Sonntag, 30. September 2012

Solarwärme: Österreich Spitze

Bei Solarwärme respektive der Solarthermie zählt Österreich nach Zypern und Israel zu den weltweit führenden Ländern in Bezug auf die installierte Leistung pro Kopf. Die bisherigen fünf Millionen Quadratmeter Kollektorfläche sparen jährlich 500.000 Tonnen CO2 und 150 Millionen Euro an Energieausgaben", bilanzierte Umweltminister Berlakovich. Wirtschaftlich verzeichnet die Solarthermiebranche in Österreich 420 Millionen Euro Umsatz pro Jahr, 79 % Exportquote, 4.000 Arbeitsplätze. 

Den fünfmillionsten Quadratmeter Solarkollektor in  Österreich hat Umweltminister Nikolaus Berlakovich (Bildmitte) in dieser Woche in Sieghartskirchen (Bezirk Tulln, Niederösterreich) gemeinsam mit Robert Kanduth, Obmann des Branchenverbandes Austria Solar besiegelt. Der Jubiläumskollektor ist Teil einer 1.087 Quadratmeter großen Solarwärmeanlage der Fleischerei Berger. "Bis 2020 wollen wir in Österreich die Fläche an Sonnenkollektoren auf 10 Millionen Quadratmeter verdoppeln", erklärte Berlakovich. Zur Förderung der Wärmeerzeugung aus Sonnenenergie stellt das Umweltministerium allein heuer insgesamt 9 Millionen Euro zur Verfügung.

Die fünf Millionen Quadratmeter Solarkollektoren erzeugen pro Jahr 1.920 Gigawattstunden Wärme. Das entspricht dem gesamten Wärmebedarf der Industrie in Niederösterreich. "Für die ersten fünf Millionen Quadratmeter haben wir 30 Jahre gebraucht, für die zweiten wollen wir nur zehn Jahre brauchen. Das ist ein realistisches Ziel, denn Österreich ist Vorreiter bei solaren Großanlagen, und das Potenzial ist noch immer riesig", betonte Berlakovich. Bis zum Jahr 2020 die Kollektorfläche zu verdoppeln, bedeute eine Million Tonnen CO2 einzusparen und 4.000 neue Green Jobs zu schaffen. „Es sind zusätzliche Anstrengungen notwendig, wenn wir dieses Ziel erreichen wollen. Die öffentliche Hand muss auch im eigenen Bereich auf Solarwärme setzen“, so Kanduth.

In den letzten beiden Jahren hatte die Branche mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. "Dieser Entwicklung haben wir mit gezielten Förderprogrammen aktiv entgegengesteuert", berichtete  der Minister. Auf das relativ neue Feld von großen Solarwärmeanlagen über 100 Quadratmeter Fläche entfallen heuer vier Millionen Euro Fördergeld. Bei der über den Klimafonds abgewickelten Aktion wurden in den letzten beiden Jahren 90 Solarprojekte unterstützt, die in Büro- oder Gewerbegebäuden wie beispielsweise der Fleischerei Berger errichtet wurden. Die Antragsfrist für die heurige Aktion ist letzte Woche zu Ende gegangen.  "In der EU entfallen 49 % des Energiebedarfs auf Heizung und Kühlung. Wir kommen vom fossilen Irrweg des Erdöls und Erdgases nur weg, wenn wir konsequent auf erneuerbare Energieträger wie die Sonne setzen", bekräftigte Berlakovich. 


Quelle: http://www.solarwaerme.at/Presse/
 

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Freitag, 28. September 2012

Swissolar: Ja - aber schneller!

Der Bundesrat schlägt mit der am Freitag präsentierten Energiestrategie den einzig richtigen Weg ein (siehe Solarmedia vom 28. September 2012). Gleicher Meinung ist Swissolar auch beim formulierten Ziel, dass Photovoltaik 20% des schweizerischen Strombedarfs sicherstellen kann und soll. Am langsamen Tempo stösst sich Swissolar allerdings stark. Der Bundesrat nimmt mannigfaltige Risiken für Gesellschaft und Wirtschaft in Kauf, die aus der Sicht von Swissolar nicht gerechtfertigt sind. 

Swissolar begrüsst die dezidierte Haltung des Bundesrates, die aus der heute vorgestellten Energiestrategie 2050 hervorgeht. Es ist ein historischer Tag im Hinblick auf den Aufbau einer sicheren und sauberen Energieversorgung für unser Land, aber auch für den Technologiestandort Schweiz mit seinem hervorragenden Know-how in diesem Bereich. Die Umsetzung der Energiestrategie bedingt zweifellos grosse Investitionen, die aber die gesamte volkswirtschaftliche Effizienz steigern werden. Die effiziente Verwertung von in der Schweiz kostenfrei verfügbaren Sonnen- und Windenergie sowie von Biomasse und Wasserkraft sichert eine unabhängige Versorgung: Unabhängig von geopolitischen Turbulenzen, von beschränkten, bzw. nicht erneuerbaren Ressourcen, sowie von klimaschädigender und menschengefährdender Erzeugung.

Die Richtung des Bundesrats stimmt zwar bei der neuen Energiepolitik. Für den Fachverband Swissolar ist aber klar: Vor allem mit Photovoltaik ist die Energiewende zu schaffen - und das nicht erst im Jahre 2050. Bereits in zehn bis 15 Jahren könnte der Solarstromanteil hierzulande wesentlich höher sein (Bild: Guntram Rehsche).






In Bezug auf die Stromversorgung freut sich Swissolar, dass der Bundesrat endlich anerkannt hat, dass Photovoltaik bis zu 20 Prozent des Strombedarfs in der Schweiz sicherstellen kann. Unverständlich bleibt jedoch, dass dieses Ziel erst 2050 erreicht werden soll. Diese unnötige Verzögerung zwingt zu grossen Stromimporten aus fossiler Produktion, resp. von Gas, sofern Gaskraftwerke als „Zwischenlösung“ erstellt werden müssen. Die Szenarien des Bundesrates basieren auf veralteten Informationen bezüglich der Preisentwicklung der Photovoltaik: In vielen Fällen ist Solarstrom heute bereits billiger als Strom von der Steckdose, und es ist mit weiteren Preissenkungen zu rechnen. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der bundesrätlichen Energiestrategie wird Photovoltaik aller Wahrscheinlichkeit nach die billigste Technologie zur Produktion von zusätzlichem Strom sein.

Unterschätzt werden hingegen die Risiken eines massiven Ausbaus von Gaskraftwerken: Zusätzlich zum Anstieg der Treibhausgasemissionen setzt sich unser Land damit grossen Preisschwankungen aus, und es müssen grosse Investitionen für eine nur kurze Zeit nutzbare Infrastruktur getätigt werden. Swissolar fordert stattdessen einen Solarstromanteil von 20 Prozent bis 2025. Dies ist realistisch, denn die Schweiz hat dank ihren Stauseen genügend Speicherkapazitäten zum täglichen und saisonalen Ausgleich der Solarenergie. Schon Ende 2012 wird die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen in der Schweiz 0,5% des Strombedarfes abdecken. Vor dem Hintergrund, dass 2012 der Markt um 50% gewachsen ist, scheint die bundesrätliche Zielsetzung von 1% Abdeckung bis 2020 eher eine Solarblockadestrategie zu sein als ein Wille zu einer Energiewende. Es werden massiv teurere Technologien bevorzugt und Millionenbeträge falsch investiert.

Die Bemühungen, den Energieverbrauch im Gebäudebereich bis 2050 zu halbieren, sind absolut richtig, denn dieser verursacht die Hälfte unseres Verbrauchs. Der Bundesrat anerkennt auch, dass die Solarwärme mit 4 Terawattstunden (TWh) einen substantiellen Teil des Wärmebedarfs im Gebäude liefern kann. Swissolar hat sich allerdings zum Ziel gesetzt, bis 2035 sogar 6 TWh (entspricht 20% des Heizungs- und Warmwasserbedarfs im Wohnbereich) zu erreichen. Damit kann noch mehr Strom und fossile Energie gespart werden. Zurzeit erarbeitet der Verband einen Masterplan, um aufzuzeigen, wie dieses Ziel erreicht werden kann. 

Quelle: Swissolar

Es wird teurer - ohne und mit AKW

Durch die Energiestrategie 2050 dürften die Schweizer Haushalte 20 bis 30 Prozent mehr für Energie bezahlen. Das schätzt der Bundesrat. Die Preise würden aber auch beim Bau neuer Atomkraftwerke (AKW) deutlich steigen, sagte Bundesrätin Doris Leuthard.

Der Preisanstieg wird durch neue Vorschriften und den Zubau bei erneuerbaren Energien verursacht. Bis 2050 müssten rund 30 Milliarden Franken in den Bau neuer Anlagen investiert werden, sagte Energieministerin Doris Leuthard vor den Bundeshausmedien in Bern. Neue AKW würden aber ungefähr gleich viel kosten, sagte sie. Energie sei heute grundsätzlich günstig, stellte Leuthard fest. Leider motiviere dies die Menschen nicht genug zum Sparen. Der Bundesrat wolle deshalb neue Anreize schaffen. Es müsse sich lohnen, Effizienzmassnahmen zu verwirklichen. Der Bundesrat visiert strengere Vorschriften und auch marktwirtschaftliche Instrumente an. 

