Bereits Ende des Jahres 2013 soll das gigantische PV-Werk errichtet sein. Das Vorhaben trotzt damit den Plänen der französischen Regierung, die bis anhin komfortable Einspeisevergütung für französischen Solarstrom radikal zu kappen. Derzeit ist es (bis März 2011) in Frankreich gar nicht möglich, neue photovoltaische Anlagen mit staatlicher Vergütung ans Netz zu bringen und über die künftige Förderung besteht vorderhand Unklarheit. Klarheit aber besteht über das riesige Projekt in der Nähe der französischen Metropole Nîmes. Auf einem heute für Reisanbau genutzten Gelände von 700 Hektaren sollen Module mit insgesamt 261 Megawatt Spitzenleistung installiert werden. Zum Vergleich: das derzeit grösste Werk weltweit in Ontario (Kanada) bringt es auf rund 90 MW und die grösste bislang bekannte geplante Anlage in den USA soll in ungefähr die Grössenordnung der französischen Anlage erreichen.
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Nach französischen Angaben würde eine solche PV-Anlage ausreichen, um 160'000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Kosten soll das Ganze zwischen 652 und 783 Millionen Euro – also gegen eine Milliarde CHF. Federführend ist der französische Staatskonzern Electricité de France EDF, auch bekannt als einer der grossen französischen Betreiber von Atomkraftwerken. Auch dies eine Besonderheit des Vorhabens: ohne Berührungsängste engagiert sich ein herkömmlicher Energiekonzern in grossem Stil, während etwa die Schweizer Energiewirtschaft über so genannt unüberwindliche Hindernisse für - und mangelndes Potential der Erneuerbaren Energien Klage führt.
Von wegen lokalen Widerständen: Gemäss der Meldung im Figaro vom 27. Januar 2011 hat es EDF offenbar geschafft, lokale Widerstände zu überwinden, indem den betroffenen Jungbauern Arbeitsplätze (bis zu 400) in der neuen Energieanlage versprochen wurden. Und das soll für die Mindestlaufzeit der Solaranlage von 25 Jahren gelten. Zudem wurden zwei Mio. Euro in einen Unterstützungsfonds eingelegt und Hektarzahlungen von zwischen 2000 und 3000 Euro für das benutzte Land in Aussicht gestellt. Zugesichert ist auch, dass der landwirtschaftliche Boden nichts von seiner Fruchtbarkeit einbüssen soll, beispielsweise könnten weiterhin Schafe zwischen den Panelen grasen. Vor Baubeginn soll noch eine öffentliche Befragung der Betroffenen erfolgen.
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