Donnerstag, 28. November 2019

Mehr Lenkung, flexibler, mehr Erneuerbare

Die Nationalen Forschungsprogramme (NFP 70 & 71) sind bald Geschichte - nun werden deren Resultate in die Öffentlichkeit getragen - so auch diese Woche an der ETH zu Markt- und Regulierungsfragen.

Beat Hotz-Hart präsentierte
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"Für einen funktionierenden Strommarkt sind Lenkungsmassnahmen der Förderung vorzuziehen. Lenkung ist gesamtwirtschaftlich erheblich wirksamer und kostengünstiger. Die neuen Anforderungen an das Stromsystem müssen deshalb in Marktanreize übersetzt und die verschiedenen Bereiche – in Abstimmung mit der Entwicklung in der EU – entsprechend organisiert und reguliert werden", hält Beat Hotz-Hart fest. "Abgaben auf CO2-Emissionen mit Rückerstattung an die Bevölkerung und an die Wirtschaft haben kaum negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung, sind effizient und tragen zu Innovationen bei", begründet Hotz-Hart diese Empfehlung der Synthese zum Themenschwerpunkt "Marktbedingungen und Regulierung". Damit der Markt effizient und sozialverträglich spielen kann, braucht es jedoch weitere aufeinander abgestimmte Massnahmen.

 

Erneuerbare Energien schrittweise dem Markt aussetzen

Heute kann der Markt alleine die gemäss der Energiestrategie 2050 nötigen Investitionen für den Ausbau der neuen erneuerbaren Energien ­ – Sonne, Holz, Biomasse, Wind, Geothermie und Umgebungswärme – noch nicht auslösen. Um diese in das Stromsystem zu integrieren und schrittweise in den freien Markt zu überführen, braucht es abhängig von der Marktreife der einzelnen Technologien eine zeitlich befristete Unterstützung; in den nächsten Jahren etwa über ein Auktionsmodell, in dem Zubaumengen technologieneutral versteigert werden, oder mit einer flexiblen Preissteuerung über Marktprämien.

 

Flexibilität bei Angebot und Nachfrage erhöhen

Mit steigendem Anteil der neuen erneuerbaren Energien entsteht ein massiv höherer Bedarf an flexibel einsetzbaren Kapazitäten. Dies gilt künftig nicht nur auf der Angebotsseite, sondern auch der Verbrauch sollte für das Glätten von Nachfragespitzen und die Anpassung an die Angebotsschwankungen genutzt werden. Wie verschiedene Untersuchungen im Rahmen des NFP "Energie" zeigen, sind zum Beispiel dynamische Tarife, Bonus-Malus-Systeme für Strom oder Energieberatung geeignete Massnahmen. Auch die Flexibilität in der Netznutzung sollte einen Preis erhalten, indem die heute üblichen verbrauchsabhängigen Netztarife durch eine dynamische Leistungstarifierung ersetzt werden. Zudem brauchen dezentrale Speicherlösungen geeignete Rahmenbedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb.

 

Neue Akteure integrieren

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie treten neue Akteure in den Strommarkt ein: Energiegenossenschaften, Eigenverbrauchsgemeinschaften, regionale Verteilnetz- und Stromspeicherbetreiber sowie "Prosumer", die sowohl als Kleinproduzenten wie auch als Verbraucher agieren. Die Regulierung muss optimale Bedingungen für die Entwicklung und effiziente Integration dieser neuen Akteure in das Stromsystem schaffen.

 

Versorgungssicherheit wirtschaftlich erhöhen

Mittelfristig können vertraglich gesicherte strategische Reserven und zertifikatsbasierte Leistungsverpflichtungen sowie ein diversifizierter Kraftwerkspark die Versorgungssicherheit zusätzlich erhöhen. Für Reserveleistungen sowie spezielle Netz- und Speicherinfrastrukturen dürfte längerfristig eine zusätzliche finanzielle Unterstützung notwendig sein. Ohne Stromabkommen mit der EU dürften jedoch auch die Kosten für Versorgungssicherheit steigen. Allerdings ist auch mit einem EU-Stromabkommen längerfristig die Erzeugungskapazität in der Schweiz zu vergrössern.

