Die Solarbranche verlangt eine zuverlässige Förderstrategie, damit die Solarenergie den
notwendigen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Rückblickend zeigt sich vor allem bei der Photovoltaik ein starkes Marktwachstum, noch längst nicht genug allerdings, um den für 2025 anvisierten Strommarktanteil zu erreichen..
Der Fachverband Swissolar wächst rasch, was sich in einem Zuwachs von 56 Firmen auf 323 Mitglieder widerspiegelt. Die steigende Bedeutung der Solarwirtschaft zeigt sich aber auch an den Leistungszahlen: Bei der Photovoltaik wurden rund 100 Megawatt (MW) neu installierter Leistung verzeichnet, was mehr als einer Verdoppelung des Markts enspricht. Damit liegt die gesamte installierte Leistung nun bei etwa 210 MW. Die rund 1.6 Mio. Quadratmeter photovoltaischer Zellen generieren jährlich 195 Mio. Kilowattstunden (kWh), das sind etwa 140% des Stromverbrauchs der Stadt Olten, wo die Versammlung am Donnerstag stattfand. Allerdings liegt die pro Kopf installierte Leistung immer noch um einen Faktor 12 mal tiefer als in Deutschland.
Bei der Solarwärme muss ein leichter Marktrückgang auf 130‘000 m2 neu installierter Kollektorfläche verzeichnet werden. Die gesamthaft installierte Fläche liegt bei 925‘000 m2 und produziert etwa 0.5% des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser.
Für Swissolar-Präsident und Nationalrat Roger Nordmann (im Bild bei einem Interview mit Solarmedia) ergeben sich aus diesen Zahlen klare politische Forderungen:
Ein weiteres Marktwachstum bei der Photovoltaik ist nötig, um dieser Technologie die notwendige zentrale Rolle bei der Energiewende zuweisen zu können. Dazu braucht es eine rasche Deblockierung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), wie dies von der Energiekommission des Nationalrats vorgeschlagen wird. Das vom BFE vorgeschlagene Jahreskontingent von 50 MW für 2013 für die Photovoltaik ist hingegen inakzeptabel.
Das Ziel muss sein, innerhalb von 8 Jahren die Installationsrate zu verzwölffachen. Wenn man von den aktuell jährlich installierten 100 MW auf jährlich 1200 MW im Jahr 2020 kommt, so können bis 2025 12 Milliarden kWh Solarstrom produziert werden, was 20 Prozent des Schweizer Stromkonsums entspricht. Somit kann die Hälfte des Atomausstieges alleine mit PV gesichert werden. Dies würde die Attraktivität von teuren und schmutzigen Gaskraftwerken sowie der dazugehörigen Gasimporte massiv reduzieren.
In 4 Jahren haben sich die Photovoltaik-Kosten mehr als halbiert. Die von Swissolar
vorgeschlagene progressive Steigerung der Installationsmenge erlaubt, den Preissenkungstrend fortzusetzen. Denn weitere Skalenerträge sind die Voraussetzung, damit das Planungs- und Installationsgewerbe noch effizienter arbeiten kann, wie die weltweite Erfahrung zeigt.
Bei der Solarwärme braucht es insbesondere eine verstärkte Förderung von Grossanlagen in Mehrfamilienhäusern. Swissolar wird mit den zuständigen kantonalen Stellen nach Verbesserungsmöglichkeiten der Förderprogramme suchen und hat dazu die Erarbeitung eines Masterplans Solarwärme lanciert.
Weitere Auskünfte:
- Nationalrat Roger Nordmann, Präsident, 079 290 06 74
- David Stickelberger, Geschäftsleiter, 079 323 18 68
Quelle: swissolar.ch
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