Die erneuerbaren Energien will der Bundesrat über beschleunigte Verfahren fördern; die Rekursmöglichkeiten sollen beschränkt werden. Zudem wird die Einspeisevergütung reformiert: Kleine Anlagen sollen nur noch mit einem einmaligen Beitrag gefördert werden. Die Förderbeiträge werden zudem rascher an die Marktpreise angepasst. Der Bundesrat habe sich am Freitagmorgen zum fünften Mal über die künftige Energiestrategie unterhalten, sagte Leuthard weiter. "Das ist eine grosse Kiste, die der Bundesrat in Angriff nimmt." Es seien noch viele Fragen offen. Die Vorlage mit Änderungen in zehn Gesetzen wird bis Ende Januar in eine Vernehmlassung geschickt. Mit dem ersten Massnahmenpaket will der Bundesrat den Stromverbrauch deutlich senken. Dazu sollen im Energiegesetz quantitative Ziele festgelegt werden, sagte Leuthard. Demnach soll der Energieverbrauch bis 2035 um 35 Prozent sinken. Der Verbrauch an Treibstoffen und Heizöl soll um 50 Prozent sinken. 

Bei der Mobilität will der Bundesrat über eine Verschärfung der Vorschriften für Neuwagen den Energieverbrauch senken. Statt 130 Gramm CO2-Ausstoss pro Kilometer ab Anfang 2013 sollen bis Ende 2020 nur noch 95 Gramm erlaubt sein. Ausserdem wird diese Regelung nicht mehr nur für Personenwagen gelten, sondern auch für Lieferwagen und leichte Sattelschlepper. Betroffen sind nur neue Fahrzeuge. "Der Bundesrat strebt eine Erneuerung der Fahrzeugflotte an", sagte Leuthard. 

Den Atomausstieg will der Bundesrat konkret damit umsetzen, dass er Rahmenbewilligungsgesuche für neue AKW oder für einen Ausbau der bestehenden nicht mehr bewilligen wird. Das erste Massnahmenpaket genügt voraussichtlich nicht, um die Energie aus den AKW zu ersetzen. Ab 2021 soll deshalb die zweite Etappe der Energiewende beginnen. "Ab dann wollen wir die Förderung kontinuierlich abbauen zugunsten eines mehr lenkenden Systems", sagte Leuthard. Ab 2021 will der Bundesrat eine Energieabgabe in der Verfassung verankern. Diese soll die heutige Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) und die CO2-Abgabe ablösen. 

Quelle: SDA / Agenturen

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D: Erneuerbare tragen kaum Schuld

Die Förderung für Strom aus Erneuerbaren Energien steigt in Deutschland nach Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) im kommenden Jahr von heute rund 2,1 Cent auf voraussichtlich 2,3 Cent pro Kilowattstunde Strom. „Das ist der Anteil an der so genannten EEG-Umlage, der direkt für den Ausbau Erneuerbarer Energien verwendet wird“, erklärt BEE-Geschäftsführer Harald Uphoff. 

Die reinen Förderkosten für die Erneuerbaren machen damit weniger als die Hälfte der EEG-Umlage 2013 aus. Diese wird nach Berechnungen des BEE auf bis zu 5,2 Cent pro Kilowattstunde Strom ansteigen. Würde zusätzlich zu den getroffenen Annahmen die Liquiditätsreserve für das kommende Jahr drastisch erhöht, könnte die Umlage sogar um weitere 0,3 Cent/kWh ansteigen. 

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„Die reinen Förderkosten für den Ausbau der klima- und ressourcenschonenden Erneuerbaren Energien erhöhen sich im nächsten Jahr lediglich um 0,2 Cent pro Kilowattstunde. Das rechtfertigt weder, den Ausbau der Erneuerbaren deutlich zu verlangsamen, noch das bestehende Fördersystem generell infrage zu stellen“, hält Uphoff den jüngsten Diskussionen um das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) entgegen. Ursachen für den Anstieg der EEG-Umlage sind neben dem Zuwachs Erneuerbarer Energien vor allem die ausgeweitete Industrieförderung, sinkende Strompreise an der Börse sowie der nachträgliche Ausgleich zu geringer Einnahmen im laufenden Jahr.

Allein auf die Industrieförderung entfällt nach Berechnungen des BEE ein Anteil an der EEG-Umlage 2013 von 1,3 Cent pro Kilowattstunde – immerhin ein Viertel des Gesamtbetrages und rund 0,3 Cent mehr als in diesem Jahr. „Wenn die Bundesregierung eine Industrieförderung in dieser Größenordnung für notwendig hält, muss sie dafür andere Instrumente wählen als ausgerechnet die Stromrechnung der Verbraucher“, fordert Uphoff. Dies könnten z. B. entsprechende steuerliche Regelungen sein.

Der Rückgang der Börsenstrompreise und die Nachholung für 2012 schlagen in der EEG-Umlage 2013 mit jeweils 0,7 Cent/kWh zu Buche. Hinzu kommen etwa 0,3 Cent/kWh für die Kosten der Marktprämie und des Liquiditätspuffers. „Schaut man sich die einzelnen Bestandteile an, wird sofort klar: Die EEG-Umlage ist kein Preisschild für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Deshalb geht auch die einseitige Kostendiskussion der letzten Wochen völlig an der Sache vorbei.“

Die Erneuerbaren Energien tragen maßgeblich dazu bei, dass der Strompreis an der Börse sinkt, da Wind- und Solarenergie ohne Brennstoffkosten auskommen und teure fossile Kraftwerke vom Markt drängen. Nutznießer dieses Effektes sind bisher vorwiegend Großabnehmer, die sich direkt an der Strombörse eindecken. Das Gros der privaten Verbraucher sowie kleine Unternehmen profitieren hingegen nicht von der Entwicklung. Im Gegenteil: Sie müssen sinkende Börsenpreise über eine steigende EEG-Umlage kompensieren helfen.

„Der Berechnungsmechanismus für die EEG-Umlage muss grundlegend reformiert werden. Die Preissenkungen, die die Erneuerbaren an der Börse bewirken, müssen auch zu sinkenden Kosten bei den Verbrauchern führen anstatt deren Stromrechnung über eine steigende EEG-Umlage zu erhöhen“, mahnt Uphoff.

Eine Möglichkeit, die Verbraucher kurzfristig zu entlasten, sieht der BEE darin, regenerativ erzeugten Strom von der Stromsteuer zu befreien. Hierdurch könnte der Strompreis für Privathaushalte um 0,5 Cent/kWh sinken. Uphoff: „Die Stromsteuer wurde zur Kompensation von Umwelt- und Gesundheitskosten, die durch die fossil-atomare Stromerzeugung verursacht werden, eingeführt. Dass diese Steuer immer noch auf die sauberen Erneuerbaren Energien erhoben wird, ist unlogisch und systemwidrig. Hier gibt es einen sinnvollen Handlungsspielraum für die Bundesregierung.“

Hintergrundpapier zur Umlage-Berechnung des BEE

Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE)

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Donnerstag, 27. September 2012

Solare Säule für Europa

Bis zum Jahr 2030 wird die solare Stromerzeugung (Photovoltaik = PV) zur wichtigen Stütze des europäischen Elektrizitätsmarktes. Davon ist auf jeden Fall die europäische Solarindustrievereinigung EPIA angesichts stark sinkender Preise überzeugt und rechnet mit einem Marktanteil von dannzumal 15 bis 25 Prozent.

Photovoltaik wird bis 2030 bis zu einem Viertel des europäischen Strombedarfs decken. Davon geht die europäische Solarindustrievereinigung EPIA in ihrem neuen Bericht „Connecting the sun“ aus. Das Papier zeigt Szenarien auf, wie das europäische Stromversorgungssystem an die schnell zunehmende Einspeisung von Solarstrom angepasst werden kann. Die Autoren schlagen vor, Netzengpässe durch die Steigerung des Eigenverbrauchs und die Entwicklung von Smart-Grids zu vermeiden. Zudem sollten Simulationssysteme entwickelt werden, die Rückschlüsse auf die tatsächlichen Auswirkungen der dezentralen Stromerzeugung auf den verschiedenen nationalen Systeme zulassen. 

„Die Menschen wollen die Solarenergie“, sagte EPIA-Präsident Winfried Hoffmann anlässlich der Vorstellung des Berichts. wie die Zeitschrift Photon meldet. „Und selbst ihre schärfsten Kritiker im konventionellen Energiesektor werden letztlich eingestehen müssen, dass die Solarenergie in allen vorstellbaren Szenarien der kommenden Jahrzehnte ein wichtiger Bestandteil des europäischen Strommixes sein wird. Daher ist es unerlässlich, die Auswirkungen einer zunehmenden Solarstromeinspeisung auf das Stromnetz zu bedenken.“ 

Der neue Trendreport, der jährlich veröffentlicht wird, verzeichnet alle solaren Stromerzeugungskapazitäten in jenen 23 europäischen Ländern, die der IEA-PVPS Bericht erstatten über netzgebundene und -ungebundene (offgrid-) Solaranalgen. Weltweit sind unterdessen rund 70 Gigawatt (GW) an Solarleistung installiert - wobei 2011 allein eine Verdoppelung zu verzeichnen war. Der Bericht wurde anlässlich der 27th EU PVSEC präsentiert, die aktuell in Frankfurt stattfindet. 

