Samstag, 31. August 2024

PPVX 2024 deutlich hinter Erdölaktien



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 Quelle: oeko-invest.net
 
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Mittwoch, 28. August 2024

CH-Energiewende ist eben doch erfolgreich

Zeitungs-Lektüre bringt mitunter Überraschungen - so etwa beim Blick in die Weltwoche vom 22. August. Der englische Autor Pike schrieb dabei über den Wandel der technologischen Welt hin zur künstlichen Intelligenz. Und nach ausführlicher Darstellung dieses Wandels kommt er zum Schluss, dass dieser eine Unmenge an Strom brauchen wird, Und dass dieser Strom nur durch Solarenergie bereitgestellt werden kann. Diese hat sich in den letzten Jahren um 90 % verbilligt, und in der Menge unglaublich ausgedehnt. Atomenergie ist dazu hingegen viel zu unflexibel, zu teuer und zu zeitintensiv. Danke Roger Köppel! Mein Kommentar: Damit können wir bereits einen zweiten neuen Megatrend bezüglich Solarenergie in der letzten Zeit beobachten. Der erste ist die notwendige Kühlung, die sich aufgrund der Erwärmung beim Klimawandel ergibt. 
 
 
Und jetzt ist der energiepolitische Alltag hierzulande Wirklichkeit, Bundesrat Albert Rösti hat am Mittwochnachmittag nach der Bundesratssitzung vor den Medien bekannt gegeben, dass er wieder Atomkraftwerke bauen will - wie auch immer. Der Bundesrat hatte seinerseits grünes Licht für dieses Vorhaben gegeben. Demokratiepolitisch natürlich fragwürdig, energiepolitisch erst recht. Aber es stellt sich vor allem die Frage, was man nun dagegen unternehmen kann. Ich meine, eine aktive Energiepolitik seitens der Basis wäre der beste Weg: Jede und Jeder  sollte in nützlicher Frist für einen Zubau an erneuerbaren Energien sorgen, sei es auf dem eigenen Dach, oder sei es durch Beteiligung an irgendwelchen Solar-Projekten wie auch in einer der unterdessen zahlreichen Energiegenossenschaften, die es unterdessen auch hierzulande gibt (siehe dazu SSES-Magazin «Erneuerbare Energien Nr.4 2024»). Gekoppelt muss das Ganze sein mit Projekten der Speicherung, auch hier welcher Art auch immer. Motto: Wir können etwas tun gegen neue AKWs - packen wir es an mit Zubau und Speichern! Der Autor dieser Zeilen steuert seinerseits den Fortbestand dieses Blogs «SolarMedia» bei. So quasi als PR-Begleitung: Arbeit gegen das nächste AKW!

 

Bestreiten, dass es eine Energiewende gibt, kann man ja von mir aus. Das machte anfangs  August beispielsweise auch die NZZ, wie die notorischen Energiewende-Skeptiker allenthalben. Aber damit ist die Tatsache nicht aus der Welt geschaffen, dass es eine Energiewende braucht, um die klimatischen Probleme der Welt-Gesellschaft eben aus dieser Welt zu schaffen. Abgesehen davon wird wieder einmal ignoriert, was sich bereits abzeichnet. Und was selbst in dem NZZ-Artikel oder auch in anderen Äusserungen etwa vom Wende-Skeptiker Schlumpf immer wieder anklingt, dass die CO2-Emissionen derzeit wirklich zurückgehen, was auf einen veränderten Energiemix hinweist - also darauf, dass die Energiewende im Gange ist, auch ohne Atomkraft.

 

Zusammenfassung der Reaktion der Schweizerischen Energie Stiftung SES: Der Bundesrat hat heute die Eckwerte seiner Botschaft zur Atom-Initiative «Blackout stoppen» präsentiert. Der beabsichtigte Gegenvorschlag, mit dem das AKW-Neubauverbot aus dem Gesetz gestrichen werden soll, steht im scharfen Kontrast zum Willen der Schweizer Bevölkerung. Diese hat sich mehrmals klar für sauberen, einheimischen Strom aus Sonne-, Wind- und Wasserkraft ausgesprochen. Neue Atomkraftwerke stehen in unmittelbarer Konkurrenz zu den Erneuerbaren und sabotieren deren raschen und konsequenten Ausbau. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES fordert den Bundesrat und das Parlament auf, diese Volksentscheide zu respektieren.