NFP 70 und 71: das Nationale Forschungsprogramm "Energie"

In den Nationalen Forschungsprogrammen "Energiewende" (NFP 70) und "Steuerung des Energieverbrauchs" (NFP 71) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) haben über 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in mehr als 100 Forschungsprojekten Erkenntnisse zur substanziellen Verringerung des Energieverbrauchs, zu neuen Technologien sowie zu gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für deren Implementierung in den kommenden 10 bis 30 Jahren erarbeitet.
Aufgrund zahlreicher Wechselbeziehungen haben die parallel laufenden NFP 70 und NFP 71 von Beginn an eng zusammengearbeitet. Beide NFP werden unter dem Titel "Nationales Forschungsprogramm Energie" anfangs 2020 abgeschlossen sein. Bereits wurden die Ergebnisse zu den Themenschwerpunkten "Akzeptanz", "Mobilitätsverhalten", "Gebäude und Siedlungen" sowie "Marktbedingungen und Regulierung" veröffentlicht. In Kürze werden die Synthesen zu den Themenschwerpunkten, "Energienetze" sowie "Wasserkraft und Markt" und im Januar 2020 das abschliessende Programmresümee publiziert.
Weitere Informationen zu den einzelnen Forschungsprojekten und zum Nationalen Forschungsprogramm "Energie" stehen ab sofort auf dem Webportal www.nfp-energie.ch zur Verfügung
Die Forschungsprojekte, die vollständige Synthese und ausführliche Informationen zum Themenschwerpunkt "Marktbedingungen und Regulierung" sowie laufend aktuelle Ergebnisse zum "NFP Energie": www.nfp-energie.ch

Quelle: nfp70.ch

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Mittwoch, 27. November 2019

CH-Klimaschutz braucht 50 GW Solarleistung

Anlässlich der Einreichung der Gletscher-Initiative weist der Sonnenfachverband Swissolar darauf hin, dass es für den Ersatz von Brenn- und Treibstoffen und für den gleichzeitigen Atomausstieg einen grossen Bedarf an zusätzlicher erneuerbarer Stromproduktion in der Schweiz gibt – sofern eine deutlich erhöhte Importabhängigkeit vermieden werden soll.

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Mit einem Ausbau der Photovoltaik-Leistung auf 50 Gigawatt (GW) – 25 Mal mehr als heute – kann der zusätzliche Strombedarf gedeckt werden. Diese Leistung kann zum grössten Teil auf unseren Gebäuden installiert werden. Swissolar fordert Bundesrat und Parlament auf, die dafür nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

 
Innert kurzer Zeit waren die über 100’000 Unterschriften für die heute bei der Bundeskanzlei eingereichte Gletscher-Initiative beisammen, was den Volkswillen zum entschlossenen Handeln gegen die drohende Klimakatastrophe eindrücklich belegt. Die Initiative unterstützt das bundesrätliche Ziel von Netto Null Treibhausgasemissionen bis 2050. Sie präzisiert zusätzlich, dass dabei ab 2050 in der Schweiz keine fossilen Brenn- und Treibstoffe mehr in Verkehr gebracht werden sollen.
 
Treibhausgas-Ausstieg bedeutet massiven Ausbau der Solarenergie: Die Gletscher-Initiative lässt offen, wie die zur Umsetzung des Pariser Klimaprotokolls notwendige Dekarbonisierung der Schweiz erreicht werden soll. Die Analysen von Swissolar und anderen zeigen, dass der naheliegendste Weg über einen massiven Ausbau von Solarstrom führt. Keine andere erneuerbare Energie hat auch nur ansatzweise dasselbe Potenzial in der Schweiz wie die Photovoltaik[1].
 
Der Ersatz von fossilen Heizungen durch Wärmepumpen und von Verbrennungs-  durch Elektromotoren wird zu einem steigenden Stromverbrauch führen. Zugleich gilt es, schrittweise den Atomstrom zu ersetzen: „Wir brauchen jährlich 40-45 Terawattstunden Solarstrom, den wir zum grössten Teil auf unseren Dächern und Fassaden produzieren können“ sagt David Stickelberger, Geschäftsleiter vom Fachverband Swissolar. Die dafür benötigte installierte Leistung liegt bei rund 50 Gigawatt, das ist rund 25 Mal mehr als heute bereits installiert ist.
 
Sonnenenergie sinnvoll kombiniert mit Wind und Wasser: Die einzige Alternative zu Solarstrom in Griffnähe wäre ein massiver Ausbau des Stromimports, was jedoch mit zusätzlichen Abhängigkeiten und angesichts bevorstehender Kraftwerksstilllegungen in den Nachbarländern mit erhöhten Risiken verbunden wäre. Der solare Zubau kann geringer ausfallen, wenn der aktuelle Stillstand beim Ausbau der Windenergie in der Schweiz überwunden wird. Diese kann ebenso wie die Wasserkraft eine wertvolle Ergänzung zum Solarstrom – insbesondere im Winter – leisten.
 