Neben dem unvergleichlichen Marktwachstum kam es zu massiven Kostensenkungen und einer starken Konsolidierung der Märkte. Der Zubau betrug 2011 28 GW gegenüber deren 14 im Vorjahr. Dabei waren fast zwei Drittel (60 Prozent) der Solarkapazität in Deutschland und Italien installiert. Weitere wichtigste Märkte waren China, die USA, Japan und Frankreich - zusammen machen die sechs Staaten bereits 86 Prozent aller weltweiten PV-Installationen aus. Hinzu kommen neun Staaten, die bald die Gigawattgrenze erreichen - was auf einen sich stets verbreiternden Markt hinweist. Allerdings: Gleichzeitig haben sich die Modulproduktionskapazitäten in einem Mass ausgeweitet, das zu gewaltigen Überkapazitäten führte und die derzeitigen Absatzprobleme vieler Firmen begründet. Die rückläufige Förderung der Photovoltaik in vielen Staaten hat das Ihre beigetragen, diese Probleme zu verschärfen und werden weiterhin zu Marktunruhe sorgen und Firmen verschwinden lassen.

Die Preise für Module und Solarsysteme erreichen derweilen im Schnitt 1,4 US-$ pro installiertes Watt resp. 3,6 US-$ pro entsprechende Systemeinheit. In sonnenreichen Staaten erreicht die Solarstromproduktion damit bereits das Niveau der Preise für Haushaltstrom (Grid Parity). Was damit früher als erwartet eingetreten ist. Trotz der Probleme der Zell- und Modulhersteller ergeben sich laut EPIA glänzende Aussichten für den PV-Sektor als ganzes.

Mittwoch, 26. September 2012

So profitieren die Regionen

Eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie zeigt die regionalökonomischen Potenziale von Energieregionen auf. Sie kommt zum Schluss, dass die regionale Wirtschaft mit der richtigen Strategie und geeigneten Massnahmen von der Förderung erneuerbarer Energien profitieren kann.

Bereits vor dem Beschluss des Bundesrats, etappenweise aus der Atomenergie auszusteigen, existierten in der Schweiz einzelne Energieregionen. Dabei handelt es sich um regionale Initiativen, die das Ziel verfolgen, den Energiebedarf zu senken und nach Möglichkeit mit regionalen erneuerbaren Energiequellen zu decken. Über die regionalökonomische Bedeutung lokaler Energiemassnahmen war bisher aber wenig bekannt. Die Bundesämter für Raumentwicklung (ARE), Energie (BFE) und Landwirtschaft (BLW) sowie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in Zusammenarbeit mit regiosuisse - einer nationalen Plattform für Regionalpolitik - haben darum eine Studie in Auftrag gegeben. Sie identifiziert erstmals regionalökonomische Potenziale und Erfolgsfaktoren für den Aufbau und Betrieb solcher Energieregionen. Auftragnehmer war Ernst Basler + Partner in Zürich.

Wegen spärlich vorhandener Daten stützt sich die Studie auf exemplarische Analysen der Schweizer Energie­regionen Goms, Toggenburg sowie Val-de-Ruz und vergleicht diese mit je einer Energieregion in Österreich und Deutschland. Die Untersuchung zeigt, dass es sich für den erfolgreichen Aufbau und Betrieb einer Energieregion lohnt, eine klare Strategie zu verfolgen. Beispielsweise können Regionen die benötigte Energie verstärkt in der Region selber produzieren. In Betracht fällt auch der Export von Energietechnologien und -dienst­leistungen. Oder aber Energieregionen nutzen Synergien mit anderen Branchen wie dem Tourismus oder der Land- und Forstwirtschaft.

Die Energieregionen in der Schweiz haben anfänglich oft die Strategie einer regionalen Selbstversorgung gewählt.  Von Grosswasserkraftwerken und Windenergieanlagen kann die lokale Wirtschaft bis anhin oft wenig profitieren. Dies, da zur Realisierung solcher Anlagen viel Spezialwissen von aussen nötig ist und die Arbeiten häufig nicht von regionalen Unternehmen ausgeführt werden. Deshalb eignen sich zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung vor allem Kleinwasserkraftwerke, energetische Sanierungen von Gebäudehüllen sowie die Nutzung von Biomasseenergie.

Ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen Aufbau und Betrieb von Energieregionen ist die gute Einbettung in das politische und wirtschaftliche Umfeld. Eine wesentliche Rolle spielt weiter, ob es regionalen Akteuren gelingt, Energieprojekte zu lancieren, die Bevölkerung zu motivieren und entsprechendes Wissen in der Region aufzubauen. Auch die Frage, ob Investoren bereit sind, Kapital für die Region einzusetzen, sowie der Umgang mit räumlichen Interessenskonflikten sind entscheidend für den Erfolg einer Energieregion. Der Bericht wendet sich an interessierte Fachkreise, Gemeindevertreterinnen und -vertreter sowie regionale Akteure. Die darin präsentierten Erkenntnisse und Erfahrungen sollen dazu anregen, in der eigenen Region selber aktiv zu werden.

Quelle: Bundesamt für Energie (BfE)

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Jetzt kommt Solarzellen-Hitparade

Große Fortschritte in der Forschung und Entwicklung haben die Leistung von Solarzellen in den letzten Jahren beachtlich gesteigert. Durch neue Zellkonzepte und Produktionstechnologien wurde die Effizienz von Solarzellen, insbesondere von großformatigen Solarzellentypen, immer weiter verbessert. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE bietet Herstellern von Zellen die Aufnahme in einem umfassenden Leistungsvergleich unterschiedlicher Solarzellentypen, den so genannten »Fraunhofer ISE PV-Charts«, an. 

Technologische Innovationen zur Verbesserung der Leistung von Solarzellen sind für die Wettbewerbsfähigkeit der Solarindustrie von großer Relevanz. Wissenschaftler und Hersteller erzielten in den vergangenen Jahren gemeinsam bedeutende Fortschritte und brachten neue, effizientere Solarzellentypen auf den Markt. Um diese Vielfalt an Technologien und Solarzellen über die eigene Branche hinaus transparent und vergleichbar zu machen, wird das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Rekordergebnisse aus Kalibriermessungen im akkreditierten CalLab PV Cells nach Freigabe der Hersteller in den PV-Charts veröffentlichen. 

Die »Fraunhofer ISE PV-Charts« werden ein Ranking der Zellwirkungsgrade sowie von den Herstellern beigesteuerte Informationen zu den verschiedenen Zelltechnologien beinhalten. In der Solarbranche ist das Kalibrierlabor des Fraunhofer ISE seit vielen Jahren bekannt. Hersteller geben dort die Kalibrierung von Solarzellen oder die Anfertigung von Referenzzellen in Auftrag. Die »Fraunhofer ISE PV-Charts« werden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie entstehen. Das Fraunhofer ISE setzt auch in diesem Projekt auf die Zusammenarbeit mit der Industrie und ruft Solarzellenhersteller, langjährige Partner und neue Kunden, dazu auf, rekordverdächtige Zellergebnisse für die Veröffentlichung zu benennen. 

Von den Herstellern gewünschte Messergebnisse aus dem CalLab PV Cells sollen zusammen mit weiterführenden Informationen zu den verschiedenen Solarzellentypen in Form von Tabellen und Grafiken aufbereitet und veröffentlicht werden, die auf der Webseite des Fraunhofer ISE abgerufen werden können. Eine Vorlage für die Benennung von Rekordergebnissen und weitere Informationen finden sich unter www.pv-charts.com.

Das Fraunhofer ISE hat bereits Ende der 80er Jahre einen Überblick über die Wirkungsgrade industriell relevanter Solarzellentypen veröffentlicht und Anfang der 90er Jahre fortgesetzt. Heute gibt es gut etablierte Zusammenstellungen von Spitzenwirkungsgraden, die aber nicht dazu gedacht sind, auf die große Breite unterschiedlicher Herstellungstechnologien einzugehen. »Ziel unserer PV-Charts ist es, erstmals einen umfassenden Leistungsvergleich für Solarzellen zu erstellen, der mit den technologischen Neuentwicklungen Schritt hält, und dieses Benchmarking kontinuierlich auszubauen. Über die Zellleistung hinaus, sollen die Fraunhofer ISE PV-Charts auch einen Überblick über die verschiedenen Zell-Designs vermitteln, die von den jeweiligen Herstellern in der Solarzelleproduktion umgesetzt werden«, so Dr. Stefan Glunz, Bereichsleiter »Siliciumsolarzellen – Entwicklung und Charakterisierung« am Fraunhofer ISE. 

Das CalLab PV Cells wurde vor rund 25 Jahren am Fraunhofer ISE gegründet. Es bietet die Vermessung verschiedenster PV-Technologien an und arbeitet weltweit mit Herstellern und Instituten an der Entwicklung präziser Messungen für neue Technologien. 2008 wurde das Kalibrierlabor für Solarzellen gemäß ISO17025 vom Deutschen Kalibrierdienst (DKD) – heute Deutsche Akkreditierungsstelle (DakkS) – akkreditiert. Das CalLab PV Cells zählt weltweit zu den führenden Kalibrierlabors für Solarzellen www.callab.de.

Quelle: ISE  / Bild: Guntram Rehsche

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Montag, 24. September 2012

Firmendesaster nimmt seinen Lauf

Die letzte Woche brachte erneut Schreckensmeldungen von Firmen der Solarbranche. Zuvorderst jene, dass eines der hoffnungsvollen CH-Projekte Schiffbruch erlitten hat - Flexcell ist nicht mehr. Auch an chinesischen Modulherstellern geht die Flaute nicht vorbei.

Ein Gericht hat den Schweizer Dünnschicht-Modulproduzenten VHF Technologies mit Sitz in Yverdon - Inhaber der Marke Flexcell (im Bild die angestrebte flexible Lösung für grosse Firmendächer) - für Bankrott erklärt, weil die Firma keinen neuen Käufer finden konnte (siehe auch Solarmedia vom 30. Mai 2012). VHF Technologies wird laut einem Bericht von 24heures nun seine Produktionsanlagen verkaufen, um die Gläubiger auszuzahlen. VHF stand mit 24 Millionen Schweizer Franken (20 Millionen Euro) in der Kreide, als es im Januar Insolvenz anmeldete. In diesem Frühjahr hatte das Unternehmen bereits die Produktionsanlagen stillgelegt und die meisten seiner Mitarbeiter entlassen. Quelle: 24 Heures 

Für den finanziell schwer angeschlagenen chinesischen Solarkonzern LDK Solar wird die Luft immer dünner: Das Unternehmen aus Xinyu in der Provinz Jianxi sucht offenbar händeringend nach einem starken strategischen Investor, so ein Bericht von Reuters. Firmenchef Xiaofeng Peng räumte demnach auf einer Analystenkonferenz ein, LDK Solar habe in den vergangenen Monaten tiefgehende Gespräche mit einigen interessierten Unternehmen geführt, die als potenzielle strategische Investoren in Frage kämen. 

LDK ist schwer überschuldet und gilt daher als einer der ersten namhaften Pleite-Kandidaten der chinesischen Solarbranche. Das zweite Quartal 2012 beendete LDK mit 254 Millionen Dollar Nettoverlust. Dabei verfügte der Solarkonzern nur über 296,2 Millionen Dollar Liquidität und blickt auf einen Schuldenberg von 523,4 kurzfristig fälliger Bankdarlehen. Selbst die Heimatstadt Xinyu hatte sich daraufhin kurzfristig als Geldgeber zur Verfügung gestellt. Eine Konsequenz aus der prekären Situation des Solarkonzerns sind fortlaufende Massenentlassungen. Im gesamten ersten Halbjahr entließ LDK Reuters zufolge nunmehr 8.884 Mitarbeiter. Quelle: ecoreporter.de

Auch der finanziell angeschlagene chinesische Solarkonzern Suntech Power schlägt einen härteren Sparkurs ein. Um die laufenden Kosten zu reduzieren schließt Suntech einen Teil seiner Solarzellenproduktion am Stammsitz in Wuxi – zunächst vorübergehend, wie es hieß. Die Produktion werde von derzeit 2.400 Megawatt (MW) Leistungskapazität um 25 Prozent auf 1.800 MW heruntergefahren. Die Kapazitäten der Waferherstellung und bei der Modulproduktion sollen zunächst uneingeschränkt mit 1.600 MW (Wafer) und 2.400 MW (Module) pro Jahr weiterlaufen. Zudem sollen 1.500 Mitarbeiter entlassen werden. Vielen werde Suntech jedoch anderswo im Konzern neue Stellen anbieten. Insgesamt erhofft sich der Konzern von den Maßnahmen, in 2013 einen positiven operativen Cashflow zu erreichen, wie es hieß.  

Derweil hat Vedat Gürgeli das Amt des geschäftsführenden Direktors für das Europageschäft des chinesischen Solarkonzerns Suntech Power Co., Ltd. übernommen - nachdem sein Vorgänge Jerry Stokes seine bisherige Position als President Suntech Europe aufgab. Im Zusammenhang mit der Schließung eines Teils seiner Zellproduktion im chinesischen Wuxi hatte Suntech weitere Umorganisationsmaßnahmen angekündigt. Davon betroffen ist offenbar auch das Management. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen bereits mitgeteilt, dass der bisherige Vertriebs- und Marketingchef Andrew Beebe seinen Hut nimmt. Quelle: PHOTON

Auch das deutsche Erfolgsunternehmen par excellence, der Anlagenbauer Juwi, leidet: Der Arbeitsplatzabbau in Deutschlands Solar-Branche geht demnach weiter, stellte der Leipziger Energierechtsexperte Prof. Martin Maslaton fest. Nun habe die juwi Holding AG mit Sitz in Wörrstadt bei Mainz die Konsequenzen aus den jüngsten Kürzungen der Solarstrom-Einspeisevergütung gezogen und schließe ihre deutsche Photovoltaik-Dachanlagen-Sparte.

Der Projektentwickler für Erneuerbare-Energien-Anlagen beende sein bisheriges Engagement für leistungsstarke Solarstromanlagen auf Firmendächern und anderen großen Gebäudekomplexen in Deutschland. Brancheninsidern zufolge seien etwa 100 Mitarbeiter betroffen. Für Prof. Maslaton ist das nur konsequent: „Die überzogene Kürzung der Einspeisevergütung für Solarstrom zeigt ihre Wirkung. juwi zieht hier einfach die Reißleine.“ Quelle: Solarserver


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Sonntag, 23. September 2012

Top50-Solar expandiert mit PV-Log

Mit einer App möchten die Entwickler den nächsten, wichtigen Schritt voran gehen. Hintergrund ist der Wunsch vieler PV-Log Nutzerinnen und Nutzer, sich auch mit dem iPhone/iPad bzw. Android-Mobilgeräten in das Online-Portal einloggen zu können. Deshalb hat sich Inhaber Dr.-Ing. Martin Staffhorst entschlossen, am Gründergarage Wettbewerb teilzunehmen und eine Crowdfunding-Kampagne zu starten.

Mittels Crowdfunding suchen vor allem kleinere, kreative Projekte nach Unterstützern. Top50-Solar möchte das eingeworbene Geld für die Entwicklung einer ersten Basisversion der PV-Log App verwenden. Die Crowdfunding Kampagne wird durch die Gründergarage, einem Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Entrepreneurship, Google und Indiegogo unterstützt.

Das bietet die Chance, dass Google die gesammelten Beiträge im Rahmen des Gründerwettbewerbs verdoppelt. Werden mehr als die angestrebten 3.000 Euro zusammenkommen, könnte die erste PV-Log App zu Beginn auch mit einer ausführlicheren Version starten. Die PV-Log App soll PV-Log mobil machen, so dass jeder, auch von unterwegs, die Informationen optimiert für die Darstellung auf einem Smartphone abrufen kann. Nach aktuellem Stand sollen in der ersten Version der App folgende Funktionen realisiert werden:
  • Anzeige der Erträge der eigenen Anlage
  • Anzeige von Anlagenprofilen und
  • Anzeige der Solar-Friends Anlagen.
Mit einfachen Mitteln kann jede und jeder, die das möchte, zum Erfolg der Crowdfunding-Kampagne beitragen. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Erreichen des Kampagnenziels ist der Bekanntheitsgrad und die Verbreitung der Nachricht in den Medien und sozialen Netzwerken“, erklärt Betreiber Staffhorst. „Ein Post via Facebook oder Twitter, eine Weiterleitung per Mail oder ein Bericht in einem Blog steigern die Aufmerksamkeit im Netz und somit die Chancen der Realisierung der PV-Log App.“

Mehr Informationen:
PV-Log ist ein freies Internetportal, welches es Solarstromproduzenten (und solchen, die es werden wollen) möglich macht, PV-Anlagen zu überwachen, miteinander zu vergleichen und mit anderen Betreibern zu kommunizieren. Mit Hilfe eines direkten Vergleichs lässt sich auf einfache Weise der Ertrag der eigenen Photovoltaik-Anlage optimieren. PV-Log ist kompetent, modern und informativ. PV-Log ist ein lebendiges, schnell wachsendes, internationales Projekt mit schon heute über 1.000 registrierten Anlagen. PV-Log ist das neueste Projekt von Top50-Solar 

Quelle: Top50-Solar 2012

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Samstag, 22. September 2012

Schlüssel für Entwicklung

Solarenergie ist einer der Schlüssel auf dem Weg zu einer menschlichen Entwicklung in den Staaten des Südens. Die US-amerikanische Projektgesellschaft Solar Electric Light Fund (SELF) hat, unterstützt von der Bill Clinton Foundation, mehrere Solaranlagen auf Haiti ihrer Bestimmung übergeben - im Folgenden ein rund 6-minütiges Video über die Rolle der Solarenergie in der Entwicklung - in englischer Sprache, gefolgt von einem Erläuterungstext.



SELF recently completed the installation of solar electric systems at 11 health care facilities and one hospital located along the southwest coast of Haiti. Through collaboration with the Inter-American Development Bank and the Government of Haiti, the systems, with a combined power output of just over 38 kW, will help to improve the quality of medical services provided to more than 170,000 Haitians by powering lights, microscopes, centrifuges, autoclaves, vaccine refrigerators and other lifesaving equipment.

