Sonntag, 19. September 2010

Zum Beispiel das Saarland

Das kleine deutsche Bundesland lässt mit einer wegweisenden Energiestudie aufhorchen, die sich wohl auch auf CH-Verhältnisse übertragen liesse. Fazit: Solarenergie könnte Atomstrom spielend ersetzen.

Welch enormes Solar-Potenzial auf den Dächern des Saarlands rund um Saarbrücken brachliegt, hat eine Studie in den 13 Kommunen des Landkreises Saarlouis enthüllt. Das Solarkataster Saarlouis, das vom Wirtschaftsförderverband Untere Saar gemeinsam mit den Kommunen in Auftrag gegeben und vom Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr mit rund 100.000 Euro gefördert wurde, erbrachte folgende Ergebnisse:

Von den insgesamt 118.124 Gebäuden im Landkreis eignen sich 82.877
für die Strom- und Wärmeerzeugung mittels Solaranlagen. Würden die 8,9 km2 geeigneten Dachflächen für die Stromproduktion genutzt, könnten über Solaranlagen mit 15 Prozent Wirkungsgrad 1.082.548 Megawatt-Stunden Strom im Jahr (rund 1000 Gigawatt-Stunden) erzeugt und 675.510 Tonnen CO2 eingespart werden. Hochgerechnet aufs Saarland wäre mit etwa viermal so viel Strom zu kalkulieren (etwa 480.000 Gebäude = 4000 Gigawatt-Stunden).

Selbst bei der Annahme, dass die Hälfte der potenziellen Privathäuser nicht genutzt würden, könnte alleine mit Solaranlagen auf saarländischen Dächern (bei einem derzeitigen Stromverbrau ch von rund 8700 Gigawatt-Stunden) etwa ein Viertel des Stromverbrauches von Haushalten und Industrie gedeckt werden.

„Ein voll ausgeschöpftes Solar-Potenzial auf saarländischen Dächern produziert laut Solarkataster mehr Strom als ein Atomkraftwerk“, stellt die Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, Simone Peter, bei der Vorstellung der Standort-Analyse fest. „Diese Ergebnisse untermauern die Umsetzbarkeit unserer energiepolitischen Ziele im Saarland, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch von 4 auf 20 Prozent bis 2020 zu steigern“, so Peter.

Quellen: Saarländische Online-Zeitung / Ministerium für Umwelt Verkehr Energie Saarland

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