Der Friedensnobelpreisträger aus Bangladesch, Muhammad Yunus, und seine Grameen Bank verkaufen zurzeit pro Tag 1.000 kleine Photovoltaik-Anlagen, sogenannte solar home systems. 2011 sollen es pro Tag schon 2.000 Anlagen sein.
Dies erklärte Professor Yunus als er in Valencia auf der Photovoltaik-Messe den „SolarWorld Einstein-Award“ entgegennahm. Die Ärmsten, so der Preisträger, zahlen den dafür von der Grameen Bank gegebenen Kredit innerhalb von zwei bis drei Jahren zurück. Und sie sparen auch Geld mit ihrer Photovoltaik-Anlage. Denn bisher mussten sie für Kerosin und Kerzen mehr Geld ausgeben als der Solarstrom jetzt kostet. Nun haben in Bangladesch Millionen Menschen erstmals elektrisches Licht in ihren Häusern. Bislang hat die Grameen Bank über 400.000 Solaranlagen finanziert.
In seiner Laudatio auf den Preisträger sagte der Fernsehjournalist Franz Alt (auf Bild rechts neben Yunus), auch Mitautor des Web-Portals Sonnenseite: „Muhammad Yunus ist der erfolgreichste Banker der Welt, aber nicht der reichste. Dafür aber hat der Friedensnobelpreisträger ein dickes Konto im Himmel.“ Der Ökonom Muhammad Yunus ist der Begründer der Kleinkredite für über 100 Millionen Menschen in der Dritten Welt, allein in Bangladesch hat seine Bank 8,5 Millionen Kreditnehmer. „Die Armen brauchen nicht unser Mitleid oder Geschenke, sie brauchen Kredite, um sich selbst zu helfen. Das Recht auf Kredit ist ein Menschenrecht“, sagte Yunus in Valencia bei der Entgegennahme des Preises, den der deutsche Solarkonzern SolarWorld seit 2005 jedes Jahr vergibt.
Preisträger des gleichzeitig verliehenen SolarWorld Junior Einstein-Awards 2010 ist der Nachwuchswissenschaftler Dr. Christian Reimann vom Fraunhofer Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) in Erlangen. In seiner Promotionsarbeit beschäftigte sich der Mineraloge mit der Bildung von Siliziumkristallen und der Vermeidung von Verunreinigungen in der Siliziumschmelze. Dadurch kann der Wirkungsgrad von Solarzellen erhöht und somit die Kosten für Solarstrom gesenkt werden. Das von Reimann entwickelte Verfahren wurde inzwischen als Patent angemeldet.
Für sein solares Engagement zeichnete der Konzern posthum auch Walt Ratterman mit dem Honorary SolarWorld Einstein-Award aus und ehrte in besonderer Weise den während des verheerenden Erdbebens im Januar in Haiti verstorbenen Solarpionier. Als Mitbegründer der US-Organisation SunEnergy Power engagierte er sich leidenschaftlich für die Aufbauarbeit in den ärmsten Ländern der Welt. Ratterman war Kooperationspartner im Programm Solar2World der SolarWorld AG und unter anderem verantwortlich für die solare Elektrifizierung von Krankenhäusern in Haiti. Der Award wurde persönlich von seiner Familie entgegen genommen.
Quelle: Sonnenseite
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