Almost immediately after the systems were made fully operational a host of benefits were being seen, including a birth at night. In addition, one of the clinics is now saving money from no longer having to purchase and transport the fuel previously needed to power a vaccine refrigerator, since it is now connected to the solar system on site. “A doctor cannot be expected to perform lifesaving surgeries at night without lights or power for medical equipment,” said Bob Freling, SELF’s Executive Director. “Now, through the provision of reliable solar power, doctors can treat patients at night, diagnose patients any time, and provide vaccines to patients in need – all while saving money by decreasing or eliminating the need for diesel fuel.”

Our work continues in Haiti with NRG Energy, Inc. to fulfill its $1 million commitment to the Clinton Global Initiative to implement solar systems to power a fish farm, a Solar Market Garden, a micro-enterprise center, and 20 rural schools in the Boucan Carré region of Haiti. This grant was further substantiated by a $500k grant from the Clinton Bush Haiti Fund. The installations at Lashto Fish Farm and the first school, Bon Berger du Domond School, were completed earlier this year and were toured by President Bill Clinton, Bob Freling, our executive director, and David Crane, CEO of NRG.

Quelle: SELF

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Freitag, 21. September 2012

Wieder positiver gestimmt

CleanThinking.de,  Online-Wirtschaftsmagazin für die CleanTech-Branche und Milk the Sun organisierten in den letzten Wochen eine gemeinsame Umfrage zum Photovoltaikmarkt 2012. Die Umfrage ist als Reaktion auf die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen innerhalb der Photovoltaikbranche zu betrachten. 

Marktteilnehmer sehen sich demnach mit sinkender Einspeisevergütung, neuen Energiegesetzen oder geänderten Richtlinien konfrontiert. Wie sich die aktuellen Entwicklungen konkret auf die einzelnen Beteiligten auswirken, darüber gibt nun die Studie zum Photovoltaikmarkt 2012 Auskunft. Die Marktanalyse beruht auf Antworten von Projektentwicklern, Anlagenbetreibern oder -besitzern, Investoren sowie Eigentümern von Dach- oder Freiflächen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stimmung auf dem Photovoltaikmarkt im Großen und Ganzen als gemäßigt bis positiv einzuschätzen ist. Die Renditeerwartungen der Investoren liegen im vorderen Mittelfeld. 57% gehen von einer Rendite von 7 – 10% aus, 33% erwarten 4 – 6%. Dies weist Photovoltaik als nach wie vor lukratives Investitionsfeld aus.

 
55%, also mehr als die Hälfte der Befragten gab als angemessene Pacht für Freiflächen in Deutschland prozentual zum Ertrag 2 – 4% an. Niemand dagegen fand 6 – 8% noch akzeptabel.

 
Interessant ist, dass die Mehrheit der Teilnehmer (41%) die größten Chancen für Photovoltaik außerhalb der EU sieht. Dies bestätigt die derzeitigen Tendenzen der Solarbranche, ihren Fokus auf neue Märkte wie Afrika oder Südostasien zu richten. Der PV-Marktplatz von Milk the Sun hat bereits auf diesen neuen Trend reagiert. Außereuropäische Projekte, Anlagen, Dach- und Freiflächen z.B. aus den USA, Südamerika oder der Türkei können mittlerweile auf der Onlineplattform angeboten und gehandelt werden.

Begründung dafür könnte in den diesjährigen gravierenden Veränderungen am heimatlichen Markt zu finden sein. Immerhin gaben 71% der Befragten an, von der gegenwärtigen EEG-Diskussion „verunsichert“ zu sein. Nicht weiter verwunderlich, wenn man sich die Schlagzeilen der letzten Wochen in Erinnerung ruft. Lediglich 19% beurteilen die Veränderungen positiv.

 
Die Preise für vollständig entwickelte Projektrechte für Dachanlagen in Deutschland liegen der Umfrage zufolge aktuell bei 50 – 70 €/kWp. 41% sprachen sich für 30 – 50 €/kWp aus, 7% erklärten 70 – 120 €/kWp zur preislichen Obergrenze.

CleanThinking.de und Milk the Sun bedanken sich bei allen Teilnehmern! Diese Marktanalyse erlaubt uns einen besseren Einblick in die Stimmung auf dem Photovoltaikmarkt und schafft für alle Beteiligten der Solarbranche mehr Transparenz. Die Umfrage stellt einen wichtigen Orientierungspunkt für alle PV-Marktteilnehmer dar und basiert auf aktuellen Zahlen und Meinungen.

Quelle: Milk the Sun

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Donnerstag, 20. September 2012

«Windgas» wird konkret

Die deutsche Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy plant, im Gewerbepark der niedersächsischen Gemeinde im Kreis Uelzen eine Windgas-Erzeugungsanlage zu errichten, die Windstrom in Gas umwandelt. Damit zeigt die Umweltorganisation zweierlei: Sie trägt ganz praktisch bei zur Energiewende - und das Speicherproblem bei unregelmässig anfallenden Erneuerbaren ist lösbar.

 

„Der Standort Suderburg bietet für uns aufgrund seiner Lage und Infrastruktur ideale Voraussetzungen für die Errichtung unserer ersten Anlage zur Windgasproduktion“, sagt Dr. Steffen Welzmiller, Vorstand bei Greenpeace Energy. „Suderburg soll ein wichtiger Baustein für die Energiewende werden.“ Greenpeace Energy wird die Anlage bauen und betreiben. 

Kooperationspartner Gasunie übernimmt den Anschluss an das Gasnetz und wird das Windgas in das überregionale Erdgastransportnetz einspeisen. „Gasunie und Greenpeace Energy wollen einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten“ sagt Jens Schumann, Geschäftsführer von Gasunie Deutschland. „Die Verbindung von innovativen Produkten für den Energiemarkt, zuverlässigen Technologien und einer leistungsfähigen Infrastruktur eröffnet Lösungen für die Zukunft. Die Erdgasinfrastruktur hat das Potential, die Energiewende optimal umzusetzen.“ 

Windgas gilt als ein Meilenstein auf dem Weg zu einer Energieversorgung ausschließlich aus erneuerbaren Energien. „Windgas macht Gas nicht nur zu einer erneuerbaren Ressource, sondern erschließt das Gasnetz als riesigen Speicher für erneuerbare Energien“, so Dr. Steffen Welzmiller. Um Deutschland in Zukunft vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen, bedarf es großer Speichermöglichkeiten. Da die Produktion von Strom aus Wind- und Solaranlagen schwankt, muss Energie aus Überschuss-Zeiten gespeichert werden, um damit wind- und sonnenschwache Zeiten zu überbrücken. Durch die Umwandlung in Windgas lässt sich Wind- und Solarstrom im Gasnetz speichern und bei Bedarf nutzen, entweder als Gas im Wärmemarkt oder zurückverwandelt in Strom. 

Windgas entsteht durch die Umwandlung von Ökostrom – insbesondere aus Windkraftanlagen – in Wasserstoff. Dieser wird dann in das bestehende Gasnetz eingespeist, wo er sich mit dem vorhandenen Erdgas vermischt. Hierzu wird in einem Elektrolyse-Verfahren Ökostrom genutzt, um Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. Schon heute kann das Gasnetz problemlos mehrere Prozentanteile Wasserstoff aufnehmen. 

Greenpeace Energy und Gasunie haben sich im Rahmen eines ausführlichen Auswahlprozesses für Suderburg als Standort der Windgas-Anlage entschieden. Wesentliche Argumente waren die Nähe zu einer ausreichend großen Gasleitung, die Kooperationsbereitschaft der lokalen Behörden sowie der nahe gelegene, von der Greenpeace Energy-Tochter Planet energy betriebene Windpark Suderburg, aus dem der Ökostrom für die Windgas-Produktion stammen wird. 

Greenpeace Energy und Gasunie planen, die Anlage Ende 2013 in Betrieb zu nehmen. Greenpeace Energy bietet mit proWindgas den ersten Gastarif zur Förderung der innovativen Windgastechnologie an. Auf jede Kilowattstunde Gas zahlen die Kunden einen Förderaufschlag von 0,4 Cent, den Greenpeace Energy in den Aufbau der Windgas-Technologie steckt. Alle Gaskunden erhalten zunächst reines Erdgas. Sobald die ersten Erzeugungsanlagen am Netz sind, wird nach und nach Windgas beigemischt. 

Ein ausführliches Hintergrundpapier von Greenpeace Energy informiert über die energiewirtschaftliche Bedeutung des Windgas-Konzepts (Stand September 2012) und steht zum Download bereit.

Quelle: Greenpeace Energy

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Mittwoch, 19. September 2012

Frankreich will umbauen

Um das französische Photovoltaik-Potenzial möglichst kostengünstig auszuschöpfen, plädiert die Regierung für eine weitgehende Abkehr fester Einspeisevergütungen. Weitere Maßnahmen sollen vor allem die Position europäischer Photovoltaik-Hersteller stärken, wie das Solarmagazin Photovoltaik berichtet. 