Rahmenbedingungen für den Ausbau schaffen: Der Fachverband Swissolar fordert Bundesrat und Parlament auf, ergänzend zum aktuell verhandelten CO2-Gesetz einen Massnahmenplan zum Photovoltaik-Ausbau zu erarbeiten. Mit den aktuellen Rahmenbedingungen ist lediglich ein jährlicher Zubau von einem halben Gigawatt möglich – das Ziel würde somit erst im Jahr 2120 und damit 70 Jahre zu spät erreicht. Deshalb müssen jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden, damit jährlich mindestens 1.5 Gigawatt Photovoltaik in der Schweiz installiert werden. Anzusetzen ist dabei primär bei Grossanlagen auf Industrie-, Gewerbe-, Dienstleistungs-, Infrastruktur- und Landwirtschaftsbauten sowie auf Parkplätzen. Mit den aktuellen Rahmenbedingungen können diese Anlagen oft nicht wirtschaftlich betrieben werden, weshalb derzeit ein immenses, technisch einfach erschliessbares Potenzial nahezu brach liegt.
 

[1] Siehe u.a. Roger Nordmann: Sonne für den Klimaschutz (2019); Studie R. Rechsteiner/SES (2019); BFE-Studie „Schweizer Hausdächer und -fassaden könnten jährlich 67 TWh Solarstrom produzieren“ (15.4.19)

Über Swissolar
Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 700 Verbandsmitgliedern mit rund 6‘000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 200-mal mehr Energie als wir brauchen. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Wärme und Strom von der Sonne nehmen dabei eine zentrale Stellung ein.

Quelle: www.swissolar.ch

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Montag, 25. November 2019

D: Glänzende Aussichten

Ankündigungen der deutschen Bundesregierung für schnelleren Solartechnikausbau lassen Branchenstimmung steigen. Auch Solarthermie hofft auf positiven Turnaround im Jahr 2020. Andreas Bruske ist für das Handwerk neu im BSW-Vorstand.

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Der vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) erhobene Geschäftsklimaindex Photovoltaik befindet sich auf einem Allzeithoch (siehe Grafik rechts). „Die vom Bundeskabinett im Klimaschutzpaket beschlossene Abschaffung des 52-Gigawatt-Förderdeckels sorgt für Zuversicht. Die Unternehmen verlassen sich darauf, dass die Marktöffnung für Solardächer wie versprochen noch in diesem Jahr erfolgt. Wir erwarten eine schnelle Anhebung der Photovoltaik-Ausbauziele und Zielkorridore im Erneuerbare-Energien-Gesetz“, erklärte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig anlässlich der diesjährigen BSW-Mitgliederversammlung in Berlin.  

Die Bundesregierung hatte im Rahmen des Klimaschutzprogramms beschlossen, bis zum Jahr 2030 die installierte Solarstromleistung auf rund 100 Gigawatt zu verdoppeln. Nach übereinstimmender Auffassung des Branchenverbandes und von Marktforschern muss diese Marke bereits Mitte der 20er Jahre erreicht werden. Nur so könne eine Stromerzeugungslücke infolge des Atom- und Kohleausstiegs vermieden werden, ohne die Klimaschutzziele weiterhin zu verfehlen. Solartechnik genießt in der Bevölkerung höchste Akzeptanzwerte und ist inzwischen sehr preiswert geworden.

Der BSW forderte die Bundesregierung auf, zur Umsetzung angemessenerer Ausbauziele schnell weitere Marktbarrieren einzureißen. Seit Jahren ganz vorne auf der Wunschliste der Unternehmer: die Streichung der anteiligen EEG-Umlage auf selbst verbrauchten oder direkt belieferten Solarstrom für Miet- und Gewerbequartiere. „Die Diskriminierung solarer Selbst- und Direktversorger muss jetzt beendet werden“, so Körnig.

Die Klimaschutzpläne der Regierung sorgen auch im Bereich der Solarwärme für Optimismus. „Wichtig ist auch hier, Ankündigungen wie zum Beispiel die Abwrackprämie für Ölheizungen oder die steuerliche Förderung von Solarheizungen schnell umzusetzen, damit geplante Investitionen nicht hinausgezögert werden“, so Körnig. „Es ist höchste Zeit, dass auch in den Wärmesektor mehr Modernisierungsdynamik kommt und das große Potenzial der Solarthermie in der Raum-, Prozess- und Fernwärme deutlich stärker genutzt wird.“  

Quelle: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft

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Sonntag, 24. November 2019

Solaraktien im Rückwärtsgang


Der Solaraktienindex PPVX fiel letzte Woche um 1,4% auf 1.339 Punkte, der NYSE Arca Oil um 2,1%. Seit Jahresanfang 2019 liegt der PPVX mit +49,1% währungsbereinigt rund 40 Prozentpunkte vor dem Erdölaktienindex (+9,0%). Die Top-3-Titel seit Jahresanfang sind Enphase Energy (+310%), SolarEdge Technologies (+118%) und SMA Solar Technology AG (+87%).Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 37,2 Mrd. Euro. Die grössten Gewinnerder Woche waren JinkoSolar Holding(+16%) und Meyer Burger Technology AG(+8%), die grössten Verlierer GCL Poly Energy Holding(-17%) und SunPower(-13%). Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+376%) rund 216 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +160%).

