Die Länder des Sonnengürtels (bis 35 Grad nördlich und südlich des Äquators) stellen drei Viertel der Weltbevölkerung und machen 40 % des weltweiten Strombedarfs aus. Des Weiteren entfallen etwa 80 % des in den nächsten 20 Jahren erwarteten zusätzlichen Strombedarfs weltweit auf die sich schnell entwickelnden Länder dieser Region.
Diese Länder im Sonnengürtel zeichnen sich durch intensive Sonneneinstrahlung und oft hohe Strompreise aus. Solarenergie hat hier ein einzigartiges Potenzial. Photovoltaik hat eine enorme Chance, sich bis 2020 zu etablieren und bis 2030 eine der wichtigsten Energietechnologien zu werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des europäischen Photovoltaik-Industrieverbandes (European Photovoltaic Industry Association, EPIA), die am 28. Oktober 2010 vorgestellt werden soll. "Unlocking the Sunbelt potential of photovoltaics" ("Das Photovoltaik-Potenzial im Sonnengürtel erschließen") analysiert 66 der 148 Sonnengürtel-Länder, die über fünf Milliarden Einwohner haben und damit 95 % der Gesamtbevölkerung dieser Region ausmachen. Trotz der außergewöhnlich hohen Sonneneinstrahlung, die in diesen Ländern gemessen wird, verfügen sie derzeit nur über 9 % der weltweit installierten Photovoltaik-Leistung.
Die Studie belegt, dass das Photovoltaik-Potenzial des Sonnengürtels je nach Szenario bis 2020 zwischen 60 und 250 Gigawatt (GW) liegen könnte, bis 2030 sogar zwischen 260 und 1.100 GW, und bis zu diesem Zeitpunkt damit 27 – 58 % der erwarteten weltweit installierten PV-Leistung ausmachen würde. Mit diesen drei möglichen Szenarien (Basisszenario, fortgeschrittenes Szenario und Paradigmenwechsel) und durch den globalen Skaleneffekt würden die Preise von Photovoltaik-Anlagen bis 2030 im Vergleich zu heute um bis zu 66 Prozent sinken. Solarstrom, der heute bereits in einigen Ländern mit anderen Spitzenlast-Technologien der Stromerzeugung konkurrieren kann, würde 2020 in der Gestehung nur noch sechs bis 12 Eurocent pro Kilowattstunde kosten und könnte damit mit allen anderen Spitzenlast-Technologien gut mithalten. Mit vier bis acht Eurocent pro Kilowattstunde wäre er 2030 sogar weitgehend wettbewerbsfähig mit den meisten Mittellast-Technologien. Somit wäre Photovoltaik eine äußerst lohnende Alternative bei der künftigen wie auch der bestehenden Stromerzeugung, betont EPIA.
Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der strategischen Management-Beratung A.T. Kearney und mit Unterstützung der Alliance for Rural Electrification (ARE) und der Asociación de la Industria Fotovoltaica (ASIF).
Quelle: EPIA | solarserver.de
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