Sonntag, 30. Januar 2011

D: Solarthermie hat es schwer

Immerhin wurden 2010 in Deutschland 100.000 Solarwärmeanlagen neu installiert. Eine Belebung des Marktes wird aber erst für 2011 erwartet, aufgrund steigender Heizkosten und hohem Sanierungsbedarf. Zahlen für die Schweiz sind noch nicht verfügbar.

Wenn der Solarthermiemarkt auch europaweit ins Stocken geraten ist - die Forschung für noch wirksamere Sonnenkollektoren geht unvermindert weiter, auch hierzulande - im Bild die Testanlage der Hochschule für Technik Rapperswil (SG), von einem Unterrichtszimmer her gesehen. (Foto: Guntram Rehsche)





Im Jahr 2010 sind in Deutschland über 100.000 Solarthermie-Anlagen neu installiert worden. Damit sind inzwischen gut 1,5 Millionen Solarheizungen in Betrieb, mit denen im vergangenen Jahr über eine Million Tonnen an klimaschädlichem Kohlendioxid eingespart werden konnten. Nach einer heute veröffentlichten, gemeinsamen Marktstatistik des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) und des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) wurden 2010 rund 1,15 Millionen Quadratmeter Solarkollektorfläche mit einer Leistung von rund 800 Megawatt auf deutschen Dächern neu installiert. Der Markt für Solarwärme-Anlagen entwickelte sich im Vergleich zu 2009 damit rückläufig (-26%). Der Anteil an Kombi-Anlagen für Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung betrug knapp 50 Prozent. In den nächsten Monaten rechnet der BSW-Solar mit einer Marktbelebung aufgrund steigender Heizkosten und eines hohen Sanierungsbedarfs.

"Potenzielle Käufer einer Solarthermieanlage hat der Förderstopp der deutschen Bundesregierung im letzten Jahr verunsichert, Investitionen blieben aus. Zudem hat die Wirtschaftskrise Spuren hinterlassen", sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar. Aufgrund einer Haushaltssperre war das Marktanreizprogramm zur Förderung von Solarheizungen im Mai 2010 gestoppt worden. Mitte Juli 2010 setzte die Politik das Förderprogramm wieder zu geänderten Bedingungen in Kraft: Finanziell unterstützt werden seither Anlagen im Gebäudebestand. Je nach Größe und Heizkombination können die Zuschüsse mehrere tausend Euro betragen. Für Neu- und Altbauten gibt es zudem attraktive KfW-Förderbankkredite. "2011 rechnen wir mit einer Marktbelebung. So steigen die Heizkosten stark - der Ölpreis hat mit rund 100 Dollar je Barrel ein Zweijahreshoch erreicht - und der Sanierungsbedarf für Heizungen ist hoch", so Körnig.

Sämtliche Informationen zum Marktanreizprogramm und Fördermöglichkeiten in Deutschland finden Sie unter: www.solarfoerderung.de

Quelle: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft

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