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Der Solaraktienindex PPVX erscheint auf Solarmedia jeden Monat neu

Quelle: oeko-invest.net 

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Donnerstag, 21. November 2019

Bund muss und will sich weiter anstrengen

Die Umsetzung der Energiestrategie 2050 befindet sich auf Kurs der kurzfristigen gesetzlichen Richtwerte bis 2020 - oder hat diese bereits erreicht. Längerfristig zeichnet sich jedoch ab, dass es weitere Anstrengungen braucht, um das Energiesystem schrittweise umzubauen und insbesondere den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz voranzutreiben. 


Neben vielen anderen Themen und Indikatoren beobachtet das Monitoring der Energiestrategie 2050 die Richtwerte zum Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wasserkraft sowie die Richtwerte zur Senkung des Energie- und Stromverbrauchs, die im Energiegesetz festgeschrieben sind, das seit dem 1. Januar 2018 in Kraft ist. Der am Donnerstag publizierte zweite jährliche Monitoringbericht 2019 zeigt die Situation per Ende 2018. Zu den einzelnen Bereichen:

 

Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft): Sie steigt seit 2000 an, seit 2010 hat sich das Wachstum verstärkt. 2018 lag die erneuerbare Stromproduktion bei 3'877 Gigawattstunden (GWh) oder bei 6,1% der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion. Der Richtwert 2020 beträgt 4'400 GWh. Vom angestrebten Zuwachs von 3'000 GWh zwischen dem Basisjahr 2010 und 2020 waren 2018 bereits knapp 83% erreicht. Der Richtwert für das Jahr 2035 liegt bei 11‘400 GWh. Um ihn zu erreichen, ist ein Nettozuwachs von durchschnittlich 443 GWh pro Jahr erforderlich.

 

Stromproduktion aus Wasserkraft: 2018 lag die mittlere Netto-Produktionserwartung aus Wasserkraft bei 35'986 GWh. Der Richtwert 2035 beträgt 37‘400 GWh. Basisjahr ist hier 2011, bis 2035 wird ein Nettozuwachs von rund 2'000 GWh angestrebt (kein Richtwert 2020 im Gesetz). Davon waren 2018 knapp 31% erreicht. Um den Richtwert 2035 zu erreichen, braucht es in den kommenden Jahren einen Nettozuwachs von durchschnittlich 83 GWh pro Jahr.

 

Endenergieverbrauch pro Kopf: Er hat seit 2000 abgenommen. 2018 lag er 18,8% unter dem Basisjahr 2000, witterungsbereinigt beträgt der Rückgang 17,2%. Damit wurde der Richtwert 2020 (-16%) bereits erreicht. Um den Richtwert 2035 (-43%) zu erreichen, muss der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch pro Kopf künftig um durchschnittlich 2,2% pro Jahr sinken.

 

Stromverbrauch pro Kopf: Dieser nahm bis 2006 zu, seither ist der Trend rückläufig. 2018 lag er 6,9% unter dem Wert von 2000, witterungsbereinigt betrug der Rückgang 6,4%. Auch hier ist der Richtwert 2020 (-3%) bereits erreicht. Um den Richtwert 2035 (-13%) zu erreichen, muss der witterungsbereinigte Stromverbrauch pro Kopf künftig um durchschnittlich 0,4% pro Jahr sinken.

 

40 Indikatoren in 7 Themenfeldern: Der ausführliche Monitoring-Bericht enthält insgesamt rund 40 Indikatoren in sieben Themenfeldern: Energieverbrauch und -produktion, Netzentwicklung, Versorgungssicherheit, Ausgaben und Preise, energiebedingte CO2-Emissionen, Forschung und Technologie und Internationales. Die wichtigsten Indikatoren sind auch in einer Kurzfassung (siehe Beilage) verfügbar. Beide Berichte sind im Internet verfügbar (www.energiemonitoring.ch, siehe Link). Alle fünf Jahre erfolgt zudem eine Berichterstattung des Bundesrats zuhanden des Parlaments mit vertiefenden Untersuchungen und einer energiepolitischen Standortbestimmung.