 

Guntram Rehsche Solarmedia

Dienstag, 27. August 2024

Gebäudeprogramm mit Rekordnachfrage

Zum vierten Mal in Folge hatte Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen ein Rekordjahr: Rund 528 Millionen Franken (Mio. Fr.) an Fördermitteln wurden 2023 ausbezahlt. Das ist der höchste Betrag seit Bestehen des Programms und 25% mehr als im Vorjahr. Die im Jahr 2023 dank Fördergeldern umgesetzten Massnahmen reduzieren über ihre Lebensdauer den Energieverbrauch des Schweizer Gebäudeparks um 11,2 Milliarden Kilowattstunden und den CO2-Ausstoss um rund 3,4 Millionen Tonnen.

2023 bezahlten die Kantone im Rahmen ihrer Förderprogramme rund 528 Mio. Fr. an Sanierungs- und Neubauprojekte aus (2022: 425 Mio. Fr.). Mit 216 Mio. Fr. ging der grösste Teil der Beiträge an Haustechnikprojekte, eine Steigerung um 55% im Vergleich zum Vorjahr (2022: 139 Mio. Fr.). 26 560 Öl-, Gas- und Elektroheizungen (2022: 17 000) wurden ersetzt, 87% davon durch Wärmepumpen. An Wärmedämmprojekte gingen 139 Mio. Fr. (2022: 128 Mio. Fr.). Für Systemsanierungen wurden 98 Mio. Fr. ausbezahlt (2022: 89,2 Mio. Fr.). An Projekte der zentralen Wärmeversorgung gingen 30,7 Mio. Fr. (2022: 25,9 Mio. Fr.). Für indirekte Massnahmen in den Bereichen Information und Kommunikation, Bildung und Qualitätssicherung wurden 2023 19,2 Mio. Fr. (2022: 17,6 Mio. Fr.) ausbezahlt. Über 67% dieses Betrags floss in die Erstellung von Gebäudeenergieausweisen mit Beratungsbericht (GEAK Plus). Für 389 hocheffiziente Neubauten im Minergie-P-Standard oder nach GEAK A/A  wurden 2023 24,6 Mio. Fr. ausbezahlt.

Energielage erhöht Nachfrage nach Förderbeiträgen: Im Berichtsjahr waren die Themen Energieversorgungssicherheit und Energiesparen in Gesellschaft und Öffentlichkeit nach wie vor präsent. Die hohen Energiepreise in den vergangenen Jahren haben zu einem Anstieg der Heizungssanierungen geführt. Zudem erhöhten Kantone ihre Förderbudgets und teilweise auch die Förderbeiträge. Diese Ausgangslage steigerte die Nachfrage nach Fördermitteln für energetische Sanierungen.

Neben den Auszahlungen erreichten auch die Verpflichtungen von Fördermitteln für energetische Massnahmen, die in den nächsten fünf Jahren umgesetzt und ausbezahlt werden, mit 587 Mio. Fr. fast wieder den Höchstwert von 2022 (592 Mio. Fr.). Das enstpricht über alle Kantone betrachtet praktisch den gesamten zur Verfügung stehenden Mitteln.

235 Mio. Fr und damit der mit Abstand grösste Teil der Verpflichtungen gehen an Haustechnikprojekte (2022: 245 Mio. Fr). Sie werden in den nächsten Jahren umgesetzt und die Fördermittel dafür ausbezahlt. Mit diesen Mitteln sollen in den nächsten Jahren rund 26 500 Heizungen ersetzt werden. Für Systemsanierungen wurden 114 Mio. Fr. verpflichtet.  

Förderbudgets von Bund und Kantonen für das Jahr 2024: Zusätzlich zu den kantonalen Mitteln in Höhe von 271 Mio. Fr. (+22% gegenüber 2023) hat der Bund 2024 rund 336 Mio. Fr. in Form von Globalbeiträgen aus der CO2-Teilzweckbindung an die Kantone ausbezahlt. Damit wurden alle aus der Teilzweckbindung zur Verfügung stehenden Mittel abgeholt. 2024 stehen damit insgesamt rund 607 Mio. Fr. für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder der CO2-Emissionen zur Verfügung.

Mit dem Ja zum Klima- und Innovationsgesetz vom 18. Juni 2023 verpflichtet sich die Schweiz bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Im Rahmen des Gesetzes wird ein Impulsprogramm mit 150-200 Mio. Fr. pro Jahr für den Ersatz von grösseren Wärmeerzeugungsanlagen und Massnahmen im Bereich der Energieeffizienz umgesetzt. Diese Fördermittel werden ab 2025 zusätzlich ausgeschüttet und sind auf 10 Jahre beschränkt.

Heizungsersatz führt zu Rekord bei Energie- und CO2-Wirkung: Die im Berichtsjahr geförderten Massnahmen sparen über ihre Lebensdauer 11,2 Milliarden kWh und 3,4 Mio. t CO2 ein. Mit 152 Fr./t CO2 hat sich die Wirkung pro eingesetzem Förderfranken gegenüber dem Vorjahr verbessert (2022: 162 Fr./t CO2). Dies liegt primär daran, dass die Auszahlungen an Haustechnikprojekte um 55% zugenommen haben gegenüber 2022. Der Ersatz bestehender fossiler und elektrischer Heizungen erwies sich dabei als besonders wirkungsvoll.

Das Gebäudeprogramm erzielte 2023 wiederum einen positiven Beschäftigungseffekt von 3000 Vollzeitäquivalenten und rund 150 Mio. Fr. an zusätzlicher inländischer Wertschöpfung.

Über Das Gebäudeprogramm: Gebäude sind für rund 40% des Energieverbrauchs der Schweiz und ein Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich. Über eine Million Häuser sind nicht oder kaum gedämmt und damit energetisch dringend sanierungsbedürftig. Zudem werden über die Hälfte der Schweizer Gebäude heute noch immer fossil oder elektrisch beheizt. Mit dem seit 2010 bestehenden Gebäudeprogramm wollen Bund und Kantone den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks erheblich reduzieren. Das Gebäudeprogramm ist damit ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Energie- und Klimapolitik.

Das Gebäudeprogramm wird über teilzweckgebundene Mittel aus der CO2-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone finanziert und läuft unbefristet. Unterstützt werden Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder des CO2-Ausstosses von Liegenschaften. Gefördert werden etwa die Wärmedämmung der Gebäudehülle, der Ersatz fossiler oder elektrischer Heizungen durch Heizsysteme mit erneuerbaren Energien oder durch den Anschluss an ein Wärmenetz, umfassende energetische Sanierungen oder Sanierungen in grösseren Etappen sowie Neubauten im Minergie-P- und GEAK A/A-Standard.

Die Kantone legen individuell fest, welche Massnahmen sie zu welchen Bedingungen fördern. Unter www.dasgebaeudeprogramm.ch sind die geförderten Massnahmen pro Kanton aufgeführt. Die Basis für die kantonalen Förderprogramme bildet das Harmonisierte Fördermodell der Kantone (HFM 2015).

Alle Details, Zahlen und Vergleich mit vorherigen Jahren: dasgebaeudeprogramm.ch > Publikationen > Jahresberichte

Freitag, 23. August 2024

160 Lernende im ersten Jahr der Solarlehre

Start Solarlehre | © Swissolar / Valeriano Di Domenico

Im August haben in der ganzen Schweiz rund 160 Lernende die Ausbildung als Solarinstallateur:in oder als Solarmonteur:in begonnen. Es ist der 1. Lehrgang, der die für den Solarausbau dringend benötigten Fachkräfte ausbildet und das Wachstum der Branche unterstützt.

Die neue Lehre wurde in nur zwei Jahren vom Branchenverband Swissolar, vom Bildungszentrum Polybau sowie von Experten aus rund 20 Solarunternehmen entwickelt. Der neue Beruf stösst bei Jugendlichen in der ganzen Schweiz auf Interesse. In allen drei Sprachregionen hatten Lernende in den vergangenen Wochen ihren ersten Arbeitstag, knapp ein Drittel von ihnen in der Westschweiz.

