Freitag, 23. Dezember 2022

«Energiezukunft 2050»: Versorgungssicherheit und Klimaneutralität

Bild mit Text 
Mit dem Branchenprojekt «Energiezukunft 2050» zeigt der VSE anhand von verschiedenen Szenarien, wie die Energieversorgung der Schweiz bis 2050 aussehen könnte. Fazit: Ohne massiv beschleunigten Zubau, massive Steigerung der Effizienz, fokussierten Um- und Ausbau der Netze sowie einem engen Energieaustausch mit Europa erreicht die Schweiz ihre Energie- und Klimaziele nicht. Der Umbau des Energiesystems ist ein Generationenprojekt, das massive Anstrengungen von Politik und Gesellschaft benötigt. Aus der Medienmitteilung des VSE:

Energiesicherheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr und das Risiko einer Energiemangellage bittere Realität. «Die Versäumnisse der letzten zehn Jahre wiegen schwer. Die Weichen für eine sichere, nachhaltige Energieversorgung müssen jetzt gestellt werden», sagt Michael Wider, Präsident des VSE. Die «Energiezukunft 2050», die der VSE in enger Zusammenarbeit mit der Empa durchführte, ist die erste wissenschaftliche Modellierung, die das Gesamtenergiesystem der Schweiz sektorübergreifend bis ins Jahr 2050 simuliert, und dabei auch die umliegenden Länder berücksichtigt.

Die Studie zeigt verschiedene Möglichkeiten mitsamt Einschränkungen, Kosten und notwendigen Rahmenbedingungen, wie mit heutiger Technologie die energie- und klimapolitischen Ziele erreicht werden können. Der «Energiezukunft 2050» liegen vier repräsentative Szenarien entlang der Dimensionen «inländische Akzeptanz für neue Energieinfrastruktur» (defensiver vs. offensiver Ausbau) sowie «energiepolitisches Verhältnis zu Europa» (isoliert vs. integriert) zugrunde.

Das sind die zwölf wichtigsten Resultate für den Umbau der Energieversorgung bis ins Jahr 2050:

1. Ohne massiv beschleunigten Zubau und massive Steigerung der Effizienz, fokussierten Um- und Ausbau der Netze sowie einem engen Energieaustausch mit Europa erreichen wir die Energie- und Klimaziele nicht.

2. Der Strombedarf in der Schweiz wird zunehmen.

3. Hohe Akzeptanz für neue Energieinfrastruktur und enge Energiekooperation mit der EU schaffen beste Voraussetzungen für die Versorgungssicherheit und das Erreichen der Energie- und Klimaziele zu den geringsten Kosten.

4. Ein umgebautes Energiesystem ist aufgrund der erhöhten Effizienz günstiger als der Status quo.

5. Der Umbau des Energiesystems reduziert die Importabhängigkeit bei der Energie der Schweiz insgesamt um den Faktor 4 bis 6.

6. Die Schweiz bleibt Stromimporteurin.

7. Klimaneutralität ist nur über eine umfassende Elektrifizierung möglich.

8. Wasserkraft bleibt die tragende Säule im schweizerischen Energiesystem.

9. Alpine Photovoltaik und Windkraft bringen für die Stromversorgung im Winter wesentliche Vorteile.

10. Wasserstoff kann zu einem essenziellen Element der schweizerischen Energieversorgung werden.

11. Versorgungssicherheit bedingt Backup-Kraftwerke und Speichervorhaltung.

12. Der Umbau des Energiesystems bedingt einen Um- und Ausbau des Stromnetzes.

Versorgungssicherheit und Klimaneutralität bis 2050 kein Selbstläufer

«Mit der «Energiezukunft 2050» leistet die Branche einen kompetenten und wissenschaftlich fundierten Beitrag in die energiepolitische Diskussion und zur Weiterentwicklung unseres Energiesystems», sagt VSE Direktor Michael Frank. Die Ergebnisse zeigen, dass das Erreichen der Energie- und Klimaziele mitnichten ein Selbstläufer werde, sondern grösste Anstrengungen dafür notwendig sein werden. Weiter wie bisher sei keine Option. Aus Sicht des VSE müsse die Versorgungssicherheit zum nationalen Interesse erklärt und Hürden abgebaut werden, damit Versorgungssicherheit und Klimaneutralität bis 2050 möglich sind.

Auf der Studienwebseite finden Sie alle Ergebnisse und Informationen zum Branchenprojekt, die Meinung von VSE Direktor Michael Frank, Spotlights zu Schwerpunkten, Stories und interaktive Grafiken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen