Wie in vielen Märkten weltweit ist auch in den Ländern der „MENA-Region“ (Nahost und Nordafrika) die Solarenergie auf dem Vormarsch. Dabei schreitet die wirtschaftliche Entwicklung der politischen voraus: Während einige Länder aktuell an Förderprogrammen für die Zukunft arbeiten, sorgen die steigenden Energiepreise schon jetzt für die zunehmende Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien.
Die Investition in Sonnenenergie lohnt sich vor allem für Länder, die von Öl- und Gasimporten abhängig sind, wie Jordanien oder Marokko, oder Staaten die große Mengen der eigenen Ölproduktion zur Stromerzeugung nutzen, wie Saudi-Arabien (siehe Bild der King-Abdullah-Universität) oder Kuwait. Zahlreiche Großprojekte, wie das in der Planung befindliche Kraftwerk „Mohammed bin Rashid Al Maktoum Solar Park“ in Dubai, machen die Aufbruchstimmung sichtbar. Nach seiner Fertigstellung soll der Solarpark eine Leistung von einem Gigawatt haben. Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft Intersolar Europe beleuchtet vom 13. bis zum 15. Juni 2012 die Märkte, Trends und Technologien der Branche weltweit.
Die aktuelle Studie „Sunrise In the Desert" des Solar-Branchenverbandes der Vereinigten Arabischen Emirate (Emirates Solar Industry Association, ESIA) und der Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers (PwC) bringt die derzeitige Situation auf den Punkt: Ab einem Ölpreis von 80 US-Dollar ist die Photovoltaik in den meisten Ländern der Region wettbewerbsfähig mit der fossilen Stromproduktion. Dabei liegen die internationalen Rohölpreise seit Längerem sogar über der 100 US-Dollar-Marke, was schon heute zu einer deutlichen Überlegenheit der Photovoltaik bei vielen Anwendungen führt. Netzunabhängige Solarstromanlagen, beispielsweise in entlegenen Gebieten, sind im Vergleich zu netzgebundenen Anlagen nochmals effizienter und preiswerter. Die Zeichen stehen für die Solarwirtschaft in der Region deshalb eindeutig auf Wachstum.
Angesichts des steigenden Strombedarfs, der durch das dynamische Wirtschaftswachstum und die energieintensive Industrie angetrieben wird, könnte die MENA-Region bis 2025 zu den führenden Solarmärkten wie Deutschland, Italien und den USA aufschließen. Und die Potenziale sind enorm: Mit einer Sonneneinstrahlung von weit mehr als 2.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr ist die Ausbeute an Sonnenenergie fast doppelt so hoch wie in Deutschland. Hinzu kommt, dass vor allem Photovoltaik-Kraftwerke deutlich schneller geplant und errichtet werden können, als viele andere Kraftwerkstypen. Auch damit kommt die Solarenergie dem schnellen Wirtschaftswachstum entgegen.
Die Politik hat inzwischen die Möglichkeiten erkannt, die die solare Energieerzeugung für die Region und für die Zukunft der Energieversorgung eröffnet: Dubai und Saudi-Arabien werden voraussichtlich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten umfassende Solar-Richtlinien einführen, berichtet Vahid Fotuhi, Mitbegründer und Präsident von ESIA. Abu Dhabi, Jordanien, Kuwait und weitere MENA-Länder sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren folgen. Marokko ist schon weiter und hat vor über einem Jahr die Solarenergie-Agentur MASEN (Moroccan Agency for Solar Energy) gegründet. Laut Fotuhi ist die Aufbruchstimmung kaum verwunderlich: „Die Solarenergie bedeutet Wirtschaftswachstum in der Region. Studien ergaben, dass das Bruttoinlandsprodukt pro 100 Megawatt installierter Solar-Leistung um 600 Millionen US-Dollar wächst.“
Alles über die neuesten Technologien der Solartechnik, ihre Anwendungsmöglichkeiten und die internationalen Wachstumsmärkte erfahren Sie vom 13. bis zum 15. Juni 2012 auf der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft, der Intersolar Europe. Rund 2.000 Aussteller präsentieren auf 170.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Produkte und Lösungen in den Bereichen Photovoltaik, PV Produktionstechnik und Solarthermie. Das umfangreiche Rahmenprogramm mit zahlreichen Foren und Sonderausstellungsflächen informiert über die Hintergründe und Zukunftsthemen der Branche und bringt Sie mit den wichtigsten Akteuren der internationalen Industrie zusammen.Die Intersolar Europe Conference vom 11. bis zum 14. Juni 2012 begleitet und vertieft die Themen der Messe.
Quelle: Intersolar
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