Vor den Parlamentswahlen in den USA steht die regierende Demokratische Partei von Präsident Obama gehörig unter Druck. Einer der Vorwürfe: Mit der Realisierung neuer Energieprojekte harze es. Dem stehen nun zwei interessante solarthermische und photovoltaische Regierungsprojekte entgegen, von denen das Webportal nachhaltigkeit.org berichtet.
Der amerikanische Innenminister Salazar hat demnach die Genehmigung zum Bau der ersten grossen Solaranlagen auf Bundesterritorium gegeben. Ein 700-MW-Projekt soll im Imperial Valley in der kalifornischen Wüste entstehen. Nach Jahren des Zögerns und der Verzögerungen wollen die Vereinigten Staaten endlich grosse Solaranlagen zur Stromerzeugung im Industriemassstab bauen. Diese Entscheidung könnte vereinzelte Bemühungen, eine Industrie der sauberen Energie aufzubauen, beflügeln, sagte US-Innenminister Ken Salazar, als er die Genehmigung zweier grosser Solarkraftwerke ankündigte. Fünf weitere sollen bald folgen.
Die beiden jetzt von Salzar genehmigten Anlagen sollen auf Bundesterritorium in der Wüste von Kalifornien entstehen, nahe der mexikanischen Grenze. Sie sollen nach Fertigstellung Strom für 570.000 amerikanische Haushalte liefern. Wenn die fünf weiteren zur Genehmigung anstehenden anlagen fertig seien, werde insgesamt vier Mal soviel Elektrizität produziert, sagte Innenminister Salazar.
Die Grossanlage im Imperial Valley mit einem Investitionsvolumen von 2,1 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro/2,0 Milliarden Franken) soll die von Tessera Solar in Texas entwickelte Technik benutzen. Dabei werden 710 Megawatt Strom durch 28.000 Sonnenschüsseln produziert (siehe Bild), die die Sonnenenergie zur Stromgewinnung bündeln.
Neben diesem Solarkraftwerk auf einer Fläche von 25,7 Quadratkilometern soll eine weitere auf 1,7 Quadratkilometern entstehen. Dabei werden im Lucerne Valley von Chevron 40.500 Photovoltaik-Paneele zur direkten Stromgewinnung aufgestellt. Diese Anlage soll 45 Megawatt Strom produzieren.
Vor der Inbetriebnahme sind allerdings noch einige Hürden zu überwinden. Denn noch fehlen ausreichende Stromleitungen, um die gewonnene Energie in Städte wie Los Angeles, San Diego oder Phoenix zu bringen. Ein weiteres Problem sind die Bedenken der Umweltschützer. Dazu verwies Salazar darauf, dass der US-Regierung in der kalifornischen Wüste elf Millionen Acres (44.500 Quadratkilometer) Land gehörten. Die für die Projekte benötigte Fläche mache also nur ein hundertstel Prozent davon aus. Dennoch bleiben die Naturschützer kritisch, denn in der bisher kaum berührten grenznahen Region würden seltene Arten wie das Bighorn-Schaf, Wüstenschildkröten oder die gehörnte Plattschwanz-Eidechse gefährdet.
Quelle und erweiterter Artikel: nachhaltigkeit.org
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