Donnerstag, 27. Januar 2011

Italien hebt solar ab

Der Photovoltaik-Markt scheint in Italien im abgelaufenen Jahr geradezu explodiert zu sein. Worauf an dieser Stelle in einer ersten Jahresbilanz bereits scheu hingewiesen wurde (siehe Solarmedia vom 21. Januar 2011), wird durch nun langsam durchsickernde Meldungen aus dem südlichen Urlaubsland mehr als bestätigt.

Grund für das massive Marktwachstum sind nicht nur die vielen neuen Grossanlagen, die 2010 in Italien erstellt wurden (von den 15 weltweit grössten stehen dort plötzlich deren vier). Es ist offenbar die Einsicht, dass angesichts hoher Strompreise die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen in Italien auch in kleinerem Stil besonders lohnt, zumal die Sonneneinstrahlung um rund 50 Prozent besser ist als etwa in der Schweiz oder in Deutschland. Nach wir vor kennt Italien auch eine vergleichsweise hohe Einspeisevergütung, deren Absenkung allerdings schon mehrfach angekündigt wurde. Solarmedia liegen andrerseits Berichte vor, wonach besonders die BetreiberInnen kleinerer Anlagen oft Mühe haben, mit den Anschlüssen ans Netz klar zu kommen. Das bürokratische Wirrwarr scheint gelegentlich zumindest schon fast prohibitiv.

Superlative aus Italien: Mit 84,2 Megawatt Spitzenleistung ist die Anlage Montalto di Castro (Lazio) derzeit die zweitgrösste der Welt - und Symbol für den aufstrebenden italienischen Solarmarkt.


Dennoch ist viel, sogar sehr viel möglich in Italien, sogar mehr als die gegen zwei Gigawatt angenommene Zubaurate des vergangenen Jahres. Wie die gewöhnlich gut informierte deutsche Solarzeitschrift Photon meldet, ist die Zunahme um ein Mehrfaches höher: Demnach könnte in Italien Ende 2010 die insgesamt installierte Solarstromleistung bei sieben Gigawatt liegen und die im Jahr 2010 neu installierte Leistung bei rund 5,8 (!) Gigawatt.

Im Gespräch mit PHOTON hat gemäss deren Medienmitteilung vom Donnerstag Gerardo Montanino, geschäftsführender Vorstand der staatlichen Energieagentur Gestore dei Servizi Energetici S.p.A. (GSE) erläutert, dass auch dies eine noch vorläufige Angabe ist. Die bislang geltende Schätzung von 1,85 Gigawatt für die 2010 neu ans Netz gegangener Anlagen könne noch ansteigen. Die Zahl von vier Gigawatt, die der GSE derzeit für jene Solarsysteme angibt, die bis Ende 2010 zwar fertig gestellt, aber noch nicht ans Netz angeschlossen sind, könne sich ebenfalls noch ändern. Die Energieagentur hat für diese Kategorie von Anlagen über ein eigens eingerichtetes Internetportal bislang Meldungen über 3,2 Gigawatt bekommen. Zusätzlich liegen ihr noch mehr als 20.000 bislang nicht ausgewertete Benachrichtigungen vor.

© Solarmedia
/ Quelle: PHOTON

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen