Swissgrid hat das Schweizer Übertragungsnetz im vergangenen Geschäftsjahr trotz grosser Belastung und stark volatilen Transitflüssen sicher und ohne Unterbruch betrieben. Obwohl die Situation im Netz als angespannt bezeichnet werden kann, erreichte Swissgrid im europäischen Vergleich bei der Regelqualität einen Spitzenplatz.
Ein Erfolg konnte zudem mit der erneuten Senkung der Kosten für Systemdienstleistungen verbucht werden. Ab 2013 wird Swissgrid als neue Eigentümerin des Schweizer Übertragungsnetzes die Verantwortung für dessen Planung, Bau und Unterhalt tragen und damit bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes eine bedeutende Rolle spielen.
Als zukünftige Netzeigentümerin arbeitet Swissgrid aktiv an der vom Bundesrat und Parlament beschlossenen Energiewende mit. Bereits im letzten Jahr hat Swissgrid begonnen, unter anderem die Auswirkungen eines gestaffelten Ausstiegs aus der Kernenergie auf das Netz zu analysieren. Bis 2013 wird sie gemeinsam mit dem Bund eine neue Netzstrategie erarbeiten. Bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 ist das Schweizer Übertragungsnetz ein bedeutendes Element: Ein solch fundamentaler Umbau der Energielandschaft bedingt einen rechtzeitigen Ausbau des Netzes. Pierre-Alain Graf, CEO Swissgrid, betont: «Dafür müssen jedoch die Bewilligungsverfahren beschleunigt und eine breite Akzeptanz bei der Politik, Wirtschaft und Bevölkerung geschaffen werden.»
Nicht nur in der Schweiz, auch in Europa wurden 2011 Entscheide über die künftige Ausgestaltung der Stromversorgung gefällt. Dies hatte teilweise sofortige Auswirkungen auf den Netzbetrieb. Der Beschluss über die Abschaltung von acht Kernkraftwerken in Deutschland führte zu einer Änderung der grossräumigen Lastflüsse. Die Schwankungen der Netzfrequenz sowie die Spannungshaltung stellten sich im letzten Jahr als die grössten Herausforderungen im Swissgrid Systembetrieb heraus.
Trotz der angespannten Lage im Übertragungsnetz konnte Swissgrid im Geschäftsjahr 2011 die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleisten. So hat sie unter anderem rechtzeitig vor dem strengen Winter 2011/2012 mit den umliegenden Übertragungsnetzbetreibern Vorsichtsmassnahmen ergriffen, um heikle Netzsituationen zu vermeiden. Dazu gehörten Abmachungen zur Kompensation fehlender Kraftwerkskapazitäten.
2011 hat Swissgrid bei der Regelqualität ein sehr hohes Niveau erreicht. Gemessen am internationalen Indikator für die Regelqualität ACE (Area Control Error) ist die Schweiz europaweit auf dem ersten Platz. Dieses Ergebnis ist auch auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnern des Netzbetriebs im In- und Ausland zurückzuführen.
Grosse Fortschritte konnte 2011 bei der effizienten Bewirtschaftung der knappen Grenzkapazitäten erreicht werden. An sämtlichen Verbindungen zum Ausland erfolgt die jährliche, monatliche und tägliche Kapazitätsvergabe zentral durch das Auktionshaus CASC in Luxemburg, an dem Swissgrid beteiligt ist. Zudem hat Swissgrid mit den Übertragungsnetzbetreibern der Regionen Central West Europe und Central South Europe die Auktionsregeln für 2012 harmonisiert. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Anbindung der Schweiz an das europäische Übertragungsnetz.
Fast alle von Swissgrid erbrachten Leistungen sind durch das Stromversorgungsgesetz (StromVG)
vorgegeben. Auch das betriebliche Ergebnis (EBIT) ist reguliert. Der EBIT hat im Vergleich zum
Vorjahr um 8.7 Mio. CHF wegen kumulierten Zinseffekten auf 12.2 Mio. CHF zugenommen. Der Regulator – die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) – verfügt gemäss StromVG die Tarife, die Swissgrid einnimmt, um ihre Kosten zu decken. Für 2011 resultierte eine Kostenüberdeckung von 225 Mio. CHF. Eine solche Überdeckung entsteht, wenn die Gesamtkosten tiefer liegen als die Tarifeinnahmen. Diese wird von Swissgrid für Tarife in den
Folgejahren eingerechnet.
An den Standorten in Frick, Laufenburg und Vevey beschäftigt Swissgrid über 360 qualifizierte Mitarbeitende aus sechzehn Nationen. Als Mitglied des europäischen Netzwerkes der Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E nimmt sie zudem Aufgaben im Bereich der Koordination und der Netznutzung im europäischen Stromaustausch wahr. Die acht Schweizer Elektrizitätsunternehmen Alpiq AG, Alpiq Suisse SA, Axpo AG, BKW FMB Energie AG, CKW AG, EGL AG, Stadt Zürich ewz und Repower halten 100 % des Swissgrid Aktienkapitals
Quelle: Swissgrid Medienmitteilung
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