Mittwoch, 30. November 2022

So geht's mit dem PV-Ausbau bis 2050

50 Gigawatt Photovoltaik bis 2050 – welche Anlagen braucht es? Gemäss dem 11-Punkte-Plan von Swissolar (Januar 2022) sollen in der Schweiz bis 2050 jährlich rund 45 TWh Solarstrom produziert werden. Unter Berücksichtigung, dass ein Teil des produzierten Stroms nicht direkt genutzt werden kann, braucht es dafür nach Berechnungen von Swissolar eine installierte Leistung von knapp 50 GW.

Andere Modelle kommen auf einen Zubaubedarf in ähnlicher Grössenordnung. Im Swissolar-Modell fällt die Produktion aus den bestehenden AKW ab 2035 weg. Damit dies nicht zu einem gegenüber heute stark steigenden Stromimportbedarf im Winter führt, muss der jährliche Photovoltaik-Zubau rasch gesteigert werden, von ca. 1000 MW (Schätzung 2022) auf ca. 2000 MW bis 2030. 

Das Positionspapier des Fachverbands Swissolar vom November 2022 setzt sich mit der Frage auseinander, wo diese Leistung installiert werden soll. Dabei wird auch die Frage geklärt, welche Rolle alpine Grossanlagen haben werden. 

> Zum Positionspapier (PDF)

> Quelle: Swissolar

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Samstag, 26. November 2022

Plötzlich sonnige Seiten des Kohle-Bergbaus

Sonnenenergie nutzen – auch wenn die Sonne nicht scheint? Dank Photovoltaikanlagen mit dazugehörigen Stromspeichern ist das möglich. Zwei dieser Anlagen errichtet RWE derzeit im Braunkohlentagebau Garzweiler bei Bedburg (Rhein-Erft-Kreis). Insgesamt über 58.340 Module sollen künftig die Sonnenenergie einfangen, um grünen Strom für mehr als 7.250 Haushalte zu produzieren.

Über 58.340 Solarmodule und zwei
Stromspeicher in Garzweiler
Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg: „Für eine saubere und sichere Stromversorgung brauchen wir nicht nur mehr Erneuerbare Energien, sondern auch Speicherlösungen, wie RWE sie im Tagebau Garzweiler umsetzt. Damit können unsere Bürgerinnen und Bürger Sonnenstrom auch nach Sonnenuntergang nutzen.“

Eine Anlage mit 19,4 Megawatt Spitzenleistung (MW peak) und einer Speicherleistung von 6,5 MW entsteht direkt unterhalb des von der Stadt Bedburg und RWE betriebenen Windparks Königshovener Höhe. Auf dieser Fläche haben die Arbeiten bereits begonnen: Teile der Unterkonstruktion sind errichtet und erste Module aufgestellt. Das Projekt Jackerath mit 12,1 MWp und 4,1 MW Batteriespeicher wird am Westrand des Tagebaus gebaut. Die Speicher sind jeweils auf eine zweistündige Stromaufnahme und -abgabe ausgelegt.

„Beide Standorte zusammen sind ungefähr so große wie 38 Fußballfelder“, erklärt Markus Kosma, Produktionsleiter der Tagebaue von RWE Power. „Das zeigt: Nicht nur unsere großflächige Rekultivierung, sondern auch die noch aktiven Tagebaubereiche bieten viel Platz für die Erneuerbaren. Damit das Revier auch in Zukunft Energiestandort bleibt.“

RWE-Projektleiter Christian Meisen ergänzt: „Anfang 2023 sollen unsere beiden Photovoltaik-Speicheranlagen in Betrieb gehen. Damit sie möglichst viel Ökostrom erzeugen, setzen wir auf bifaziale, also von beiden Seiten lichtempfindliche Module.“ Der Vorteil: Zusätzlich zur direkten Einstrahlung kann auch das vom Boden auf die Rückseite der Module reflektierte Sonnenlicht genutzt werden. „Das macht diese Module sehr effizient“, so Meisen. „Und mit den Speichern können wir die Stromeinspeisung optimal auf den Bedarf abstimmen. Ein integriertes Anlagenkonzept, das wir gleich an mehreren Standorten umsetzen.“

Im Tagebau Inden steht eine vergleichbare Anlage kurz vor der Inbetriebnahme. Hier hat RWE über 26.500 Solarmodule mit einem Batteriespeicher kombiniert. Rund 4.000 Haushalte können mit dem erzeugten Strom versorgt werden. Eine weitere Photovoltaik-Speicheranlage soll im Tagebau Hambach entstehen. Bis 2030 will RWE allein im Rheinischen Braunkohlenrevier mindestens 500 Megawatt Leistung auf regenerativer Basis errichten.

Quelle: REW

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Donnerstag, 24. November 2022

600 Millionen Franken für Photovoltaikanlagen

2021 wurden in der Schweiz Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von knapp 700 Megawatt (MW) neu installiert. Ein Rekordzubau, der im laufenden Jahr voraussichtlich um 40-50% übertroffen wird. Damit der Zubau auch im nächsten Jahr rasch und ohne Wartefristen für Fördergelder weitergehen kann, stehen 2023 für die Förderung der Photovoltaik 600 Millionen Franken zur Verfügung. Auch für die folgenden Jahre werden ausreichend Mittel reserviert, sodass keine Wartelisten entstehen.

Von Januar bis Ende Oktober 2022 wurden etwa 24'000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt ca. 540 MW (+ 50% gegenüber dem Vorjahreszeitraum) für die Einmalvergütung angemeldet. Allein im Monat September gab es rund 2'650 Anmeldungen.

