Am Abend des 12. Januar 2023, verleiht das Bundesamt für
Energie zum sechszehnten Mal den renommierten Schweizer Energiepreis
Watt d'Or. Die Watt d’Or Trophäe – eine Schneekugel – wird
den Gewinner/innen von der prominenten Jury unter dem Vorsitz von
Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher im Kongresszentrum Kursaal in
Bern überreicht. Dabei sein werden hunderte Vertreterinnen und Vertreter
der schweizerischen Energieszene.
Live-Stream am Donnerstag 12. Januar 2023 ab 16:20 Uhr: www.wattdor.ch
Innovative Schweizer Unternehmen und Hochschulen
setzen die Energiezukunft bereits heute erfolgreich und mutig in die
Praxis um. Zu ihren Ehren hat das Bundesamt für Energie den Watt d'Or
geschaffen, das Gütesiegel für Energieexzellenz. 2007 wurde der Watt
d'Or zum ersten Mal verliehen. Sein Ziel ist es, aussergewöhnliche
Leistungen im Energiebereich bekannt zu machen. Sie sollen Wirtschaft,
Politik und die breite Öffentlichkeit motivieren, die Vorteile
innovativer Energietechnologien für sich zu entdecken.
Der Watt
d'Or ist nicht dotiert, es werden also keine Preisgelder ausgeschüttet.
39 Bewerbungen wurden bis Mitte Juli 2022 für den Watt d'Or 2023
eingereicht und von einem Expertenteam evaluiert. Für die Endrunde
nominiert wurden schliesslich 17 Beiträge. Daraus hat die Jury unter dem
Vorsitz von Jurypräsidentin Susanne Vincenz-Stauffacher die
Siegerprojekte in den vier Watt d'Or-Kategorien gekürt. In diesem Jahr
gibt es zwei Gewinner in der Kategorie Energietechnologien sowie
zusätzlich einen Spezialpreis der Jury.
Gewinner des Watt d'Or 2023
Kategorie Energietechnologien
Sonnige und smarte Community:
Im Sommer 2022 wurde in Lugaggia, einem kleinen Dorf unweit von Lugano,
ein wegweisendes dreijähriges Pilotprojekt abgeschlossen. Es wies
erfolgreich nach, dass ein intelligent vernetzter und gesteuerter
Zusammenschluss von Stromverbrauchern und Solarstromproduzenten den
Eigenversorgungsgrad markant erhöhen kann. Hinter diesem sonnigen
Zusammenschluss, der Lugaggia Innovation Community, stecken der
regionale Verteilnetzbetreiber Azienda Elettrica di Massagno AEM
(Massagno, TI), die Fachhochschule Südschweiz SUPSI (Manno, TI), die
Unternehmen Hive Power SA (Manno, TI) und Optimatik AG (Teufen, AR),
sowie Landis & Gyr (Cham, ZG). Ihnen gelang es, den Kindergarten von
Lugaggia, 18 Wohngebäude, 10 Wärmepumpen, 6 Elektroboiler, eine 60 kWh
Quartierbatterie und sechs Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung
von rund 70 kW so zu vernetzen, dass 94 Prozent des nicht direkt
genutzten Solarstroms innerhalb der Community verbraucht wurde.
Powergas aus dem Limmattal:
Alle reden über Power-to-Gas. Das Limmattaler Regiowerk Limeco in
Dietikon (ZH) redet nicht nur darüber, sondern tut es. In Zusammenarbeit
mit acht Schweizer Energieversorgern und der Stadtwerke-Allianz
Swisspower hat es die erste Power-to-Gas Anlage in industriellen
Massstab realisiert. Sie hat eine Elektrolyse-Leistung von 2,5 Megawatt
und kann pro Stunde 450 Kubikmeter Wasserstoff produzieren. Daraus
entstehen pro Jahr bis zu 18'000 Megawattstunden synthetisches
erneuerbares Gas, das ins lokale Erdgasnetz eingespeist wird. Die
Pionieranlage wurde technisch umgesetzt von der Schmack Biogas GmbH
(Anlagenbau) und der microb Energy GmbH (Verfahren). Sie soll zur
professionellen Weiterentwicklung und Kostenoptimierung der Power-to-Gas
Technologie im Schweizer Energiesystem beitragen.
Kategorie Erneuerbare Energien
Schweizer Solarästhetik für die Zukunft:
Die jüngere Generation wird kaum wissen, dass die Schweiz einmal die
führende Solarstrom-Nation in Europa war. Zu den Pionierinnen aus der
Blüte des Schweizer Solarzeitalters gehört die 3S Swiss Solar Solutions
AG in Gwatt bei Thun (BE). Seit über 20 Jahren stellt sie die von ihr
entwickelten sehr ästhetischen Solarmodule «MegaSlate» für
gebäudeintegrierte Photovoltaik her. 3S spezialisiert sich auf kleinere
und individuelle PV Elemente in allen möglichen Formen und Farben, die
vollständig und ästhetisch in die Gebäudeflächen integriert werden
können. Heute läuft die Produktion auf Hochtouren. Dies auch dank der
neuen, hochmodernen Produktionslinie, die im August 2021 in Betrieb
genommen wurde. Dank ihr kann 3S die stark wachsende Nachfrage nach
schönen Photovoltaikanlagen in Topqualität erfolgreich bedienen.