Die neue französische Regierung sieht großes Potenzial für einen Ausbau der Wind- und Solarenergie. Das geht aus einem aktuellen Report hervor, den das Umwelt- und Industrierestrukturierungsministerium gemeinsam vorgelegt haben. Darin werden Wind- und Sonnenenergie als Frankreichs „vielversprechendste Quellen“ bezeichnet, um den Teilrückzug des Landes aus der Kernenergie auszugleichen. 

Die Regierung in Paris will die Förderung für Solaranlagen umbauen . Foto: Phoenix Solar 
 




Staatschef Francois Hollande hatte angekündigt, den Anteil der Kernkraft an der französischen Stromproduktion von derzeit 75 auf 50 Prozent bis 2025 zu reduzieren. Diese Menge durch regenerativen Strom zu ersetzen, würde bedeuten, dass Frankreich seine Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien verdoppeln müsste. Bisher plant die Regierung im Einklang mit den Vorgaben der EU, den Anteil der regenerativen Quellen am Endenergieverbrauch bis 2020 auf 23 Prozent anzuheben. 

Das Photovoltaik-Potenzial in Frankreich wird in dem kürzlich erstellten Report des zentralen Netzbetreibers Reseau d’electricité de France (RTE) beschrieben, den das Regierungspapier zitiert. In einem Referenzszenario werden dort die Photovoltaik-Kapazitäten bis 2030 auf 18 Gigawatt geschätzt. Das Szenario, das einen geringeren Kernkraftanteil unterstellt, prognostiziert sogar 25 Gigawatt. Zum Vergleich: Ende 2011 waren gut 2,3 Gigawatt in Frankreich installiert. Der neue Regierungsreport mit dem Titel: „Wind und Photovoltaik: Herausforderung für Energie, Industrie und Gesellschaft“ mahnt zugleich an, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie mit bezahlbaren Strompreise einhergehen müsse.  

Das herrschende System fester Einspeisevergütungen solle deshalb durch die wettbewerbsorientierte Ausschreibung für neue Kraftwerke ersetzt werden. Lediglich bei dachintegrierten Photovoltaik-Anlagen sollen die „Hilfen nicht verändert werden“. Vor gut einem Jahr hat Frankreich für Anlagen größer 100 Kilowatt bereits eine regelmäßige Auktionierung beschlossen. Anlagen bis 100 Kilowatt Leistung erhalten derzeit noch eine feste Einspeisevergütung je nach Anlagentyp und Größe zwischen 10,5 und 34 Cent je Kilowattstunde. 

Das neue Fördersystem müsse stärker als bisher auch den Eigenverbrauch und die Kompatibilität mit dem Stromnetz berücksichtigen, fordern die Autoren. Um den hohen Anteil asiatischer Wertschöpfung in den in Frankreich und Europa künftig zu installierenden Photovoltaik-Systemen zu reduzieren, wird in dem 120-Seiten-Papier zudem für die Stärkung von Forschung und Entwicklung plädiert, insbesondere durch einen Ausbau der Forschungszusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland. 

Quelle: photovoltaik.eu

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Dienstag, 18. September 2012

200, ja 300 Gigawatt jährlich!

Renommierte Wissenschaftler argumentieren für einen viel stärkeren und schnelleren Ausbau der Photovoltaik in Deutschland, als ihn die Bundesregierung vorsieht. Und weltweit gibt es eine Bewegung für einen jährlichen Zubau von 300 Gigawatt - heute beträgt er einen Zehntel davon.


Experten wie Christian Breyer, Geschäftsführer des Reiner Lemoine Instituts, Prof. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE  und Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, halten einen Ausbau der Photovoltaik auf 200 Gigawatt Leistung in Deutschland bis zum Jahr 2050 oder sogar früher für sinnvoll, machbar und kosteneffizient. Das ist das Siebenfache der heute installierten Solarleistung und das Vierfache des Deckels von 52 Gigawatt, der von der Bundesregierung mit der letzten EEG-Novelle eingeführt wurde. Auch die Leitstudie des Bundesumweltministeriums sieht nur einen Photovoltaikausbau auf 60 bis 80 Gigawatt bis 2050 vor.

Um ambitioniertere Ausbauziele in Deutschland voranzutreiben, hat die Fachzeitschrift photovoltaik die nationale Plattform „200 Gigawatt“ ins Leben gerufen. Sie zeigt auf und stellt zur Diskussion, wie viel Photovoltaik Deutschland braucht, was die adäquate Antwort auf den Klimawandel ist und unter welchen Bedingungen eine gesamt installierte Leistung von 200 Gigawatt Photovoltaik bis 2050 oder früher in Deutschland erreicht werden können.

Die nationale Plattform ist Teil der globalen Initiative  „300 Gigawatt jährlich bis 2025“, die von der internationalen Fachzeitschrift pv magazine sowie der Solarpraxis AG gestartet wurde und bereits von den Unternehmen Coveme und Hellmann Worldwide Logistics unterstützt wird. Die Initiative „300 Gigawatt jährlich bis 2025“ ist Teil einer weltweiten Energiewende und zielt auf eine Verzehnfachung der installierten Photovoltaikleistung bis 2025 hin.

Das Ziel ist realistisch und sinnvoll, denn Solarstrom ist heute schon in weiten Teilen der Welt wirtschaftlich konkurrenzfähig. Mit einem jährlichen Zubau von 300 GW Photovoltaik weltweit kann das Ziel erreicht werden, die globale Stromversorgung bis spätestens 2050 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Photovoltaik liefert in diesem Mix von erneuerbaren Energien rund ein Drittel des weltweiten Stromverbrauchs. Die Initiative zeigt auf, wie schnell sich die Solarindustrie global weiter entwickeln wird und welche ökologischen, sozialen und  wirtschaftlichen Chancen sich dadurch  bieten. 

Quelle: Solarpraxis 2012

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Montag, 17. September 2012

D: Gewaltige Mengen an EE-Strom

Wind-und Solarstromanlagen in Deutschland haben am 14.09.2012 erstmals mit einer Leistung von mehr als 30.000 Megawatt (MW) umweltfreundlichen Strom (Erneuerbare Energien = EE) produziert. An diesem Tag speisten zur Zeit der hohen Stromnachfrage zwischen 13 und 14 Uhr Wind- und Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 31.500 MW Strom in das Stromnetz ein, teilte der Solarserver auf Basis der Daten des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) mit.
 
Das sei ein neuer Rekord in Deutschland. Die bisherige Bestmarke vom 09.06.2012 (rund 29.750 MW) wurde um rund 1.750 MW übertroffen. Nach den Daten der Strombörse Leipzig erreichte der Anteil von Wind- und Solarstrom in der Spitze einen Beitrag von 45 Prozent an der gesamten Kraftwerksleistung (rund 69.400 MW zwischen 13 und 14 Uhr). Der Bedarf konventioneller Kraftwerke (Atom-, Kohle-, Gaskraftwerke) wurde dabei auf Nachtniveau (ca. 40.000 MW) gedrückt. Die Windenergie trägt mit einer produktiven Leistung von etwa 15.400 MW zur Stromversorgung bei, die Photovoltaik mit 16.100 MW - also bereits leicht mehr. Zwar haben sowohl die Windenergie als auch die Solarenergie jeweils für sich betrachtet schon mit einer höheren Leistung Strom produziert (Windenergie: rund 24.000 MW am 03.01.2012; Solarenergie: rund 22.150 MW am 25.05.2012), aber im Zusammenspiel der beiden regenerativen Energiearten wurde die 30.000 MW-Schwelle bis heute noch nicht erreicht.

Die Stromnachfrage in Deutschland verläuft jeden Tag nach dem gleichen Muster. Am geringsten ist die Stromnachfrage und damit der Bedarf an Kraftwerksleistung in den Nachtstunden zwischen 3 bis 4 Uhr (an Werktagen zirka 35.000 bis 40.000 MW). Mit Beginn eines Tages steigt die Stromnachfrage bis auf das Doppelte (60.000 bis 70.000 MW) und erreicht ihr Maximum zur Mittagszeit. Danach gehen die Stromnachfrage und der Kraftwerksbedarf nach und nach zurück, bis in den Nachtstunden wieder der Minimalbedarf erreicht wird.

Bildlich gesprochen beschreibt der Tagesgang des Strombedarfs eine Glockenkurve, wobei der obere Teil der Glocke derjenigen Kraftwerksleistung entspricht, die gegenüber dem Nachtniveau zusätzlich benötigt wird. Um diesen Mehrbedarf abzudecken, müssten ohne erneuerbare Energien bis zum Mittag immer mehr konventionelle Kapazitäten wie Kohle- oder Gaskraftwerke zugeschaltet werden. Diese würden nachmittags wegen des Rückgangs der Stromnachfrage wieder nach und nach abgeschaltet. Inzwischen kann die zusätzliche Kraftwerksleistung zu großen Teilen mit Hilfe von Solar- und Windenergie abgedeckt werden.

Weitere Informationen: www.iwr.de

Quelle: IWR | solarserver.de  / Bild juwi

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Samstag, 15. September 2012

15 bis 35 TWh – 25 bis 60 Prozent!

Nun ist es amtlich: Das Potential der Photovoltaik (PV), also der direkten Stromerzeugung aus Sonnenlicht, ist  in der Schweiz gemäss Bund riesig. Es reicht sogar so weit, dass Atomstrom einzig durch PV ersetzt werden könnte. Selbst auf Seiten der Stromunternehmen scheint ein Umdenken einzusetzen, etwa bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ).