Quelle: http://www.bfe.admin.ch

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Samstag, 16. November 2019

Europäischer Solarpreis für Kirche Ebmatingen

Zuerst der Schweizerische Solarpreis - nun auch noch der europäische! Am Freitag fand im luxemburgischen Esch-sur-Alzette die  Verleihung des Europäischen Solarpreises 2019 für herausragende Leistungen und Engagement im Bereich Erneuerbare Energien statt. Auch dieses Jahr konnte sich trotz sehr starken Konkurrenzprojekten aus verschiedenen EU-Ländern wieder ein Schweizer Projekt durchsetzen.

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Die 1989 erstellte Röm.-Kath. Kirche St. Franziskus Ebmatingen (ZH) ist nach der energetischen Sanierung 2018/19 emissionsfrei. Dank erheblich verbesserter Dachdämmung, der solarbetriebenen Erdsonden-Wärmepumpe, der Solarwärmenutzung mit 161 m2 photovoltaisch-thermischen Modulen (PVT) und der LED-Beleuchtung konnte der bisherige Gesamtenergiebedarf von 84’400 kWh/a um rund 35% auf 54’700 kWh/a reduziert werden. Die alte Ölheizung wurde herausgerissen. Damit konnten jährlich 7’000 Liter Heizöl eingespart und 21 t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Die vorbildlich ganzflächig integrierte 90 kW starke PV-Anlage in nord-südlicher Ausrichtung erzeugt 78’900 kWh/a. Damit weist die Kirche eine Eigenenergieversorgung von 221% auf.

Mit dem Schweizer Solarpreis werden Gemeinden, Unternehmen, Eigentümer und Einzelpersonen ausgezeichnet, die sich um einen nachhaltigen Nutzen von Sonnenenergie bemühen. Dabei hat das Beispiel einer Kirchensanierung Eindruck gemacht. Der 29. Solarpreis der Schweiz wurde am 18. Oktober in Genf verliehen. Die Konzeption und Umsetzung innovativer Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien wurde in diesem Jahr unter anderem an die Kirche St. Franziskus Ebmatingen im Pfarrvikariat Maur im Kanton Zürich vergeben. Die römisch-katholische Kirche wurde erst 1989 gebaut. Nach der für 1,2 Millionen Franken erfolgten Renovation in den Jahren 2018/2019 gilt sie sowohl ökologisch als auch energetisch als vorbildlich.  Nun wurden diese Anstrengungen sogar mit dem europäischen Solarpreis honoriert.

Quellen: Solar-Agentur und weitere

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Dienstag, 12. November 2019

Rezepte für Energiewende

Die Schweizerische Energie-Stiftung SES präsentierte am Montag eine neue Studie von Rudolf Rechsteiner, die verschiedene Massnahmen zur Stärkung der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien vorschlägt. Dies ist nötig für die Erreichung des Netto-Null-Ziels des Bundesrats. Die innovativen Vorschläge sind kostengünstig, können rasch umgesetzt werden und berücksichtigen den Schutz der Landschaft. Die Versorgungssicherheit wird so auch bei einer Elektrifizierung von Verkehr und Wärmeversorgung dank inländischer Erzeugung gestärkt.

Rechsteiners Analyse zeigt, dass Solar- und Windstrom sich in den letzten Jahrzehnten zu den günstigsten Technologien für die Stromproduktion entwickelt haben. Doch die Schweiz liegt beim Anteil Wind- und Solarstrom auf Platz 26 in Europa. 2018 sank der Zubau an neuen erneuerbaren Energien gar auf den tiefsten Stand seit Einführung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) vor 10 Jahren. Schweizer Energieversorger investieren vorwiegend in den europäischen Nachbarländern in neue Kraftwerke, weil die Investitionssicherheit für erneuerbare Energien dort viel besser ist. Der Ausbau neuer erneuerbarer Energien bleibt also blockiert!
  
Der Blick über die Grenzen zeigt, wie es anders ginge. Die meisten EU-Länder haben die Finanzierung neuer Kraftwerke auf wettbewerbliche Ausschreibungen mit Marktprämien umgestellt. Wenn der Preis an der Strombörse witterungsbedingt unter den wettbewerblichen Zuschlagswert fällt, erhalten die Betreiber eine Marktprämie, die sie vor Preisschwankungen schützt. Die Finanzierung neuer Kapazitäten wird dadurch entscheidend verbilligt und die Gestehungskosten insgesamt werden tiefer gehalten als in der Schweiz. Diese verfügt über einen grossen Handlungsspielraum, um die Investitionssicherheit zu verbessern. Die Konflikte um den Landschaftsschutz können entschärft werden, wenn bereits bestehende Infrastrukturen als Stellflächen für Photovoltaik zugänglich gemacht werden. «Bereits mit dem geltenden Netzzuschlag von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde kann die Stromerzeugung im Inland gestärkt und wettbewerbsfähig gestaltet werden», so die Einschätzung von Rechsteiner. «Die im Ausland erprobten Instrumente könnten sofort eingeführt werden.»

