Dienstag, 31. Juli 2012

Banken sollen zahlen

Einen orginelleren Vorschlag zur Finanzierung der Energiewende - also des Aussstiegs aus der fossilen und nuklearen Versorgung - muss man suchen, zumal er von einem renommierten Wirtschaftsinstitut stammt: Die Banken sollen für die Energiewende zahlen, wie die Handwerkszeitung in Deutschland vermeldet - ein Vorschlag auch für die Schweiz.

Immer mehr und mehr muss die deutsche Regierung demnach für die Eurokrise und die angeschlagenen Banken zahlen. Nun werden Befürchtungen laut, dass bald kein Geld mehr übrig ist für Investitionen im Inland wie etwa die Energiewende. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fordert deshalb, die Bankenrettung mit der Finanzierung der Energiewende zu koppeln.

Claudia Kemfert leitet die Abteilung "Energie, Verkehr, Umwelt" am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance. Sie zeichnet damit auch für den unkonventionellen Vorschlag mitverantwortlich, die Banken an den Kosten der Energiewende zu beteiligen (Bild: www.claudiakemfert.de).





Die Energiewende braucht neue Investitionen. Nach einem Vorschlag des DIW sollen die Graoßbanken dazu verpflichtet werden, mehr Kredite dafür zur Verfügung stellen zu müssen. Die Energiewende und der Umstieg auf erneuerbare Energien kosten viele Milliarden Euro. Investieren muss hierbei aber nicht nur die Regierung, sondern auch die Verbraucher und die Unternehmen, die dazu passende Lösungen anbieten wollen. Laut des aktuellen DIW-Wochenberichts gibt es nun jedoch erste Anzeichen dafür, dass die Großbanken für derartige Investitionen immer zögerlicher Kredite vergeben.

Schuld sei untere anderem die zögerliche Politik der Bundesregierung, die keine klare Strategie vorgibt, wie es mit der Energiewende weitergehen wird und welche Technologien dabei im Vordergrund stehen. Dazu kommt laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) über die DIW-Aussagen auch der Einfluss von verschiedenen Lobbyverbänden und des Sachverständigenrats.

Um diesem Konflikt zu lösen, schlagen die Wirtschaftsforscher vor, die Finanzmarktstabilisierung mit der Energiewende zu koppeln. So solle der Staat die Großbanken zu einer stärkeren Beteiligung an der Finanzierung der Energiewende zwingen – quasi als Gegenleistung für den Garantierahmen, den die Regierung den Banken seit dem Beginn der Schuldenkrise gewährt.

"Die Risiken der Finanzierung der Energiewende werden von vielen potenziellen Financiers oftmals als sehr hoch eingeschätzt", schreiben die DIW-Expertinnen Claudia Kemfert und Dorothea Schäfer im jüngsten Wochenbericht der der FTD vorliegt. Doch dies sei nicht gerechtfertigt, da der Ausbau der Ökostromversorgung dem Staat umfassende Einnahmen in den kommenden Jahren aus der EEG-Umlage garantieren würde. So sollte dieser von den Großbanken ebenfalls eine Beteiligung über neue Investitionskredite fordern, wenn diese staatliche Absicherungen in Anspruch nehmen wollen.

Quelle: Deutsche Handwerkszeitung

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Europas drittgrösster Windpark

Das von der EWEA veröffentlichte Ranking der europäischen Windparks zeigt eines klar: Österreich ist ganz vorne mit dabei. Dies ist nicht zuletzt durch das neue Ökostromgesetz möglich. „Damit der Ausbau in Österreich auch weiterhin fortgesetzt werden kann, bedarf es jetzt rasch einer Weiterführung angemessener Einspeisetarife!“ fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

In Andau im Burgenland entsteht gerade der drittgrößte Windpark Europas, wie das Ranking des europäischen Windverbandes EWEA zeigt. 79 Anlagen des Typs E-101 des Herstellers Enercon werden mit einer Gesamtleistung von 237 MW errichtet und speisen zukünftig sauberen Windstrom für rund 150.000 Haushalte ins burgenländische Stromnetz ein. Voraussichtlich 2014 wird der gesamte Windpark fertiggestellt sein und von Austrian Wind Power, ImWind und der Püspök-Gruppe betrieben. Das Planungsbüro EWS Consulting ist mit der Planung und Bauaufsicht betraut. Vergleicht man nur jene Windparks mit Anlagen der modernen 3 MW-Klasse ist Andau sogar der größte Windpark in Europa, was bis zum Jahr 2016 so bleibt.

Windpark Poysdorf der Windkraft Simonsfeld: Simonsfeld liegt im Weinviertel. 1998 sind hier die beiden ersten Windräder der Windkraft Simonsfeld ans Netz gegangen. Aber erst in jüngster Zeit wird in Österreich wieder in Windkraft investiert.




Der burgenländische Ausbau wurde erst durch Änderungen des Ökostromgesetzes möglich gemacht. Der Windkraftanlagenausbau mit mehr als 500 MW Windkraftleistung konnte erst dadurch in Angriff genommen werden. Das Burgenland wird in den nächsten zwei Jahren seine Windkraftleistung mehr als verdoppeln. Ab 2014 wird das östlichste Bundesland mehr Ökostrom erzeugen als es selbst verbraucht, und somit erste Region weltweit sein, die sich zum Ökostromexporteur entwickelt hat.

Ökostrom ist nicht nur die bevorzugte Wahl für den europäischen Kraftwerksausbau. Im Ausbaurekordjahr 2011 war bereits 71,3% der neuen Erzeugungskapazität in der EU aus erneuerbaren Energien. Ökostrom ist die einzige Energieerzeugung die nebenbei den Großhandelspreis für Strom senkt. "Bereits jetzt ist die strompreissenkende Wirkung der erneuerbaren Energien auf dem Strommarkt offensichtlich" erklärt Moidl und ergänzt: "Der Umstieg auf 100% erneuerbare Energien ist nicht nur möglich, sondern auch, allen Unkenrufen zum Trotz, wirtschaftlich profitabel."

Damit der Ökostromausbau nicht wieder gebremst oder abrupt beendet wird, warten alle Betreiber auf die Einspeisetarif-Verordnung. "Eine rasche Verordnung angemessener Einspeisetarife, zumindest in derzeit bestehender Höhe, ist hierfür wesentlich" betont Moidl und führt weiter aus: "In Zukunft ist leider mit erhöhten Kosten auf Grund neuer technischer Netzanforderungen an Windkraftanlagen, erhöhten Forderungen seitens der Netzbetreiber und verminderter Ertragssituation der zukünftigen Standorte zu rechnen". Daher würde eine Absenkung der Tarife die Ausbauziele des Ökostromgesetztes gefährden.



Quelle: IG Windkraft

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Montag, 30. Juli 2012

Neues Finanzierungsmodell

Die Finanzierung einer Solaranlage stellt viele Hausbesitzer vor eine Herausforderung. Zusammen mit Hitachi Capital bietet Sharp nun verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung  für Privatanleger und Geschäftskunden. Das Programm startet in Großbritannien und wird langfristig auf weitere europäische Länder ausgeweitet.

Sauberen Solarstrom auf dem eigenen Dach zu produzieren und unabhängiger von großen Stromkonzernen werden – dies ist Traum vieler Hausbesitzer, die sich für Klimaschutz einsetzen und unabhängiger werden wollen. Die Finanzierung einer Photovoltaikanlage stellt das Vorhaben jedoch oftmals vor eine Herausforderung. Trotz der in den letzten Jahren gesunkenen Modulpreise steigt das Interesse an Finanzierunghilfen. 

Sharp-Module auf einer grossen Solaranlage im Zürcher Friesenberg - für sie stehen künftig spezielle Finanzierungsmodelle zur Verfügung, vorderhand aber nicht in der Schweiz (Bild: Guntram Rehsche).







Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, gibt Sharp jetzt die Kooperation mit der Hitachi Capital (UK) PLC bekannt. Hitachi Capital ist ein Tochterunternehmen der Hitachi Ltd, die, wie Sharp auch, auf eine über 100- jährige Firmengeschichte zurückblicken kann, und zu den weltweit 100 größten Unternehmen zählt. Seit 1982 ist Hitachi Capital im Finanzsektor in Großbritannien tätig und kann hier mehr als 650.000 Kunden verzeichnen. „Die Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt für uns, denn mit unserer Strategie fokussieren wir insbesondere den Bereich der Kleinanlagen für private Haushalte. Gerade hier ist die Nachfrage nach Finanzierungsmöglichkeiten in den letzten Jahren enorm gestiegen.“, so Peter Thiele, Vice President Sharp Energy Solution Europe.

Über einen Sharp zertifizierten Installateur können Endkunden die Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Die Zertifizierung erhalten Installateure, nachdem sie sich in der Sharp Academy  im Ausbildungszentrum in Wrexham hierfür qualifizieren. Der Installateur, sofern qualifiziert bereitet für den Endkunden einen Finanzierungsantrag für Hitachi Capital vor, die die Zahlung an den Installateur bzw. an Sharp veranlasst. „Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Sharp. Das kombinierte Angebot von Lieferung, Monatge und einer maßgeschneiderten, kostengünstigen, langfristigen Finanzierung wird ein attraktives Angebot für Hausbesitzer und Unternehmer sein. Die Finanzierung erfolgt für Laufzeiten zwischen sieben und zehn Jahren für Unternehmen und zwischen drei und zehn Jahren für private Haushalte.“, sagt Robert Gordon, Chief Operating Officer bei Hitachi Capital.

Die Vorteile dieser Zusammenarbeit sehen Sharp und Hitachi in der Serviceleistung gegenüber dem Kunden: „Unsere Schnittstellen sind hier die Installateure. Sie beraten die Kunden nicht nur mit Hinblick auf geeignete Modullösung, sondern können darüber hinaus eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit anbieten. Der Kunde erhält somit alles aus einer Hand und hat einen direkten und persönlichen Ansprechpartner.“, so Thiele weiter.

