Die Zürcher Kantonalbank ZKB macht im Kleinen, was ein deutsches Kreditinstitut im Grossen vollbringt – Milliarden für die Erstellung von Solaranlagen bereit zu halten. Anlässlich der Verleihung des Schweizer Solarpreises liess sich dessen Hauptsponsor ZKB in die Karten blicken.
Davon können Solarinteressierte hierzulande nur träumen. Die Programme der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Förderung erneuerbarer Energien leisten im nördlichen Nachbarland einen zentralen Beitrag für den Ausbau regenerativer Energieträger. Dies zeigen die Ergebnisse der Evaluierung der inländischen Förderaktivität der KfW-Bankengruppe für erneuerbare Energien im Förderjahrgang 2009 durch das Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW). "Die KfW-Förderprogramme für erneuerbare Energien tragen nicht nur dazu bei, die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen. Sie haben darüber hinaus beträchtliche positive Effekte auf den Arbeitsmarkt und treiben den an Nachhaltigkeit ausgerichteten Umbau unserer Energieversorgung voran", sagte Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe.
Durch die KfW-Programme wurden im vergangenen Jahr Investitionen in die Errichtung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Höhe von sieben Milliarden Euro angestoßen. Dies entspricht 34 % aller in Deutschland im Jahr 2009 getätigten Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien. Die große Bedeutung der KfW-Förderung zeigt sich vor allem bei der Stromproduktion sehr deutlich. Dort wurden insgesamt 43 % der in Deutschland im Jahr 2009 neu installierten elektrischen Leistung an erneuerbaren Energien über die KfW gefördert. Knapp 90 % des geförderten Investitionsvolumens entfallen auf die Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik. Allein in diesen beiden Technologien wurden über die KfW-Programme Investitionen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro (Wind) bzw. 4,9 Milliarden Euro (Photovoltaik) mitfinanziert. Ein besonders hoher Anteil entfällt mit 54 % auf Windkraftanlagen.
Und in der Schweiz, speziell auch der Region Zürich? Wer eine eigene Solaranlage bauen will, sei es zur thermischen Erzeugung von Warmwasser und zur Heizungsunterstützung mit Sonnenkollektoren, sei es zur Stromerzeugung mit Photomodulen, muss viel Geld in die Hand nehmen. 10- bis 20'000 Franken in beiden Fällen mindestens, um so viel Energie zu erwirtschaften, wie ein Kleinhaushalt verbraucht. Die meisten BetreiberInnen werden auf eigene Mittel zurückgreifen – die ZKB bietet immerhin die Möglichkeit einer Fremdfinanzierung unter dem Titel Umweltdarlehen.
Wie seitens des Hauptsponsors des Schweizer Solarpreises anlässlich der letzten Veranstaltung (siehe Solarmedia vom 3. September 2010) zu vernehmen war, beläuft sich der Umfang entsprechender Darlehen unterdessen auf rund eine halbe Milliarde Franken. Dass sich die ZKB derart engagiere, entspringe ihrem gesetzlichen Leistungsauftrag, der auch die nachhaltige Entwicklung beinhalte. Aber es gibt auch wirtschaftliche Gründe, in diesem Bereich zu investieren, das lohne sich letztlich auch finanziell für alle Beteiligten. Der unsicheren Entwicklung der Energiepreise etwa steht eine erhöhte Versorgungssicherheit gegenüber.
So gewährt die ZKB mit ihren Umweltdarlehen eine Finanzierungsquelle einerseits für energetische Sanierungsmassnahmen, aber – und das ist noch wenig bekannt – auch für die Erstellung einer Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung. Voraussetzung ist eine hypothekarische Absicherung, die für HausbesitzerInnen unschwer zu erbringen ist. Der gewährte Kredit von höchstens 200'000 (bei einem Minimalbetrag von 50'000) CHF wird während einer fünfjährigen Laufzeit auf der Zinsseite um 0,8 Prozent verbilligt – was im Falle des Mindestbetrags 400 CHF bedeutet. Die PV-Anlage wird sich auch bei einer günstigen Einspeisevergütung in diesem Zeitraum allerdings noch nicht amortisiert haben. Der PV-Anlagenbau harrt hierzulande weiterhin noch günstigerer Finanzierungsbedingungen.
© Solarmedia / Quellen: Weitere Info der ZKB hier / Solarserver
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