Dass derzeit ein Paradigmenwechsel in der Einschätzung der Solarenergie stattfindet, zeigte sich am Donnerstag an einer EKZ-Tagung. Die grosse Mehrheit der Referenten kam zu ähnlichen Resultaten wie die tagsdrauf veröffentlichte brisante Studie des Bundes. Nur Stefan Muster, Vertreter des Verbands der Schweizer Elektrizitätsunternehmen, mag noch nicht an das grosse Solarpotential hierzulande glauben. Er sieht vielmehr im Jahre 2035 erst ein bescheidenes Quantum als möglich an. 2050 dann allenfalls eine grössere Menge an Solarstrom – aber in einem an sich unerwünschten Szenario.  

Zubautempo und Speicherung von Solarstrom gelten zweifellos als neuralgische Punkte eines schnellen Ausbaus der Solarenergie in der Schweiz. Das EKZ erprobt auch hierzu – neben der Testanlage für Photovoltaikmodule – neue Lösungen. So wurde zusammen mit dem Elektrogiganten ABB auf dem Unternehmensgelände in Dietikon eine riesige Batterieanlage für Testzwecke erbaut. Ihre Kosten liegen derzeit zwar noch in astronomischen Höhen (1 Mio. für Batterie, 2,5 Mio. für Gesamtanlage). Sie könnte aber bereits heute den unregelmässig anfallenden Solarstrom für rund 40 Haushalte regeln (Bild: Guntram Rehsche).

Warum sich die Stromwirtschaft als bald letzte der neuen Erkenntnisse zum Solarpotential entzieht, mochte an der EKZ-Tagung ETH-Professor Konstantinos Boulouchos nicht beurteilen – aber seine Potentialanalyse bewegt sich in ähnlichem Rahmen wie jene des Bundes und weiterer Referenten. Kurz zusammengefasst: Zwischen einem Fünftel und drei Fünftel des Stromverbrauchs hierzulande könnten problemlos auf bestehenden Dächern erzeugt werden. Oder anders gesagt – es wäre möglich, allen Atomstrom mit solarem zu ersetzen.  

Im neuesten Bericht des Bundes «Das Potenzial der erneuerbaren Energien bei der Elektrizitätsproduktion»  heisst es denn auch: «Photovoltaikanlagen sollen vor allem auf bereits überbauten Flächen realisiert werden. Studien vom BAFU und der IEA10 weisen alleine für die Gebäudedächer ein sozial akzeptiertes Potenzial von 15 bis 35 Terawattstunden (TWh) Jahresproduktion aus. Freiflächenanlagen, wie sie in unseren Nachbarländern üblich sind und weitere Infrastrukturanlagen (Lärmschutzeinrichtungen, Überdachungen von Verkehrs- und Parkflächen) sind im Potenzial nicht eingerechnet. Mit den weiterhin stark fallenden Preisen für Photovoltaikanlagen wird es in einigen Jahren zum Standard gehören, eine PV-Anlage auf oder am Gebäude zu installieren. Die Module mit kristallinen Siliziumzellen (>90% Marktanteil) verwenden keine oder nur unbedeutende Mengen von seltenen Rohstoffen.»  

Und dann noch die Kosten von Atomausstieg und Energiewende – auch zu diesen wurden an der EKZ-Tagung Zahlen herumgereicht. Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie (BfE - siehe rechts), bezifferte sie auf deren 30 Milliarden für Energieeffzizenz-Massnahmen und Erneuerbare sowie rund 15 Milliarden Franken für die ohnehin nötige Erneuerung der Stromnetze. VSE-Vertreter Muster sieht wesentlich höhere Kosten, die die dreistellige Milliardengrenze ritzen dürften. Aber dass die Energiewende gratis zu haben sei, hat ja nun wirklich niemand behauptet. Zur weiteren Energiepolitik steht als nächstes die Veröffentlichung des Entwurfs zum neuen Energiegesetz an - terminiert auf Ende September.

Freitag, 14. September 2012

Auch Japan will raus - und rein!

Die japanische Regierung hat am Freitag den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2040 verkündet. Der Beschluss folgt anderthalb Jahre nach der verheerenden Reaktorkatastrophe von Fukushima. Bereits boomt die Solarenergie.


Das «Land der aufgehenden Sonne» wird endlich diesem Slogan gerecht: Die Regierung von Ministerpräsident Yoshihiko Noda erklärte, es dürften keine neuen Atommeiler gebaut werden. Bestehende Reaktoren hingegen, welche die neue Regulierungsbehörde für sicher halte, sollten wieder hochgefahren werden können. Nach der Schweiz und Deutschland ist Japan damit das dritte Land, das nach der Katastrophe in Fukushima am 11. März 2011 den definitiven Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen hat (siehe auch «ABC» der Ausstiegswiligen auf atominfomedia.blogspot.com). Der japanische Ministerpräsident Noda hatte den Entscheid bereits am Mittwoch angedeutet.

Der Entscheid zum Atomausstieg markiert eine radikale Kehrtwende zur bisherigen japanischen Energiepolitik. Im Jahr 2010 hatte sich das Land zum Ziel gesetzt, den Anteil an Atomstrom an der gesamten Stromproduktion bis zum Jahr 2030 auf über 50 Prozent zu erhöhen. Wie die japanische Regierung nun bekannt gab, will sie den Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtversorgung bis 2030 auf 30 Prozent hochfahren. Zudem soll der Stromverbrauch insgesamt vom Niveau des Jahres 2010 bis 2030 um zehn Prozent gesenkt werden.

In Japan hat sich seit der Katastrophe von Fukushima zunehmend Widerstand gegen die Atomkraft formiert. Nach dem durch ein Erdbeben und anschließenden Tsunami ausgelösten Desaster waren alle AKW des Landes zur Sicherheitsüberprüfungen abgeschaltet worden. Derzeit sind nur zwei der 54 Reaktoren in Betrieb, weshalb Japan im großen Stil fossile Energie importieren muss. Ein Ausstieg hätte größere Ausmaße als in Deutschland, da die Atomkraft vor 2011 in Japan 30 Prozent der Energie lieferte.

Bereits boomt der Solarmarkt in Japan, wie das PV-Magazin gleichzeitig meldete. In nur einem Monat würden unterdessen zwei Milliarden US-$ im Solarbereich verbaut und Analysten gehen von einem weiteren starken Marktwachstum aus - dies nachdem die japanische Regierung auf ein Förderprogramm mit kostendeckenden Vergütungen gemäss deutschem oder Schweizer Muster geschwenkt war.

Quelle: Div. Agenturen

Donnerstag, 13. September 2012

Stromkonzerne blockieren Wende

Rundschau vom 12.09.2012  
Energieministerin Doris Leuthard will bis 2034 alle AKWs vom Netz nehmen, erneuerbare Energien ankurbeln und alternative Energieprojekte effizienter zu fördern. Doch die Skepsis in weiten Teilen der Schweiz ist gross, politisch droht eine Gegenströmung. Und die Stromkonzerne haben keine nachhaltige Strategie für den Automausstieg. Sie konkurrieren mit Projekten für Wasserkraftwerke an denselben Standorten und blockieren auf Jahre hinaus Fördergelder in Millionenhöhe. Rund 18 000 Projekte für den Ausbau von Solarenergie können deshalb nicht finanziert werden.

Der Filmbeitrag des Schweizer Fernsehens ist auch ein Beispiel dafür, wie Vertreter der Stromwirtschaft weiterhin öffentlich Aussagen machen, die Lügen nahe kommen: So behauptet der alte Mühleberg-Chef, die AKW-Reaktoren in Fukushima hätten die Erdbeben unbeschadet überstanden - was dem Untersuchtungsbericht der japanischen Regierung widerspricht. Und BKW-Chef  Rohrbach bläst ins gleiche Horn wie sein Kollege Karrer von der Axpo, wonach das Potential der Solarenergie hierzulande wenige Prozente des Stromverbrauchs abdecken könnte. Dabei sind es gut und gern mehr als deren 20. 

Interview mit Bundesrätin Doris Leuthard >>> hier

Quelle: SF Rundschau

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Mittwoch, 12. September 2012

Solar-Potential ungenutzt

Am Dienstag kletterten Greenpeace-AktivistInnen auf ein Gebäude im boomenden Zürich West, um auf die gewaltigen Flächen ungenutzten Solar-Potenzials aufmerksam zu machen. „Photovoltaik gehört auf der politischen Agenda ganz nach oben“ war die Botschaft. Ein Online-Spiel soll das Anliegen unterstützen. 


„Solarpotenzial ungenutzt“ leuchtete ein riesiges gelbes Banner am Dienstagmorgen von einem Gebäude der Swiss-Prime-Platform in Zürich West. Die erfolgreiche Aktion zeigte: Auf hunderttausenden von Schweizer Dächern könnte Strom produziert werden – Sonnenenergie, die derzeit brach liegt. Das ist auch die Botschaft des Spiels, das Greenpeace auf solarmacher.ch startet. Gemeinsam mit möglichst vielen „Solarmachern“ und „Solarmacherinnen“ aus der Bevölkerung will Greenpeace ein Signal gegenüber der Bundespolitik und den grossen Stromkonzernen setzen. Mit solarmacher.ch lässt sich für jedes Dach in der Schweiz mit wenigen Klicks das Solarpotenzial errechnen, markieren und damit das gigantische Solarpotential des Landes sichtbar machen. 

