Sonntag, 4. September 2011

Sparlampen für Madagaskar

Energiesparlampen benötigen rund 80% weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen - und das natürlich nicht nur in unseren Breitengraden. Sie schonen überall das Klima und die Natur - sind also auch besonders geeignet für ein Land wie Madagaskar, das für seine einzigartige Artenvielfalt bekannt ist. Der Inselstaat zählt zudem zu den wichtigsten Naturschutzregionen des WWF weltweit.

Auf Madagaskar sind nur 20 Prozent der Haushalte an die Stromversorgung angeschlossen. Der Strom wird zu einem grossen Teil mit importiertem Öl produziert. Folglich steigen mit dem Erdölpreis auch die Strompreise an. Inzwischen sind sie so hoch wie in der Schweiz (Madagaskar: rund CHF 0.20/KWh, Schweiz: rund CHF 0.202/KWh ). Die Menschen verdienen aber rund 45 mal weniger als hierzulande.

Diese Frau freut sich über ihre neue Energiesparlampe, die 80% weniger Energie benötigt.





Rund 80 Prozent der benötigten Energie fürs Kochen wird aus Holz gewonnen, weil die Mehrheit der Einwohner nicht ans Stromnetz angeschlossen ist. Die Menschen brauchen das Holz als Brennholz oder stellen Holzkohle daraus her, welche sie grösstenteils auf dem Markt verkaufen. Die Wälder sind aber die Heimat einmaliger Tiere und Pflanzen, speichern Wasser und wirken gegen Bodenerosion. Die Wälder Madagaskars sichern die Existenz der lokalen Bevölkerung, weil Arten, Boden, Holz oder Wasser erhalten bleiben. Neben der Landumwandlung (Brandrodung und Holzschlag) und Treibstoffproduktion bedroht der Klimawandel die Biodiversität auf Madagaskar. Deshalb fokussiert dieses Projekt auf die Energieeffizienz mittels Sparlampen.

Sparlampen benötigen 80 Prozent weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen. Da weltweit noch immer viel Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, bei deren Verbrennung CO2 emittiert wird, helfen Sparlampen also, den CO2-Ausstoss und somit die Klimaerwärmung zu reduzieren. Um die Sparlampen den Madagassen überhaupt bekannt zu machen, stellt der WWF zusammen mit Gemeindebehörden und Partnern in acht grossen Städten ein Verteilsystem auf die Beine. Stadtbewohner können ihre herkömmlichen Glühbirnen günstig gegen Sparlampen eintauschen. Wechseln die 290000 Haushalte ihre 600000 Glühbirnen aus, so sinkt der CO2-Ausstoss pro Jahr um schätzungsweise 17700 t, was den jährlichen Emissionen von 7000 Autos entspricht. Im Oktober 2011 startet ein Pilotprojekt in der kleinen Stadt Ambositra. Hat es Erfolg, wird die Verteilung der Sparlampen auf die erwähnten acht Städte Madagaskars ausgedehnt.

Quelle: WWF

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