Doch nicht nur für den privaten Bereich haben Sharp und Hitachi Programme aufgestellt. Geschäftskunden wie öffentlich-rechtliche Institutionen, Großunternehmen, KMUs und Firmenkunden können sich die Investitionen von Sharp Photovoltaikanlagen ebenfalls durch Hitachi Capital finanzieren lassen.  „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Hitachi Capital. Im Zuge der Einführung unserer neuen PV-Kits starten wir jetzt in Großbritannien. Langfristig möchten wir diese Finanzierungsmöglichkeiten jedoch auch in anderen Zielmärkten wie Spanien und Deutschland realisieren.“, fügt Thiele abschließend hinzu.

Quelle: Sharp

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Märchen vom teuren Solarstrom

Zurzeit wird in Deutschland eine Kilowattstunde Solarstrom für 16 bis 18 Cent erzeugt. Vor 25 Jahren kostete die KWh aus der Sonne noch 1 Euro und vor 12 Jahren noch 70 Cent. Die Bundesregierung geht davon aus, dass in zehn Jahren die Kilowattstunde Solarstrom für acht bis zehn Cent gewonnen werden kann. Kommentar des Energie-Publizisten Franz Alt, von den Preisen nicht auf die Schweiz übertragbar, aber vorzeichnend.

Unbestreitbarer Fakt ist: Die Erneuerbaren Energien werden wegen der Massenproduktion der Technologien und durch Effizienzfortschritte immer preiswerter während die fossil-atomaren Energieträger immer teurer werden. Der Strom aus der Steckdose kostet schon heute zwischen 20 und 25 Cent und in Zukunft das Doppelte.

Ein weiterer wesentlicher Grund, der für die rasche Energiewende spricht: Die alten Energien gehen schnell zu Ende und müssen deshalb immer teurer werden während die Erneuerbaren nach menschlichem Ermessen unendlich sind und Sonne wie Wind keine Rechnung schicken. Wenn Solarstrom so teuer wäre wie es die alte Energiewirtschaft immer wieder behauptet, warum ist dann in vielen Regionen Deutschlands der Ökostrom von den alternativen Anbietern schon billiger als der Strom von den vier großen Energieversorgern?

Vor allem aus wirtschaftlichem Eigeninteresse und vor allem aus ideologischen Gründen wird diese  erfreuliche Entwicklung verdrängt, vertuscht, verschwiegen oder sogar das Gegenteil behauptet. Die Ideologen und Verdränger sitzen hauptsächlich in den Vorstandsetagen der alten Energiewirtschaft, haben aber auch Freunde in der Politik. Und zwar hauptsächlich in der FDP und im Wirtschaftsflügel der CDU/CSU. Das ist nicht überraschend.

Wirklich schlimm aber ist, dass jetzt auch die Kanzlerin und ihr neuer Umweltminister diesen Unsinn der zu teuren Solarenergie übernehmen und deshalb sogar den Zeitplan der Energiewende in Frage stellen. So hat in der letzten Woche nicht nur Wirtschaftsminister Rösler, sonder auch Umweltminister Altmaier „vor den sozialen Folgen steigender Strompreise“ gewarnt. Und für die steigenden Strompreise werden natürlich immer die Erneuerbaren Energien und das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) verantwortlich gemacht.

Natürlich kostet die Energiewende Geld. Zurzeit zahlt jeder private Stromverbraucher 3.6 Cent pro Kilowattstunde Verbrauch für den Umstieg auf die Erneuerbaren. Das sind im Monat durchschnittlich 10 Euro pro Familie. Ist das zu viel für die Energiewendeund für die Rettung des Planeten? Die Süddeutsche Zeitung schrieb in diesen Tagen: „Die Leute geben Geld für Autos aus, für Hunde, Tennisschläger und Nagellack. Niemand käme auf die Idee, zu beklagen, dass das Geld kostet. Nur Strom und Energiewende sollen möglichst umsonst sein.“

Leider müssen die privaten Stromverbraucher viel Geld dafür bezahlen, dass die Bundesregierung die industriellen Großverbraucher weitgehend von der Ökoumlage befreit hat. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung verteidigt die EEG-Umlage für die Solarförderung: „Sie ist in jedem Fall ihr Geld wert.“ Das EEG hat zu über 400.000 neuen Arbeitsplätzen geführt, was die Kritiker ebenfalls gerne verschweigen.

Außerdem: Die gestiegenen Ölpreise belasten die Verbraucher wesentlich mehr als die Einspeise-Vergütung für die Erneuerbaren Energien. Vor allem übersehen die Kritiker der Solarförderung grundsätzlich die Folgekosten der atomar-fossilen Energieversorgung, die bei den Erneuerbaren nicht entstehen. Die Energiewende ist nicht nur ökologisch unabwendbar, sondern sich rechnet sich auch ökonomisch. Diejenige Gesellschaft, die als erste die kurzfristigen Kosten der Energiewende trägt, macht langfristig die besten Geschäfte damit. Schon heute sind die Einwände gegen die Energiewende – auch die ökonomischen - leicht widerlegbar, in zehn Jahren sind sie eine Lachnummer.

Sonntag, 29. Juli 2012

20 Jahre ohne Leistungsabfall

Im französischen Lhuis wurde kürzlich ein besonderes Jubiläum gefeiert: Seit nunmehr 20 Jahren wird hier von der ersten netzgekoppelten Solaranlage Frankreichs saubere Energie produziert. Nun bestätigt eine Labor- untersuchung der Pionier-Anlage, dass die Kyocera Module, die dort vor 20 Jahren installiert wurden, kaum an Leistung verloren haben. Die 945-Watt-Anlage auf einem Dach in dem kleinen Dorf östlich von Lyon hat lediglich 8,3 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung eingebüßt. Damit ist diese Anlage ein Beispiel für die außergewöhnliche Langzeitstabilität der Kyocera-Module.

Die aktuelle Untersuchung der Solarinstallation wurde von der zum staatlichen Solarforschungsinstitut INES gehörenden Behörde für Atomenergie und alternative Energien (CEA) und dem Zertifikationslabor CERTISOLIS durchgeführt. Dazu bauten die Tester Solarmodule der französischen Anlage ab und überprüften sie unter Laborbedingungen nach internationalen Standards. Kyocera war in die Studie durch Zulieferung der originären technischen Daten sowie eines Referenzmoduls eingebunden. Die Messinstrumente wurden auf die zur Herstellungszeit üblichen Methoden abgestimmt. Die Anlage war im Jahr 1992 von einer französischen Organisation für erneuerbare Energien und Energieeffizienz, HESPUL, in Auftrag gegeben worden. Sie besteht aus 15 Modulen, die je eine Leistung von 63 Watt erbringen. 20 Jahre sind im schnelllebigen, sich durch Innovationen kontinuierlich weiterentwickelnden Solarmarkt eine lange Zeit. Daher ist die Leistung der Module, die nach damaliger Technik hergestellt worden sind, besonders bemerkenswert. Als Vorreiter für Innovation und Technologie von Solarmodulen konnte Kyocera die Langlebigkeit und den Wirkungsgrad seiner Module bis heute noch entscheidend verbessern. Kyocera gehört auf dem Gebiet der regenerativen Energien nach eigenen Angaben zu den Pionieren: Bereits seit 1975 befasst sich der japanische Technologiekonzern mit der Erforschung und Nutzbarmachung der Sonnenenergie.

Für weitere Informationen zu Kyocera: http://www.kyocerasolar.de/

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Freitag, 27. Juli 2012

Klagen sind der falsche Weg

Am Donnerstag haben verschiedene europäische Solarhersteller eine Anti-Dumpingklage bei der Europäischen Kommission eingereicht. Dies ist jedoch der falsche Weg, denn solche Klagen behindern die Energiewende, weil sie einen weiteren Preisrutsch der Module ausbremsen, womit auch die schnelle Entwicklung sich selbsttragender Märkte behindert wird. Ein Kurzkommentar des deutschen Bundestagsabgeordneten Josef Fell.


Die EU-Kommission wäre gut beraten, die Anti-Dumpingklagen abzuwehren und statt dessen aktiv für offene Marktzugänge europäischer Solarfirmen in China, Indien, USA und anderswo zu sorgen. Europäische Strafzölle aber werden die Zugänge für europäische Solarfirmen auf den stürmisch wachsenden chinesischen Märkten weiter erschweren und dies nicht nur in der Solarwirtschaft.

Die Chinesen reagierten prompt auf die Klage. So drohen die Firmenbosse von Yingli, Suntech, Trina und Canadian Solar der Europäischen Union auf einer Pressekonferenz mit einem Handelskrieg.  Ausgerechnet in der Eurokrise einen Handelskrieg mit China anzuzetteln ist für die exportorientierte europäische Wirtschaft eher ein Harakiriprogramm.

Ausführliche Stellungnahme zu der Anti-Dumpingklage in den USA von Hans-Josef Fell 

Quelle: Hans-Josef Fell | MdB 2012

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Donnerstag, 26. Juli 2012

D: Bereits 25 % erneuerbar

Photovoltaik, also die solare Stromerzeugung, steigert in Deutschland ihren Beitrag zur Gesamtstromerzeugung erneut fast um die Hälfte. Der Gasverbrauch ist im nördlichen Nachbarland noch leicht gestiegen, der Stromverbrauch im Vergleich zum Vorjahr jedoch insgesamt gesunken.
 
