausbau der Autobahnen zu überraschend abgebaut hat.

Copyright: Solarmedia

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