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Die aktuelle Situation präsentiert sich bescheidener. Gleich wie für die solare Stromerzeugung gibt es bislang nur wenige Anlagen und eine einheimische Industrie ist im besten Fall am Entstehen. Immerhin hat die vietnamesische Politik unterdessen Kenntnis genommen vom unermesslichen Potential Erneuerbarer Energien im eigenen Land. War vor zwei Jahren vor allem noch von den Plänen für ein atomares Projekt die Rede mit vier grossen Reaktoren, stehen nun plötzlich die Erneuerbaren im Vordergrund. Deren Anteil soll bis ins Jahr 2020 immerhin auf fünf Prozent der Gesamtstromerzeugung zunehmen.
Wer das faszinierende Land bereist hat wie unlängst der Autor dieses Berichts, ist auch vom solaren Potential des Landes überzeugt – wenn auch ausser solarthermischen Anlagen für die Warmwassererzeugung keine photovoltaischen Anlagen für die direkte Stromerzeugung zu sehen sind. Immerhin hat die deutsche Schott Solar unterdessen den vietnamesischen Markt ins Visier genommen. Ein Schott-Repräsentant meinte gegenüber dem englischsprachigen Energie-Magazin Sun & Wind Energy (6/2010): «Erst Kosteneffizienz und Grid-Parity wird der Photovoltaik in Vietnam zum Durchbruch verhelfen.»
Das allerdings dürfte auch nicht mehr so lange dauern, rechnet man doch in den von der Solareinstrahlung vergleichbaren südeuropäischen Staaten mit einer konkurrenzfähigen Photovoltaik in spätestens drei bis fünf Jahren. Dann aber dürfte auch in Vietnam die Post abgehen bei den Erneuerbaren. Als konkrete Massnahme bei der Photovoltaik visiert die Regierung schon mal ein 10’000-Dächer-Programm an. Und die Chancen für so genannte Insellösungen, also nicht-netzgebundene Anlagen, werden schon heute vermehrt genutzt.
© Solarmedia
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