Der Weg zum Abschluss Solarinstallateur:in EFZ führt über eine dreijährige Lehre, der zum Abschluss Solarmonteur:in EBA über eine zweijährige. Die Auszubildenden lernen alles, was zum Bau einer Solaranlage gehört: Montage, Installation, Wartung und Rückbau. Bemerkenswert ist, dass 2024 alle drei Lehrjahre gleichzeitig beginnen. Denn je nach Vorbildung kann die Lehre verkürzt absolviert werden, wovon einige Gebrauch machen. Somit werden im Sommer 2025 die ersten diplomierten Solarinstallateure aufs Dach steigen. 

Rita Hidalgo, Leiterin Bildung bei Swissolar, sagt: «Mit vereinten Kräften ist es uns gelungen, innert kürzester Zeit zwei neue Berufe ins Leben zu rufen. Toll, dass so viele Jugendliche in dieser Branche ihre Zukunft sehen. Damit kann sich die boomende Branche weiter professionalisieren und wir stellen sicher, dass trotz dem hohen Tempo des Ausbaus die Qualität stimmt.»

Denn gemäss einer Studie von Swissolar muss die Branche bis 2035 jedes Jahr um 850 Fachkräfte wachsen. «Mittelfristig rechnen wir mit 300 Lehrabschlüssen jährlich, also etwa ein Drittel des Bedarfs. Die übrigen sind wie bisher Quereinsteiger, die sich weiterbilden», so Hidalgo. Die installierte Leistung der Schweizer Photovoltaik-Branche ist seit 2020 jährlich um über 40 Prozent gewachsen. Die Anzahl Vollzeitstellen wuchs in derselben Zeit von 7000 auf 11’000. 2024 liefert Photovoltaik erstmals über 10 Prozent des Schweizer Strombedarfs. 

Die fundierte Grundausbildung schliesst eine Lücke, indem sie Handwerk mit Technik kombiniert, und sie bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für die Weiterbildung. Die Rekrutierung für 2025 läuft: Wer sich für eine Schnupperlehre interessiert, findet bei www.solarlehre.ch/lehrstellen einen Ausbildungsbetrieb.

Quelle: Swisssolar

Donnerstag, 22. August 2024

ewz-Stromtarife stabil

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz)  ist gemäss einer Medienmitteilung im laufenden Jahr 2024 der günstigste Stromanbieter im Kanton Zürich, dies dank eigener Kraftwerke. 2025 werden die Stromtarife für die Kund*innen in der Grundversorgung leicht sinken. Der Stadtrat hat die ewz-Stromtarife 2025 für die Stadt Zürich genehmigt. Sie gelten ebenfalls für die von ewz direktversorgten Ortschaften im Kanton Graubünden.

ewz verfügt in der Schweiz und in Europa über eigene Kraftwerke sowie Kraftwerksbeteiligungen für die Produktion von Naturstrom aus Wasser, Wind und Sonne. Entsprechend muss die Tarifkomponente «Energielieferung», also der reine Strom, auf Basis der Gestehungskosten kalkuliert werden. Um diese Produktionskosten zu decken, wird für 2025 die «Energielieferung» um 0,3 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) für alle drei Stromprodukte der Grundversorgung leicht angepasst.

Kompensation dank sinkender Tarifkomponente «Netznutzung»: In der «Netznutzung» sind nebst dem Bau, Betrieb und der Instandhaltung des ewz-eigenen Stromnetzes mit insgesamt 29 Unterwerken in Zürich und Graubünden sowie rund 4000 Kilometer Kabel und Freileitungen auch die Abgaben an die Swissgrid AG enthalten. Dazu gehören die Kosten für das nationale Übertragungsnetz, die allgemeinen Systemdienstleistungen sowie der Stromreserve, die Swissgrid im Auftrag des Bundes einzieht. Erfreulicherweise sinkt dieser Kostenblock, nachdem er in den letzten Jahren gestiegen ist. Diese Senkungen kompensieren die leichte Erhöhung der Tarifkomponente «Energielieferung».

Unverändert bleibt die Tarifkomponente «Kommunale Abgaben» mit 2,55 Rp./kWh in der Stadt Zürich und 2,10 Rp./kWh für das Versorgungsgebiet Graubünden. Diese werden für gemeinwirtschaftliche Leistungen erhoben, wie die Beiträge im Rahmen der klima- und energiepolitischen Ziele, Energieberatungen, Rückvergütungen sowie die öffentliche Beleuchtung/Uhren in der Stadt Zürich. Gleich bleibt auch die Tarifkomponente «Nationale Abgaben», der Netzzuschlag von 2,3 Rp./kWh. Damit werden neue erneuerbare Energien und Energieeffizienz gefördert.

Für einen kleinen Haushalt (1'600 kWh/Jahr) wird die jährliche Stromrechnung inkl. MwSt. knapp 4.50 Franken günstiger. Bei einem mittleren Haushalt (2'500 kWh/Jahr) beträgt die Einsparung pro Jahr rund 7 Franken. Knapp 30 Franken weniger wird eine Familie (7'500 kWh/Jahr) auf der Rechnung haben.

Das ist eine Medienmitteilung von ewz (ewz)

Montag, 19. August 2024

Bewilligung für PV-Grossanlage in Klosters

Die Regierung des Kantons Graubünden bewilligt den Bau einer alpinen Photovoltaik-Grossanlage der Madrisa Solar AG im Prättigau. Zudem genehmigt sie ein Steinschlagschutzprojekt im Calancatal.

Die Regierung erteilt die Bewilligung für den Bau der alpinen Photovoltaik-Grossanlage der Madrisa Solar AG im Prättigau. Es handelt sich um das Projekt «Madrisa» in der Gemeinde Klosters. Das Vorhaben basiert auf Art. 71a des eidgenössischen Energiegesetzes, dem sogenannten «Solarexpress». Diese bis Ende 2025 befristete Grundlage hat das Bundesparlament im Herbst 2022 geschaffen, damit möglichst rasch und unkompliziert hochalpine Photovoltaik-Grossanlagen realisiert werden können.

Dem Vorhaben der Madrisa Solar AG im Gebiet «Züg» auf Madrisa auf circa 2000 Metern über Meer haben die Stimmberechtigten der Gemeinde Klosters anlässlich der Gemeindeversammlung vom 22. Oktober 2023 zugestimmt. Auf einer Fläche von etwa 156 821 Quadratmetern sollen circa 25 200 Solarmodule installiert werden, die auf Unterkonstruktionen montiert sind und eine Gesamtleistung von ungefähr 10,8 Megawattpeak erzielen.

Die Anlage ist in verschiedene Sektoren unterteilt, welche jeweils durch spezifische technische Einrichtungen wie Trafostationen und Schaltstationen erschlossen werden. Durch die geografische Lage und die bereits vorhandene touristische Infrastruktur, inklusive Bergbahnen und Wanderwege, ist der Standort gut erschlossen. Die logistische Erreichbarkeit und die Anbindung an das Stromnetz bestehen bereits.


Bewilligung für Bau der alpinen Photovoltaik-Grossanlage der Madrisa Solar AG

Ebenfalls wird das Steinschlagschutzprojekt «SSV Felsabtrag Revetell» des Tiefbauamts wird von der Regierung genehmigt. Für die Realisierung des Projekts mit Gesamtkosten von 800 000 Franken spricht sie zudem finanzielle Beiträge nach dem kantonalen Waldgesetz (maximal 320 000 Franken) und der NFA-Programmvereinbarung mit dem Bund im Bereich «Schutzbauten und Gefahrengrundlagen» (maximal 280 000 Franken).

Montag, 12. August 2024

Hitzepuffer Wald für wohltuende Temperaturen

 
Bild: Holzschlag in Zürcher Wäldern - by Guntram Rehsche
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An heißen Tagen mindern unsere Wälder die Hitze spürbar – Gelingender Waldumbau sichert langfristig Klimaschutz-Effekt durch Wald und Holz.

Wenn die Sonne in diesen Tagen sengend am Himmel steht, bietet der Wald willkommene Abkühlung und Frische. Denn als Schattenspender und Sauerstoffproduzent schafft der Wald ein wertvolles Mikroklima für die Menschen vor Ort. „Zugleich ist der Wald Klimaschützer im globalen Maßstab“, betont der Präsident des Verbandes AGDW – Die Waldeigentümer, Prof. Andreas Bitter. Frühling und Sommer sind die Zeit des Wachstums im Wald, wenn die Bäume besonders viel Holz bilden und dadurch Treibhausgase binden. Denn für ihr Wachstum speichern die Bäume den Kohlenstoff im Holz und geben Sauerstoff ab. „Das so entstehende Mikroklima ist nicht nur durch im Vergleich zur Freifläche geringere Temperaturen geprägt, sondern auch durch eine höhere Luftfeuchtigkeit, die uns guttut. Auch deshalb wird die Temperaturabsenkung im Schatten der Bäume als besonders wohltuend erlebt“, erklärt Bitter.


Vielfalt an Baumarten für den Klimawald: Ihren Reiz für Besucher entfalten Deutschlands kühlende Wälder als Teil der Kulturlandschaft. Während Ausflügler und Urlauber den Wald im Sommer häufig besonders intensiv erleben, macht die Erschließung des Waldes durch Wegenetze das Naturerlebnis für Wandernde überhaupt erst möglich. Die angelegten Wegenetze werden im Zuge der nachhaltigen Bewirtschaftung regelmäßig gepflegt. Diese steht im Zeichen des Klimawandels vor besonderen Herausforderungen. „Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland arbeiten proaktiv an einem nachhaltigen Waldumbau. Dazu gehören die Wiederaufforstung von Flächen, die dem Borkenkäfer zum Opfer fielen ebenso wie die gezielte Auflichtung von Beständen zur Stärkung der natürlichen Verjüngung. Durch diese Verjüngung bringen wir auch neue Baumarten in den Wald ein“, erläutert Prof. Bitter. Denn Einigkeit herrscht in der Fachwelt darüber, dass für den Wald der Zukunft eine größere Vielfalt an Baumarten benötigt wird, die sich auf Trockenheit und andere Stressfaktoren einstellen können. „Bei der Wahl der Baumarten für den klimastabilen Wald der Zukunft, wie auch bei anderen Rahmenbedingungen, benötigen die Waldbesitzer im Interesse von Umweltschutz und Walderhalt die notwendige Freiheit und Flexibilität“, mahnt Prof. Bitter vor dem Hintergrund der Pläne der Bundesregierung zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes.

Holz nutzen – Klima schützen: Mehr als eine Funktion hat der Wald auch im Klimaschutz. Denn neben seiner Eigenschaft als Kohlenstoffspeicher ist der Wald dadurch Klimaschützer, dass er Holz für eine nachhaltige Nutzung liefert. Das geschieht über die Verwendung von Holz z.B. im Hausbau und in Möbeln ebenso wie bei der Nutzung von Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzeln als klimafreundliche Bioenergie. „Indem unsere Waldbesitzenden das Holz dafür bereitstellen, dass konventionelle Roh- und Werkstoffe sowie fossile Energieträger durch nachhaltige Alternativen aus Holz ersetzt werden können, leisten unsere Wälder einen hohen Beitrag zum Klimaschutz. Damit wir den Sommer im Wald und anderswo auch künftig genießen können“, unterstreicht der AGDW-Präsident.

Quelle: AGDW – Die Waldeigentümer 2024

Freitag, 9. August 2024

PV mit Batteriespeicher ist am günstigsten

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Die Neuauflage der Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zu den Stromerzeugungskosten verschiedener Kraftwerke belegt, dass Photovoltaik-Anlagen mittlerweile auch in Kombination mit Batteriespeichern deutlich günstiger Strom produzieren, als Kohle- oder Gaskraftwerke. Das Fraunhofer ISE berechnet die sogenannten Stromgestehungskosten – also die durchschnittlichen Erzeugungskosten pro Kilowattstunde Strom – für Deutschland seit 2010 in regelmäßigen Abständen. Die neue Analyse beinhaltet zum ersten Mal auch die Stromgestehungskosten für Agri-Photovoltaik, Wasserstoffkraftwerke und neue Kernkraftwerke. Neben dem Ist-Stand für 2024 geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch eine Prognose für die Kostenentwicklung bis 2045 ab.

PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windenergieanlagen sind mit Kosten von 4,1 bis 9,2 Cent pro Kilowattstunde laut Berechnungen der Studie nicht nur unter den erneuerbaren Energien, sondern unter allen Kraftwerksarten die kostengünstigsten Technologien in Deutschland. Die Stromgestehungskosten für PV-Batteriesysteme variieren in der Analyse für Deutschland zwischen 6,0 und 22,5 Cent pro Kilowattstunde. Die große Bandbreite ergibt sich aus den hohen Kostenunterschieden für Batteriesysteme (400 bis 1000 Euro pro Kilowattstunde) in Kombination mit den Kostenunterschieden bei den PV-Anlagen und der unterschiedlich hohen Sonneneinstrahlung am Anlagenstandort. »Diese Berechnungen zeigen, dass die in Deutschland gerade anlaufenden Großprojekte mit einer Kombination aus PV-Freiflächenanlage, Windpark und stationären Batteriespeichern gute Investitionen sind«, sagt Dr. Christoph Kost, Abteilungsleiter für Energiesystemanalyse am Fraunhofer ISE und Hauptautor der Studie. »Durch die Kombination können hier etwa Netzkapazitäten besser ausgenutzt werden.«

Stromgestehungskosten fallen für erneuerbare Energien bis 2045 weiter: Das Studienteam berücksichtigt für alle Kraftwerkstechnologien die Kostenentwicklungen für den Bau und den Betrieb der Anlagen bis 2045. Danach liegen im Jahr 2045 die Stromgestehungskosten bei kleinen PV-Dachanlagen zwischen 4,9 und 10,4 Cent pro Kilowattstunde und zwischen 3,1 und 5,0 Cent pro Kilowattstunde bei PV-Freiflächenanlagen. »Selbst kleine PV-Batteriesysteme könnten dann Stromgestehungskosten zwischen 7 und 19 Cent pro Kilowattstunde erreichen, vorausgesetzt die Preise für Batteriespeicher sinken auf die angenommenen 180 bis 700 Euro pro Kilowattstunde«, sagt Dr. Verena Fluri, Wissenschaftlerin am Fraunhofer ISE und Mitautorin der Studie.

Im Jahr 2045 neu gebaute Windenergieanlagen könnten Onshore zu Kosten zwischen 3,7 bis 7,9 Cent pro Kilowattstunde Strom produzieren. Offshore- Windkraftanlagen haben ebenfalls ein starkes Kostenreduktionspotenzial. Preisverbesserungen für Windenergie erwartet das Forschungsteam hauptsächlich dank höherer Volllaststundenzahl und größerer Anlagen.

Flexible Kraftwerke notwendig, aber mit deutlich höheren Stromgestehungskosten: In einem klimaneutralen Energiesystem, in dem der Anteil Erneuerbarer Energien hoch ist, braucht es neben Batteriespeichern auch flexibel regelbare Kraftwerke als Back-up. Einen Teil der benötigten Leistung können perspektivisch Biogas- und Biomassekraftwerke decken. In der Studie wurden die Stromgestehungskosten mit flexibler Fahrweise, also mit mittleren bis niedrigen Volllaststunden, gerechnet. Sie liegen für Biogas zwischen 20,2 und 32,5 Cent pro Kilowattstunde. Bei Anlagen mit fester Biomasse liegen die Stromgestehungskosten mit Werten zwischen 11,5 und 23,5 Cent pro Kilowattstunde deutlich darunter.

Für ein im Jahr 2030 gebautes wasserstoffbetriebenes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk zeigt die Studie 23,6 - 43,3 Cent pro Kilowattstunde im hochflexiblen Betrieb. Die Stromgestehungskosten der flexiblen Technologien liegen deutlich über den Kosten der Erneuerbaren Energien, da CO2-Kosten und die Beschaffung von Wasserstoff zentrale Kostentreiber sind. »Wir benötigen sie als wichtige Ergänzung. Allerdings wird ihr Betrieb auf das Nötigste beschränkt sein«, sagt Paul Müller, ebenfalls Wissenschaftler am Fraunhofer ISE und verantwortlich für diesen Teil der Studie. Er hält hier 1000 bis 2000 Betriebsstunden im Jahr 2045 für realistisch.