Zur Verbesserung der Wettbewerbsposition für Solarstrom wird eine neue Gebührenordnung für die Netznutzung vorgeschlagen, die dem Verursacherprinzip besser Rechnung trägt. Der Transport von Elektrizität soll – wie bei Grossverbräuchen – nur mit den Kosten jener Netzebene belastet werden, die tatsächlich beansprucht wird. Der Kauf und Verkauf von Strom innerhalb des Verteilnetzes (Netzebene 7) würde entlastet. Der Marktwert von dezentral erzeugtem Solarstrom könnte sich so um 5 Rp/kWh verbessern.

Um mehr Standorte für grosse, kostengünstige Photovoltaik-Anlagen nutzbar zu machen, sollen bestehende Infrastrukturen einem Nutzungsrecht unterstellt werden. Die Potenziale sind gross: Dächer und Fassaden von Ställen, Lagerhallen, Parkplätzen, Lärmschutzwände, Zäune und Mauern entlang von Verkehrswegen und wo weiter. «Flächen auf Infrastrukturen der öffentlichen Hand sollten als Cluster ausgeschrieben werden. So erhalten wir billigeren Strom als aus neuen Wasserkraftwerken, auch im Winterhalbjahr», fordert Rechsteiner.

Neben der Ausgestaltung einer Strommarktordnung, die den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung ermöglicht, gilt es auch, eine weitere politische Stellschraube anzupassen. «Die Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz müssen erhöht werden», fordert Felix Nipkow, Leiter Fachbereich erneuerbare Energien bei der SES. «Sie tragen den Klimazielen ungenügend Rechnung.» Bis 2035 brauche es eine Verzweieinhalbfachung der angestrebten 11,4 TWh auf 26 TWh und bis 2050 solle ein neues Ziel von 45 TWh anvisiert werden, so die Forderung der SES. Zudem gilt es, die Effizienzpotenziale besser auszunutzen: Eine 100% erneuerbare Energieversorgung soll die Messlatte setzen. Die anstehenden Revisionen des Stromversorgungs- und des Energiegesetzes bieten die politischen Hebel hierzu.

Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung SES

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Donnerstag, 7. November 2019

EKZ investiert in riesige Solaranlage in Spanien

EKZ - die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich - haben das Photovoltaik-Projekt «Algibicos» in der Region Murcia, in Spanien von der Basler Aventron AG erworben. Die 49 Megawatt-Anlage soll Ende 2020 in Betrieb gehen und erhält keinerlei staatliche Unterstützung, d.h. der Strom wird am Markt verkauft. Mit dem Kauf von «Algibicos» setzt EKZ erneut auf die Kraft der spanischen Sonne und ergänzt damit ihr Portfolio erneuerbarer Sonnenenergie. Bisher hatte EKZ vor allem in Windkraftanlagen im Ausland investiert.

Die Freiflächen-Solaranlage entsteht in der Nähe der Stadt Murcia, im Südosten Spaniens. Der Start der Bauarbeiten ist für das erste Quartal 2020 vorgesehen. Die Aufnahme des
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kommerziellen Betriebs wird im vierten Quartal 2020 erwartet. Um die Produktion zu erhöhen, sind einachsig bewegliche Modulträger vorgesehen, um die PV-Module tagsüber der Sonne nachzufahren. Die Anlage wird jährlich 92 GWh sauberen Strom erzeugen, was dem Strombedarf von rund 20 500 Haushalten entspricht. Da in Spanien PV-Projekte keine staatlichen Einspeisevergütungen – sogenannte «Feed-in tariff» (FIT) – mehr erhalten, wird der zukünftig produzierte Strom am Markt abgesetzt.

Das Angebot an neuen Photovoltaik-Projekten war in den letzten Jahren gering, da ohne FIT keine ausreichenden Renditen möglich waren. Die Produktionskosten für Strom aus neuen PV-Anlagen sind jedoch kontinuierlich gesunken, sodass diese nun auf der sonnenreichen iberischen Halbinsel PV-Anlagen unter den Strommarktpreisen liegen und einen rentablen Betrieb der Anlagen ermöglichen. Die langfristigen Produktionsprognosen sind zuverlässiger als bei Windenergie und die Produktionsschwankungen geringer. Das Auslandsportfolio von EKZ beinhaltet eine Beteiligung an einer solarthermischen Anlage in Spanien und Windkraftanlagen in Portugal, Italien, Deutschland und Frankreich, welche alle von einem staatlichen FIT profitieren. Die entstehende Anlage ist mehr als fünfmal so gross wie jede in der Schweiz....

Quelle: EKZ / Solarmedia

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Mittwoch, 6. November 2019

Grosse Power-to-Gas-Anlage in Dietikon (ZH)

Die Trägergemeinden von Limeco haben dem Bau einer industriellen Power-to-Gas-Anlage zugestimmt: Aus Abfall und Abwasser produziert sie erneuerbaresGas. Das Hybridkraftwerk ist ein Novum in der Schweiz. Es entsteht in Kooperation mit Swisspower in Dietikon im Kanton Zürich. 

Visualisierung der industriellen
Power
-to-Gas-Anlage
auf dem Areal von Limeco in -
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Mit der Energiestrategie 2050 setzt die Schweiz auf den Atomausstieg, die Reduktion von Treibhausgasen und den Ausbau von erneuerbarer Energie wie Solar- oder Windkraft. Die grösste Herausforderung dabei lautet: Wie lässt sich die saubere Energie speichern? Power-to-Gas ermöglicht Speicherung von erneuerbarer Energie. Ein ganzheitlicherAnsatz ist die sogenannte Sektorkopplung: die Energiesektoren Strom, Wärme und Mobilität werden nicht einzeln und isoliert betrachtet, sondern als Gesamtsystem

Power-to-Gas ist eine verbindende Technologie in diesem System und funktioniert folgendermassen: Bei der Kehrichtverwertung erzeugter Strom wird zu Wasserstoff umgewandelt und mit Klärgas aus der Abwasserreinigungsanlage gemischt so entsteht erneuerbares Gas. Ins bestehende Gasnetz eingespeist, ersetzt es fossile Energieträger. Aus Abfall und Abwasser wird ein umweltschonender Energieträger, der genau dann zur Verfügung steht, wann und wo er gebraucht wird zwei Fliegen auf einen Streich. 

Perfekter Standort in Dietikon: Zusammen mit Swisspower, der Allianz von 22 Stadtwerken, realisiert Limeco auf ihrem Areal in Dietikon die erste industrielle und wirtschaftlich betriebene Power-to-Gas-Anlage der Schweiz. Thomas Di Lorenzo, Leiter Abwasserwirtschaft bei Limeco: «Wir engagieren uns tagtäglich für die saubere Zukunft. Die Energiewende ist ein Teil davon. Mit Strom aus unserer Kehrichtverwertungsanlage und dem Klärgas aus unserer Abwasserreinigungsanlage liefern wir die zwei wichtigsten Zutaten im Power-to-Gas-Prozess und zwar am gleichen Standort! Darum macht das erste Schweizer Hybridkraftwerk genau hier in Dietikon Sinn.» Der Baustart war im Herbst 2018, die Inbetriebnahme im Sommer 2019 geplant. Durch die Verbrennung von erneuerbarem Gas anstelle von Heizöl entstehen jährlich 4'000-5'000 Tonnenweniger CO2-Emissionen, was dem Verbrauch von ungefähr 2'000 Haushaltungen entspricht. 

Grosses Potenzial für mehr erneuerbares Gas in der Schweiz: Von den Erkenntnissen des Leuchtturmprojekts sollen andere Stadtwerke und Energieversorger profitieren können. «Mit Power-to-Gas-Anlagen werden wir in Zukunft doppelt so viel erneuerbares Gas erzeugen», sagt Thomas Peyer, Leiter Energiedienstleistungen bei Swisspower. «Die 100 grössten Schweizer Abwassereinigungsanlagen bieten einen idealen Standort für Power-to-Gas-Anlagen. Damit könnte in Zukunft der Energieverbrauch von über 250'000 Personen gedeckt werden. 

Samstag, 2. November 2019

Die Sonne gewinnt !

Seit dem Jahr 2.000 wurde die Solarenergie-Gewinnung weltweit etwa um das 200-fache gesteigert, die Windenergie-Gewinnung um das 30-fache. Der Siegeszug der Erneuerbaren Energien ist nicht mehr zu stoppen. Sie haben global die Nische verlassen. Und was für Deutschland gilt, gilt in übertragenem Sinn auch für die Schweiz. Ein Kommentar von Franz Alt.

Seit sechs Jahren wird bereits Jahr für Jahr mehr in die Erneuerbaren investiert als in die alten fossil-atomaren Technologien. Am Anfang der Entwicklung waren Solar- und Windstrom – wie bei allen neuen Technologien – noch sehr teuer. Im Jahr 1990 kostete in Deutschland die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom ca. einen Euro. Im Jahr 2000 noch 70 Cent, heute sind wir in Deutschland bei 4.9 Cent, in Afrika, in Südasien oder in der Wüste Chiles bei ca. zwei Cent. Die Regierung Saudi-Arabiens hat angekündigt, bis zum Jahr 2025 Solarstrom für einen Cent pro Kilowattstunde produzieren zu können. Die entsprechende Anlage soll dann eine Leistung von 200 Gigawatt liefern. Das entspricht etwa der Leistung von 70 Atomkraftwerken. Das ist dann das Solarzeitalter.

Das Solarzeitalter beginnt
Es ist völlig klar, wem die Zukunft gehört. Warum? Sonne und Wind sind Geschenke des Himmels. Die Solarindustrie boomt weltweit, sie erreichte in Deutschland 2018 ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 30%. Aber hierzulande strauchelt die Windenergie. Im ersten Halbjahr 2019 wurden in Deutschland 82% weniger Windräder erstellt als im Vorjahr. Hauptursache: Bürokratische Willkür und kurzsichtiger Widerstand aus der Bevölkerung.

Seit 2006 sind die Preise für Photovoltaik-Anlagen um sensationelle 90% gefallen. Eine einmalige Erfolgsgeschichte. Ein Solarpark läuft 30 bis 40 Jahre – wartungsarm, während ein Windpark mit beweglichen Windflügeln wartungsintensiv ist. Die Planungszeit für einen Windpark dauert zurzeit in Deutschland sechs Jahre. Ein Solarpark kann nach einem Jahr gebaut werden.

Sechs Kilowatt solare Leistung auf dem Dach reichen aus für eine vierköpfige Familie samt Solarauto. Das Tanken eines Benziners kostet etwa fünfmal mehr an der Zapfsäule als der Strom auf dem eigenen Dach. Das spricht sich allmählich herum. Und dafür braucht man etwa 40 Quadratmeter Dachfläche. Die Installation dauert ein bis zwei Tage. Inzwischen haben in Deutschland 1.6 Millionen Dächer Solaranlagen. Das heißt aber auch: 85% unserer Dächer stehen noch völlig umsonst in der Gegend herum, obwohl die Sonne auf fast jedes Dach scheint. Warum eigentlich?

Auch die Speichermöglichkeiten für Solarstrom haben sich verbessert. Zu den heute gekauften Solarstromanlagen werden in Deutschland bereits meist auch die Speicher dazu gekauft. Die Batterien stehen im Keller. Hinzu kommt: Immer mehr Landwirte treiben jetzt doppelte Landwirtschaft. Auf dem Boden klassische Landwirtschaft und sechs oder acht Meter darüber eine aufgeständerte Solaranlage. Bauern können auf derselben Fläche ihren Ernteertrag jetzt verdoppeln. Das hat Zukunft.

Photovoltaik-Anlagen sind recycelbar
Und das Recycel-Problem? Dazu Andreas Bett vom Fraunhofer-Institut gegenüber der „Welt“: „Solarmodule sind zu 100 Prozent recycelbar. Sie enthalten keine giftigen Stoffe“. Endlich hat auch die Groko in Berlin alle Vorteile der Solarenergie verstanden: Im Klimaschutzpaket soll der Anteil des Solarstroms bis 2030 von 49 Gigawatt auf 98 verdoppelt werden. Warum aber nicht verdreifacht oder verfünffacht? Die Dachflächen sind vorhanden.

Die gesamte Symphonie der Erneuerbaren
Für eine zuverlässige Stromversorgung brauchen wir künftig einen intelligenten Mix aller erneuerbaren Quellen: Sonne, Wind, Wasserkraft, Bioenergie, Geothermie sowie Strömungs- und Wellenenergie der Ozeane. Sozusagen die gesamte Symphonie der Erneuerbaren. Was früher als zu teuer und als unzuverlässig galt, ist heute Zukunft. Sonne und Wind und Co sind zuverlässiger als das Gas von Wladimir Putin oder das Öl der Saudis, was ohnehin in wenigen Jahrzenten zu Ende geht. Alle erneuerbaren Energiequellen haben wir noch einige Milliarden Jahre - umweltfreundlich, klimaneutral und preiswert. Worauf warten wir eigentlich noch?