Kategorie Energieeffiziente Mobilität
Die Zukunft der Elektromobilität - Made in Switzerland:
Elektrische Fahrzeuge sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Ebenso die Ladestationen, die bei immer mehr Parkplätzen stehen. Seit 12
Jahren mischt die EVTEC in diesem Geschäft erfolgreich mit. Sie
entwickelt und produziert an ihrem Standort in Kriens-Obernau (LU)
Ladetechnologien für jeden Bedarf. Die neuste Innovation ist die
bidirektionale Ladestation «sospeso&charge due» mit 20 kW Leistung,
an der zwei Fahrzeuge parallel geladen werden können. Dabei kann die
Station auch Strom aus den Fahrzeugbatterien ins Gebäude speisen
(vehicle to home), um Verbrauchspitzen zu reduzieren oder ins lokale
Stromnetz, um Schwankungen auszugleichen (vehicle to grid). Zusammen mit
dem intelligenten Ladesystem von sun2wheel, einem jungen, ebenfalls in
Kriens-Obernau tätigen Software Start-up, steht so für Haushalte und
Unternehmen eine komplette Swiss Made Lösung zur Verfügung. Sie
optimiert nicht nur das Laden, sondern verbessert auch die
Versorgungssicherheit.
Kategorie Gebäude und Raum
Solskin bringt Bewegung in die Solarfassade:
An der Fassade des Innovationsgebäudes NEST der Empa in Dübendorf gibt
es seit Anfang 2022 ein mosaikartiges Gebilde zu sehen, das auf den
ersten Blick wie Kunst am Bau anmutet. Es ist die Adaptive Solarfassade,
entwickelt von der Professur für Architektur und Gebäudesysteme der ETH
Zürich unter Professor Arno Schlüter. Sie besteht aus beweglichen und
leichten Solarmodulen, die auf einer fassadentauglichen, leichten
Unterkonstruktion montiert sind. Sie folgen dank einer intelligenten
Steuerung automatisch dem Tageslauf der Sonne und optimieren den
Stromertrag. Sie sorgen ausserdem an warmen Tagen für kühlenden Schatten
im Gebäude, können aber auch manuell oder automatisch so gekippt
werden, dass Sonnenstrahlen und Wärme in den Raum gelangen. Das Spinoff
Zurich Soft Robotics GmbH arbeitet nun daran, die «elektrisierende»
Innovation unter dem Namen Solskin auf den Markt zu bringen.
Spezialpreis der Jury
Sonnige Berufsaussichten mit REFUGEES GO SOLAR+:
Hier die boomende Schweizer Solarbranche, die händeringend nach
Fachkräften sucht. Dort viele Geflüchtete, die gerne arbeiten würden,
dies aber mangels einer hier anerkannten beruflichen Qualifizierung
nicht dürfen. Das Programm REFUGEES GO SOLAR+ baut eine Brücke zwischen
diesen beiden Welten. Initiiert wurde es von den beiden Berner
Nichtregierungsorganisationen Solafrica und Root & Branch. Das
Programm wird unter anderen durch den Fachverband Swissolar,
EnergieSchweiz und das Staatssekretariat für Migration unterstützt. Und
es läuft sehr gut: In den letzten drei Jahren hat sich das Programm
bereits in 10 Kantonen in der Deutsch- und Westschweiz etabliert. Wie
bei einer Berufslehre erfolgt die Branchenqualifizierung stufenweise
on-the-job bei rund 50 Partnerunternehmen aus der Solarbranche. Ziel
ist, die teilnehmenden Geflüchteten so gut auszubilden, dass ihnen der
Zugang zum ersten Arbeitsmarkt gelingen kann.
Portraits der Siegerprojekte
Ausführliche Informationen zu den Siegerprojekten finden Sie in den Portraits im Anhang.
Fotos und Videos
Erste
Fotos der Preisverleihung 2023 sind am 12. Januar 2023 ab ca. 18:30 Uhr
auf Flickr frei verfügbar (mit Quellenangabe ©BFE2023). Videos der
Preisverleihung sind ab dem 13. Januar 2023 ab ca. 15:00 Uhr auf YouTube
frei verfügbar.
Live-Stream am 12. Januar 2023 ab 16:20 Uhr: www.wattdor.ch
Adresse für Rückfragen
Marianne Zünd, Leiterin Medien + Politik BFE
Tel. 058 462 56 75 / 079 763 86 11, marianne.zuend@bfe.admin.ch
Herausgeber: Bundesamt für Energie
http://www.bfe.admin.ch
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