Mittwoch, 28. August 2024

CH-Energiewende ist eben doch erfolgreich

Zeitungs-Lektüre bringt mitunter Überraschungen - so etwa beim Blick in die Weltwoche vom 22. August. Der englische Autor Pike schrieb dabei über den Wandel der technologischen Welt hin zur künstlichen Intelligenz. Und nach ausführlicher Darstellung dieses Wandels kommt er zum Schluss, dass dieser eine Unmenge an Strom brauchen wird, Und dass dieser Strom nur durch Solarenergie bereitgestellt werden kann. Diese hat sich in den letzten Jahren um 90 % verbilligt, und in der Menge unglaublich ausgedehnt. Atomenergie ist dazu hingegen viel zu unflexibel, zu teuer und zu zeitintensiv. Danke Roger Köppel! Mein Kommentar: Damit können wir bereits einen zweiten neuen Megatrend bezüglich Solarenergie in der letzten Zeit beobachten. Der erste ist die notwendige Kühlung, die sich aufgrund der Erwärmung beim Klimawandel ergibt. 
 
 
Und jetzt ist der energiepolitische Alltag hierzulande Wirklichkeit, Bundesrat Albert Rösti hat am Mittwochnachmittag nach der Bundesratssitzung vor den Medien bekannt gegeben, dass er wieder Atomkraftwerke bauen will - wie auch immer. Der Bundesrat hatte seinerseits grünes Licht für dieses Vorhaben gegeben. Demokratiepolitisch natürlich fragwürdig, energiepolitisch erst recht. Aber es stellt sich vor allem die Frage, was man nun dagegen unternehmen kann. Ich meine, eine aktive Energiepolitik seitens der Basis wäre der beste Weg: Jede und Jeder  sollte in nützlicher Frist für einen Zubau an erneuerbaren Energien sorgen, sei es auf dem eigenen Dach, oder sei es durch Beteiligung an irgendwelchen Solar-Projekten wie auch in einer der unterdessen zahlreichen Energiegenossenschaften, die es unterdessen auch hierzulande gibt (siehe dazu SSES-Magazin «Erneuerbare Energien Nr.4 2024»). Gekoppelt muss das Ganze sein mit Projekten der Speicherung, auch hier welcher Art auch immer. Motto: Wir können etwas tun gegen neue AKWs - packen wir es an mit Zubau und Speichern! Der Autor dieser Zeilen steuert seinerseits den Fortbestand dieses Blogs «SolarMedia» bei. So quasi als PR-Begleitung: Arbeit gegen das nächste AKW!

 

Bestreiten, dass es eine Energiewende gibt, kann man ja von mir aus. Das machte anfangs  August beispielsweise auch die NZZ, wie die notorischen Energiewende-Skeptiker allenthalben. Aber damit ist die Tatsache nicht aus der Welt geschaffen, dass es eine Energiewende braucht, um die klimatischen Probleme der Welt-Gesellschaft eben aus dieser Welt zu schaffen. Abgesehen davon wird wieder einmal ignoriert, was sich bereits abzeichnet. Und was selbst in dem NZZ-Artikel oder auch in anderen Äusserungen etwa vom Wende-Skeptiker Schlumpf immer wieder anklingt, dass die CO2-Emissionen derzeit wirklich zurückgehen, was auf einen veränderten Energiemix hinweist - also darauf, dass die Energiewende im Gange ist, auch ohne Atomkraft.

 

Zusammenfassung der Reaktion der Schweizerischen Energie Stiftung SES: Der Bundesrat hat heute die Eckwerte seiner Botschaft zur Atom-Initiative «Blackout stoppen» präsentiert. Der beabsichtigte Gegenvorschlag, mit dem das AKW-Neubauverbot aus dem Gesetz gestrichen werden soll, steht im scharfen Kontrast zum Willen der Schweizer Bevölkerung. Diese hat sich mehrmals klar für sauberen, einheimischen Strom aus Sonne-, Wind- und Wasserkraft ausgesprochen. Neue Atomkraftwerke stehen in unmittelbarer Konkurrenz zu den Erneuerbaren und sabotieren deren raschen und konsequenten Ausbau. Die Schweizerische Energie-Stiftung SES fordert den Bundesrat und das Parlament auf, diese Volksentscheide zu respektieren.

 

Guntram Rehsche Solarmedia

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