Sonnenhäuser mit Photovoltaik und solarstromgeregelter Wärmepumpe - das ist der Trend im Hausbau. Dabei erfüllt das Sonnenhaus-Konzept heute bereits die wichtigsten Anforderungen der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD),
die Niedrigstenergiegebäude im Neubau ab 2021 zur Pflicht macht. Der
Energiebedarf ist extrem niedrig, der geringe Restenergiebedarf wird in
der Regel mit erneuerbaren Energien gedeckt. Sonnenhäuser zeichnen sich
zudem durch den extrem niedrigen Primärenergiebedarf von etwa 10
kWh/(m²a) aus.
© Sonnenhaus-Institut e.V. | Sonnenhaus 3D-Grafik (Schnittdarstellung) Bild vergrössern mit Klick auf dieses ! |
Auf der „größten energiewirtschaftlichen Plattform Europas“,
als welche „The Smarter E“ mit ihren vier Fachmessen von den
Veranstaltern bezeichnet wird, stellt das Kompetenznetzwerk für solares
Bauen Trends bei Sonnenhäusern vor. So nimmt beispielsweise die Zahl an
Sonnenhäusern mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpe deutlich
zu. Mit einer speziellen Steuerung, die von Mitgliedern des
Sonnenhaus-Instituts entwickelt wurde, kann der solare Deckungsgrad von
mindestens 50 Prozent in der Wärmeversorgung erreicht werden. Im
Einfamilienhaussektor werden immer häufiger Sonnenhäuser mit KfW
Effizienzhaus 40 plus-Standard gebaut. Auch Sonnenhäuser mit moderner
Smarthome-Technik gibt es bereits.
Außerdem findet das Sonnenhaus-Konzept immer häufiger in Mehrfamilienhäusern und im Geschosswohnungsbau Anwendung.
Darunter sind Gebäude zu finden, bei denen nur Solarthermie installiert
wird. Häufiger sind aber Mehrfamilienhäuser, bei denen Dächer und
Fassaden für Solarthermie und Photovoltaik genutzt werden. Die Bewohner
können so große Teile ihres Energiebedarfs für Wärme und Strom
klimaschonend und kostensparend solar decken. Im Idealfall beladen sie
auch die Akkus von Elektrofahrzeugen damit.
Aus dem Sonnenhaus-Konzept heraus ist das Geschäftsmodell „Pauschalmiete mit Energieflatrate“ dank
großer Solarthermie- und Photovoltaikanlagen und entsprechender
Energiespeicher entstanden. Es wird von Prof. Timo Leukefeld, Mitglied
im Vorstand des Sonnenhaus-Instituts, weiterentwickelt und
vorangetrieben. In Cottbus und Wilhelmshaven waren im Dezember drei
solcher Mehrfamilienhäuser, die von Wohnungsgenossenschaften gebaut
wurden, bezugsbereit. Erreicht werden solare Deckungsgrade von rund 70 Prozent in der
Wärme- und Stromversorgung. Für dieses Jahr sind zehn Projekte in
Planung, darunter Mehrfamilienhäuser und Quartiere in Großstädten.
Klassische Sonnenhäuser, bei denen große
Solarthermieanlagen für die geforderte solare Deckung sorgen, werden
nach wie vor gebaut. „Der Vorteil der Solarwärme besteht in den geringen
spezifischen Speicherkosten und der Langlebigkeit von Wärmespeichern
mit Wasser als Medium“, benennt Georg Dasch, 1. Vorsitzender des
Sonnenhaus-Institut e.V., Vorteile dieses Konzeptes. „Wir stellen aber
fest, dass Bauherren sowohl in der Wärme- als auch in der
Stromversorgung größtmögliche Unabhängigkeit wollen. Wird auch noch
Elektromobilität eingesetzt, ist das Sektorenkopplung, wie sie im
Wohnungsbau zur Umsetzung der Energiewende dringend benötigt und
gefordert wird.“
Quelle Sonnenhaus Institut e.V. | 2019
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