Quelle: Fraunhofer ISE




Dienstag, 6. August 2024

China: Wind & Solar übertreffen Kohle

Seit 2020 werden jährlich etwa drei- bis viermal soviel erneuerbare Energien installiert wie Kohlekrafterweiterungen. Aber: Es ist noch nicht vorbei mit dem Einsatz von Kohlekraft in China, trotzdem sinken ihre Kapazitäten kontinuierlich ab. Die aktuellsten Daten der National Energy Administration (NEA) zeigen: Wind- und Solarenergie liegen seit Juni erstmals über der Kapazität der Kohlekraftwerke. Jüngst Prognosen gehen davon aus, dass 2026 Solarenergie Kohle als Chinas wichtigste Energiequelle klar überholen wird, mit einer geplanten Gesamtkapazität von über 1,38 Terawatt (TW). Die Politik setzt klar auf Ausbau erneuerbarer Energien.

Der jährliche Ausbau von Wind- und Solarenergie liegt seit 2020 konstant über 100 GW, also drei- bis viermal so viel wie die Kapazitätserweiterungen bei Kohle. Diese Dynamik setzt sich weiter fort: Im Vorjahr wurden mit 293 GW an Wind- und Solarinstallationen ein neuer Rekord verzeichnet, unterstützt durch Gigawatt-große Speicherprojekte, die das Netz stabiliseren.

Chinas Kohlekraftwerkssektor geht ganz klar in die Gegenrichtung. 2023 wurden rund 40 GW Kohlekraftwerke neu installiert und im ersten Halbjahr 2024 dürften es nur rund 8 GW sein. Es wirkt sich aus, dass die Regierung strengere Standards für neue Kohleprojekte eingeführt hat, um ihre Ziele zur Reduktion von CO2 zu erreichen. Kleinere Kohlekraftwerke werden Schritt für Schritt stillgelegt, auch neuere bestehende Kraftwerke müssen modernisiert werden, weil die Standards für alle Kohlekraftwerke und nicht nur für neu geplante, immer strenger werden. Die Folge ist, dass im 1. Halbjahr 16mal mehr erneuerbare Energiekapazitäten als Kohlekraftkapazitäten errichtet wurden.

Das sind weltverändernde Entscheidungen, nicht nur für China, sondern für die weltweite Energiewende. China ist damit auf dem besten Weg, seine bisherige Stellung als der größte Treibhausgasemittent der Welt loszuwerden. Solarenergie spielt dabei eine entscheidende Rolle, genauso wie der Batteriesektor und der Mobilitätssektor. CATL ist schon jetzt der größte Erzeuger von Batterien weltweit, deckt mehr als 30% des Marktes ab, BYD hat einen Anteil von etwas über 10%, aber es gibt auch noch einige andere kleinere Erzeuger in diesem Sektor, die ebenfalls aus China sind.

Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment für China und die globale Energiewende.
Mit einer starken Pipeline an Projekten für erneuerbare Energien ist das Land auf dem besten Weg, seinen Ruf als größter Treibhausgasemittent und Stromverbraucher der Welt loszuwerden. Solarenergie wird bei dieser Transformation eine zentrale Rolle spielen, wobei Fortschritte in Lieferketten, Infrastruktur und Kapazitätserweiterungen dazu führen werden, dass Kohle bei der zukünftigen Energieproduktion übertroffen wird. Dieser Wandel könnte ein Meilenstein sein und China möglicherweise von einem kohleabhängigen Riesen zu einem Vorreiter bei sauberer Energie machen.

Simeng Deng, leitender Analyst, bei Rystad Energy, meint: „Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment für China und die globale Energiewende. Mit einer starken Pipeline an Projekten für erneuerbare Energien ist das Land auf dem besten Weg, seinen Ruf als größter Treibhausgasemittent und Stromverbraucher der Welt loszuwerden. Solarenergie wird bei dieser Transformation eine zentrale Rolle spielen, wobei Fortschritte in Lieferketten, Infrastruktur und Kapazitätserweiterungen dazu führen werden, dass Kohle bei der zukünftigen Energieproduktion übertroffen wird. Dieser Wandel könnte ein Meilenstein sein und China möglicherweise von einem kohleabhängigen Riesen zu einem Vorreiter bei sauberer Energie machen.“

Weitere Info: www.rystadenergy.com/news/china-wind-solar-coal