Sonntag, 27. Januar 2013

Studie pusht Stromspeicher

Stromspeicher sind in der Solardiskussion gehörig unter Druck geraten. Nachdem der deutsche Bundesumweltminister ein Förderprogramm in Aussicht gestellt hat (siehe Solarmedia vom 17. Januar 2013), hagelte es Kritik, unter anderem auch seitens der sonst solarfreundlichen Wochenzeitung «Zeit». Eine Studie des Fraunhofer-Instituts glättet die Wogen und zeigt: Stromspeicher machen durchaus Sinn und  können einen wichtigen Beitrag zur Integration von Erneuerbaren Energien in das Stromnetz und zur Etablierung von intelligenten Netzen leisten (siehe auch Solarmedia vom 25. Januar 2013). 

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) den Nutzen von Photovoltaik Batteriesystemen bei kleinen objektgebundenen Photovoltaik Anlagen als Bestandteil des zukünftigen Energiesystems untersucht. Neben der Flexibilisierung des Kraftwerksparks und dem Ausbau der Elektrizitätsnetze sind Stromspeichersysteme wichtige Bausteine für eine nachhaltige Energieversorgung. Nur so kann langfristig die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Die Freiburger Forscher weisen in ihrem Gutachten nach, dass der Einsatz von dezentralen Speichern bei entsprechender Betriebsweise die Netzspannung stabilisiert und die Anschlusskapazitäten für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien im Zuge der Energiewende erhöht.


Lithium-Ionen-Batteriemodul mit (elektronischem) Batteriemanagement. Das Fraunhofer ISE entwickelt Speichersysteme für Solarstrom, deren Lebensdauer jener von Photovoltaikanlagen angepasst ist. ©Fraunhofer ISE



 
Unter der Voraussetzung einer netzdienlichen Betriebsweise kann ein solcher Stromspeicher die Einspeisespitze in Abhängigkeit der Systemkonfiguration - Leistung der Photovoltaik Anlage lokale Stromlast und Batteriegröße - um bis zu 40 Prozent reduzieren. Durch die Option der Rückspeisung aus dem Speicher in das Elektrizitätsnetz lässt sich dieser netzdienliche Effekt noch weiter erhöhen. Darüber hinaus führt ein solcher Betrieb zu einer Verstetigung der Preise an der Strombörse.

„Die gezielte Förderung zur Markteinführung integrierter Photovoltaik-Speichersysteme unterstützt die Innovations- und Forschungskraft von deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Elektrische Speichersysteme sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Energieversorgungsstruktur, sondern bieten eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten“, so Dr. Christof Wittwer, Abteilungsleiter Intelligente Energiesysteme am Fraunhofer ISE. Dezentrale Batteriespeichersysteme sowie ihre intelligente Anbindung an die Photovoltaik Anlage und das Stromnetz erfordern umfangreiche Entwicklungskompetenz. Auf diesem Feld können deutsche und europäische Hersteller ihre Stärken ausbauen, sich in diesen Wachstumsmärkten neu positionieren und gegenüber internationaler Konkurrenz behaupten.

Die von der Bundesregierung geplante Förderung bietet die Chance, wichtige Erfahrungen mit integrierten Photovoltaik Speichersystemen in der Massenanwendung zu sammeln, gleichzeitig führt sie zu einer beschleunigten Kostendegression. Findet in diesem Zusammenhang eine umfassende Datenauswertung der Anlagen im Feld statt, begünstigt dies die Entwicklung innovativer Regelungsalgorithmen und Smart Grid bzw. Smart Home Anwendungen.

Quelle: Fraunhofer-Institut ISE

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