Freitag, 11. Oktober 2019

So geht Solarwärme

Über 100 Sonnenkollektoren der Ernst Schweizer AG aus Hedingen (ZH) sowie eine Holzschnitzelheizung sorgen für ökologisches Warmwasser im Schwimmbad der jurassischen Gemeinde Boncourt – damit lässt sich auch in Zukunft mit gutem Gewissen wellnessen. Ein Beispiel für den (dringend nötigen) Einsatz von Solarwärme.

Bild: Ernst Schweizer AG -
Vergrössern mit Klick auf dieses !
Rund 1200 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die jurassische Grenzgemeinde Boncourt. Eine der Hauptattraktionen des Dorfes ist das Schwimmbad. Das 1993 erbaute und durch seine pinkfarbene Fassade augenfällige Hallenbad bietet seinen Besuchern zwei Schwimmbecken, ein Jacuzzi, eine Sauna und ein Dampfbad. Da nach 25 Jahren Betrieb das bestehende Heizsystem am Ende seiner Lebensdauer angelangt war, wurde es im Frühling 2019 komplett erneuert.

Bauherrin ist die Gemeinde Boncourt, welche die Anlage von der bisherigen Eigentümerin, einer Stiftung, übernommen hatte. Im Zuge der Sanierung wurde die bisherige, insbesondere für den Sommerbetrieb nicht optimal dimensionierte Heizung ersetzt und das Schwimmbad an das von der Gemeinde bereits realisierte, mit einer Holzschnitzelanlage betriebene Fernwärmenetz angeschlossen. Während der kalten Jahreszeit erfolgt die Wärmeerzeugung hauptsächlich mit dem Holzkessel. Sollte die Holzschnitzelheizung einmal ausfallen, besteht die Möglichkeit, das Schwimmbad mit einer Öl-Zusatzheizung weiter zu beheizen.

Zur Wärmegewinnung trägt neu auch auch eine 250 Quadratmeter grosse Sonnenkollektor-Anlage von Schweizer bei, die mit einem Neigungswinkel von 30° auf dem Flachdach installiert wurde. Die Solarproduktion wird gemäss einer Medienmitteilung hauptsächlich während den Sommermonaten zur Deckung des Bedarfs für die beiden Schwimmbecken und die Warmwasserbereitung genutzt. Gemäss Planung wird die fertige Anlage jährlichen einen Solarertrag von 746,7 kWh/m² erbringen. Der Entscheid zugunsten der Sonnenkollektoren des Typs FK2-XS von Schweizer fiel aufgrund der hohen Materialqualität, der einfachen Montage und des hohen Wirkungsgrads. Um den Energiebedarf des «Piscine des Hémionées» zu reduzieren, entschied sich die Gemeinde gleichzeitig für die Umsetzung energetischer Sanierungsmassnahmen. So wurde das Dach mit einer Isolation versehen und die gesamte Verglasung ersetzt.

Die Erneuerungsarbeiten und Installation der ersten 83 Kollektoren erfolgten während dem laufenden Betrieb und im Frühling 2019, weitere 24 Kollektoren werden noch folgen. Jetzt baden und wellnessen die Besucherinnen und Besucher des «Piscine des Hemionées» also deutlich ökologischer.

Wie kommt man beim Heizen weg von Öl und Gas? Zum Beispiel eben mit der „Kombination von Solarthermie und Biomasse“, sagen die Bio- und Holzenergie-Verbände. Und deshalb hatte die Holz-Sonnen-Kombi beim deutschen Fachkongress Holzenergie auf der Festung Marienberg Würzburg Ende September sogar ihr eigenes Forum mit diesem Namen. "Nicht Energiewende: Energiesystemwende wäre der bessere Begriff. Denn wir brauchen die komplette Umstellung auf Erneuerbare Energien“, sagt Professor Harald Thorwarth von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. Und ihm ist bewusst: „Es geht nicht nur darum, Strom erneuerbar zu erzeugen, sondern auch bei Wärme und Verkehr muss umgestellt werden (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie vom 10.10.19).

© Solarmedia

^^^ Nach oben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen