Dienstag, 5. Oktober 2010

Umbruch der Wirtschaft

Der angekündigte weltweite Stellenabbau beim Alstom-Konzern, von dem auch 750
Stellen in der Schweiz betroffen sind, bestätigt einmal mehr, dass die Energiewirtschaft im Umbruch ist. Wer heute auf erneuerbare Energien setzt, wird morgen sichere Arbeitsplätze bieten können - so eine Stellungnahme der Agentur für Erneuerbare Energien A EE.


Laut Alstom sind vom Nachfrageeinbruch bei thermischen Anlagen, d.h. Turbinen für Kohle- und Gaskraftwerke, weltweit 4'000 Mitarbeitende, davon im Aargau bis zu 750 Stellen, betroffen. Dieser Abbau gilt jedoch nicht für die „erneuerbaren“ Geschäftsfelder Solar, Turbinen für Wasser- und Windkraftwerke sowie die Netzaktivitäten des Unternehmens.

Dies deckt sich mit der generellen Entwicklung in der Energiewirtschaft – zum Beispiel in Europa: Während 2009 rund 6’000 Megawatt Leistung alter Kohle-, Öl-, Gas- und Atomkraftwerke vom Netz genommen wurden, gingen Windparks mit über 10‘000 MW sowie Solar- und Biomassekraftwerke mit über 7’000 MW in Betrieb. Insgesamt machten die erneuerbaren Energien über 62 Prozent der in der EU neu installierten Kraftwerksleistung aus.

Diese Entwicklung ist jedoch nicht nur eine Bestätigung, dass sich die Energiewirtschaft zugunsten erneuerbarer Energien wandelt. Zugleich zeigt sie auch, wo Arbeit und Wertschöpfung in den kommenden Jahren liegen: bei Entwicklung, Projektierung, Bau und Betrieb von erneuerbaren und effizienten Energietechnologien. Ausgereifte Technik, eine kostensichere Produktion auch in kleinen Fertigungseinheiten sowie enorme ungenutzte Einsatzmöglichkeiten sind nur einige Gründe, die Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze in Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft ermöglichen.

Gerade in der Schweiz bietet dies gemäss verschiedenen Studien erhebliche Wachstumspotenziale, die den Rückgang bei den alten Technologien mehr als kompensieren können. Heute schätzen Experten, dass die Schweizer Cleantech-Branche, die auch die erneuerbaren Energien einschliesst, rund 160'000 Arbeitsplätze umfasst, davon allein die Solarenergiebranche gegen 10'000 Arbeitsplätze.

Laut einer Studie von McKinsey im Auftrag des Bundesamtes für Energie BFE können bis 2020 allein durch Fördermassnahmen in der Schweiz weitere 11'000 Netto-Arbeitsplätze hinzukommen, wenn die Politik die Zeichen klar auf erneuerbare Energie und Energieeffizienz stellt. Die Stärkung des Heimmarkts ist für die Weiterentwicklung dieses Sektors von grosser Bedeutung!

Die A EE Agentur für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzt sich auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene und über Landesgrenzen hinweg für energiepolitische Weichenstellungen ein, die dem Klima, der Wirtschaft und den Menschen zugute kommen. Hierzu zählen die Förderung der Sonnenergie, der energetischen Holz- und Biomassenutzung, der Umweltwärme mittels Wärmepumpen, der Wasserkraft, der Windenergie und der Geothermie, die ganzheitliche energietechnische Sanierung von Bauten und Anlagen sowie die rationelle Energienutzung zur Steigerung der Energieeffizienz in den Bereichen Wirtschaft und Mobilität.

Als Dachverband vertritt die A EE die Belange der Unternehmen, die mit wirksamen und innovativen Energielösungen die Grundlagen für nachhaltiges Leben und Wirtschaften schaffen. Denn nur Unternehmen, die den erforderlichen Handlungsspielraum haben, können Leistungen erbringen, mit denen sie sich auf dem Weltmarkt behaupten und so
Lebensqualität, Wohlstand und Arbeitsplätze schaffen. Dazu informiert die A EE die Öffentlichkeit und EntscheidungsträgerInnen, beseitigt Wissenslücken und Vorbehalte,
knüpft Beziehungen und fördert den Dialog zwischen energiepolitischen Akteuren. Dies immer sachlich, fair und überparteilich.

Quelle: A EE Agentur für Erneuerbare Energien

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