Angefangen hat die Initiative mit einigen engagierten Leuten aus der Region. Sie gründeten einen Verein und fingen an, die Marke «energieregionGOMS» mit Hilfe von Projekten und einer gezielten Kommunikation über die Landesgrenze hinaus zu positionieren. Mitgetragen wird die Initiative von den Gemeinden der Region, von lokalen Unternehmen und dem Verein unternehmenGOMS. Mittlerweile wird die Energieregion auch durch eine Geschäftsstelle professionell unterstützt. Das Ziel aller Akteure ist es, regelmässig Projekte im Energiebereich umzusetzen und so die Energieproduktion mit lokalen Ressourcen zu steigern, zugleich unnötigen Energieverbrauch so weit möglich zu vermeiden, und die Region im Energiebereich bekannt zu machen.
Im Goms wurden über die letzten Jahre einige Vorzeigeprojekte umgesetzt. So wurden sieben Kleinwasserkraftwerke mit insgesamt 100 GWh Jahresproduktion gebaut, oder der höchstgelegene Windpark Europas auf dem Griespass realisiert, welcher rund 800 Haushalte mit Strom versorgt. Daneben wurden zahlreiche Solaranlagen erstellt, und ein grösserer Holzschnitzelverbund in der Gemeinde Ernen realisiert.
Projekte werden aber auch regelmässig im Bereich Energieeffizienz umgesetzt. Hier versucht man mit Fördermassnahmen Haushalte und Unternehmen zum Energiesparen zu bewegen. In der energieregionGOMS gibt es finanzielle Unterstützung für den Kauf von effizienten Haushaltsgeräten, bei der Durchführung von Gebäudeanalysen oder dem Bau von Solarkollektoren.
Der dritte Bereich bildet die Sensibilisierung. Regelmässig werden Bevölkerung, aber auch Unternehmen und Gemeinden mit Aktivitäten und Veranstaltungen in und ausserhalb der Region zu verschiedenen Energiethemen informiert. Eine wichtige Gruppe bildet die Jugend. Sie soll für einen umsichtigen Umgang mit Energie und Ressourcen sensibilisiert werden. In regelmässigen Abständen werden Energietage und Projekte zusammen mit den Schulen vor Ort durchgeführt. Diesen Sommer nehmen die Schüler beispielsweise mit einer Schnitzeljagd an der internationalen Elektroauto-Rally WAVE teil, welche das Goms am 13. Juni besucht.
Viele Projekte sind aber nicht reine Energieprojekte. Sie sind vielmehr in einem regionalwirtschaftlichen Kontext zu betrachten, bei denen insbesondere touristische oder land- und forstwirtschaftliche Aspekte schnell einmal zu wichtigen Multiplikatoren werden können. Über das Projekt «e-mob» stellen zum Beispiel einige Gemeinden und Unternehmen ihren Mitarbeitern Elektroautos zur Verfügung, welche auch von Touristen tageweise gemietet werden können. Im Projekt «Dorfkernerneuerung» sollen alte Walliserhäuser in den Dorfkernen energetisch saniert werden. Der Erhalt der Dorfkerne mit ihren typischen sonnenverbrannten Walliserhäusern ist für das intakte und lebendige Dorfbild wichtig, aber auch für die touristische Attraktivität.
Als Vorzeigeregion wird die energieregionGOMS heute auch regelmässig von andern Gemeinden und Regionen besucht, welche ähnliche Ziele verfolgen. Unter dem Titel «Erleben und voneinander Lernen» wurde das Modul exkursionenGOMS aufgebaut, in welchem Firmenausflüge oder Workshops zum Erfahrungsaustausch angeboten werden. So entstehen positive Wirkungen, welche für das Image und das Marketing der Tourismusregion von Bedeutung sind. Gerade die beiden Bereiche Energie und Tourismus lassen sich sehr gut miteinander verbinden.
Die energieregionGOMS verfolgt ihre Vision seit zehn Jahren. Die Initianten wissen heute, dass diese Reise lange und manchmal beschwerlich sein kann. Aber am Ende kann dieser Weg das Gesicht und die Strukturen einer Region positiv verändern – zum Nutzen der lokalen Wirtschaft, der Gesellschaft und auch der Umwelt. Für sie liegt es darum auf der Hand, dass das Goms auch Vorbild für den Kanton werden kann. Als Wasserschloss und Sonnenstube der Schweiz hat das Wallis beste Karten, sich auch als «Energieland Wallis» zu vermarkten - eine Vorzeigeregion, in der modernste Technik, nachhaltiger Tourismus und die intakte Landschaft eine Einheit bilden.
Quelle: energieregionGOMS
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