2012 war bislang ein Rekordjahr für die Erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erstmals die 25-Prozent-Marke überschritten. Nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) deckten die Erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr mit 67,9 Milliarden Kilowattstunden (erstes Halbjahr 2011: 56,4) ein Viertel des deutschen Strombedarfs. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2011 waren es noch rund 21 Prozent. Die Windenergie bleibt mit einem Anteil von 9,2 Prozent (2011: 7,7) die wichtigste Erneuerbare Energie. Es folgt die Biomasse mit 5,7 Prozent (2011: 5,3). Die Photovoltaik hat im Jahr 2012 bislang ihren Beitrag um 47 Prozent steigern können und liegt jetzt mit 5,3 Prozent (2011: 3,6) auf dem dritten Platz. Der Beitrag der Wasserkraft zur Stromerzeugung lag bei 4,0 Prozent (2011: 3,2), teilte der BDEW mit. Der Anteil regenerativen Stroms aus Müllkraftwerken sowie sonstigen Erneuerbaren Energien betrug 0,9 Prozent (2011: 0,9).

Darüber hinaus veröffentlichte der BDEW die neuesten Zahlen zum Erdgas- und Stromverbrauch im ersten Halbjahr 2012. Danach lag der Erdgasverbrauch mit 495,3 Milliarden Kilowattstunden um 0,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Einerseits wurde für die Strom- und Wärmeerzeugung in den Kraftwerken der allgemeinen Versorgung weniger Erdgas verbraucht, andererseits wiesen die vergleichsweise kalten Monate Februar und April ein deutliches Plus beim Erdgasverbrauch für Raumheizungen auf. Der Schalttag hat ebenfalls zum Zuwachs beim Erdgasverbrauch beigetragen.
Der Stromverbrauch hingegen lag mit 261,5 Milliarden Kilowattstunden um 1,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Maßgeblich dafür verantwortlich ist nach Angaben des BDEW vor allem die niedrigere Produktion in den stromintensiven Industrien Eisen- und Stahlerzeugung, chemische Grundstoffe und Papierherstellung.

Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)

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Solare Meilensteine im Visier

Ausserordentliche Meldungen aus der Solarwirtschaft zeigen deren Perspektiven und Fortschritte – allen Firmenpleiten zum Trotz. So hat in den USA die Administration von Präsident Obama riesige Flächen von Staatsland für die solare Nutzung frei gegeben; Chile wird als einer der ersten Staaten konkurrenzfähigen Solarstrom für die Industrie nutzen – die Solarmärkte in China und Deutschland boomen Unkenrufen zum Trotz.

Die Voraussetzungen für gigantische Solaranlagen in den USA sind besser denn je – neue Regelungen ermöglichen die Installation von bis zu 23 Gigawatt (GW) Leistung, denn die US-Regierung will die Genehmigung von großen Freiflächenanlagen im Südwesten der USA beschleunigen. Zum Vergleich: die weltweit installierte Solarkapazität betrug Ende 2011 rund 70 GW. Das Innen- und das Energieministerium veröffentlichten dazu einen gemeinsamen Planungsvorschlag, der sich vor allem auf Umweltbelange bezieht (Final Programmatic Environmental Impact Statement). In dem Papier werden 17 so genannte Solarenergie-Zonen in den Staaten Arizona, Kalifornien, Colorado, Nevada, New Mexico Utah benannt. Sie sollen bei der Genehmigung von Megawattanlagen bevorzugt behandelt werden. Quelle: US-Innenministerium; Zusammenfassung: PHOTON

Blick auf die aktuell weltgrösste Photovoltaik-Anlage Agua Caliente (USA), die derzeit eine Leistung von 220, im Endausbau von 290 Megawatt aufweist. Bild: First Solar







Immerhin auf drei Gigawatt kommen die Projekte, die derzeit in Chile in Entwicklung sind – rund ein Fünftel ist bereits im Bau. Die Solaranlagen in den sonnenreichen Wüstengegenden des südamerikanischen Staates sind deshalb besonders, weil sie ohne staatliche Fördermittel entstehen sollen – und weil als Abnehmer die chilenische Kupferindustrie Interesse zeigt. Denn die muss sich mit Strompreisen von 25 US-$-Cents herumschlagen – die von photovoltaisch erzeugtem Strom bald unterboten werden. Achillesferse eines solaren Siegeszugs ist allerdings die fehlende Ersatzenergie bei ausfallendem Sonnenschein – nur Dieselgeneratoren kommen dann zum Einsatz. Quelle: Greentechmedia    

China plant offenbar ein Ausbauziel bei der Photovoltaik von 50 Gigawatt für das Jahr 2020. Das geht aus einem Dokument des Staatsrates hervor, das sich mit dem nächsten Fünf-Jahres-Plan des Landes beschäftigt. In dem Papier wird auch noch einmal das Ziel von 21 Gigawatt Solarleistung für das Jahr 2015 bestätigt. Diese 21 Gigawatt enthalten auch 1 Gigawatt solarthermische Leistung. In China war im vergangenen Jahr eine Solarleistung von drei Gigawatt installiert. Quelle: oekonews   

Noch unbestätigte Meldungen berichten von einem gigantischen Zubauvolumen an Solarkapazität in Deutschland. Demnach hätte der PV-Ausbau im ersten Halbjahr 2012 bereits über 7 Gigawatt betragen und damit den vorgesehenen Korridor bei weitem übertroffen – und Deutschland verfügte damit auch bereits über mehr Solar- als Windkapazität (32 versus 31 Gigawatt – wobei die Windkapazität im Durchschnitt doppelt sol alnge zur Verfügung steht). Quelle: Solarplaza

Da geht eine Meldung wie diese schon fast vergessen, obwohl auch sie ein Zeichen setzt: Angesichts besonders hoher Strompreise auf Hawaii (25 bis 35 Dollarcent pro Kilowattstunde) ziehen sich die VerbraucherInnen «in Scharen» vom öffentlichen Elektrizitätsnetz zurück. Die Solarmodulpreise machen es in Kombination mit der immer billigeren Batteriespeicherung möglich, zunehmend auf Selbstversorgung umzusteigen. Wenn das mal nicht ein Menetekel an der Wand der grossen Stromversorger auch in Europa darstellt.... Quelle: Greentechmedia

© Solarmedia

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Mittwoch, 25. Juli 2012

Meyer Burger: Umsatzeinbruch

Der grösste Schweizer Solarkonzern erreichte im ersten Halbjahr 2012 noch einen Umsatz von 307 Millionen Franken - was einem Rückgang von rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Die Gewinnkennzahlen liegen leicht im grünen Bereich - täuschen aber nicht über die insgesamt schwierige Lage von Meyer Burger hinweg. Immerhin bleibt der Konzern bei früheren Zielsetzungen für das laufende Jahr.

Die angespannte Situation in der Photovoltaik Branche hat sich wie erwartet im ersten Halbjahr 2012 unvermindert fortgesetzt, schreibt Meyer Burger in einer Medienmitteilung. In diesem schwierigen Umfeld erzielte die Meyer Burger Gruppe ein Volumen an neu erteilten Aufträgen von rund CHF 130 Millionen; der gesamte Auftragsbestand per Ende Juni 2012 lag bei rund CHF 670 Millionen, wobei damit gerechnet wird, dass noch ein gewisser Teil im laufenden Jahr umsatzwirksam realisiert werden kann.

Sonis-Solartankstelle auf dem Firmenareal von Meyer Burger - hier fliesst der «Saft» noch in vollen Strömen....














Angesichts der weiterhin bestehenden Überkapazitäten auf Seiten der Zell- und Modulhersteller blieb die Nachfrage vieler Kunden erwartungsgemäss zurückhaltend und die Meyer Burger Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2012 einen konsolidierten Umsatz in Höhe von rund CHF 307 Millionen. Wegen der Umsatzentwicklung im Berichtszeitraum und als Folge der Umsetzung des für 2012 angekündigten Optimierungs- und Konzentrationsprogramms, schliesst die Meyer Burger Gruppe das erste Halbjahr 2012 mit einem positiven Ergebnis auf Stufe EBITDA von rund CHF 3 - 5 Millionen ab. Meyer Burger konnte bis zur Jahresmitte einen wesentlichen Teil der geplanten Optimierungs- und Konzentrationsprojekte erfolgreich umsetzen. Spürbare positive Auswirkungen hinschlich der angestrebten Kosteneinsparungen werden in der zweiten Jahreshälfte 2012 erzielt. Die volle Entfaltung der Massnahmen des Optimierungs- und Konzentrationsprogramms und eine nachhaltige Senkung der operativen Kosten werden ab 2013 erwartet.

Im ersten Halbjahr 2012 war eine deutliche Zunahme des Nettoumlaufvermögens zu verzeichnen, da im Wesentlichen die Anzahlungen von Kunden im Vergleich zum Vorjahr marktbedingt spürbar zurückgegangen waren. Dies führte zu einem negativen operativen Cashflow in einer Grössenordnung von rund CHF 100 Millionen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit umfasst im Wesentlichen substanzielle Investitionen im Zusammenhang mit dem neuen Produktion- und Kompetenzzentrum in Thun und beläuft sich für das erste Halbjahr 2012 auf rund CHF 30 Millionen.

Die Emission der Obligationenanleihe im Frühjahr 2012 in der Höhe von rund CHF 130 Millionen führte insgesamt zu einem positiven Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit von etwas über CHF 100 Millionen. Unter Berücksichtigung von flüssigen Mitteln in der Höhe von rund CHF 240 Millionen per Ende des ersten Halbjahres und zugesicherten, unbenutzten Kreditlimiten, steht der Meyer Burger Gruppe Liquidität von über CHF 300 Millionen zur Verfügung.

Eine klare Abschätzung, wann die Überkapazitäten im Photovoltaik Markt abgebaut sein werden und positive Nachfragesignale wieder neue grössere Investitionsprogramme bei den Zell- und Modulherstellern auslösen, ist nach wie vor schwierig. Aus heutiger Sicht bestätigt Meyer Burger ihre Zielbandbreiten für das Gesamtjahr 2012 und geht davon aus, ihre Zielsetzungen in der unteren Hälfte der Bandbreiten (Umsatz zwischen CHF 600 - 800 Millionen; EBITDA Marge zwischen 4% - 8%) erreichen zu können. Als Technologieführerin im Photovoltaikmarkt setzt Meyer Burger ihren Fokus auf eine nachhaltige Forschung und Entwicklung und ist somit in der Lage für ihre Kunden ein zuverlässiger und langfristig orientierter Partner zu sein.