Alle Anlagenbetreiber, die ihr vollständiges Gesuch bei der Pronovo AG zwischen 1. September 2021 und 30. September 2022 eingereicht hatten, erhalten bis Ende 2022 die Zusicherung für ihren KLEIV-Förderbeitrag. Somit können 2022 rund 29'000 Anlagen mit einer Leistung von insgesamt über 400 MW mit der KLEIV gefördert werden. Die Auszahlungen betragen insgesamt 150 Millionen Franken. Ausblick 2023: Die KLEIV kann voraussichtlich für alle Anlagenbetreiber ausbezahlt werden, die ihr Gesuch bis zum 31. Oktober 2023 einreichen.

Einmalvergütung für grosse Photovoltaikanlagen (GREIV): 2022 erhalten rund 800 Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 230 MW eine GREIV. Somit können alle Gesuche, die bis 31. Oktober 2022 bei der Pronovo AG vollständig eingetroffen waren, gefördert werden. Ausblick 2023: Die Zusicherung für eine GREIV erhalten 2023 voraussichtlich alle Anlagenbetreiber, die ihr Gesuch bis zum 31. Oktober 2023 einreichen.

Auktionen für grosse Photovoltaikanlagen ohne Eigenverbrauch: Mit der Revision des Energiegesetzes, welches am 1. Januar 2023 in Kraft tritt, wird eine hohe Einmalvergütungen (HEIV) für PV-Anlagen ohne Eigenverbrauch eingeführt. Sie beträgt bis zu 60% der Kosten von Referenzanlagen. Für Anlagen ab einer Leistung von 150 kW wird die HEIV per Auktion vergeben. Die Auktionen werden von Pronovo durchgeführt, Details auf der Webseite von Pronovo.

Einspeisevergütungssystem (KEV): 2022 wurden keine weiteren Anlagen in das KEV-System aufgenommen. Die KEV-Warteliste bei den übrigen Technologien wird seit 2020, diejenige der Photovoltaik seit 2021 nicht weiter abgebaut. Eine Einspeisevergütung erhalten aktuell 12'086 Photovoltaikanlagen, 666 Wasserkraftanlagen, 43 Windenergieanlagen und 323 Biomasseanlagen. Ausserdem haben 67 Wasserkraft-, 422 Windenergie-, 34 Biomasse- und drei Geothermieprojekte eine Förderzusage für die KEV. Sie wird nach dem Bau dieser Anlagen ausbezahlt.

Investitionsbeiträge: 2022 gingen bisher keine Gesuche für einen Investitionsbeitrag für Kleinwasserkraft-Anlagen (300 kW bis 10 MW) ein. Es besteht zurzeit keine Warteliste. Ab 2023 werden neu neue Kleinwasserkraftwerke in die Förderung aufgenommen. Zum Stichtag 2022 wurden keine Gesuche für Investitionsbeiträge für Grosswasserkraft-Anlagen (ab 10 MW) eingereicht. Das Budget von rund 100 Millionen Franken steht weiterhin zur Verfügung. Ab 2023 stehen neu jährlich rund 100 Millionen Franken für die Förderung zur Verfügung.

Andere Erneuerbare: 2022 wurden bisher vier Gesuche für einen Investitionsbeitrag für stromproduzierende Klärgasanlagen eingereicht, jedoch keine für Kehrichtverbrennungsanlagen oder Holzkraftwerke. Neue Gesuche können sofort bearbeitet werden. Es besteht keine Warteliste. Ab 2023 werden neu Biogasanlagen in die Förderung aufgenommen. Weiter können Biomasseanlagen einen Betriebskostenbeitrag bei Pronovo beantragen. 2022 wurde bisher ein Gesuch für einen Erkundungsbeitrag für Geothermieprojekte zur Stromproduktion eingereicht. Keine Gesuche gingen für eine Garantie für Geothermieprojekte im Strombereich ein. Neue Gesuche können sofort bearbeitet werden. Es besteht keine Warteliste. Ab 2023 werden auch Windenergieanlagen mit einem Investitionsbeitrag gefördert.

Der Weg zur eigenen Photovoltaikanlage: Tipps zum Bau und zur Förderung einer Photovoltaikanlage finden Sie in der Beilage zu dieser Medienmitteilung, siehe Link unten.

Wie werden die Fördermassnahmen finanziert? Für die Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, Stromeffizienzmassnahmen und Gewässersanierungen bezahlen die Schweizer Stromkonsumentinnen und -konsumenten seit 1. Januar 2018 einen Netzzuschlag von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde. Das Geld fliesst in den Netzzuschlagsfonds, aus dem verschiedene Fördermassnahmen finanziert werden.

Quelle und Links zu  Unterlagen: Bund

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Mittwoch, 23. November 2022

Immer der Sonne nach

Die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert einen möglichst raschen Umbau des Energiesystems. Doch die Geschwindigkeit dieses Umbaus ist physikalisch begrenzt. Eine Empa-Studie berechnet nun den Einfluss von Energiespeichern auf die maximal mögliche Transitionsgeschwindigkeit – und damit auch auf die Wahrscheinlichkeit, die Klimakrise erfolgreich zu meistern.
 
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«Sonnenblumen-Gesellschaft»: Den Energiebedarf
am Sonnenstand auszurichten, beschleunigt den Umstieg
auf ein nachhaltiges Energiesystem. Bild: istock

Der Bau von Infrastruktur für ein erneuerbares Energiesystem wie Solarpanele und Batterien benötigt selbst viel Energie. Sie kann zu Beginn der Transition hin zu einer klimafreundlichen Gesellschaft nur aus dem existierenden, überwiegend fossilen Energiesystem kommen – und verursacht daher CO2-Emissionen. Der Umstieg gelingt aber umso schneller, je mehr fossile Energie und damit Emissionen anfangs «investiert» werden – und, noch wichtiger: Unter dem Strich gelangen damit insgesamt weniger Klimagase in die Umwelt.

