Erneuerbare Energien haben 2009 in Deutschland für eine kommunale Wertschöpfung von etwa 6,8 Milliarden Euro gesorgt. Nicht schlecht, aber nicht ausgeschöpft: Bei einem forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien könnten Kommunen und Städte weit stärker profitieren - die Überlegung gilt analog für die Schweiz.
Kommunen und Städte haben an Bundeskanzelerin Merkels Atompolitik im Gegensatz zu den Atomkonzernen wenig zu gewinnen: Bereits jetzt generiert der Ausbau Erneuerbarer Energien in deutschen Städten und Gemeinden eine Wertschöpfung von fast 6,8 Milliarden Euro, geht aus einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Davon flossen allein 0,6 Milliarden Euro als Steuereinnahmen in die klammen Kassen der Kommunen. Bei einem ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien könnte sich die Wertschöpfung bis 2020 demnach verdoppeln.
Städte und Kommunen profitieren vom Ausbau der Erneuerbaren etwa durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, Steuer- und Pachteinnahmen für die Kommunen oder auch Einsparungen durch vermiedene Brennstoffkosten. Die Wissenschaftler aus Freiburg haben für die Studie nachgerechnet, wie sich die Wertschöpfung künftig auswirken könnte. Legt man nicht die Ausbau-Prognosen der Bundesregierung mit 38,6 Prozent, sondern die der Branche zugrunde, die bis 2020 einen Anteil von 46,8 Prozent Anteil regenerativen Stroms für machbar halten, liegt die kommunale Wertschöpfung demnach 2020 bei 13,2 Milliarden Euro.
"Die Attraktivität als Wirtschaftsstandort würde damit genauso verbessert wie die kommunale Haushaltslage", sagte Jörg Mayer von der Agentur für Erneuerbare Energien. Das komme wiederum den Bürgern vor Ort zugute. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus: Die Bundesregierung geht nicht nur von einem wesentlich geringeren Erneuerbaren-Anteil aus, sondern vergrößert mit der Verlängerung der Atom-Laufzeiten auch die Konkurrenz im Stromnetz, bei der nicht unflexible Großkraftwerke, sondern regelbare Erneuerbare das Nachsehen haben.
In Sachen Wertschöpfung sind die Atomkraftwerke den Erneuerbaren Energien klar unterlegen, sagt Mayer. Von Ertragssteuern und Brennelemente-Abgabe, die zwischen 2011 und 2036 eingenommen werden, käme nur ein geringer Teil bei den Kommunen an.Durch den von den Kommunen selbst gestalteten Ausbau der erneuerbaren Energien können dagegen eben jene Kommunen auch profitieren, sagt Mayer: "Das Geld bleibt in der Kommune"
"Kommunale Erfolgsstories" seien ohne die richtige Politik jedoch kaum möglich, warnte auch Albert Filbert, Vorstandsvorsitzender der HEAG Südhessischen Energie AG in Darmstadt und Sprecher der acht großen kommunalen Energieversorger 8KU am Mittwoch: Während es für Atomkraft eine Finanzierungsgarantie und für "ungelösten Probleme der Entsorgung eine Art politisches Schutzschild" gebe, stünden kommunale Energieerzeuger ohnehin recht allein "im rauen Wind des ungleichen Wettbewerbs".
Quelle: Klimaretter.Info
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