Auf diese Revolution hat vor allem die Branche der Erneuerbaren Energien gewartet – oft beschworen, scheint sie nun wirklich Tatsache zu werden. Denn diese Energieformen – Hoffnungsträger auch aller Atomenergie-GegnerInnen – litten bislang unter ihrem unregelmässigen Anfall. Die Sonne scheint unregelmässig und in der Nacht gar nicht, der Windstrom steht immerhin auch dann zur Verfügung, ist aber mitunter gar zu reichlich vorhanden. Wohin also mit dem überschüssigen Strom – und woher solchen nehmen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst?
Powerwall heisst das Zauberwort, mit dem vielleicht gerade
heute eine Revolution ausbricht, die dereinst etwa der Einführung des Iphone
gleichkommen könnte. Powerwall steht für eine Batterie (siehe Bild oben), die sieben oder zehn
Kilowattstunden Strom speichern kann, die in jedem Haushalt einfachst zu
installieren ist – und die nur zwischen rund 3000 und 3500 US-Dollar kosten
wird. Damit anvanciert der Speicher von Tesla zum weitaus billigsten Akku, der
auf dem Markt verfügbar ist, je nach Vergleich bis zum Fünfachen billiger als
bislang verfügbare Kapazitäten erhältlich waren.
Darin besteht denn auch die wahre Revolution der Ankündigung
– und die internationale Presse bringt das in ihren Schlagzeilen zum
Ausdruck. So schreibt das deutsche manager-magazin in seiner aktuellen Ausgabe von einem «Kampfpreis»,
zu dem die Batterie auf den Markt kommt und die der Autobatterie von Tesla
ähnlich sein wird. Weiter hält das
Magazin fest: «Die Produktion werde noch im Laufe des Jahres starten, sagte der
Tesla-Chef. Unter den ersten Test-Kunden sollen der Online-Händler Amazon, der
ein Netz aus riesigen Rechenzentren betreibt, sowie der US-Einzelhändler Targe,
sein». Hier wächst also etwas ganz Grosses heran.
Musk verfolgt nach eigenen Worten kein geringeres Ziel, als
die Art der weltweiten Energienutzung "fundamental zu verändern", die
Menschen unabhängiger von fossilen Energieträgern und Stromkonzernen zu machen.
Die Nachfrage nach neuen Energiespeichersystemen sei so hoch, dass Tesla und
künftig andere Hersteller weltweit bis zu zwei Milliarden Batterie-Packs
verkaufen könnten, zeigte sich Musk gestern Nacht überzeugt.
Wer jetzt allenfalls glaubt, da bahne sich in den
fernen USA etwas an, das noch weit weg von Europa stattfindet, wird eines
Besseren belehrt. Der deutsche Alternativ-Energie-Konzern Lichtblick ist
nämlich drauf und dran, eine Kooperation mit Tesla einzugehen. Im Bericht
des Spiegel von heute heisst
es: «Tesla und Lichtblick schmieden Stromspeicher-Allianz.» Und mutmasst der
Spiegel, dass damit die Haushalte von den Energiekonzernen unabhängig werden
könnten. Die Hamburger Firma wolle
die Speicher von Tesla mit dem Stromnetz kommunizieren lassen. Werde in
Deutschland zu viel Strom produziert, könnten die Akkus diesen aufnehmen und so
das Netz entlasten. Sei zu wenig Strom da, können sie den gespeicherten Strom
zurück ins Netz zu speisen. Für beides sollen die Besitzer der Tesla-Akkus Geld
bekommen.
Kein Zufall, dass gerade Deutschland mit der weit entwickelten Produktion erneuerbarer Energien ausserhalb der USA beim revolutionären Schritt als erstes Partner zum Zuge kommt. Denn jetzt kann ein
Eigenheimbesitzer mit einer Solaranlage sich selbst extrem günstig mit Strom
versorgen – beispielsweise auch in den Abendstunden, wenn keine Sonne scheint. Der Preis für
eine selbstproduzierte Kilowattstunde Sonnenstrom, die im Speicher gelagert
wurde, dürfte bei unter 20 Eurocent liegen. Strom aus der Steckdose
kostet demgegenüber in Deutschland rund 28 Cent. Die Energieversorger werden künftig signifikant
weniger Strom verkaufen. Wenn die Verhältnisse in der Schweiz auch anders
liegen – die Entwicklung ist vorgezeigt und der Strommarkt
wird revolutionäre Veränderungen erfahren!
Nachtrag: Noch nach Erscheinen dieses Artikels titelte die deutsche Bildzeitung «Tesla und Lichtblick planen Energierevolution»!
© Solarmedia
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Nachtrag: Noch nach Erscheinen dieses Artikels titelte die deutsche Bildzeitung «Tesla und Lichtblick planen Energierevolution»!
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