Informationen:
Michel Hirschi
Chief Financial Officer
Tel +41 (0) 33 221 28 00
Ingrid Carstensen
Corporate Communications
Tel +41 (0) 33 221 28 34
ingrid.carstensen@meyerburger.com

Über Meyer Burger Technology AG
www.meyerburger.com

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Solar Impulse ist zurück

Das mit Sonnenkraft betriebene Schweizer Flugzeug Solar Impulse ist am Dienstagabend von seinem ersten transkontinentalen Flug von Nordafrika nach Europa zurückgekehrt. Die letzte Etappe führte die Solar Impulse von Toulouse in die Schweiz.

Das Solarflugzeug «Solar Impulse» hat am Dienstagabend seinen ersten Interkontinentalflug abgeschlossen. Pilot und Co-Initiator Bertrand Piccard landete das Flugzeug um 20 Uhr 30 in Payerne (Kanton Waadt - siehe Bild), nachdem er am Morgen um 7 Uhr 00 im französischen Toulouse zur letzten Etappe der Rundreise durch Nordafrika und Europa aufgebrochen war. Als die «Solar Impulse» auf dem Rollfeld in Payerne zum Halt kam, hiessen Projektunterstützer und Zuschauer das Flugzeug mit einem Glocken- und Alphornkonzert willkommen.

Die «Solar Impulse» hatte etwas nach 15 Uhr die französisch-schweizerische Grenze in der Region Pontarlier überquert und dann die Heimbasis Payerne via Neuenburger Jura an angesteuert. Dabei musste der Waadtländer Abenteurer Piccard auf das Abflauen gewisser thermischer Strömungen acht geben, hiess es von den Projektinitianten.

Am 24. Mai war die nur mit Sonnenenergie betriebene «Solar Impulse» zu ihrem ersten Interkontinentalflug aufgebrochen (siehe Solarmedia-Video vom 24. Mail 2012). Sie startete in Payerne und flog via Madrid nach Rabat. Von der marokkanischen Hauptstadt aus ging die Reise weiter in den Süden des Landes – nach Ouarzazate. Wieder zurück in Rabat, trat die «Solar Impulse» am 6. Juli ihre Rückreise an. Die letzte Etappe von Toulouse nach Payerne musste wegen starker Winde im Gebiet um den Jura um knapp eine Woche verschoben werden. Insgesamt legte die «Solar Impulse» zwischen der Schweiz und Marokko rund 6000 Kilometer zurück.

Quelle: SDA / Bild: Solar Impulse

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Dienstag, 24. Juli 2012

Preisdruck bei Modulen hält an

Ein Ende des starken Preisverfalls bei Solarmodulen, der bei den Herstellern meist hohe Verluste ausgelöst hat, ist noch nicht abzusehen. Dieser Preisverfall verliert aber allmählich an Dynamik, auch wenn die Überkapazitäten im Markt fortbestehen. Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse hervor, die der US-Konzern IHS Inc. veröffentlicht und das Nachhaltigkeitsporter ecoreporter.de aufgegriffen hat. Dieser vereint mehrere Marktforschungsgesellschaft mit Schwerpunkt auf Umwelttechnologien unter einem Dach.

Laut dem ‘IHS iSuppli Photovoltaics Cell & Module Production Market Tracker report’ ist der durchschnittliche Preis für herkömmliche Solarmodule im ersten Halbjahr 2012 um zwölf Prozent gesunken. Die Marktforscher gehen davon aus, dass er in der zweiten Jahreshälfte um elf Prozent fallen wird. Damit werde der Preissturz deutlich schwächer ausfallen als im Vorjahr, in dem der durchschnittliche Preis für herkömmliche Solarmodule um 20 Prozent gefallen war. Laut dem Report wird der Durchschnittspreis im vierten Quartal 2012 bei 0,57 Euro bzw. 0,70 US-Dollar je Watt liegen.

Stefan de Haan, bei IHS Chefanalyst für den Bereich ‚Photovoltaik‘, macht mehrere Gründe für diese Entwicklung verantwortlich. So steige auch in diesem Jahr die Menge der weltweiten Installationen von Solaranlagen und damit die Nachfrage für Solarkomponenten. IHS gehe für 2012 von einem Marktwachstum um neun Prozent auf 30,2 Gigawatt (GW) aus. Im besten Falle sei auch ein Plus um 30 Prozent auf 36 GW möglich. So sei etwa im weltweit größten Photovoltaikmarkt Deutschland die Nachfrage in diesem Jahr überraschend hoch ausgefallen. Zwar habe die Bundesregierung zum Jahresbeginn die Solarstromtarife deutlich gekürzt. Doch die im Frühjahr beschlossenen abermaligen Einschnitte hätten erneut Vorzieheffekte ausgelöst. Viele Investoren hätten Solarprojekte in Angriff genommen, um sie noch vor den abermaligen Einschnitten ans Netz zu bringen. Trotz sinkender Vergütungen werde daher der Ausbau in Deutschland in 2012 mit voraussichtlich 7,3 GW nur geringfügig unter dem Rekordzubau des Vorjahres liegen.

Ferner führt de Haan an, dass sich der Eigenverbrauch von auf Firmendächern erzeugtem Solarstrom für immer mehr Unternehmen lohne. Zum Beispiel würden immer mehr Supermärkte dazu übergehen, sich über eigene Solaranlagen selbst mit Strom zu versorgen. Dem Experten zufolge wirken sich auch die Strafzölle, die in den USA für Solarprodukte aus China eingeführt wurden, vorübergehend positiv auf die Preisentwicklung aus. Denn die Hersteller aus China gingen verstärkt dazu über, ihre Komponenten aus dem benachbarten Taiwan zu beziehen, um so ihre Produkte nicht als chinesische verzollen zu müssen. Daher sei die Produktion der Solarhersteller aus Taiwan besser ausgelastet und hätten diese ihre Preise nicht mehr so stark senken müssen.

Der Report von IHS streicht aber heraus, dass die Produktionskapazität der Hersteller von Solarmodulen weltweit die globale Nachfrage auch in diesem Jahr weit übersteigen wird. Sie dürfte sich nach Berechnungen der Experten sich zum Jahresende auf 49,4 GW belaufen, bei einer prognostizierten Nachfrage von 30,2 bis 36 GW. Daher seien die Hersteller gezwungen, auch im kommenden Jahr ihre Preise zu verringern, um die Nachfrage anzuregen. 

Quelle: ecoreporter.de  / Bild von der EKZ-Testanlage in Dietikon (ZH): Guntram Rehsche

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Montag, 23. Juli 2012

So heizt die Badi heutzutage

Zeiten, in denen in Schwimmhallen tonnenweise Warmwasser mit Strom oder fossilen Energiequellen erhitzt wurden, gehören der Vergangenheit an. Moderne Bäder werden mit umweltfreundlicher Solarwärme versorgt, die das ganze Jahr über ideale Wassertemperaturen ermöglicht. Ein Beispiel aus der in der Solarthermie besonders erfolgreichen österreichischen Industrie.

Zum Beispiel: Die 17.000 Studierenden an der Southeastern Lousiana University in den USA ziehen seit März 2012 ihre Bahnen in umweltfreundlich erhitztem Warmwasser. 1.000 Schwimmer trainieren Tag für Tag in nachhaltig erzeugtem Warmwasser in der Olympia-Schwimmhalle in Belgrad und auch das Hallenbad von Azuqueca de Henares bei Madrid setzt seit 2010 auf regenerative Warmwassererzeugung.

Auf dem Dach der Olympia Schwimmhalle in Belgrad wurden 82 TiSUN FM-Kollektoren mit einer Gesamtkollektorfläche von 209,1 m² montiert. 







Da ist zum Beispiel TiSUN: Geschäftsführer Robin M. Welling erklärt, weshalb sich die Installation eines TiSUN Solarsystems für die Schwimmbaderwärmung besonders eignet: “Da in diesem Fall keine hohen Temperaturen benötigt werden, aber relativ große Wassermengen erwärmt werden müssen, wird eine Solaranlage für eine Schwimmhalle mit einer großen Durchflussmenge auf niedrigem Temperaturniveau betrieben. Ein Solarsystem ist die kostengünstigste und effektivste Möglichkeit Frei- und Hallenbäder zu heizen, da die Sonne das ganze Jahr über kostenlos Energie liefert.“

16 TiSUN Großflächenkollektoren mit einer Gesamtkollektorfläche von ca. 130 m² auf dem Dach des Kinesiologie-Gebäudes der Universität von Southeastern Lousiana versorgen seit vergangenem Jahr die 23 Meter langen Pools der Universität mit Warmwasser. Darüber hinaus decken sie den gesamten Brauchwasserbedarf der Bildungseinrichtung ab. „An sonnigen Tagen können so 130.000 BTU pro Tag erzeugt werden“, erklärt Frank White, Präsident von Metro Mechanical, der Installationsfirma, die das Projekt umsetzte. „Wir planen bereits eine ähnliche Anlage für ein College in Mississippi“, so White. „Das Solarsystem wird sich vermutlich schon in fünf Jahren amortisieren. Neben den finanziellen Einsparungen macht uns das System unabhängig von nicht-regenerativen Energiequellen wie Gas, das wir zuvor genutzt haben.”

