Unabhängig voneinander berichten verschiedene Marktbeobachter von gesunkenen Preisen praktisch aller Arten von Photovoltaik-Modulen - und sehen die weitere Marktentwicklung in die gleiche Richtung. 2010 gaben die Preise je nach Herkunft der Module um zehn bis 15 Prozent nach.
Die deutsche Agentur pvXchange berichtet, dass 2010 viele Hersteller «technologieübergreifend Preisreduzierungen von 10-15 Prozent vornehmen mussten». Diese Entwicklung spiegelte vor allem in der zweiten Jahreshälfte das Überangebot an Modulen ebenso wider wie eine moderate Angleichung an die sommerliche Anpassung der Einspeisetarife am derzeit größten Markt, Deutschland. Das die chinesischen Hersteller ohne eine Preisreduzierung aus dem Jahr gingen, hat vor allem statistische Gründe. Unbekannte Hersteller aus Asien mussten ihre Preise ebenso senken, wie viele europäische Hersteller. Zugleich konnten die Hersteller, deren Module besonders begehrt waren, ihre Preise halten oder bis zum Sommer sogar steigern.
Zu Jahresende betrugen die Durchschnittspreise für kristalline Module aus Europa gemäss pvXchange 1.75 Euro, aus Japan 1.71 und aus China 1.55 - wobei sich die Preisdifferenz zwischen europäischen und chinesischen Produkten deutlich verminderte. Für Dünnschichtmodule gelten aktuell Durchschnittspreise um die 1.30 Euro - sie sind aber weniger ertragreich als vergleichbare kristalline Module.
Demgegenüber berichtet IMS Research (Wellingborough, U.K.), dass der ehrgeizige Ausbau der Photovoltaik-Produktionskapazitäten gemeinsam mit einem sich verlangsamenden Wachstum des PV-Marktes im laufenden Jahr zu einem Überangebot und sinkenden Modulpreisen führen werde. Laut Analysten von IMS Research wuchs die Modulproduktionskapazität 2010 um fast 70 %. Der weltweite PV-Markt hingegen werde aufgrund von Kürzungen der Solarstrom-Einspeisetarife in den wichtigsten Märkten nur um 20 % wachsen.
Führende Modulproduzenten mit guter Ertragslage, bewährten Produkten und vollen Auftragsbüchern für 2011 sind zuversichtlich und können das vermutlich auch bleiben", kommentiert IMS-Analyst Sam Wilkinson. "Doch kurzfristig ist die Nachfrage zu gering, um dem geplanten Kapazitätsausbau der globalen PV-Industrie zu entsprechen. IMS Research geht davon aus, das etliche Hersteller aus der zweiten Reihe in diesem Jahr schwierige Zeiten durchmachen werden".
Laut IMS erreichte die weltweite Produktionskapazität am Jahresende 2010 rund 30 GW. Sie werde weiter steigen und Mitte 2011 bereits bei 35 GW liegen. Doch Deutschland, Italien und die Tschechische Republik reduzieren 2011 die Photovoltaik-Vergütung. Deshalb gehe IMS Research für 2011 von einem gebremsten Wachstum von rund 20 %, gegenüber einem Zuwachs um rund 100% im Vorjahr. Gemäss Einschätzung von Solarmedia wird der Absatz 2011 zwischen 22 und 24 GW zu liegen kommen.
© Solarmedia | Quellen: Ecoreporter / IMS Research | solarserver.de
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