Dienstag, 26. März 2019

Massiv mehr PV für die Schweiz gefordert

Solarenergie spielt eine zentrale Rolle dabei, die Klimakatastrophe abzuwenden. Allein auf den hierzulande geeigneten Dächern könnten – wie auch das Bundesamt für Energie feststellte – 50 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert werden. Damit liesse sich all jener Strom produzieren, der einerseits durch den Atomausstieg und andererseits durch die Dekarbonisierung von Heizungen und Mobilität erforderlich sein wird. Dazu muss der Zubau von Photovoltaik (PV) verfünffacht werden. Die jetzigen Fördermittel müssen dafür vorerst nicht erhöht, aber neu auch für Grossanlagen ohne Eigenverbrauch eingesetzt werden. Damit die Kosten für Solarstrom weiter sinken, müssen die bürokratischen Hürden fallen. 

Diesen Dienstag und Mittwoch findet in Bern die von Swissolar, dem Bundesamt für Energie und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) organisierte 17. nationale Photovoltaiktagung statt. Sie verzeichnet mit 630 Teilnehmenden einen neuen Rekord. Wichtiges Thema der Tagung ist die Rolle der Solarenergie bei der Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaprotokoll, das die Reduktion der Treibhausgasemissionen auf null vorsieht. Der damit verbundene Verzicht auf fossile Energien führt zu einem steigenden Strombedarf, der durch erneuerbare Energien zu decken ist. In der Schweiz kommt dabei der Solarenergie eine zentrale Bedeutung zu. Swissolar präsentiert anlässlich der Tagung Denkanstösse, damit die Schweiz mittels solarer Stromerzeugung ihre Klimaziele erreichen kann. 

Der Zubau von Photovoltaik muss verfünffacht werden: Grundsätzlich muss der jährliche Zubau an PV-Anlagen verfünffacht werden (von heute 0,3 auf jährlich rund 1,5 Gigawatt). Nur so ist das Ziel eines Ausbaus von heute . auf insgesamt 50 Gigawatt PV-Leistung bis zum Jahr 2050 zu erreichen. [1] Ein Ausbau, der nötig ist, um die für den Atomausstieg und die Dekarbonisierung erforderliche Solarstrommenge zu produzieren. Der Platz für diesen Ausbau ist auf unseren Dächern verfügbar, wie das Bundesamt für Energie (BFE) aufzeigt. [2] Dieses Ziel kann in einer ersten Phase lediglich mit einem optimierten Einsatz der heute bereits verfügbaren Mittel erreicht werden. Insbesondere braucht es Ausschreibungen zur Förderung von Grossanlagen ohne Eigenverbrauch. 

Im Zusammenspiel mit der Wasserkraft und der Speicherung von Überschüssen bleibt nach dem massiven Ausbau der Photovoltaik die Versorgungssicherheit im Jahresverlauf sichergestellt. Kurzfristig müssen bei der bevorstehenden Totalrevision des CO2-Gesetzes wichtige Weichen gestellt werden, um die Abkehr von fossilen Heizungen und Verbrennungsmotoren im Verkehr rasch voranzubringen. 

Die jetzigen Fördermittel reichen vorerst – aber die bürokratischen Hürden müssen fallen: Seit Beginn der Solarförderung in der Schweiz vor 10 Jahren sind die Preise für Solarstrom in der Schweiz um über 80 Prozent gefallen. Heute liefert Photovoltaik den billigsten Strom aller neuen Kraftwerke und weitere Preissenkungen sind absehbar. Allerdings macht die zunehmende Bürokratie beim Bau von Solaranlagen die Kostensenkungen bei den Komponenten grösstenteils wieder wett. Der Aufwand dafür liegt heute bei 8 bis 12 Stunden pro Projekt! Swissolar appelliert deshalb dringend an die Verteilnetzbetreiber, Gemeinden, Pronovo und weitere Instanzen, ihre Abläufe zu vereinfachen und aufeinander abzustimmen.

Mehr Informationen:
> Die Photovoltaiktagung auf Twitter

Quelle: Swissolar

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