Bei Szenarien zum Umbau der Energiewirtschaft spielen Speicher eine wichtige Rolle – von Batterien über Pumpspeicherkraftwerke bis zu synthetischen Treibstoffen aus erneuerbaren Quellen. Baut und betreibt man sie zusätzlich zur solaren Infrastruktur auf Dächern und Fassaden, erhöht sich der Energiebedarf für die Transition. Szenarien von Forschenden der Empa-Abteilung «Technologie und Gesellschaft» zeigen nun: Je mehr Speicher errichtet werden, desto länger dauert der Systemumbau und desto höher sind die Gesamtemissionen an Treibhausgasen – abhängig freilich von den verwendeten Technologien und vom technologischen Fortschritt. 

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Eine effiziente Gebäudedämmung senkt den aktiven Energiebedarf.
Bild: istock

Ein Beispiel: Wollten wir unsere heutigen Gewohnheiten der Energienutzung beibehalten, müssten weltweit etwa 60 Prozent der Solarenergie-Ausbeute gespeichert werden – und die Speicher unter dem Strich gross genug sein, um etwa drei Wochen lang den gesamten Energiebedarf der Welt zu liefern. Selbst unter extrem optimistischen Annahmen würde in diesem Szenario das 1,5 Grad-Ziel mit mindestens 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit überschritten.

Der Speicherbedarf lässt sich durch technische Massnahmen allerdings erheblich senken. Zum Beispiel erlauben es die Elektrifizierung von Gebäudeheizungen und intelligente Gerätesteuerungen in vielen Fällen, den Bedarfsverlauf zu flexibilisieren, ohne dabei das Energieverhalten ändern zu müssen. Ein solches Szenario könnte den Speicherbedarf bereits etwa halbieren.

Für das 1,5 Grad-Ziel würde das heissen: Im besten Fall wird es nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 14 Prozent überschritten – nämlich dann, wenn für die Energiespeicherung vor allem effiziente Pumpspeicher-Kraftwerke mit hohem Wirkungsgrad zum Einsatz kommen. Würde man hingegen viel Energie in synthetischen Treibstoffen auf heutigem technischen Niveau mit niedrigem Wirkungsgrad speichern, wäre das Ziel kaum erreichbar. Zum Vergleich: Eine Energiewirtschaft, die kaum Speicher benötigt, könnte die Wahrscheinlichkeit, die 1,5 Grad zu überschreiten, auf 3 Prozent senken.

Die Sonnenblume als Vorbild: Energiespeicher haben also einen fundamentalen Einfluss auf die Dynamik der Transition und deren Klimafolgen: Je weniger Speicher benötigt werden, desto schneller können wir auf fossile Energieträger verzichten. Das erfordert freilich einen Paradigmenwechsel: weg vom bedarfsgetriebenen Energiesystem, in dem jeder Energie brauchen kann, wann er will. Und hin zu einem Energiesystem, das sich nach dem Lauf der Sonne richtet.

Der Grundgedanke dieser «Sonnenblumen-Gesellschaft»: Verbraucher wie Industrie, Verkehr, Haushalte und öffentliche Einrichtungen konzentrieren ihre energieintensiven Aktivitäten, wenn irgend möglich, um den Mittag und in den Sommer. In der Nacht und im Winter werden sie hingegen minimiert.

Denkbare Massnahmen wären zum Beispiel, den «aktiven» Energiebedarf durch «passiven» zu ersetzen. Also zum Beispiel effiziente Gebäudedämmungen fördern statt Heizungen, die im Winter besonders negativ zu Buche schlagen. Diese Dämmungen herzustellen, benötigt zwar Energie, doch sie liessen sich in Zeiten eines Energieüberschusses produzieren. Oder auf Transportmittel wie Trolleybusse umsteigen, die keine Speicher benötigen. Simple Verhaltensänderungen können einen Beitrag leisten, indem etwa die Waschmaschine zur Mittagszeit betrieben wird.

Fazit: Konsequent umgesetzt, hätte die Sonnenblumen-Gesellschaft das Potenzial, Klimarisiken deutlich zu minimieren und den Umbau des Energiesystems erheblich zu beschleunigen. Das würde nicht nur beim Klimaschutz helfen, sondern auch Ressourcen schonen und Kosten senken, denn Energiespeicher sind obendrein materialintensiv und teuer.

Quelle: HARALD DESING / Empa

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Montag, 21. November 2022

Europas erste PV-Anlage in Satellitenschüsseln

Leuk TDC und der innerschweizer Energieversorger CKW, eine Axpo-Tochtergesellschaft, gehen neue Wege in der Photovoltaik, indem sie Satellitenschüsseln zu Solaranlagen umfunktionieren. Auf 1'000 Metern über Meer versorgt sich Leuk TDC über die Satellitenschüsseln und weitere Solarpanels auf dem Dach ihres Rechenzentrums grösstenteils selbst mit erneuerbaren Energien. Solche innovative Solar-Grossprojekte sind ein wichtiger Schritt hin zum Umbau der Schweizer Energieversorgung.

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Als erstes Unternehmen in Europa nutzt Leuk TDC Satellitenschüsseln zur Energieproduktion. Anstatt ausgediente Satellitenschüsseln zu entsorgen, wird die vorhandene Infrastruktur umfunktioniert. Dieses Solarprojekt wurde von CKW realisiert. Die Solarpanels werden auf der Innenseite der Satellitenschüsseln montiert, wo die Sonneneinstrahlung am stärksten wirkt.

Mit Satellitenschüsseln zur Selbstversorgung: Ehemalige Satellitenschüsseln eignen sich optimal als Solaranlage. Sie können flexibel nach der Sonne ausgerichtet werden und erzeugen dadurch mehr Strom als herkömmliche Solaranlagen. Schnee bleibt auf den Solarpanels zudem kaum haften und dank ihrer Lage auf rund 1'000 Metern über Meer liegen das Rechenzentrum und die Satellitenschüsseln meist über der Nebelgrenze. Somit kann Leuk TDC auch im Winter sehr viel Energie durch Sonneneinstrahlung gewinnen.

Eine Schüssel generiert jährlich rund 110'000 kWh, was dem Energiebedarf von 25 Haushalten entspricht. Die Solarpanels auf dem Dach des Rechenzentrums produzieren zusätzliche 550'000 kWh pro Jahr. Bei Leuk TDC sind weitere Solarprojekte angedacht: Solarpanels auf zwei weiteren Satellitenschüsseln und auf Freiflächen, um in Leuk künftig noch mehr Sonnenenergie zu gewinnen. Die Baubewilligung für die zweite Satellitenschüssel liegt bereits vor, die im Frühling gebaut werden soll.

Dank des eigens produzierten Solarstroms und zusätzlicher Wasserkraft wird das Rechenzentrum von Leuk TDC in Zukunft zu 99 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben. Auch CKW nimmt eine Vorreiterrolle in der klimafreundlichen Energieproduktion ein: Bis 2030 will die Zentralschweizer Energiedienstleisterin massiv in erneuerbare Energien investieren und mit Kraftwerksprojekten in den Bereichen Photovoltaik, Windkraft, Biomassekraftwerke, Wasserkraft und mit weiteren Technologien zusätzlichen Strom für 165'000 Haushalte und Wärme für 55'000 Haushalte produzieren.

Zukunftsmodell Solar Contracting: In der Zusammenarbeit mit CKW profitiert Leuk TDC vom Solar Contracting. Bei diesem Modell wird die Solaranlage von CKW installiert und Leuk TDC bezieht den Solarstrom zu einem Fixpreis und einer festgelegten Vertragsdauer. Auch Wartungs- und Servicearbeiten erledigt CKW. Nach Ablauf der Vertragsdauer gehört die Solaranlage Leuk TDC. Durch den eigens produzierten Strom ist Leuk TDC unabhängiger und weniger betroffen von steigenden Strompreisen. So kann Leuk TDC auch in Zeiten von Stromunsicherheit die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden nach geringer Latenzzeit und High-Computing-Services im Rechenzentrum erfüllen.

Im Solarbereich liegt in der Schweiz ein enormes Potenzial brach. Insbesondere Freiflächenanlagen im alpinen Bereich sind in der Schweiz eine Seltenheit. «Wir wollen verstärkt auch im alpinen Bereich Grossanlagen realisieren, denn diese sind effizienter und können im Winter sogar mehr Strom produzieren als im Sommer», sagt CKW-CEO Martin Schwab. Die neue Anlage in der Satellitenschüssel von Leuk TDC ist bestes Beispiel für eine innovative, effiziente Solaranlage mit hoher Winterstromproduktion.

Quelle:  CKW

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Samstag, 19. November 2022

Solar up - Öl down


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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu
  
 Quelle: oeko-invest.net

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Donnerstag, 17. November 2022

Umstrittene Abschöpfung der Energie-Gewinne

Die geplante Abschöpfung von Übergewinnen bei deutschen Stromerzeugern bewirkt kurzfristig erhebliche Einnahmenverluste für Erneuerbare-Energien-Betreiber. Allerdings sorgen die zeitliche Befristung und moderate Obergrenzen dafür, dass die Auswirkungen auf die langfristige Wirtschaftlichkeit überschaubar sind und die Anlagen weiterhin profitabel bleiben. 
 
Kritischer als der unmittelbare Einfluss auf die Renditen sind der Vertrauensverlust und die Unsicherheit, die der Eingriff in den Strommarkt verursacht. Daher sollte die Politik auf EU- und nationaler Ebene möglichst schnell Klarheit über das zukünftige Strommarktdesign schaffen. Zu diesem Ergebnis kommendie Energiemarktexperten von Aurora Energy Research in einer Analyse der Pläne der Bundesregierung.

Ein in der vergangenen Woche öffentlich gewordenes Konzept des Wirtschafts- und Klimaministeriums sieht vor, Zufallsgewinne von Stromerzeugern abzuschöpfen und damit Entlastungen für Endverbraucher und Unternehmen zu finanzieren, die unter den deutlich gestiegenen Energiepreisen leiden. Betreiber von Erneuerbaren-Anlagen sowie Atom- und Braunkohle-Kraftwerken sollen voraussichtlich von Dezember 2022 bis Juni 2023 verpflichtet werden, Gewinne am Spotmarkt, sofern sie gesetzlich festgelegte Grenzen überschreiten, zu 90 Prozent an den Staat abzuführen. Für Strom, der nicht am Spotmarkt, sondern an Terminmärkten oder über Direktabnahmeverträge (z.B. PPAs) vermarket wird, sind eigene Regelungen zur Abschöpfung vorgesehen. Aurora Energy Research hat auf Basis der Pläne analysiert, wie sich dies auf die Einnahmen und die Rentabilität der Anlagen auswirkt.