Dieser Vorteile bedient sich auch das Hallenbad von Azuqueca de Henares bei Madrid. 347 m² Sonnenkollektoren erhitzen das Brauchwasser im Schwimmbecken mit einer Größe von 1.250 m², ein Jacuzzi und 16 Duschen kostengünstig und umweltbewusst. Mit der Solaranlage spart das öffentliche Hallenbad 70 % seiner jährlichen Energiekosten. Ähnliche Energieersparnis verzeichnet auch die Olympia-Schwimmhalle in Belgrad, welche durch 82 TiSUN FM-Kollektoren mit einer Gesamtkollektorfläche von 209,1 m² mit Solarwärme versorgt wird. Immer mehr öffentliche Schwimmbäder wollen Energiekosten sparen und nutzen die unerschöpfliche Kraft der Sonne für kostenlose Wärme. Auch viele Privatkunden haben die Vorteile der solaren Brauchwassererwärmung ihres Frei- oder Hallenbads erkannt.

„Zur Erhitzung eines Schwimmbeckens mit 20 m² Wasseroberfläche benötigt der Kunde ca. 10 m² Kollektorfläche bei überdachten und 20 m² Kollektorfläche bei nicht überdachten Schwimmanlagen. Die Investition rechnet sich im Vergleich mit den Kosten einer herkömmlichen Heizung innerhalb weniger Jahre“, erklärt TiSUN Geschäftsführer Robin M. Welling. „Bei Freischwimmbädern, die nur im Sommer genutzt werden, ist eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung besonders sinnvoll, da die gewonnene Energie in den Wintermonaten für die Heizung und im Sommer für den Pool genutzt werden kann.“

TiSUN entwickelt, produziert und vertreibt seit über zwei Jahrzehnten Komplettsysteme zur Nutzung thermischer Solarenergie. Die Solarsysteme bieten unabhängige, unendlich verfügbare, kostenlose Sonnenenergie für Heizungsunterstützung, Warmwasseraufbereitung, Prozesswärme und Kühlung. TiSUN als Spezialist der Solarthermie-Branche Europas bekannt, exportiert 83 Prozent. Der Innovations- und Marktführer beschäftigt 120 Mitarbeiter in der Zentrale in Tirol/Österreich und 90 direkte und indirekte Vertriebsmitarbeiter in Europa. Die Produkte erhält man in 48 Märkten in der EU27 und den Anwärterstaaten, der Schweiz, den ehemaligen GUS Staaten, USA, MENA, Australien und Indien. Alle Produkte erfüllen gemäss Angaben des Unternehmens die strengen Qualitätskriterien des Solar Keymark Zertifikates.

Quelle:  TiSun

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Samstag, 21. Juli 2012

Obskures aus der Atomindustrie

Die ablaufende Woche hielt Kuriositäten aus der Atomwirtschaft bereit. So wird jetzt China zum Grossinvestor für Grossbritanniens Atombranche, nachdem alle anderen - ausser eventuell französische Unternehmen - ausgestiegen sind. Der Bau des finnischen Grossmeilers in Olkiluoto erfährt derweilen eine weitere Verspätung, obwohl er gemäss ursprünglichem Plan schon seit 2009 in Betrieb sein sollte.

In der vergangenen Woche soll es gemäss der Nachrichtenagentur Reuters Gespräche des staatlichen chinesischen Kraftwerksbetreibers China National Nuclear Corporation (CNNC) mit britischen Behördenvertretern gegeben haben, meldet der "Guardian". Auch ein weiteres Staatsunternehmen, die China Guangdong Nuclear Power Corporation, habe Interesse signalisiert, in das Horizon-Konsortium zu investieren, das Wylfa in Wales und Oldbury in Gloucestershire Meiler errichten will. Zusätzlich, so der "Guardian", hätten die Chinesen auch Interesse am Bau von Anlagen in Bradwell in Essex, Heysham in Lancashire und Hartlepool in County Durham.

Auch der französische Energiekonzern EDF ist am Bau neuer Reaktoren in Großbritannien interessiert. Eine Sprecherin des Energieministeriums in London sagte, Großbritannien sei "offen für Geschäfte", sofern die Regulierungsbehörden zustimmten. Greenpeace meldete Bedenken an. Es sei ein Zeichen von Verzweiflung, wenn die britische Regierung auf chinesische Staatsunternehmen setze, weil ein Abschluss mit anderen Investoren nicht gelinge. So würden britische Steuern an den chinesischen Staat fließen. Zuvor waren die deutschen Stromkonzerne E.on und RWE als mögliche Investoren abgesprungen, nachdem die Bundesregierung in Folge der Fukushima-Katastrophehie hierzulande den Ausstieg aus der Atomenergie verordnet hat.

Die Atomlobby-Organisation «nuklearforum» meldet derweilen, was französische Tageszeitungen wie Le Figaro und  Le Monde vor Tagen bekannt gemacht hatten. Der Bau eines Gross-AKW im finnischen Olkiluoto (siehe Bild - mit französischer Beteiligung) kommt nicht vom Fleck. Bereits im Frühjahr waren Betonierungsarbeiten eingestellt und seither nicht wieder aufgenommen worden - und nun steht auch die (bereits wiederholt verschobene) Betriebsaufnahme erneut zur Disposition. Auf jeden Fall wird es nichts mit dem Betriebsbeginn innerhalb von zwei Jahren. Die finnische Bauherrin, die Teollisuuden Voima Oyj (TVO), geht demnach davon aus, dass die EPR-Einheit Olkiluoto-3 nicht wie Ende Dezember 2011 angekündigt im August 2014 den ersten Strom erzeugen wird, sondern erst später. Die TVO stützt sich bei ihrer Einschätzung laut eigenen Angaben auf Informationen des Baukonsortiums Areva-Siemens. Sie erklärte, dass die Installationsarbeiten und das Automatisierungssystem, die in der Verantwortung der Areva-Siemens lägen, nicht gemäss Lieferantenzeitplan fortgeschritten seien. Die Arbeiten kämen jedoch voran und Probleme mit den verbleibenden leittechnischen Komponenten würden Schritt für Schritt gelöst. Die TVO erwarte vom Baukonsortium eine Aktualisierung des Zeitplans.

Die Areva liess ihrerseits verlauten, die TVO habe trotz Zusicherungen noch keine geeignete Betriebsorganisation bereitgestellt. Die Areva habe die TVO am 6. Juli benachrichtigt, dass die Planung neu beurteilt werden müsse und die TVO von nun an für die Verspätungen seit Frühjahr 2012 verantwortlich sei. Die Areva verlange von der TVO vollen Einsatz, damit das Projekt unter klaren Bedingungen fortgesetzt werden könne.

Quellen: im Text erwähnt

© Solarmedia

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Freitag, 20. Juli 2012

Und weiter kreist der Geier

Immer noch sind nur wenige Lichtblicke in der Solarbranche auszumachen - so etwa leicht anziehende Verkaufszahlen des einstigen Wafer- und Modulspitzenreiters REC aus Norwegen. Häufiger sind jedoch die Meldungen über den kreisenden Pleitegeier, der jetzt auch über zwei technologisch viel versprechenden Projekten seine Runden dreht.

Aufgrund des intensiven Wettbewerbs und einer geringeren Nachfrage als erwartet hat Amonix Inc. (Seal Beach, Kalifornien) seine Fabrik im Norden von Las Vegas (Nevada) geschlossen, berichtet das Unternehmen. Dies sei Teil seines Umstrukturierungsplans. Die 19.900 Quadratmeter große Fabrik für Konzentrator-Photovoltaikmodule (CPV) hatte eine jährliche Produktionsleistung von 150 MW. Sie war erst seit einem guten Jahr in Betrieb. In der Pressemitteilung heißt es gemäss der Plattform «Solarserver», die einzige staatliche Förderung, die das Unternehmen für das Werk bekommen hatte, sei eine Steuergutschrift in Höhe von 5,9 Millionen US-Dollar (4,8 Millionen Euro) gewesen, die es nicht einlösen konnte.

“Eine Werksschließung und die Entlassung von Arbeitnehmern ist immer bedauerlich“, sagt Rhone Resch, Präsident und Geschäftsführer des US-Solarbranchenverbandes SEIA (Solar Energy Industries Association). „Amonix wurde voller Hoffnung von vielen privaten Investoren unterstützt, ebenso auch von republikanischen und demokratischen Politikern, die alle verstehen, dass wir in diese wachsende Branche investieren müssen.“ Das Unternehmen hat schon seit einiger Zeit Schwierigkeiten. Der Gründer und vormalige Geschäftsführer Brian Robertson verunglückte im Dezember 2011 bei einem Flugzeugabsturz tödlich. Im Mai 2012 entdeckte der SolarServer eine behördliche Meldung des Unternehmens, wonach es Ende Juni 76 Mitarbeiter entlassen wollte.

 Die Geschäftsführung der Sovello GmbH (Thalheim / Brandenburg) hat derweil die Beschäftigten des integrierten Solarmodul-Herstellers vor einer weiteren Verhandlungswoche mit asiatischen Investoren auf einer Belegschafts-Versammlung über anstehende Personalmaßnahmen unmittelbar informiert. „In den Bereichen Forschung, Entwicklung, Anwendung, Produktion und Vertrieb müssen eine Vielzahl von Maßnahmen zügig und konsequent umgesetzt werden, um die Material- und Sachkosten so anzupassen, dass Sovello wieder schwarze Zahlen schreiben kann und für Investoren interessant bleibt“, erklärte Dr. Reiner Beutel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Sovello GmbH.

