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Mehrere Arbeiter sagten bei der Installation, die Anlage könnte auch privat erworben werden, sie koste inkl. Installation zwischen 2000 und 2500 Reais für Privatkäufer. Offenbar gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Systeme: bei einem - in Brasilien ebenfalls kommerziell angeboten - wärmt die Sonne einen langen Wasserschlauch auf. Notwendig ist ein Mischventil mit Kaltwasser, da bei Sonnenschein das Wasser sehr heiss aus dem Schlauch kommt. Das Problem: die Schläuche halten nicht ewig, sie werden brüchig.
Darum ist das "Direktsystem" nicht unbedingt kostengünstiger als jenes mit Sonnenkollektoren (hier geht's zur Herstellerfirma). Zu vermuten ist, dass die Grosszügigkeit und die Effizienz im Beispiel dieser Solaranlagen, die für die Bewohner in Vila Feliz völlig überraschend kam, mit den bevorstehenden Wahlen im kommenden Herbst zu tun. Die sozialistische Regierungspartei erzielte beim letzten Wahlgang mit einem Bruchteil der Wahlkampfausgaben der bürgerlichen Parteien ein sensationelles Resultat mit über 75 Prozent Anteil (ungefähr Verdoppelung gegenüber des Resultates vier Jahre zuvor). Für die Einweihung von Vila Feliz war im vergangenen Herbst auch eine Rede von Staatspräsident Lula vorgesehen. Er liess sich dann schliesslich aber nur kurz mit dem Helikopter über die Siedlung fliegen. Offenbar hat die PT aber realisiert, dass sie endlich auch etwas im ökologischen Bereich tun muss, um nicht Stimmen an andere Parteien zu verlieren.
© Solarmedia / Text und Bild: Martin Enkelmann
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