Dienstag, 7. Juli 2009

Solar-Hype ist unübersehbar

Als Betreiber des Blogs zur Förderung der solaren Weltwirtschaft kann ich mich in diesen Tagen nicht beklagen: Die Nachrichten jagen einander schon nicht mehr im Tages-, sondern im Stundenrhythmus. Beeindruckend daran: es sind fast ausschliesslich positive News, die sogar in die Mainstream-Medien Eingang finden. Einmal abgesehen vom Brand von BP-Modulen auf dem Dach eines Logistikzentrums im deutschen Bürstadt und der heftigen Auseinandersetzung über Sinn und Unsinn von Wüstenstrom für Europa (siehe mehrere Solarmedia-Berichte in Blog-Suchfunktion unter dem Stichwort Desertec).

Beginnen wir im Lokalen – denn das Lokale wird für eine nachhaltige Entwicklung immer eine herausragende Stellung behalten: Was im Umfeld produziert wird, schafft fast automatisch weniger Umweltprobleme, es schafft aber vor allem Arbeitsplätze. Das belegt das Fazit zum Konjunkturförderungsprogramm in der Schweiz, welches Mittel von 60 Mio. bereit stellte – die schon nach wenigen Wochen allesamt vergeben sind. Und die mit ihrer Realisation gemäss Angaben des Bundesamts für Energie Aufträge von insgesamt 300 Mio. auslösen dürften. Dass dabei auch 20 Mio. für reine Photovoltaik-Anlagen bereit standen und nun auch gebraucht werden, belegt die Attraktivität dieser Art der Stromerzeugung. Ihr, der nach Meinung einer immer grösseren Zahl von Experten und auch des Betreibers von Solarmedia die Zukunft gehört. Allen Unkenrufen zum Trotz, die Solarstromerzeugung immer noch vor allem anderswo, nur nicht auf unseren Dächern sehen wollen.

Wie arbeitsplatzintensiv die solare Stromerzeugung künftig ausfallen wird, belegt eine neue Studie von Greenpeace-Deutschland. Bis 2050 könnten demnach vor allem im Bereich der thermisch erzeugten Solarstromproduktion eine halbe Million Arbeitsplätze geschaffen werden. Interessant auch die Äusserung von Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy (solarserver). Er will erstens künftig für jeden in die Atomkraft investierten Euro einen solchen auch in Erneuerbare Energien stecken. Man merke erstens: Sarkozy zählt demnach die Atomkraft nicht zu den Erneuerbaren und zweitens: Er umrankte diese Absichtserklärung mit dem Eingeständnis, dass es ein Fehler war, nicht schon früher entsprechend zu handeln!

Und dann sind da noch die USA, die nun mit der grossen Kelle anrühren und das Land gleich quadratkilometerweise mit Solarzellen und Parabolspiegeln überziehen wollen. Bei aller Euphorie über die Entwicklung bleibt vor allem hierbei der Einwand: Die PV ist die grosse Chance für eine dezentrale Energieerzeugung, wie alle EE. Entsprechend sind vor allem solche Anstrungungen unterstützenswert. Doch wer eine alleinige Versorgung mit EE will, muss auch Grossanlagen akzeptieren, sonst sind die Kohle-, Gas- und AKW-Dinosaurier nicht in nützlicher Zeit aus der Welt zu schaffen!

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