Sovello-Chef Beutel: Sovello kann sich den anstehenden Herausforderungen kurzfristig noch mit 495 Beschäftigten stellen „So bitter das für uns alle ist: In der Konsequenz bedeutet das nach heutigem Stand der Dinge auch, dass Sovello sich den anstehenden Herausforderungen kurzfristig noch mit einer Belegschaft von 495 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellen kann.“ Auf der Belegschaftsversammlung kündigte Beutel für 475 Beschäftigte den Übergang in eine Transfergesellschaft an: „Die Finanzierung der Gesellschaft, die Mitarbeiter weiter beschäftigen, weiter qualifizieren und weiter vermitteln soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Wir sehen uns dennoch in der Verantwortung, die Mitarbeiter jetzt zu informieren und ab der kommenden Woche die ersten Gespräche mit den Fachleuten der Transfergesellschaft über die Qualifikationsprofile zu ermöglichen.“

Quellen: Amonix, SEIA, Sovello | solarserver.de

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Kosten ungerecht verteilt

Zunehmend diskutiert werden im Rahmen der Energiewende deren Kosten. Die Entwicklung in Deutschland zeigt, dass es längst nicht immer oder nur die Erneuerbaren Energien sind, die die Verantwortung tragen für höhere Energiepreise.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) kritisiert in einem Statement die wiederholte Darstellung, der Ausbau regenerativer Energien lasse die Strompreise explodieren oder gefährde gar die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Deutschland. „Die Strompreise für Großverbraucher sind in den letzten Jahren immer weiter gesunken und liegen aktuell auf dem Niveau des Jahres 2005“, erklärt BEE-Präsident Dietmar Schütz. Allein der börsenpreissenkende Effekt der Erneuerbaren Energien entlaste die Industrie um jährlich 1,5 Milliarden Euro. Hinzu komme der geringe Preis für CO2-Zertifikate, der die Strompreise für Großverbraucher sinken lasse.

Der BEE weist zudem darauf hin, dass nach dem Willen der Bundesregierung immer weitere Teile der Industrie von der so genannten EEG-Umlage befreit werden. Auf diese Weise werden Unternehmen in Deutschland derzeit um jährlich 2,5 Milliarden Euro entlastet. Hinzu kommt, dass Großverbraucher seit diesem Jahr auch vollständig von den Gebühren für die Nutzung der Stromnetze befreit wurden. Diese Gesetzesänderung von Schwarz-Gelb entlastet die Unternehmen nach Schätzungen der Bundesnetzagentur zusätzlich um rund 1,1 Milliarden Euro.

„Es ist das Ergebnis gezielter Politik, Industrieunternehmen zu entlasten und die dadurch entstehenden Zusatzkosten kleinen Betrieben und Privatverbrauchern aufzubürden“, kritisiert Schütz das einseitige Vorgehen der Regierungskoalition. Die Kosten für die Energiewende müssten daher gerechter verteilt werden, die positiven Effekte der Erneuerbaren Energien auch an Privathaushalte sowie Handel und Gewerbe weitergegeben werden, fordert Schütz. Denn im Gegensatz zu Industriekunden stieg die Stromrechnung für Kleinverbraucher in den letzten Jahren um teilweise 40 Prozent.

Im Jahr 2000 zahlte der durchschnittliche Haushaltskunde für seinen Strom 14 Cent pro Kilowattstunde, davon 0,2 Cent für die Förderung Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage). Im Jahr 2009 lag der Strompreis bereits bei 23 Cent pro Kilowattstunde, die EEG-Umlage stieg währenddessen nur auf 1,3 Cent. Aktuell zahlen private Kunden für ihren Haushaltsstrom rund 26 Cent pro Kilowattstunde und ein Siebtel davon (3,59 Cent) für die EEG-Umlage. „Man kann unschwer erkennen: Ein Großteil der Preiserhöhungen geht nicht auf die Kappe der Erneuerbaren“, stellt Schütz klar.

Fakt ist: Auch die EEG-Umlage stieg in den vergangenen drei Jahren um mehr als 2 Cent pro Kilowattstunde an.
Dieser Anstieg ist zum einen auf einen verstärkten Ausbau Erneuerbarer Energien zurückzuführen, um künftig auf fossile und atomare Kraftwerke verzichten zu können. Zum anderen müssen Kleinverbraucher über die EEG-Umlage auch die Entlastungen für die Industrie mitfinanzieren. „Ein Cent von der aktuellen Umlage sind Industrieförderung“, so Schütz. Hinzu kämen Fehler in der Berechnungsgrundlage der Umlage sowie Mitnahmeeffekte, die nichts mit den eigentlichen Kosten der Erneuerbaren zu tun hätten.

„Die EEG-Umlage wird von den Gegnern der Energiewende zum Kampfbegriff stilisiert. Aber sie ist heutzutage weder Preisschild für die Erneuerbaren, noch ein Indikator für die Kosten der Energiewende“, stellt Schütz fest. 

Quelle: BEE Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.

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Donnerstag, 19. Juli 2012

Solargeno's im Vormarsch

Mehr als 80.000 Bürger engagieren sich in Deutschland genossenschaftlich in Bürgerkraftwerken. Dabei ist eine Beteiligung schon mit kleinen Beträgen möglich. Die große Mehrheit setzt auf Solarstrom  - und auch in der Schweiz gibt es erste genossenschaftliche Ansätze. 

Immer mehr Menschen beteiligen sich an Genossenschaften zum Ausbau Erneuerbarer Energien und treiben damit die Energiewende voran. Aktuell halten mehr als 80.000 Bürger in Deutschland Anteile an gemeinschaftlich betriebenen Anlagen zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung. Zumeist handelt es sich dabei um Solaranlagen, an denen sich Bürger bereits mit kleinen Beträgen beteiligen können.

Ein neueres Beispiel aus der Schweiz ist die Genossenschaft Optima mit Sitz in Solothurn. Die OptimaSolar Genossenschaft  hat seit der Gründung vor ca einem Jahr von 151 Genossenschafter und Genossenschafterinnen  CHF 1'039'000 Genossenschaftskapital erhalten.



Über 500 in den letzten Jahren neu gegründete Energiegenossenschaften haben zusammen bereits rund 800 Millionen Euro in Erneuerbare Energien investiert. Das belegt eine aktuelle Untersuchung, die der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV) zusammen mit dem Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) e.V. heute in Berlin vorgestellt hat.  „Energiegenossenschaften werden zum Treiber der Energiewende. Sie bieten Bürgern einen idealen Rahmen, sich vor Ort für den Umbau der Energieversorgung zu engagieren und sie steigern damit die Akzeptanz für Energieprojekte in der Region“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorsitzender des Vorstands des DGRV. 

Über 90 Prozent der Energiegenossenschaften betreiben Solaranlagen, da ihre Realisierung mit überschaubarem technischen und finanziellen Aufwand nahezu überall in Deutschland möglich ist. „Solartechnik und Genossenschaftsmodelle ergänzen sich prima. Sie demokratisieren die Energieversorgung in Deutschland und machen sie auch bei kleinem Geldbeutel für Jedermann zugänglich. Auch ohne eigenes Hausdach kann so jeder Bürger zum Gewinner der Energiewende werden“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.  

„Die Beteiligung der Bürger ist in doppelter Hinsicht unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende: Zum einen ermöglichen die Erneuerbaren Energien eine direkte Partizipation an der lokalen Wertschöpfung. Diese Möglichkeit wird in erster Linie von Bürgern erkannt und auch genutzt“, so Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE. „Zum anderen hilft Bürgerbeteiligung, die dringend benötigte Kompetenz für die Energiewende flächendeckend aufzubauen. Denn wer sich für den Ausbau Erneuerbarer Energien vor Ort engagiert, will auch Verantwortung etwa für technische Erfordernisse der Systemtransformation übernehmen“, ist sich Vohrer sicher. Zwei Drittel der Genossenschaften ermöglichen eine Beteiligung mit Beiträgen unterhalb von 500 Euro, bei einigen von ihnen ist sogar ein Mindesteinstieg mit weniger als 100 Euro möglich. 

Die Untersuchung des DGRV zeigt auch: Für die Mitglieder von Energiegenossenschaften sind der Umweltschutz und der Ausbau Erneuerbarer Energien sowie die Förderung von regionaler Wertschöpfung deutlich wichtiger als die Rendite. Und diese Ziele werden erreicht: „Rein rechnerisch decken die Energiegenossenschaften mit ihrer Stromproduktion den Haushaltsbedarf ihrer Mitglieder vollständig ab“, resümiert Ott. Die AEE geht davon aus, dass die Zahl der genossenschaftlich organisierten Bürgerkraftwerke weiter steigt. Im Bioenergiebereich sind viele Biogasanlagen oder Holzheizkraftwerke in der Hand der Bürger. Genossenschaftliche Bürgerwindparks sind im Kommen.

Informationen rund um das Thema Energiegenossenschaften bietet der DGRV unter der Internetadresse www.neuegenossenschaften.de. Die AEE bietet Informationen zur dezentralen Energiewende unter www.kommunal-erneuerbar.de an und der BSW-Solar informiert rund um das Thema Solartechnik unter www.solartechnikberater.de.

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PV-Grossanlage - im Ausland

Der Solarstrom-Produzent Edisun Power AG (Zürich, Schweiz) hat Mitte Juli ein Solar-Kraftwerk mit 2,2 Megawatt (MW) Nennleistung in der Nähe von Llucmajor auf Mallorca in Betrieb genommen. Mit der neusten Photovoltaik (PV)-Anlage erweitert Edisun Power sein Portfolio in einem Schritt um rund 19 % auf  rund 14 MW. Realisierbar scheinen solche Grossanlagen leider nur ausserhalb der Schweiz.

Der Bau der dritten Freiflächenanlage von Edisun Power sei bis auf Verzögerungen beim Netzanschluss planmäßig verlaufen, die Kosten seien eingehalten worden. Alle 68 anderen Solarstromanlagen des Solarstromproduzenten wurden auf Dächern gebaut. Da die Anlage die Zulassung zum Bau vor 2012 erhalten hatte, ist sie nicht vom Moratorium für die Solarstrom-Einspeisevergütung in Spanien betroffen, das die Regierung Ende Januar 2012 verhängt hat. Die Anlage wurde mit Modulen des chinesischen Herstellers CNPV gebaut, der langjährigen Partnerfirma von Edisun Power. Bei den Wechselrichtern hat Edisun Power auf Schweizer Qualität gesetzt: Die Solarmax-Wechselrichter stammen von Sputnik Engineering AG aus Biel. Auch beim Bau setzte Edisun Power auf Verlässlichkeit: Die Anlage wurde von der Firma Energés Gestión Medioambiental SL aus Sevilla errichtet, die für das Unternehmen bereits drei Anlagen in Spanien gebaut hat.

