Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,3% auf 767’450 Terajoule (TJ) gestiegen. Hauptgrund dafür ist die anhaltende Erholung des Flugverkehres nach der COVID-19-Pandemie. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch steigt kontinuierlich und betrug 2023 11,8% (Energieholz: 5,6%, Umgebungswärme: 3,0%, Fernwärme: 2,9%, Solarwärme: 0,3%).
Die Erholung des Flugverkehres nach der COVID-19-Pandemie liess den Absatz der Flugtreibstoffe im Jahr 2023 wiederum markant ansteigen. Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch, nahm gegenüber dem Vorjahr um 1,8% zu. Allerdings wurde der Effekt der kühleren Witterung auf den Energieverbrauch zu Heizzwecken durch Sparanstrengungen, Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte überkompensiert. Zugenommen haben 2023 auch andere Faktoren, welche den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+1,3%), das Bruttoinlandprodukt (+0,7%), der Motorfahrzeugbestand (+1,2%) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, es liegen jedoch noch keine detaillierten Zahlen vor). Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2024).
Anstieg beim Treibstoffverbrauch: Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 19,0% (2022: +76,1%), lag aber immer noch unterhalb des Niveaus von 2019. Der Benzin- und Dieselabsatz 2023 ist insgesamt um 0,3% gestiegen (Benzin: +3,4%, Diesel: -2,1%), lag jedoch ebenfalls weiterhin unter dem Niveau von 2019. Die fossilen Treibstoffe machen ungefähr einen Drittel (35,0%) des gesamten Endenergieverbrauchs aus.
Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum zu (+5,2%). Ihr Anteil am gesamten Absatz von Benzin und Diesel nahm ebenfalls leicht zu und lag bei 3,6% (2022: 3,4%)
Rückgang beim Verbrauch von Erdgas, Elektrizität und Heizöl: Trotz der leicht kühleren Witterung ist der Verbrauch von konventionellen Energieträgern zu Heizzwecken 2023 gesunken: Der Verbrauch von Erdgas nahm um 7,0% ab und derjenige von Heizöl extra-leicht sank um 3,0% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch nahm ebenfalls ab (-1,7%, siehe Medienmitteilung BFE vom 18. April 2024). Diese drei Energieträger stellen rund die Hälfte des Endenergieverbrauches dar (2023: 49,6%).
Die energetische Verwendung von Industrieabfällen und Kohle nahm um 2,6% beziehungsweise 21,1% ab. Der Verbrauch von Petrolkoks nahm hingegen um 4,1% zu. Der Absatz der schweren Heizölsorten nahm leicht zu, nachdem er in den letzten zwei Jahren gleich Null war. Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist allerdings sehr gering (<1%).
Verbrauchsanstieg bei den erneuerbaren Energien: Erneuerbare
Energieträger ersetzen beim Heizen zunehmend die fossilen Energien. So
nahm der Verbrauch von Energieholz um 2,7% zu. Auch die Nutzung von
Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag 9,6% über dem Vorjahreswert, ebenso
der Verbrauch von Fernwärme (+4,4%). Der Verbrauch von Solarwärme
hingegen ist leicht gesunken (-0,8%). Der Anteil dieser Energieträger am
gesamten Endenergieverbrauch steigt kontinuierlich und betrug 2023
11,8% (Energieholz: 5,6%, Umgebungswärme: 3,0%, Fernwärme: 2,9%,
Solarwärme: 0,3%).
Die direkte Nutzung von Biogas nahm um 3,2% zu. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogases (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 3,5%. Der Anteil des eingespeisten Biogases am gesamten Gasverbrauch betrug 1,4%.
Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2023 ist ab der zweiten Hälfte Juli 2024 auf Internet verfügbar und Anfang August in gedruckter Form erhältlich. Ab sofort verfügbar ist ein erster zusammenfassender Überblick (siehe Anhang).
Adresse für Rückfragen
Pressestelle BFE, 058 460 81 52
Herausgeber
Bundesamt für Energiehttp://www.bfe.admin.ch
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