Mit völlig unterschiedlichen Projekten macht der japanische PV-Modulbauer Kyocera in diesen Tagen auf sich aufmerksam: In der Schweiz wurden gleich zwei Solaranlagen mit dem Solarpreis bedacht, die dessen Module verwenden - und in der Mongolei entstand eine der weltweit grössten Inselanlagen.
Das schön gestaltete Einfamilienhaus der Familie Cadruvi/Joos im sonnigen Ruschein im Bündner Oberland (siehe Bild) steht auf einer Höhe von 1184 Metern. In der Begründung für den Solarpreis heißt es, dass die klare und moderne Architektursprache durch die gut integrierte, multifunktional als Dachfläche und Energieanlage wirkende 6,5 kWp Photovoltaik-Anlage besticht. Die Anlage besteht aus 50 rahmenlosen Modulen von Kyocera , die mithilfe von entsprechenden Montagesystemen in das Gebäudedach integriert wurden. Das Ergebnis ist eine ästhetische einheitliche Photovoltaik-Anlage. Diese liefert jährlich rund 7.700 kWh Strom. Damit deckt sie mit der solarthermischen Anlage 100 Prozent des Gesamtbedarfs und erzeugt pro Jahr einen Stromüberschuss von 813 kWh. Deshalb - und auch wegen der bestechenden Architektur - ging auch der Norman Foster Solar Award 2010 für PlusEnergieBauten an dieses Einfamilienhaus.
Der moderne Hauptsitz der IUCN erhielt den Schweizer Solarpreis (siehe Solarmedia vom 3. September 2010) für die gelungene Erweiterung seines Gebäudekomplexes. Die im Flachdach integrierte 146 kWp Photovoltaik-Anlage besteht aus 693 Solarmodulen von Kyocera, Typ KD210GH-2PU, und deckt die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs. Die Anlage erzeugt gut 139.700 kWh pro Jahr und versorgt die Wärmepumpen jährlich mit rund 35.000 kWh Solarstrom. Dadurch wird der CO2 Ausstoß des Gebäudes - im Vergleich zu einem ähnlichen Bau – um etwa 103,5 t pro Jahr gesenkt.
Konzeptionell völlig anders als die netzgebundenen Anlagen in der Schweiz sind jene in zwei mongolischen Dörfern, wo Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 305,1 Kilowatt (kWp) installiert wurden (siehe Bild links). Dies geschah im Rahmen des Weltbank-Projektes "World Bank's Renewable Energy for Rural Access Project". Die Photovoltaik-Anlagen zählen zu den größten Solarstrom-Inselsystemen der Welt, betont Kyocera. Sie wurden diesen Sommer installiert und tragen nun zur täglichen Stromversorgung der Dorfbewohner bei. Das Weltbankprojekt hat das Ziel, die Stromversorgung durch die Nutzung von Solarenergie auszubauen und zu verbessern, um die Lebensbedingungen der Hirtenvölker und vom Stromnetz abgeschnittener Gemeinden zu verbessern. Kyocera sei als Lieferant der Photovoltaik-Anlagen für das Projekt ausgewählt worden, weil das Unternehmen jahrelange Erfahrung im mongolischen Solargeschäft habe und seine qualitativ hochwertigen PV-Module auch rauem Wetter standhielten. Die Anlagen wurden von Kyoceras Tochterunternehmen, KYOCERA (Tianjin) Sales & Trading Corporation (KTST), geliefert und installiert.
Die beiden Solarkraftwerke mit Nennleistungen von 202,5 kW und 102,6 kW (insgesamt 305,1 kW) wurden in den Dörfern Gobi-Altai und Bayantooroi errichtet, die beide in der Wüste Gobi (West-Mongolei) liegen. In der Gegend herrscht ein raues Klima mit bis zu minus 30° C im Winter. Vorher war die Stromversorgung dort unzuverlässig, jetzt ist sie dank der neu installierten Solaranlagen rund um die Uhr gesichert. Damit können die Lebensbedingungen der Dorfbewohner wesentlich verbessert werden, und die Kinder können nachts bei elektrischem Licht lernen. Das trägt zu Wachstum und Entwicklung der Region und zum Umweltschutz bei.
In dem Bemühen, die Vorteile der Sonnenenergie auf der ganzen Welt zu verbreiten, installiert das Unternehmen schon seit Langem Photovoltaik-Anlagen in ländlichen Gebieten Asiens und Afrikas. 1983 begann Kyocera mit einer Anlage in dem pakistanischen Dorf Kankoi; 1985 kam eine weitere Solarstromanlage in der chinesischen Provinz Gansu hinzu; und im darauffolgenden Jahr eine solar betriebene Pumpe für ein Bewässerungssystem in Thailand. Kyocera ist dabei schon seit vielen Jahren im Solar-Geschäft der Mongolei aktiv. Das Unternehmen beteiligte sich an einem Projekt der New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO), durch das tragbare Solaranlagen für 200 Zelte von Nomadenfamilien in den Jahren 1992 bis 1996 zur Verfügung gestellt wurden. 2011 sollen mit Hilfe der japanischen Official Development Assistance (ODA) Kyocera-Module für eine Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung von 453,18 kW auf dem Dach des Genghis Khan International Airport in Ulan Bator verbaut werden.
© Solarmedia / Quellen: KYOCERA (Schweiz) | solarserver.de
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