Das Unternehmen war darum besorgt, die Anlage möglichst ökologisch umzusetzen: Die Module wurden so aufgeständert, dass das Land weiter als Weidefläche genutzt werden kann. Durch den Erhalt der Hecken sowie die farbliche und stilistische Angleichung der Wechselrichter- und Transformatorenstationen wurde eine optimale Integration ins Landschaftsbild gewährleistet.

Quelle: Edisun Power Europe

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Mittwoch, 18. Juli 2012

Solar Impulse bald ganz zurück


Das Solarflugzeug von Bertrand Piccard (siehe Bild) und André Borschberg ist am Dienstagabend um 21h46 (UTC+2) erfolgreich auf dem Flugplatz Toulouse Francazal gelandet. Der ursprünglich für Mittwoch geplante Flug nach Payerne ist aufgrund von verstärktem Windaufkommen am Rande des Jura-Gebirges verschoben worden.

„Genau das lieben wir an diesem Projekt: es wird niemals langweilig“, erklärt André Borschberg, CEO und Mitgründer der Solar Impulse, und er fügt hinzu: „Wir wussten, dass das Zeitfenster klein sein würde. Nun hat es sich eben sehr schnell geschlossen und wir haben die weise Entscheidung getroffen, der Sicherheit den Vorrang zu geben.“ Mit dem Piloten Bertrand Piccard im Cockpit ist die Solar Impulse HB-SIA am Dienstagabend auf dem Flugplatz Toulouse Francazal gelandet. Danach geht es weiter zur letzten Destination, nach Payerne (Schweiz). Toulouse ist das Hauptquartier der legendären Aéropostale, der ersten kommerziellen Fluglinie zwischen Frankreich und Nordafrika, und damit die ideale Destination für einen letzten Zwischenstopp des Prototyps vor seiner Rückkehr zur Basis nach Payerne. Sobald die Wetterbedingungen es zulassen, wird Bertrand Piccard wieder das Kommando des Flugzeugs übernehmen und es in heimatliche Gefilde zurückführen.

Wenn der Prototyp HB-SIA auf dem Flugplatz in Payerne landet, wird er seit dem 24. Mai 2012 – dem Start der Flüge der Mission Crossing Frontiers – zwischen der Schweiz und Marokko und mit Zwischenstopp in Spanien fast 6‘000 km geflogen sein. Und das ohne einen Tropfen Treibstoff! Dabei konnte zweifelsfrei gezeigt werden, wie zuverlässig die Technik funktioniert und wie energieeffizient sich das Flugzeug fortbewegen kann.

Die Solar Impulse erreichte das Königreich Marokko, wo man unter der Schirmherrschaft Seiner Majestät König Mohammed VI und auf Einladung der marokkanischen Agentur für Solarenergie MASEN das gemeinsame Ziel ins öffentliche Bewusstsein rücken wollte: die Förderung innovativer Technologien und erneuerbarer Energien zur Schaffung von Arbeitsplätzen und für eine nachhaltige Entwicklung. Das grosse Interesse der Öffentlichkeit an diesem Projekt belegt, dass dies gelungen ist.

Text: Solar Impulse

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Solarenergie auch für Malediven

Das deutsche Unternehmen Wirsol hilft dem Inselstaat bei Energiewende: Mit der Inbetriebnahme des bislang größten Solarkraftwerks forcieren die Malediven die Energiewende im eigenen Land. Seit vergangener Woche liefern neu installierte Solarmodule zusätzliche 294 Kilowatt Strom für Schulen und Krankenhäuser auf nunmehr sechs Inseln.

"Da die Sonneneinstrahlung hier knapp 70 Prozent höher ist als in Deutschland, ist Photovoltaik der zentrale Baustein bei der Umstellung des Energiesystems", sagt Stefan Riel, Vorstand der WIRSOL SOLAR AG. Sie hat als erstes deutsches Unternehmen im Urlaubsparadies Solaranlagen mit einer Leistung von 652 kW installiert. Mindestens 20 MW will der Projektierer aus Baden-Württemberg in den kommenden Jahren dort noch bauen. Strom wird auf den Malediven fast ausschließlich durch Dieselgeneratoren erzeugt. Lärm und Luftverschmutzung sind die Folgen für die rund 1200 Inseln im Indischen Ozean, die überwiegend nicht mehr als einen Meter über dem ansteigenden Meeresspiegel liegen..

Extrem teuer ist diese Art der Stromerzeugung ebenfalls. Die Dieselkosten für eine Kilowattstunde Strom liegen derzeit bei etwa 29 US-Cent. Rund 17 Prozent ihres Bruttosozialprodukts geben die Malediven für den Dieselimport aus, wobei die Kraftstoffpreise ständig steigen. Der Inselstaat hat deshalb beschlossen, als erstes Land seinen kompletten Strombedarf durch regenerative Energiequellen zu decken. Bis 2020 will man dieses ehrgeizige Ziel erreichen.

Unterstützt werden die Malediven bei der Energiewende vor allem durch Deutschland. "In der Projektierung von Photovoltaikanlagen konnten sich deutsche Unternehmen weltweit einen Vorsprung herausarbeiten. Diese Engineering-Qualitäten kommen nun einer Region zugute, die vom Klimawandel so drastisch betroffen ist wie kaum eine andere", freut sich Christian von Stetten, Honorarkonsul der Malediven und Mitglied des Bundesvorstands der CDU-Mittelstandsvereinigung.

Schon jetzt produzieren die installierten Anlagen der WIRSOL SOLAR AG rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Allein dadurch werden im gleichen Zeitraum bis zu 316.000 Liter Diesel eingespart und ca. 770 Tonnen Kohlendioxid vermieden. "Solaranlagen sind hier ein wirtschaftliches Mittel, um die konventionelle Energieerzeugung mit Dieseltreibstoff zu ersetzen", erklärt Dr. Thomas Walter, Geschäftsführer von WIRSOL Asia Pacific (APAC).

Gemeinsam mit der Renewable Energy Maldives (REM) hat WIRSOL ein Joint Venture gegründet, das die Photovoltaik-Kraftwerke auf eigene Rechnung finanziert und betreibt. Der so erzeugte klimaneutrale Strom wird an den staatlichen Energieversorger STELCO weiterverkauft. "Mit dem Zubau von Solaranlagen in einer Größenordnung von 20 MW sollen in den kommenden Jahren Einsparungen von bis zu 25.000 Tonnen Kohlendioxid erzielt werden", sagt der Leiter des Joint Ventures, Ibrahim Nashid.

Quelle: WIRSOL SOLAR AG  www.wirsol.de

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Dienstag, 17. Juli 2012

Weltgrösste PV-Anlage

Der US-Energieversorger NRG Energy Inc. (Princeton, New Jersey, USA), MidAmerican Solar (Des Moines, Iowa, USA) und First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA) melden demäss dem Solarserver Mitte Juli, dass sie ihr Photovoltaik-Kraftwerk Agua Caliente mit 200 MW Nennleistung in Betrieb genommen haben. 

Dies sei das größte von allen Photovoltaik-Kraftwerken der Welt, die derzeit in Betrieb sind. Nach seiner Fertigstellung soll es eine Nennleistung von 290 MW haben. Die Freiflächenanlage Agua Caliente liegt im Bezirk Yuma in Arizona und besteht aus Cadmiumtellurid-Dünnschichtmodulen von First Solar. „Agua Caliente setzt den höchsten Standard bei der heutigen Solar-Technologie in Kombination mit einer starken öffentlich-privaten Partnerschaft auf nationaler Ebene“, sagte der Geschäftsführer von NRG Solar, Tom Doyle.  „First Solar hat bei dem Projekt all unsere Erwartungen übertroffen, von der Technologie über die Ausführung bis zu ihrem außergewöhnlichen Sicherheitsrekord. Wir sind bisher mit den Ergebnissen extrem zufrieden.“

First Solar hat die Anlage geplant und baut sie. Das Unternehmen wird im Auftrag von NRG und MidAmerican Solar bis zur Fertigstellung auch für Betrieb und Wartung zuständig sein. Die Pacific Gas & Electric Company (PG&E, San Francisco, Kalifornien, USA) wird den dort erzeugten Solarstrom im Rahmen einer langfristigen Strombezugsvereinbarung (power purchase agreement, PPA) kaufen. MidAmerican Solar gehört zur MidAmerican Energy Holdings Company (Des Moines, Iowa, USA).

Quelle: NRG Energy | solarserver.de

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Montag, 16. Juli 2012

EMPA macht PV Beine

Zusammen mit 13 europäischen Partnern hat die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) ein EU-finanziertes Projekt zur Entwicklung preisgünstiger, effizienterer Solarzellen lanciert. Mit einem Gesamtbudget von zehn Millionen Euro will SCALENANO – so der Name des Projekts – einen Durchbruch erzielen bei der Kosteneffizienz von Photovoltaik- (PV) anlagen und -modulen auf Basis fortschrittlicher Dünnschichttechnologien.
 
