Dienstag, 29. Mai 2012

Batteriespeicher im Brennpunkt

Im Jahr 2011 wurden weltweit mehr Photovoltaik-Anlagen installiert als jemals zuvor. In Deutschland betrug der Photovoltaik-Zubau etwa 7,5 Gigawatt und übertraf damit sogar das bisherige Rekordjahr 2010. Der zunehmende Anteil von Solarstrom wird das Netz verändern. Innovative, preiswerte Stromspeicher spielen dabei eine wichtige Rolle.

Mit Hilfe von Stromspeichern kann der erzeugte Solarstrom in weniger ertragreichen Zeiten verbraucht werden, was zur Stabilisierung der Stromnetze beiträgt. Die Solarwirtschaft arbeitet deshalb intensiv an neuen Lösungen zur Stromspeicherung und Netzintegration. Die Intersolar Europe widmet sich vom 13.-15.06.2012 verstärkt diesem Thema. Mehr als 140 Anbieter präsentieren ihre neuesten Entwicklungen aus dem Bereich Photovoltaik-Energiespeicher. Die Sonderschau PV ENERGY WORLD zeigt den aktuellen Stand der Technik. Auf der Intersolar Europe Conference vom 11.-14.06.2012 diskutieren Experten aus Industrie und Wissenschaft über die Speichertechnologien der Zukunft.

Dabei: der Schweizer Batteriehersteller Leclancheé

Die Stromspeicherung und die Integration von dezentralen Speichern in das Stromnetz werden in Zukunft eine entscheidende Rolle beim Umbau der Stromversorgung spielen. Mit den neuen Anforderungen an die Infrastruktur entstehen auch neue Geschäftspotenziale für die Solar-Industrie. Neue Speichertechnologien können die Netze entlasten und den Beitrag der Photovoltaik zur Stromversorgung weiter steigern.

Der Einsatz von Stromspeichern biete sich für private Verbraucher auch wegen der zu erwartenden neuen Eigenverbrauchsregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) an: In Zukunft muss bei bestimmten Anlagengrößen ein Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden. Dadurch soll erreicht werden, dass die überregionalen Netze entlastet werden. Um den Strom für den eigenen Verbrauch möglichst effektiv über den Tag verteilt bereitstellen zu können, seien innovative Stromspeicher die erste Wahl.

In netzunabhängigen Photovoltaik-Anlagen werden Batterien schon seit vielen Jahren eingesetzt und tragen dazu bei, hohe solare Deckungsanteile in autarken Einzelhäusern sowie in Inselnetzen beispielsweise zur Dorfstromversorgung zu erreichen. Batterieexperte Matthias Vetter vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ist sich sicher, dass Batterien auch wirtschaftlich große Chancen bieten: „In der Zukunft werden Einspeisevergütung und Strompreis so weit auseinanderklaffen, dass sich der Einsatz dezentraler Speicher für Endkunden auch ohne Eigenverbrauchsregelung lohnen wird. Mit etwas größer ausgelegten Photovoltaik-Batteriesystemen sind auch in Deutschland solare Deckungsanteile von bis zu 80 Prozent in Ein- oder Mehrfamilienhäusern möglich.“ 

Auch für Gewerbe und Industrie seien durch die hohen verbrauchsabhängigen Stromkosten zukünftig Kosteneinsparungen über intelligente Komplettlösungen mit effektiven Speichertechnologien und Energiemanagement-Systemen möglich. In netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen hätten Lithiumbatterien große Chancen sich durchzusetzen, sowohl bei privaten Hausdachanlagen als auch in Photovoltaik-Parks. „Werden größere Speichertiefen benötigt, können in Zukunft auch Redox-Flow-Batterien interessant werden“, erklärt Vetter. Auch Blei- und Natrium-Nickelchlorid-Batterien sowie viele weitere Lösungen für die Stromspeicherung sind in diesem Jahr Themen der Intersolar Europe.

Quelle: Intersolar

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