Neben der Steigerung von Energieeffizienz ist Solarstrom von Schweizer Hausdächern der Hauptpfeiler einer ökologischen und dezentralen Energiewende. In cleverer Kombination mit Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energien macht Solarstrom verlängerte AKW-Laufzeiten und klimaschädliche Gaskraftwerke unnötig. Greenpeace fordert Parlament, Bund, Kantone und Stromkonzerne auf, jetzt mit der Solarenergie ernst zu machen, ihre kleingeistigen Ausbaupläne zu revidieren und ehrgeizige Ziele zu setzen. Georg Klingler, Experte bei Greenpeace für erneuerbare Energien: „Die Verantwortlichen müssen sich von ihren Scheuklappen befreien und zur Kenntnis nehmen, dass die Bundes-Pläne bereits von der dynamischen Realität auf dem weltweiten Solarmarkt überholt wurden.“

Quelle Text und Bild: Greenpeace 

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USA kommender Solar-Star

Im Bereich der photovoltaischen Stromerzeugung sticht derzeit ein Markt besonders hervor: In den USA häufen sich sowohl Grossanlagen wie auch dezentrale Dachbauten. Die Investitionen in die Photovoltaik sind entsprechend überragend - ein Überblick von Solarmedia.

Diese Meldung sticht hervor:  First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA) berichtet, dass es 250 Megawatt (MW) des Photovoltaik-Kraftwerks Agua Caliente in Betrieb genommen hat. Damit ist die Freiflächenanlage im Bezirk Yuma (Arizona) die weltweit größte Solaranlage dieser Art. Die Gesamt-Nennleistung wird nach Fertigstellung 290 MW betragen. Diese ist für 2014 geplant. Das Projekt habe bisher alle vertraglichen Meilensteine erfüllt und die Vorgaben für die Bauzeit und -sicherheit sogar übertroffen. (Quelle: Solarserver) 

Aber auch die Angaben zum Gesamtmarkt überzeugen: Nachdem schon im ersten Quartal 2012 überdurchschnittlich viele Solaranlagen in den USA neu in Betrieb gingen, steigerte sich die Zahl der Photovoltaik-Neuinstallationen in den Vereinigten Staaten im zweiten Quartal nochmals deutlich. Das belegt eine aktuelle Studie der Marktforscher von GTM Research aus Boston. Demnach wurden zwischen April und Juni landesweit Photovoltaik-Kraftwerke mit zusammen 742 Megawatt (MW) ans US-Stromnetz angeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl der Neuinstallationen damit deutlich mehr als verdoppelt. Konkret stieg die Anzahl der neuen Solaranlagen in den USA um 116 Prozent. Und verglichen mit dem starken ersten Quartal 2012 gingen 45 Prozent mehr neue Sonnenstrom-Anlagen in Betrieb. Insgesamt kletterte die installierte Solarstromkapazität der USA damit auf 5.700 MW (zum Vergleich: im weltgrössten Markt Deutschland wird sie Ende Jahr gegen 30.000 MW erreichen). Quelle: ecoreporter.de)

Etwas kleinere Brötchen bäckt die deutsche Solarworld auf dem US-amerikanischen Markt: SolarWorld Industries Americas hat mit dem Bau einer 25-Megawatt-Photovoltaikanlage in der südkalifornischen Mojave-Wüste begonnen. Das Projekt mit dem Namen „Desert Star“ soll den Angaben zufolge noch in diesem Jahr fertig werden. Stromabnehmer ist der Versorger „Southern California Edison”. Das Beispiel zeigt, dass der deutsche Modulproduzent dank seiner dortigen Produktion in den USA immer noch zum Zuge kommt. Quelle: SolarWorld AG; 

All diese Beispiele passen zu einer Studie, die für die USA besonders das gute Klima betreffs Investitionen in der Solarenergie hervorhebt: Ernst & Young hat seinen Attraktivitätsindex für erneuerbare Energien im zweiten Quartal 2012 veröffentlicht. Danach nimmt China bezogen auf alle erneuerbaren Energien eine Spitzenposition ein. Die USA sind bei Photovoltaik- (PV) und solarthermischen Kraftwerken (CSP) nach wie vor auf Platz eins. Die Neuinvestitionen in die Solar-Branche stiegen seit dem ersten Quartal um 24 % auf 59,6 Milliarden US-Dollar (46,5 Milliarden Euro), Fusionen und Übernahmen sanken um 50 % auf rund 10 Milliarden USD (7,8 Milliarden Euro). Der Bericht stufte die USA im Index für alle erneuerbaren Energien ARI (all renewables index) um 1,5 Punkte herab. Sie liegen damit zusammen mit Deutschland auf Platz zwei. (Quelle: Solarserver)

Zusammenstellung: © Solarmedia

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Dienstag, 11. September 2012

Quotenmodell ist Nebelpetarde

In die Diskussion um die Förderung der Erneuerbaren Energien und deren Kosten mischen sich zunehmend die VertreterInnen der reinen Marktlehre. Sie behaupten, ein Quotensystem mit der Festlegung der Menge an geförderter Erneuerbarer Energie sei marktnäher und erfolgreicher als die Festlegung der Preise etwa über eine kostendeckende Einspeisevergütung. Ein Denk- und ein praktischer Fehler, so Solarmedia-Autor Guntram Rehsche.




Die Wogen der Diskussion gehen hoch, vor allem in Deutschland, wo die milliardenschwere Umlage zugunsten der Erneuerbaren Energien in gewissen politischen Kreisen als nicht mehr tragbar erachtet wird. Mal abgesehen davon, dass auch die fossilen und nuklearen Energien – seit vielen Jahren – massiv mit Milliardenbeträgen unterstützt wurden: Es war von Anfang an klar, dass der Umstieg auf Erneuerbare Energien zumindest kurzfristig Geld kostet. Diese Kosten wurden den StromverbraucherInnen aufgebürdet – im Sinne des Verursacherprinzips nicht die schlechtest denkbare Massnahme. Dass damit soziale Härten verbunden sein können (überdurchschnittliche Mehrbelastung der SozialhilfebezügerInnen), ist weniger der Energieförderpolitik als einer Sozialpolitik anzulasten, die in den vergangenen Jahren den Abbau staatlicher Leistungen betrieb. Entsprechend müsste im sozialen Bereich die Kompensation für energetische Mehrkosten stattfinden – so wie in der Schweiz mit der Verbilligung der Krankenkassenprämien.

Aber wie steht es um das Argument, die Festlegung von mengendefinierten Quoten sei besser mit unserem marktwirtschaftlichen System vereinbar als das Zusichern fixer Erlöse? Dieser Argumentationslinie hat sich hierzulande unlängst auch die SchweizerischeAkademie der technischen Wissenschaften  angeschlossen, als sie eine Studie unter dem Titel «Wie soll Strom aus erneuerbaren Energien gefördertwerden?» veröffentlichte. ABER: In eben diesem Wirtschaftssystem leiten sich Angebot und Nachfrage von Mengen UND Preisen ab. Wer also die staatliche Einflussnahme auf die Preise durch jene auf die Mengen ersetzen will, handelt keineswegs systemkonformer. BEIDE sind Seiten der gleichen Medaille, eben des Marktes und beide Male geschieht die Einflussnahme in gleichem Masse wider die reine Theorie.

Es ist also verfehlt, das Quotensystem zu favorisieren. Zumal es in der Praxis bislang im Gegensatz zu kostendeckenden Preisen seine Tauglichkeit schuldig geblieben ist. So etwa in marktliberalen Ländern wie Grossbritannien und Polen, die sich beide erst vor kurzer Zeit vom Quotensystem ab- und der Einspeisevergütung zugewandt haben. Und es verfolgen unterdessen weltweit über 60 Staaten das Preisgarantiesystem, das Sicherheit für langfristige Investitionen garantiert und zu einem unglaublichen Boom, zuerst der Wind- und dann auch der Solarenergie, geführt hat.

Akzeptabel ist die Entrichtung kostendeckender Preise auch deshalb, weil sie im Zeitablauf stets eine starke Degression vorsieht. So haben sich die unter dem Titel der KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) hierzulande vergüteten Kosten innerhalb weniger Jahre mehr als halbiert – die weitere Absenkung ist gesetzlich vorgesehen. Das bedeutet auch, dass der Kostendruck auf die Anlagenbauer gross bleibt, ständig technologische Innovationen zu betreiben, die auf längere Sicht sogar die Konkurrenzfähigkeit der Erneuerbaren Energien mit sich bringen werden. Oder nicht einmal nur auf längere Sicht – denn die effektive Entwicklung zu tieferen Preisen und damit auch grösseren Mengen an Erneuerbaren Energien hat bislang alle Vorhersagen stets übertroffen. Das Fördermodell über die Preise ist somit effektiver als die Nebelpetarde Quotensystem - und wegen des praktischen Erfolgs langfristig erst noch kostengünstiger.