"Unsere Berechnungen zeigen, dass die Gewinnabschöpfung auf den ersten Blick einen erheblichen Einschnitt in die Einnahmen von Erneuerbaren-Betreibern bedeutet", sagt Lars Jerrentrup, Hauptautor der Studie. Die Einbußen betragen zwischen 32 und 55 Prozent, wobei (per Marktprämie) subventionierte Anlagen wegen schärferer Obergrenzen deutlich stärker betroffen sind als nicht-subventionierte, und Photovoltaik-Anlagen stärker als Windkraftanlagen (Photovoltaik: subventioniert -55%, nicht subventioniert -36%, Windkraft (onshore): subventioniert -45%, nicht subventioniert -32%). "Auf die langfristige Wirtschaftlichkeit der Anlagen, ob subventioniert oder nicht, hat dies allerdings kaum Auswirkungen", betont Jerrentrup: "Zum einen ist der Zeitraum, in dem die Abschöpfung wirksam wird, überschaubar kurz, zum anderen sind die Obergrenzen so angesetzt und mit Sicherheitsmargen versehen, dass die Anlagen weiterhin profitabel bleiben."

Wie die Berechnungen von Aurora zeigen, sorgen die hohen Strompreise dafür, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland erstmals im großen Stil ohne Subventionen rentabel ist. Selbst mit der Abschöpfung von Gewinnen in den kommenden sieben Monaten erzielen die Anlagen auf die gesamte Lebenszeit gesehen so hohe Renditen wie noch nie und wären auch ohne Förderung profitabel. Auch für Atom- und Braunkohlekraftwerke hat die Gewinnabschöpfung nur moderate Folgen. Denn viele dieser Kraftwerke können überhaupt nur deshalb mehr Einnahmen generieren, weil ihre Laufzeiten politisch gewollt verlängert wurden, um den Gasbedarf für die Stromerzeugung zu reduzieren. Die so ermöglichten, unerwarteten Zusatzgewinne der Betreiber werden durch die Abschöpfung lediglich begrenzt.

Gewinnabschöpfung kann positiv wirken, birgt aber auch Risiken: Angesichts der Größenordnung der Übergewinne halten die Studienautoren es somit für wirtschaftlich zumutbar, wenn die Kraftwerksbetreiber einen Teil davon abgeben müssen, auch als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung. "Abgesehen davon sehen wir in dem Thema aber auch eine Chance für die Erneuerbaren Energien", sagt Kornelia Stycz, Projektleiterin bei Aurora Energy Research: "Bisher wurden sie häufig als Preistreiber geschmäht, und die auf den Stromrechnungen ausgewiesene EEG-Umlage bestärkte die Kritiker in dieser Ansicht. Jetzt dagegen sehen die Verbraucher, dass sie von den günstigen Erneuerbaren profitieren. Damit könnte in Zukunft auch die Akzeptanz von Projekten steigen, was vor allem bei der Windenergie dringend notwendig wäre, um die nationalen Ausbauziele zu erreichen."

Allerdings ist die Gewinnabschöpfung auch ein massiver Eingriff in den Strommarkt und führt zu einem Vertrauensverlust bei den Beteiligten - zumal derzeit offen ist, ob die Maßnahme unter Umständen verlängert wird. Die Unwägbarkeiten treffen auf einen Markt, der bereits durch die anhaltende Volatilität der Strom- und Gaspreise, aber auch durch Pläne der EU-Kommission für eine grundlegende Reform des Strommarktdesigns verunsichert ist. "Diese Gemengelage könnte sich langfristig negativ auf die Risiko-Einschätzung von Investoren und damit auf die Finanzierungsbereitschaft auswirken", warnt Stycz. "Dabei wäre gerade jetzt ein deutlich beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren nötig, um die Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten zu reduzieren und die Dekarbonisierung voranzubringen." Um das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen, sehen die Aurora-Experten deshalb die Politik auf europäischer und nationaler Ebene in der Pflicht: Sie sollte möglichst schnell klare und verlässliche Regelungen zu den zukünftigen Spielregeln im Strommarkt schaffen.

Der Studienverfasser Aurora Energy Research ist ein Spezialist für Analysen und Modellierungen der europäischen und globalen Energiemärkte. Gegründet 2013 von Ökonomen an der Universität Oxford, um dem steigenden Bedarf an hochwertigen Daten und Fakten zum Energiemarkt zu begegnen, sind wir mittlerweile unter anderem der größte Anbieter von Strommarktanalysen in Europa. Mit mehr als 300 Energieexperten sowie aktuell acht Büros in den wichtigsten EU-Ländern, Großbritannien, USA und Australien unterstützen wir Unternehmen, Regierungen und Institutionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei langfristigen strategischen Entscheidungen. 

Weitere Informationen unter www.auroraer.com/

Details und weitere Ergebnisse der Analyse zu den Auswirkungen der Gewinnabschöpfung im deutschen Strommarkt erfahren Sie in einem kostenlosen öffentlichen Webinar am Freitag, 18. November 2022, 11:00-11:30 Uhr (in englischer Sprache). Anmeldung hier.

Montag, 14. November 2022

Preise für PV-Anlagen stabilisieren sich

Quartalsweise analysiert solarplattform.ch die Preise für den Bau von Solaranlagen in der Schweiz. Zwar sind seit Jahresanfang 2022 die Preise für Photovoltaikanlagen in der Schweiz auf Einfamilienhäusern um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen, allerdings ist im 3. Quartal 2022 eine Stabilisierung festzustellen. Engpässe bei der Fertigstellung von Solaranlagen sind – neben der begrenzten Verfügbarkeit der Installateure – vor allem Wechselrichter und Batterien.

Preise für Photovoltaikanlagen
Preise für Photovoltaikanlagen

Die Grafik zeigt die spezifischen Kosten für Solaranlagen durch Schweizer Solarteure gemäss den Richtofferten erstellt mit ihren Solarrechnern. Auf der x-Achse wurde die Leistung der offerierten Anlagen aufgetragen, auf der y-Achse – aus Gründen der Vergleichbarkeit – die spezifischen Kosten in Franken pro Kilowattpeak.

Klar erkennt man, dass die Solarteure die Auslegung der Anlagen unterschiedlich gestalten. Einige Solarteure legen die Anlage so aus, dass rechnerisch der Jahresstromverbrauches des Haushaltes gedeckt werden kann. Sie offerieren eine Solaranlage mit einer Leistung von etwa 5 Kilowatt mit einer ungefähren Produktion von 5000 Kilowattstunden pro Jahr.

Die Mehrzahl der Solarteure belegt die am besten geeignete Dachfläche (Dachhälfte mit Süd oder Süd-West-Ausrichtung). Kein Solarteur bietet mit seinem Solarrechner automatisiert eine Vollbelegung der Dachfläche an, also auch der etwas weniger gut geeigneten Ost- oder Nord-Ost-Dachhälften.

Zwei Fakten erstaunen: zum ersten offerieren die Installateure Solarmodule mit stark unterschiedlicher Effizienz respektive Grösse. Wie sonst ist es zu erklären, dass sie für die gleiche Dachfläche Photovoltaik-Anlagen zwischen 9 und fast 12 Kilowatt Leistung offerieren, also eine Differenz von mehr als 20 Prozent?

Noch gravierender ist allerdings der zweite Punkt – die Diskrepanz zwischen den einzelnen spezifischen Preisen. So bietet der günstigste Solarteur eine Anlage für knapp unter 2000 Franken pro Kilowattpeak an, der teuerste Anbieter (bei Belegung der besseren Dachhälfte) knapp über 4000 Franken pro Kilowattpeak – also doppelt so teuer! Der absolute Preisunterschied bei einer 10-Kilowatt -Anlage beträgt somit mehr als 20.000 Franken.

Die Anbieter, die die kleineren Photovoltaik-Anlagen zur rechnerischen Deckung des eigenen Verbrauchs anbieten, sind mit circa 5000 Franken pro Kilowattpeak noch teurer. Da die Anlage aber in Summe nur rund halb so gross ist, sind die Gesamtkosten mit denjenigen der größeren Anlagen vergleichbar.

Änderung Kosten von Photovoltaikanlagen
Änderung Kosten für Photovoltaikanlagen - Stabilisierung

Die mittlere Preiserhöhung im ersten Halbjahr für Solaranlagen in der Schweiz betrug ca. 10 Prozent. Im dritten Quartal haben sich aber die Preise für Photovoltaikanlagen stabilisiert resp. sind im Mittel sogar leicht rückläufig.

Wie in der Grafik ersichtlich, entwickeln sich die Preise der verschiedenen Installateure sehr unterschiedlich. Zwei Solarteure haben die Preise seit Anfang Jahr praktisch unverändert belassen. Drei Installateure haben die Preise im dritten Quartal teils kräftig gesenkt. Bei zwei Solarteuren wurden die Preise mehr oder weniger kontinuierlich über das ganze Jahr hin angehoben.

Einen Sonderfall stellt der Solarteur dar, dessen Kosten für Photovoltaikanlagen einen deutlich sichtbaren Zick-Zack-Verlauf zeigen. Die Preise in Franken pro Kilowattpeak dieses Installateurs in den letzen vier Erhebungen haben sich von ca. 2’500 Fr/kWp auf 4’500 Fr/kWp erhöht, dann wieder auf 3’000 Fr/kWp verbilligt, um nun wieder bei über 4’500 Fr/kWp zu landen.

Aus dieser Auswertung wird wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, den eigenen Solarteur sorgfältig auszuwählen. Überhastete Entscheidungen können dabei viel Geld kosten! Allerdings sollte man aufpassen, nicht nur den Preis zu vergleichen. Wie weiter unten gezeigt wird, bieten einige Hersteller niedrige Preise an, allerdings erhält man auch nicht immer beste Qualität.

Möchtest Du Dich mit Gleichgesinnten zu Themen rund um die Photovoltaik in der Schweiz austauschen? Dann bist Du in der Facebook-Gruppe Photovoltaik Schweiz herzlich willkommen!

Quelle und weiteres zuzr Analysemethode:  Solarplattform

Sonntag, 13. November 2022

Sind wir noch zu retten?

Jede der 27 Weltklimakonferenzen war eine Zeit der Pessimisten, denn von Konferenz zu Konferenz sind die Treibhausgas-Emissionen gestiegen. Auch durch die Konferenzen selbst, zu denen bis zu 50.000 Menschen per Flugzeug eingeflogen sind. Ein Kommentar des deutschen Energie-Publizisten Franz Alt.

Im ägyptischen Sharm El Sheikh sind jetzt 45.000 Menschen versammelt. Was soll bei einer solchen Mammut-Konferenz eigentlich Positives herauskommen? Wenigstens beschäftigt sich die Welt mal wieder mit dem wichtigsten Thema unserer Zeit. Während der ersten Weltklimakonferenz 1995 in Berlin emittierten die damals sechs Milliarden Menschen pro Tag 100 Millionen Tonnen Treibhausgase, heute emittieren die acht Milliarden Menschen pro Tag 180 Millionen Tonnen, hauptsächlich CO2, Methan und Lachgas.

Das einzig wirkliche Ergebnis der 27 Konferenzen: Dem Klima geht es immer schlechter. Sind wir noch zu retten?

Noch immer gibt es linke Politiker und Journalisten, die behaupten, der Kapitalismus habe uns die Klimakatastrophe eingebrockt. Haben kommunistische oder sozialistische Systeme das Klima besser geschützt? Waren und sind es nicht kommunistische Regierungen, die seit Jahrzehnten predigen, den Kapitalismus bei seinem Wirtschaftswachstum „einholen und überholen“ zu wollen?

Es waren und sind ganz einfach wir Menschen, die das Klima schützen oder belasten, ganz unabhängig davon, welche politische Farbe wir uns selbst geben.

USA und China – die beiden größten Umweltsünder

Der zur Zeit größte Klimasünder der Welt, China, der sich noch immer auf Karl Marx aus Deutschland beruft, ist mit seinem Diktator Xi in Sharm El Sheikh gar nicht vertreten. Aber China ist immerhin Weltmeister beim Ausbau von Wind- und Solarenergie. Und darauf kommt es wirklich an. Doch auch China vertritt noch immer das alte Wirtschaftsdogma „Wachstum, Wachstum, Wachstum“ und belastet damit das Weltklima.

Die USA sind beim COP27 (Conference of the parties) immerhin mit Präsident Biden vertreten, der mit 370 Milliarden Dollar das größte Klimaschutzpaket aller Zeiten durchgesetzt hat, aber von den Republikanern ausgebremst wird. Dem Klima ist es völlig egal, ob sich die 320 Millionen US-Amerikaner kapitalistisch und die 1.4 Milliarden Chinesen noch kommunistisch nennen.  Entscheidend ist, was sie jeweils für oder gegen das Klima tun. Doch die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind weit davon entfernt, ihren Beitrag zum Erreichen des 1.5 Grad-Ziels des Pariser Klimagipfels zu leisten.

Was hilft dem Klima?

Hilfreich für das Klima ist allein die Reduktion der Treibhausgase. Und was tut Deutschland, um seinen Beitrag zum Paris-Ziel zu erreichen? Nahezu alle Fachleute sind sich darin einig, dass auch Deutschland unter seiner neuen Bundesregierung seine Klimaziele verfehlen wird.

Es gibt nach aller Erfahrung nur einen Weg zum Klimaschutz: Die dezentrale Bürger-Energiewende, die schon jetzt dazu geführt hat, dass Deutschland 2022 immerhin 50% seines Stroms erneuerbar produziert. Die großen Defizite haben auch wir beim Verkehr, beim Heizen und bei der Landwirtschaft. Um die Paris-Ziele noch zu erreichen, brauchen wir eine Verfünffachung des Tempos beim Ausbau der Erneuerbaren. Entscheidend hierfür wird nicht sein, was in Sharm El Sheikh geredet wird, sondern was wir und die ganze Welt nach dieser COP27 konkret und praktisch tun. Dann sind wir – vielleicht! – noch zu retten. Wir werden lernen müssen, dass wir geistig reifen müssen statt immer nur materiell wachsen zu wollen.

Quelle: FRANZ ALT 2022 / www.sonnenseite.com

Freitag, 11. November 2022

Leuchtturm für Fassaden-Photovoltaik

                                 


Sechzig Photovoltaik-Module mit grüner MorphoColor® Strukturschicht bereichern seit kurzem die Fassade des Zentrums für Höchsteffiziente Solarzellen am deutschen Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE im süddeutschen Freiburg i.Br.. 
 
Das Pilotprojekt für bauwerkintegrierte Photovoltaik (BIPV) wird das Forschungsinstitut mit circa 11 Megawattstunden Solarstrom pro Jahr versorgen. Die vom Forschungsinstitut entwickelte MorphoColor® Technologie ermöglicht es, die Gläser von Solarmodulen farbig zu gestalten und dabei mindestens 90 Prozent der Moduleffizienz zu erhalten. So kann die integrierte Photovoltaik-Anlage Akzente in der Fassadenarchitektur setzen oder – beispielsweise ziegelrot ins Dach integriert – optisch in der Gebäudehülle verschwinden.

Neben Dächern stehen für den PV-Ausbau auch mit Fassaden große, bereits vorhandene Flächen an Gebäuden für die Installation von Photovoltaikmodulen zur Verfügung. »Hier müssen die PV-Module architektonisch gestaltbar sein, um die Anforderungen an das Stadtbild und die Architektur des Gebäudes zu erfüllen«, sagt Dr. Harry Wirth, Bereichsleiter Photovoltaische Module und Kraftwerke am Fraunhofer ISE. »Dann ist das Potenzial der bauwerkintegrierten PV riesig, für Dächer und Fassaden gemeinsam rechnen wir mit einem technischen Potenzial von 1.000 Gigawatt Peak in Deutschland. Das ist das Doppelte der Nennleistung, die für die Energiewende benötigt wird«. 
 
Das Fraunhofer ISE forscht intensiv zu bauwerkintegrierter Photovoltaik. Die eigens für das Pilotprojekt hergestellten BIPV-Module mit patentierter MorphoColor® Farbstruktur können, integriert in die Fassade des neuen Laborgebäudes, nun einem intensiven Praxistest unterzogen werden. »Zur Erfassung der realen Einstrahlungsdaten haben wir Sensoren an der Fassade installiert. Gleichzeitig messen wir den erzeugten Strom und die Spannung der Module sowie die AC-Leistung hinter dem Wechselrichter. Anhand der gemessenen Einstrahlungswerte können wir den zu erwartenden Ertrag berechnen und mit dem messtechnisch ermittelten Ertrag der BIPV-Anlage vergleichen und evaluieren«, sagt Dr. Frank Ensslen, Mitglied der Projektgruppe am Fraunhofer ISE.

Für die Pilotinstallation an einer öffentlich zugänglichen Fassade passte das Forschungsteam die Modul-Komponenten, beziehungsweise die gesamte BIPV-Anlage an die bauordnungsrechtlichen Vorschriften an und entwickelte unter anderem für die Anforderungen an den Brandschutz ein elektrotechnisches Sicherheitskonzept. Die Erkenntnisse sind in den Leitfaden für BIPV von Baden-Württemberg eingeflossen.

Die MorphoColor® Farbschicht ist eine photonische Struktur, bei der eine Interferenzschicht so mit einem geometrisch strukturierten Substrat kombiniert wird, dass sich ein schmalbandiges Reflexionsmaximum ergibt. Die Schicht reflektiert nur eine bestimmte Farbe und lässt das restliche Sonnenlicht quasi ungestört passieren. Das Design ist durch die Farbschicht auf den Flügeln des Morpho-Schmetterlings inspiriert, dessen intensiv blaue Flügel einen in weiten Bereichen winkelstabilen Farbeindruck erzeugen. Eine Vielzahl an Farben können durch diese Technologie realisiert werden. Durch die Schmalbandigkeit der Reflexion verringert die Farbschicht die Effizienz des Moduls nur um deutlich weniger als 10 Prozent relativ, verglichen mit einem unbeschichteten Modul. Die MorphoColor® Module liefern also mindestens 90 Prozent der Erträge, die ein gewöhnliches Modul an gleicher Stelle liefern würde.

 

 

Quelle: ISE




Mittwoch, 9. November 2022

Grünes Licht für Schweizer Solarlehre


Ab dem Schuljahr 2024/25 werden die neuen Berufslehren «Solarmonteur:in EBA» und «Solarinstallateur:in EFZ» starten. Die Lancierung dieser Berufslehren ist ein wichtiger Schritt, um den immensen Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarbranche langfristig zu decken.

Anfang November hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation grünes Licht für die neuen Berufsbilder gegeben, die von Swissolar, dem Bildungszentrum Polybau und Branchenvertretern entwickelt wurden. Schulungsstandorte werden die Polybau-Bildungszentren in Uzwil SG und Les Paccots FR sein. Die Lancierung dieser Berufslehren ist neben diversen Ausbildungs- und Umschulungsangeboten ein wichtiger Schritt, um den immensen Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarbranche langfristig zu decken und die Professionalisierung weiter voranzutreiben.

Das Eidgenössische Berufsattest «Solarmonteur:in EBA» wird nach 2-jähriger Lehre abgeschlossen, das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis «Solarinstallateur:in EFZ» kann nach 3-jähriger Ausbildung erworben werden. «Diese neuen Berufe sind ein wichtiger und dringlicher Schritt, um dem Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarwirtschaft zu begegnen und um die Branche weiter zu professionalisieren», sagt Rita Hidalgo, Leiterin Bildung und Wissensmanagement bei Swissolar.

Die beiden Bildungspläne wurden von Swissolar unter Hochdruck und in rekordverdächtiger Zeit entwickelt. Von Mai bis September 2022 hat eine Arbeitsgruppe bestehend aus 20 Branchenvertreternvon grossen und kleinen Unternehmen unter der gemeinsamen Leitung von Swissolar und Polybau die neuen Berufsbilder definiert. Unter pädagogischer Begleitung der eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung haben Solarspezialisten mit unterschiedlichem Werdegang festgelegt, was Lehrabgänger:innen im Bereich Solarinstallation und Solarmontage fachlich können müssen. Zudem wurden weitere Abklärungen mit dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat (Esti), dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) getroffen.

Die Bildungspläne liegen nun in Entwurfsform vor. Nach der im November folgenden Branchenvernehmlassung werden sie Ende Januar 2023 von Swissolar beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) eingereicht. Während das SBFI 2023 die Dokumente prüft, wird die konkrete Umsetzung vorbereitet. Dazu gehören die Definition von Lernzielen für die Berufsfachschule, die Erstellung von Programm und Inhalt von überbetrieblichen Kursen, die Aufgabenstellung für das Qualifikationsverfahren sowie die Festlegung des Ausbildungsprogramms für die Lehrbetriebe.

Schnupperlehren und Lehrverträge: Ab sofort können Solarfirmen Schnupperlehren in den neuen Berufen Solarmontage und -installation anbieten. Die definitive Bildungsverordnung wird voraussichtlich frühestens per 1. Oktober 2023 und spätestens per 1. Januar 2024 vom SBFI erlassen. Ab dann können auch Lehrverträge abgeschlossen werden. Die ersten Lernenden beginnen ihre Ausbildung im Schuljahr 2024/25 ab August 2024. Betriebe, die Lernende ausbilden möchten, müssen von ihrem Kanton eine Ausbildungsbewilligung erhalten. Um die Betriebe auf diese neue Situation vorzubereiten, finden im Frühjahr 2023 von Swissolar organisierte Informationsveranstaltungen statt. Ab Herbst 2023 sollen Informationsveranstaltungen für angehende Berufsbildner:innen stattfinden.

Derzeit umfasst die Schweizer Solarwirtschaft zirka 10’000 Vollzeitstellen. Bis 2050 wird sich die Anzahl voraussichtlich mehr als verdoppeln. Dazu David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar und Vorstandsmitglied Polybau: «Mit diversen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind wir auf gutem Weg, den immensen Fachkräftebedarf langfristig decken zu können. Die Solarbranche bietet eine sinnstiftende Arbeit mit Zukunft. Deshalb wollen viele junge Leute in diesen Sektor einsteigen oder wechseln.»

Quelle: Swissolar