Dünnschichtsolarzellen bieten im Vergleich zu klassischen Halbleiter-Solarzellen aus Silizium die Möglichkeit, die verwendeten Materialien effizienter zu nutzen und Module günstiger herzustellen, weil die Licht absorbierenden Schichten rund 100-mal dünner sind als Siliziumwafer. Anlagen auf Basis der Stoffklasse der Chalkogenide, wie Kupfer-Indium-Gallium-(Di)Selenid (auch bekannt als CIGS), weisen die höchste Effizienz aller Dünnschichttechnologien auf und haben bereits das Stadium der Massenproduktion erreicht. Die aktuellen Produktionsmethoden beruhen jedoch typischerweise auf vakuumbasierten Abscheidungsprozessen, die nur schwer auf grossen Oberflächen anwendbar sind und teure Produktionsanlagen erfordern.

Um sich dieser Herausforderung zu stellen, will das EU-finanzierte, internationale Projekt SCALENANO (Entwicklung und Scale-up von nanostrukturierten Materialien und Verfahren für günstige, hoch effiziente Photovoltaikanlagen auf Chalkogenid-Basis), das bis Mitte 2015 läuft, alternative, vakuumfreie Prozesse entwickeln, die auf dem elektronischen Abscheiden nanostrukturierter Ausgangsstoffe beruhen. Zusätzlich sollen alternative Verfahren mit hohem Durchsatz und hoher Prozessgeschwindigkeit entwickelt und die Methoden auf die nächste Generation von Cu2ZnSn(S,Se)2-basierten Absorbern (so genannte Kesterite) erweitert werden, die ausschliesslich billige und häufig vorkommende Elemente verwenden. Dies wird der europäischen Wettbewerbsfähigkeit in der Photovoltaik einen kräftigen Schub verleihen.

Das Empa-Labor für Dünnschichten und Photovoltaik unter der Leitung von Ayodhya Tiwari erforscht im Rahmen des Projekts die Ablagerung von Kesterite-Absorbern aus Lösungen und Nanopartikeln, untersucht frontale elektrische Kontakte aus transparenten leitfähigen Oxiden und wird anderen Forschenden Referenz-Solarzellen zur Verfügung stellen, die mit Techniken auf Vakuumbasis vorbereitet wurden. Projektleiter Jaroslaw Romanyuk geht davon aus, dass «die Forschungsergebnisse von SCALENANO später nicht nur in der Photovoltaik angewendet werden können, sondern auch in anderen Bereichen, wie beispielsweise bei intelligenten Fenstern und Batterien.»

Weitere Informationen: Prof. Dr. Ayodhya N. Tiwari, Dünnfilme und Photovoltaik, Tel. +41 58 765 41 30, ayodhya.tiwari@empa.ch; Dr. Yaroslav Romanyuk, Dünnfilme and Photovoltaik, Tel. + 41 58 765 41 69, yaroslav.romanyuk@empa.ch 

 

 Quelle: http://www.empa.ch


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Sonnenbaum setzt Zeichen

Die niederländische Stadt Nimwegen hat ein neues Symbol, das für den Einklang von Natur und Technik steht und zugleich ein Zeichen für erneuerbare Energie setzt: der Sonnenbaum. Die Technik dafür kommt von DEGERenergie.

Das Werk des Künstlers Andreas Hetfeld ist einer Sonnenblume nachempfunden. Wie diese richtet der Sonnenbaum seine „Blüte“ ständig nach der Sonne aus und erzeugt dabei Solarstrom.
Die Idee einer naturnahen Stromproduktion dringt inzwischen in viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ein. In Nimwegen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet hat sie sich in Form eines künstlerisch gestalteten Symbols mit praktischem Nutzen manifestiert. Die über zwölf Meter hohe Skulptur, eine elegante Konstruktion aus rostfreiem Stahl und Aluminium, steht seit kurzem auf dem Vorplatz des neuen technischen Ausbildungs- und Studienzentrums „Technovium“ in Nimwegen und produziert Solarstrom. Der „Blütenkelch“ mit sechseinhalb Metern Durchmesser ist mit 97 Solarzellen bestückt.

Das Ikon, das der Künstler Andreas Hetfeld im Auftrag der Stadt entworfen hat, symbolisiert die organische Verbindung von Natur und Technik. Wesentlich daran ist, dass  das Kunstwerk nicht nur aussieht wie eine überdimensionale Sonnenblume, sondern sich auch so verhält: Die „Blüte“ richtet sich immer nach der hellsten Stelle am Himmel aus und sammelt so auf natürliche Weise Sonnenenergie ein. Das Geheimnis dahinter: ein MLD-Nachführsystem von DEGERenergie. Mit dem gewonnenen Strom wird das Kunstwerk unter anderem nachts mit LED-Lampen in Szene gesetzt. Ein Bildschirm in der Eingangshalle des  Studienzentrums macht den Energiegewinn der Solarzellen permanent sichtbar. Überschüssige Energie wird ins öffentliche Netz eingespeist. Ab Windstärke 5 richtet das DEGERenergie-System den Kelch automatisch in die Waagrechte aus.

Der Sonnenbaum von Andreas Hetfeld wurde für den begehrten Cool Silicon Art Award 2011 nominiert. Die Auszeichnung soll ein internationales künstlerisches Spektrum an Arbeiten fördern, welche die globale gesellschaftliche Entwicklung in Bezug auf Energieeffizienz abbilden und hinterfragen.

Quelle: Degerenergie

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Samstag, 14. Juli 2012

Italiens neue Förderung

Das neue Regelwerk für Förderung von Strom aus Photovoltaik in Italien, das Conto Energia V, tritt am 27.08.2012 in Kraft. Wie die italienische Energieagentur „Gestore dei Servizi Energetici" (GSE) mitteilte, wurde am Donnerstag das jährliche Fördervolumen für Solarstrom von 6 Milliarden Euro erreicht – 45 Tage danach gelten die neuen Einspeisetarife. Mit der Neuregelung versucht die italienische Regierung, die Kosten der Solarwende weiter abzusenken, hält aber am Prinzip der Förderung der Solarenergie  fest. Langfristiges Ziel bleibt in Italien die Unabhängigkeit der erneuerbaren Energien von staatlichen Subventionen. 

Kernelement der neuen Förderrichtlinien ist eine Absenkung der Einspeisevergütung gegenüber dem Conto Energia IV um ca. 40 Prozent. Das komplexe Fördersystem erfordert allerdings eine Einzelfallprüfung, ob eine Einspeisevergütung gezahlt und welche Höhe diese haben wird. Für nahezu alle Anlagen ab 12 KW Leistung gilt eine Registerpflicht. Diese Schwelle wird bei Dachanlagen, die im Zuge einer Asbestsanierung realisiert werden, auf 50 KW erhöht. Für Altanlagen, denen bereits eine Förderung zugesprochen wurde, gilt Bestands­schutz. Alle Betreiber, die eine Förderung gemäß eines der Conto Energia Dekrete erhalten, müssen aber ab 01.01.2013 einen Beitrag von 0,05 Cent je geförderte kWh entrichten. 

Freiflächenanlagen auf Ackerflächen, welche die Bedingungen des Decreto Romani erfüllen und bis zum 27.08.2012 in Betrieb gehen, erhalten noch den Tarif nach dem Conto Energia IV. Gehen sie zwischen dem 27.08.2012 und dem 21.09.2012 in Betrieb, gilt die Förderung nach dem Conto Energia V. Hierzu ist zu beachten, dass diese Anlagen Priorität für die Eintragung in das erste Register 2013 haben. Anlagen auf Ackerflächen, die nach den 21.09.2012 in Betrieb gehen, werden dagegen nicht mehr gefördert. Für Freiflächenanlagen auf nicht landwirtschaftlichen Flächen ist eine Einspeisevergütung unter Umständen möglich, allerdings ist eine Einzelfallprüfung erforderlich, wie groß die Chancen sind, die Förderung zu erhalten. 

„Das Conto Energia V schafft Planungssicherheit für die Betreiber“, erklären Svenja Bartels und Roberto Pera, Partner von Rödl & Partner in Padua und Rom. „Aufdachanlagen bleiben weiterhin attraktiv. Für Freiflächenanlagen ist der Erhalt der Förderung im Detail zu prüfen. Insgesamt wird deutlich, dass Italien auf die Netzparität zusteuert. Diese ist in Süditalien aufgrund der guten Einstrahlungswerte und der fallenden Modulpreise zum Greifen nah.“ 

Für alle Anlagen bis zu einer Leistung von einem Megawatt erfolgt die Förderung durch die Zahlung eines Einheitstarifs, der sowohl die Förderung als auch den Preis für den Verkauf des Stroms beinhaltet. Für Anlagen über 1 MW ergibt sich eine interessante neue Möglichkeit zur Vermarktung des Stroms: der Betreiber der Anlage erhält die Differenz aus dem Einheitstarif und dem von der Behörde ermittelten Durchschnittsstundenpreis des Stroms. Er muss den von der Anlage erzeugten Strom dann selbst verkaufen. “Das könnte zu höheren Einnahmen führen, wenn der tatsächlich erzielte Preis höher ist als der Durchschnittspreis. Wir erwarten jedoch eine Klarstellung, wie das neue Vermarktungssystem funktionieren soll“, sagen Bartels und Pera. 

Für Eigenverbrauch vor Ort wird eine Zusatzprämie gezahlt. Für Anlagen, deren Module oder Wechselrichter in der EU/im EWR hergestellt worden sind, wird der Tarif um eine weitere Prämie erhöht. Eine analoge Prämie ist für Dachanlagen vorgesehen, die im Zuge einer Asbestsanierung realisiert werden. „Italien hat sich dafür entschieden, die Solarbranche als wichtigen Wirtschaftsfaktor – mit Einschränkungen - weiter zu fördern. Jetzt muss genau geprüft werden, welche Investoren von den neuen Tarifen profitieren“, betonen Bartels und Pera. „Freiflächenanlagen werden sich in absehbarer Zeit allerdings nur noch dann rechnen, wenn sie ohne Förderung rentabel betrieben werden können. Im südlichen Italien ist das bereits heute möglich. Dort bestehen aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung und der sinkenden Entstehungskosten attraktive Investitionschancen.“